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jüu&inii...
Ireitag, 16. Mai 1947
BCSV
So sieht Dein Wahlzettel aus
Badische Landtagswahl
1. Sozialdemokratische Partei
2. Christi, soziale Voikspariei (x)
3. Demokratische Partei
4. Kommunistische Partei
Zur Verfassung
den Stimmzettel mit Ja
Es erhebt sich die Frage:
Sollten wir Deutsche unter solchen Vor¬
aussetzungen überhaupt mitarbeiten? Wir
stellen die Gegenfrage: Wäre es für un¬
ser Volk besser gewesen, wir hätten nicht
mitgearbeitet? Wer wagt es, diese Frage
nach dem Ausgang der Moskauer Konfe¬
renz noch zu bejahen? Der Grundsatz
„entweder oder“ hat in der Politik schon
mehr Unheil angerichtet als er Segen
brachte. Audi Hitler hat diesen Grund¬
satz angewendet. Das Ergebnis keinen
wir.
Gegen die entfesselte Demokratie!
Die Sozialdemokratie und die
Kommunisten werben für eine Ab¬
lehnung der Verfassung. Die
Kommunisten verlangen, daß die
Uebertragung aller staatlichen Gewalten
auf die Volksvertretung in der Verfassung
festgelegt würde. Das werde bedeuten,
daß alle staatliche Gewalt in die Hände
der politischen Parteien gelegt würde.
Würde dann eine Partei die Mehrheit al¬
ler Stimmen im Landtag erreichen, dann
hätte sie die gesamte Staatsgewalt, auch
die Rechtssprechung und Verwaltung,
uneingeschränkt in ihren Händen. Das
wäre eine Parteidiktatur nach hitlerischem
Vorbild.
Die Sozialdemokraten und Kommuni¬
sten wollen die staatliche Planung und
Lenkung der Wirtschaft als Dauerzustand
und die Sozialisierung als Zwang in der
Verfassung festgelegt haben. Wir haben
auch diese Forderungen abgelehnt und
glauben damit im Sinne der Mehrheit der
Wahlbrechtigten unseres Landes gehan¬
delt zu haben.
In normalen Zeiten wollen wir keine
zentralbürokratisch regierte Wirtschaft,
weil sie dem wohlverstandenen Gemein¬
wohl widerstreitet. Die Verfassung über¬
läßt diese Enscheidung in wirklich demo¬
kratischer Weise dem Willen des Volkes,
Die Kandidaten der Landesliste Sfidbaden
1. Jäckle, Richard, Schriftsetzer, Singen
2. Leibrandt. Friedrich, Dr., Ministerial¬
direktor, Freiburg
3. Schlayei, Gerda, Dr., Kinderärztin,
Freiburg
4. Haas, Ernst, Dr., Rechtsanwalt, Villingen
5. Löhle, Karl, Metzgermeister, Ueberlingen
6. Reinhard, Kurt, Lehrer, Neustadt
7. Matt, Josef, Landwirt, Laufenburg
8. Arnold, Fritz, Bürgermeister, Konstanz
9. Fimpel, Gustav, Bürgermeister, Homberg
10. Diele, Elisabeth, Hausfrau, Villingen
Wir wählen in Sfidbaden Liste 1 und sagen
zur Verfassung: Nein, denn sie ist so un¬
sozial, daß die Demokraten: Ja sagen.
JiaKn. dn cfioHdwatkez
Sozia l damokz at samt
Der Sozialismus fordert die Ueberführung
der Produktionsmittel, die sich im Zuge der
kapitalistischen Entwicklung in wenigen
Händen zusammengeballt haben, in den Be¬
sitz der Gemeinschaft. Daß die Nichteigen¬
tümer, die Proletarier, die über keine Pro¬
duktionsmittel verfügen, Sozialisten werden,
das können die meisten Menschen zur Not
noch verstehen. Aber daß auch Handel- und
Gewerbetreibende, die doch „Eigentümer"
sind, Sozialisten werden und an der Seite
der Arbeiter für eine sozialistische Gesell¬
schafsordnung kämpfen — das erscheint
sehr vielen sozusagen als wirtschaftlicher
Selbstmord! Ein Handwerker oder ein Bauer,
der Sozialist wird, gilt als ein Mann, der
den Ast absägt, auf dem er sitzt.
Nun, es gibt eben immer noch Leute, die
glauben, daß die Sozialisten den Bauern die
letzte Kuh aus dem Stalle holen wollen.
