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Nachher beschäftigte sich nur noch eine sehr ge- werbsame Familie in Durlach damit; cs war nämlich die Familie des vormaligen Ralhsverwandtcn Ebner.
Dessen Tochter, die ehemalige Ehefrau des im Jahr 1813 verstorbenen Stadtbaumeisters Fe sende ckb in Durlach hatte nach dem Absterben ihrer Eltern, unter der Direktion ihres Ehemanns, die Seidenzucht in Durlach dergestalt besorgt, daß z. B. noch im Jahr 1810 an feiner Seide 330 Pfund gezogen, und 150 Pfund Floretseidc darneben er. zeugt wurde ? bei dieser Gelegenheit aber zugleich über 50 arme, brodlose Kinder und über 30 Haushaltungen vom Lande in der Umgegend von Durlach hinreichend beschäftigt, und eben dadurch auch in einen guten Nahrungsverdienst gesetzt wurden.
In Hinsicht der von der Fesenbcck'schen Ehefrau und nunmehrigen Wittwe desselben ehedem gemeinschaftlich mit ihrem Ehemann in Durlach besorgten Seidenzucht war der jährl. Ertrag derselben vom Auslande gewöhnlich in der Summe von 2—4000 Gulden bestanden, je nachdem eigentlich die Seidenausbeute sich ergab.
Seit ungefähr einem Jahrzehend hingegen exi- stirt aber keine Seidenzucht in Durlach mehr, weil alle einst vom vormal. Bürgermeister Lamprecht daselbst in dortiger Gemarkung hie und da sehr sorgfältig angepflanztcn Maulbeerbäume, ungefähr 7000 an der Zahl, vor wenigen Jahren gänzlich niedergehauen, und dann als Brennholz verkauft worden sind. Und hiedurch ward nun der vormals in Durlach sehr hoch aufblühcndcn Seidcnzucht auf einmal, wie es scheint, für immer ihr Grab bereitet.