Hochwohlgeborner, hochverehrtester Freiherr!
Die edle Bereitwilligkeit, mit welcher Sie laut Ihres wer then Schreibens die Bitte eines Ihnen ganz Unbekannten, der Sie freilich schon lange Zeit verehren gelernt hat, erfüllen wollen, erregt mein warmstes Dankgefühl, welchem ich schon jetzt Worte verleihen muß. Doch wünsche ich um so weniger, Ihnen große, mit Zeitverlust verbundene Mühe und Arbeit zu ver- anlassen, als ich schon wieder mit einigen neuen Fragen kom- nen muß, und dabei gern mit einer ganz kurzen Hinwei- sung und Andeutung zufrieden bin. Ich weiß mir nicht an- ders zu helfen, als indem ich meine Zuflucht zu Ihnen neh- me, da ich mich immer mehr aus den im Nachlasse des sel. Hoffstadt befindlichen Spuren überzeuge, daß derselbe einen großen Theil der Ideen, welche er in seinem Buche niederzu legen gedachte, der Begegnung mit Ihnen verdankt, namentlich was die germanische Vorzeit und die Kunstalter- thümer Allemanniens betrifft. Die Fragen, welche ich mir zu thun erlaube, sind folgende: Wie verhält es sich mit dem sogen. becher Thassilas zu Wesso- brunn, von dem Einzelnheiten unter Nro. 192; ist dessen Alter wirklich so hoch und wo findet sich etwas über denselben? Ist die ohne weitere Bezeichnung als: schottischer Codex