Die „Großen", die um ihre Monopolstellung
fürchten, versuchen auch heute noch mit al¬
len Mitteln, die „Kleinen" in ihr Schlepp¬
tau zu nehmen, indem sie an die gemein¬
samen Interessen der „Besitzenden" appel¬
lieren.
In Wahrheit sind die Interessen des
Kleineigentümern in Stadt und Land
den Interessen de$ kapitalistischen
Großkapitals nnd der großagrarischen
„Herrschaft" ebenso entgegengesetzt,
wie die Interessen des von seinem Lohn
abhängigen Arbeiters. Es ist nicht wahr,
daß die Sozialisten gegen das Eigentum
seien!
Im Gegenteil! Die Urgroßväter der heuti¬
gen Industriearbeiter waren alle einmal
Handwerker und Bauern, die durch die Ent¬
wicklung des kapitalistischen Wirtschafts¬
systems enteignet und zu besitzlosen Pro¬
letariern wurden Das ist ja gerade das
Schlimme am Kapitalismus, daß er den We¬
nigen die VerfüguniTsaewalt über die Vie¬
len gegeben und dadurch die früher
vorhandene Einheit von Eigen¬
tum zerstört hat. Wenn die sozialisti¬
schen Arbeiter heute die Sozialisierung der
Für christliche und soziale Demokratie-
das entsprechende Mehrheiten in den
Landtag wählen kann.
Wir wollen den demokratischen Staat!
Für uns ist der Staat der Treuhän¬
der des Volkes und nicht sein Dik¬
tator und Ausbeuter. Der unverfälschte
Volkswille soll im Parlament und in der
Regierung Geltung haben.
Wir wollen den sozialen Staat!
Erste Aufgabe von Staat, Wirtschaft
und Gesellschaft ist, die Entfaltung
der sittlichen Perönlichkeit
ohne Unterschied des Standes zu fördern,
denn die sittliche Persönlichkeit ist die
fruchtbare Gestalterin einer wahrhaft
menschlichen Staats-, Gesellschafts- und
Wirtschaftsordnung.
Wir wollen den christlichen Staat!
Keine Weltanschauungs- und Erzie¬
hungssystem hat bis heute wertvollere
sittliche Erziehungs- und Bildungserfolge
aufzuweisen als das Christentum. Darum
wollen wir den christlichen Staat.
Das deutsche Volk kann aus dem Elend
nur gerettet werden, wenn es zur Ehr¬
furcht und Demut vor Gott, zum Gehor¬
sam gegen Gott und zum Vertrauen auf
Gott zurückkehrt, wenn die göttlichen Ge¬
bote der Menschlichkeit und Gerechtigkeit
wieder volle Kraft erlangen. Die christ¬
liche Gesinnung, die Gewalt, Haß, Lüge
und Rache verwirft, zu Barmherzigkeit,
Nächstenliebe, Wahrhaftigkeit und Ver¬
söhnung anhält, findet im Vorspruch der
Verfassung Ausdruck und bestimmt ihren
gesamten Inhalt.
Die letztvergangenen Jahre haben eine
gewaltige Umwälzung der wirtschaftlichen
Unterlage der Familien über das deutsche
Volk verhängt. Sie ist noch nicht abge¬
schlossen. Millionen Deutscher haben den
Boden, aus dem sie sich ernährten, das
Heim, in dem sie wohnten, und die le¬
bensnotwendige Habe verloren. Sie sind,
völlig verarmt, aus ihrer Heimat vertrie¬
ben worden. Andere sind diesem barten
Los entgangen. Sie haben weit mehr be¬
wahrt, als erforderlich ist, um die Lebens¬
bedürfnisse zu befriedigen und das wirt¬
schaftliche Fortkommen zu sichern. In
dieser Lage muß der Staat dazu ermächtigt
werden, daß er, um eine gesunde Ordnung
des Gemeinschaftslebens wieder herzustel¬
len .und dem Gebot der Menschlichkeit zu
genügen, bei dringender Notwendigkeit zu¬
gunsten der Verdrängten und Entblößten
oder um eines andern öffentlichen Anlie¬
gens willen in das Eigentum an unbeweg¬
lichen und beweglichen Sachen ‘eingreife.
Darum wollen wir die christliche Erzie¬
hung, die christliche Schule, das Eltern¬
recht auf Erziehung ihrer Kinder und die
Freiheit des Wirkens der christlichen Kir¬
chen.
