( 69 )

Schon in ihren jüngern Jahren zeichnete sie sich an großem Verstand sowohl, als an vortrefflicher Herzensgute vorzüglich aus. Sie hatte nebenbei eine besondere Freude an schönen Büchern. Eben daher erlernte sie die lateinische Sprache bis zur Fertigkeit, um nur dadurch ihren leidenschaftlichen Hang zur Ergründung der Wahrheit, in Hinsicht der Religion, desto mehr befriedigen zu können.

Ein ehedem in der fürstlichen Bibliothek zu Basel aufbewahrles wahres Denkmal davon ist: lllattli. Daeeii Ill^riei Latlialogus teslium veritatls (oder des Matthias Flaccius von Jllyrien entworfenes Derzcichniß und Lebensbeschreibung der Zeugen der Wahrheit der christlichen Religion).

Mit diesem seltnen Buche (das hauptsächlich die Lebensgeschichte der einst bei der Hauptkirche zu Durlach sowohl, als am dortigen Gymnasium lan» ge Zeit hindurch als Prediger und Lehrer angestell-. ten, und gleichsam als Märtyrer der Religion sich sehr berühmt gemachten Männer enthielt) machte sie nun der Kirchen- und Schulbibliothek zu Dur» lach im Jahr 1609 ein freiwilliges Geschenk. In dieß Buch schrieb sie zu dem Ende mit eigener Hand sehr schön und zierlich zum Andenken folgen» de Worte hinein:

Oatliarina Ursula, Uareliioiiissa Laäensls et Iloelibergeusis. salutis liumanae 160g. Iioe vo-

lumeu ego su^>ra eousiguata lllaroliionissa, Lldliotlreeae, gnav in Visum Leelcsiae et 8oliolae llurlaclilanae colli- gitur, inserere volni, ut extaret Perpetuum mouumen- tum mei amoris, non moclo erga lilterarum stuclia, seil iupiimis erga eoelestem veritatem, l^uam multi egregü testes, liio longa Serie positi etiani ouni vitae suae jaotura oonstauter testiüeari no» «lulütaruut. ^