Diese Forderungen konnten in der Ver¬
fassung festgelegt werden, weil die Mehr¬
heit des wahlberechtigten christlichen
Volkes seine Stimme unserer Partei gab.
Bei den übrigen Parteien sind diese For¬
derungen teils, auf Ablehnung, teils auf
starkes Mißtrauen gestoßen. Diese Ableh¬
nung und dieses Mißtrauen kann seine
Ursache nur in einer Ablehnung der
christlichen Erziehungswerte oder in ei¬
ner Geringschätzung ihrer staats- und ge¬
sellschaftspolitischen Bedeutung haben.
Die Behauptung, unsere Partei wolle mit
der Forderung des Eltemrechtes auf Er¬
ziehung ihrer Kinder und mit der Forde-j
rung der christlichen Gemeinschaftsschule
einen neuen Kulturkampf heraufbeschwö¬
ren, verfällt der Lächerlichkeit
Geht er so vor, so kann die Entschädigung,
die dem betroffenen Eigentümer gewährt
wird, nicht nach dem Wert der erfaßten
Sache bestimmt werden. Die Bestimmung
nach dem Sachwert würde den unumgäng¬
lichen Ausgleich mangels verfügbarer öf¬
fentlicher Mittel vereiteln. Vielmehr tut es
not, die Bedürfnisse der Allgemeinheit ge¬
genüber denen des Betroffenen gerecht
abzuwägen, so zwar, daß das Ergebnis
für Grund, Art und Höhe der Entschädi¬
gung maßgebend ist. Die Verfassung
schreibt dies vor. Die Vorschrift schließt
die Gefahr einer Ungerechtigkeit gegen¬
über dem betroffenen Eigentümer allge¬
mein und vornehmlich in den Fällen aus,
in denen auf durch Arbeit und Sparsam¬
keit erworbenes Vermögen eingewirkt
werden muß. Denn dieses Vermögen ge¬
nießt einen besonderen Schutz. Auch ent¬
scheidet im Streitfall das ordentliche
Gericht.
Insgesamt ruht die Verfassung überall
auf den Grundsätzen der christlichen
Lehre. Sie gibt, getreu dem Anerkenntnis,
daß Glaube und Gewissen frei sind, je¬
dermann das Recht, innerhalb der Schran¬
ken der Gesetze frei zu leben und zu wir¬
ken. Sie vereint die im Staatsgebiet le¬
benden Menschen zu einer geordneten,
friedlichen Gemeinschaft md schafft ein
festes, auf die Dauer berechnetes staat¬
liches Gefüge.
Daher bekennt die Christlich-Demokra¬
tische Union eich mit einem festen „Ja”
zu ihr.
Grundlagen unseres künftigen staatlichen
Lebens
Nach der vorliegenden Verfassung sind
die Grundlagen unseres künftigen staat¬
lichen Lebens: Freiheit der sittlichen Per¬
sönlichkeit. Soziale Gerechtigkeit, wirt¬
schaftliche Freiheit im Rahmen der Ver¬
pflichtung für das Gemeinwohl. Gel¬
tung des unverfälschten Volks¬
willens. Anerkennung und Einsatz der
staats- und gesellschaftspolitisch be¬
deutsamen christlichen Lebenswerte, so¬
wie der christlichen Erziehungs- und Bil¬
dungskräfte
Wir bejahen diese Grundlagen und geben
der Verfassung unser „Ja“
Die Gerechtigkeit ist das Fundament des
Staates. Darum können wir nicht mit Er¬
folg an den Aufbau unseres Staates her-
angehen, ohne uns mit aller Entschie¬
denheit dafür einzusetzen, daß das un¬
übersehbare Unrecht, das durch die bis¬
herige politische Säuberung ge¬
schaffen wurde, alsbald beseitigt wird.
Wir können nicht einen demokratischen
Staat aufbauen und gleichzeitig Hundert¬
tausende (einschließlich der Angehörigen)
zu Staatsbürgern minderer Klassen er¬
niedrigen. Unsere Partei stellte deshalb
wieder folgende Forderungen:
1. Harte Bestrafung der wirklich Schul¬
digen.
2. Anspruch iedes Betroffenen auf
rechtliches Gehör und auf Aktenein¬
sicht.
3. Unbeschränkte Revisionsmöglichkeit
gegen Fehlurteile
4. Aussetzung der Vollstreckung der
zweifelhaften Entscheidungen im
öffentlichen Interesse und zur Ab¬
wendung unbilliger Härten bis zu
ihrer Rechtskraft
5. Weitherzige Amnestie für Jugendliche
und Mitläufer
Ueberwindunc der Ernährungs- und
Wirtschaftsnot
Unserer Landwirtschaft fehlen Vieh,
Saatgut, Dünger, Arbeitsgeräte und Klei¬
dung. Die oft ungerechte und ordnungs¬
widrige Behandlung der Bauern bei Dorf-
kontro'.'.cn hatte die Minderung der Ar¬
beitsfreudigkeit des ganzen Standes zur
Folge. Es ist höchste Zeit, daß diese Ma߬
nahmen ihr Ende finden. Mit einem hun¬
gernden und in äußerster wirtschaftlicher
Not lebenden Volk ist kein demokratisches
Staatswesen aufzubauen
Wahlenthaltung stärkt den Radikalismus
Wir sind einmal durch politische Gleich¬
gültigkeit und Verblendung Vieler dem
Radikalismus in die Hände gefallen. Diese
Unser „Ja" zur Verfassung
Von Professor Dr. E. Niethammer, Tübingen
Sozialdemokratische Partei
großen Konzerne und Monopole fordern,
so tun sie das deshalb, weil sie damit das
ihnen entrissene Eigentum an den Arbeits¬
mitteln und damit die Verfügungsgewalt
über sich selbst zurückgewinnen wollen.
Das Kleineigentum ln Stadt und Land
wird von der Sozialdemokratischen Par¬
tei nicht etwa aus politisch-taktischen
Gründen, sondern aus grundsätzlichen
Erwägungen vorbehaltlos anerkannt.
Die Beziehe: von Arbeitseinkommen,
gleichgültig, ob sauer verdient in der Fa¬
brik, im Kontor, in de: Handwerksstube
oder hinter dem Ladentisch, müssen zusam-
menstehen gegen die Bezieher von arbeits¬
losem Besitzeinkommen, das aus dem Er¬
trag der Arbeit der anderen herausgepreßt
wird. Der Erkenntnis, daß die Sozialdemo¬
kratische Partei der beste Sachwalter ihrer
Interessen ist, werden sich die Handel- und
Gewerbetreibenden auf die Dauer nicht ent¬
ziehen können.
Was wir wollen!
Wir wollen einen demokratischen deutschen
Staat
d. h., die gesetzgebende Gewalt geht vom
Volke au«, die Regierung ist einem Parlament
verantwortlich. Das Gefüge der Stämme und
Länder muß in der dertschen Verfassung be¬
rücksichtigt werden. Darum erstreben wir
die Selbstverwaltung der Gemeinden und
der Länder.
Wir lehnen jede Diktatur ab, gleichviel
von rechts oder links. Wir lehnen jede
zentralistische Staatsführung ab, deren
oberste Verwaltung stets in einem büro¬
kratischen Schematismus zu erstarren pflegt.
Wir wollen eine sozialistische Wirtschaft
Das bedeutet, daß wir mit einer bloß de¬
mokratischem und sozialen Staatsführung
nicht zufrieden sind. Die sozialen Errungen¬
schaften wie Kranken- und Invalidenschutz,
Tarifwesem, Renten usw sind heute selbst¬
verständliche Dinge
Der Sozialismus will mehr, nämlich:
Eine gerechte Besitzordnung,
Die Befreiung der Schaltenden von je¬
der Form der Ausbeutung,-
Die Ausschaltung des rücksichtslosen
’ Gewinn- and Machtstrebens,
r Die Regelung der gesamten Produktion
' im Interesse der Verbraucher,
Brechung der Klassenvorrechte,
Beendigung der Anonymität des Kapi¬
tals.
Das setzt voraus:
Die sinnvolle Umwandlung de$ Groß-
grundbesites in freies Bauerland.
Die Ueberführung der Bodenschätze, der
Großindustrie, der Monopole und Kar¬
telle in das Eigentum des Volkes.
Die Aufsicht des Staates über Banken
und Versicherungen. Das Recht des
Staates, die Produktion ausschließlich
nach den Bedürfnissen des Volkes zu
lenken und die Voranstellung des Ge¬
winnstrebens der Unternehmer zu ver¬
hindern
Wh wollen eine sozialistische Kultur,
das heißt, wir verlangen:
Die Freiheit des Bekenntnisses,
daher Trennung von Kirche und Staat,
wie die« auch in USA und in Frankreich
seit langem auch zum Nutzen der Kirche
der Fall ist.
Die Freiheit der Erziehung,
daher Simultanschule unter alleiniger Auf¬
sicht des Staates. Die Oeffnung der höheren
Schulen und der Universitäten für alle Be¬
gabten, unabhängig von Rang und Geldbe¬
sitz der Eltern
Die Gleichberechtigung de r Frau;
kein Weg soll ihr versperrt werden, we¬
der politisch noch beruflich; sie soll aber
zugleich die Rechte erhalten, die ihr als
Frau und Mutter zustehen. Die Für¬
sorge und da® Verständnis für unsere Ju¬
gend, die dag Recht hat im Rahmen eines
freien Gemeinschaftslebens nach ihren
Ideen ihr Leben aufzubauen.
Wir gewährleisten:
Die Unantastbarkeit jedes Bekenntnisses:
da 9 Recht der Kirchen auf ihre volle Wirk¬
samkeit
Die Freiheit der Meinung.
Die Freiheit der Presse.
Die Freiheit des Zusammenschlusses.
Arbeiter und Bauern, Handwerker und Gewerbetreibende,
Wissenschaftler und Künstler, alle Schaffenden ^4
wählen die Sozialdemokratische Partei
Wir verlangen:
Gnadenlose Härte des Staates gegenüber
allen diktatorischen Bestrebungen; Ausrot¬
tung der geistigen Wurzeln des Nazismus;
Nichtanwendung der demokratischen Rechte
auf alle diejenigen, die die Demokratie be¬
nutzen, um die Freiheit zu beseitigen; Bil¬
dung oberste: Gerichtshöfe zur Wahrung
der demokratischen Volksrechte.
Wir wollen den Frieden und sind seit Be¬
stehen unserer Partei Gegner jeder Gewalt¬
politik.
Wir wollen das Selbebestimmungsrecht
der Völker.
Wir wollen das geschehene Unrecht nach
besten Kräften und mit ehrlichem Willen
wieder gut machen.
Wir fordern:
Anerkennung der Grundsätze des Völker¬
rechts auch für unser Volk.
Wir erstreben:
Die Anwendung der Atlantik-Charta al6
Grundlage eines künftigen Weltfriedens.
Wir wünschen keine Blockpolitik, denn
wir halten die Entzweiung zwischen Ost
und West für das größte Unglück, in das
die Welt im gegenwärtigen Moment ge¬
stürzt werden könnte.
Wir verlangen abei auch, daß draußen
die Opfer anerkannt weiden, die der bes¬
sere Teil des deutschen Volkes zu einer
Zeit gegen die Hitlerdiktatur gebracht hat,
da das Ausland mit diesem verbrecherischen
Regime Verträge schloß und es diplomatisch
anerkannte. Wir hoffen und vertrauen dar¬
auf, daß sich auf dieser Grundlage ein Frie¬
den errichten lassen wird zum Wohle aller
arbeitenden Menschen, denen wir uns, als
Leidende und Heimgesuchte, trotz aller bit¬
teren Erfahrungen verbunden fühlen.
JCahh dn Candufixt
So z ia l dc m okzA t sdn ?
Der Landwirt H. im Kreis Reutlingen ist
Besitzer von 10 Hektar Land. Davon 4 Hek¬
tar unterm Pflug, 6 Hektar Wiese
und Weiden. Es wird Getreide, Hack¬
frucht, Gemüse und Oelsaat angebaut, und
selb6verständlich treibt er viel Obstbau.
Vater und Sohn bewirtschaften den Betrieb
gemeinsam. Sie sind gute Viehzüchter. Der
Viehbestand umfaßt 10 Stück (1 Ochse, 4
Kühe und Jungvieh alles Herdbuchtiere).
Der Betrieb ist seit über 300 Jahren im
Besitz der Familie Ein Ahne wird im Jahre
1699 erwähnt. Die alte Familienbibel stammt
aus dem Jahre 1693. Ginge man den Kir¬
chenbüchern nach, könnte man die Familie
noch weitere 100 Jahre zurückverfolgen.
Der Vater ist seit 1912 in der SPD, er ist
jetzt 64 Jahre alt. Der Sohn war vor 1933
Mitglied im Arbeiter-Turn- und Sportverein.
CDU
frdtaj
Wahivorsdilagsliste
der CDU lür Südwüritemberg
1. Christlidi-soziale Partei (x)
2. Sozialdemokratische Pariei
3. Demokratische Partei
4. Kommunistische Partei
Zur Verfassung legen wir
den Ja-Zettel in die Urne
Lehre sollte für immer genügen. Die Zei¬
ten sind hart und unser politischer Weg
ist schwer. Trotzdem wollen wir ihn
pflichtbewußt gehen im Vertrauen
auf Gott und im Glauben an die sitt¬
liche Kraft unseres Volkes. In der Feme
leuchtet uns als Ziel: Die Christlich-
Soziale Demokratie, den territorial
und politisch ungeschmälerten badischen
Volksstaat im Verbände des föderativ ver¬
bundenen deutschen Volkes
Darum der Verfassung unser „Ja"
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Bett.
Darum unsere Stimme der „Badisches
Christlich-Sozialen Volkspartei“
Tlustetpzowagauda
Wahlenthaltung der Entnazifizierten?
Wie uns berichtet wird, wird unter den
Entnazifizierten gegenwärtig im Wege der
Flüsterpropaganda zur. Wahlenthaltung
mindestens zur Ablehnung der Verfas¬
sung aufgefordert. Wir hielten die Entna¬
zifizierten für schlecht beraten, wenn sie
dieser Flüsterpropaganda nachgeben und,
einen weißen Zettel beim Volksent¬
scheid abgeben würden. Damit würden-
sie erneut dafür demonstrieren, als das
genommen zu werden, wogegen sie sich
jetzt wehren. Im Effekt würden sie mit
dieser Haltung auch die These der Sozial¬
demokraten und der Kommunisten un¬
terstützen und den Gerüchten weiter
Nahrung geben, daß sie von diesen Par¬
teirichtungen den erhofften Schutz erwar¬
ten. Angesichts der Tatsache, daß die Mi¬
litärregierung in großzügiger Weise für
weite Kreise der Mitläufer, ja Minderte-;
lastete, eine Amnestie in nahe Aussicht,
gestellt hat, würde eine derartige Stirn-'
menenthaltung leicht den von Zehntau-'
senden erhofften Gnadenakt gefährden
können. Darum wünschten wir, daß man
rieh nicht zu einem solchen Probssj&jg
verleiten lassen möge.
Auf unsere Anfrage, warum er Mitglied
der SPD geworden ist, sagte der Landwirt
H.:
„Ich bin als Landwirt Sozialdemokrat
geworden, weil die Interessen des klei¬
nen nnd mittleren Landwirts bei der
Sozialdemokratischen Partei besser auf¬
gehoben sind als bei jeder anderen
Partei.
Unsere Gemeinde hatte bereits im Jahr»
1912 zur Hälfte sozialdemokratische Ge¬
meinderäte. Wegen unserer Viehzucht sind
wir weit bekannt und standen bis 1933 an
erster Steile Wenn die Landwirte schon vor
1933 erkannt hätten, daß die Partei des
Großgrundbesitzes nicht ihre Interesse*;
vertritt, wäre es für uns bedeutend bes«® 1 i
gewesen. Wir brauchen eine grundlegende
Bodenreform. Nicht etwa nur nach der Be-
ritzverteilung hin, sondern Flurbereinigung
Entwässerung und spätere Regelung d® 6
Alimendlandes.
Die Söhne und Töchter unseres Landwirt*
H. sind auch wieder Sozialdemokrat«
weil sie wiesen, daß
das Schicksal der Landwirtschaft mit
dem Schicksal der gesamten schaffen¬
den Bevölkerung eng verbunden ist
„In einem sozialistisch geleiteten
Deutschland auf demokratischer Grund¬
lage brauchen die Bauern keine Angst,
vor einer Kollektivisierung zu haben.“ j
Tatsachen über die „Politische Säuberung*
Wahlmanöver der BSCV:
Unser Genosse Dirr soll, wie die BCSV
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diese lediglich als Geschäftsführer für dt*
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mußte.
Dr., Staatsrat,
Die Kandidaten der LandesUste Süd-
wfirttemberg-Hohenzollern
1. Schmid, Karl, Prof.
Tübingen
2. Fledc, Fritz, Gewerkschaftesekretär,
Tuttlingen
3. Berkmann, Else, Hausfrau, Tübingen
4. Benz, Christian, Lederarbeiter,
Reutlingen
5. Heide-Herwig, Melanie, Hausfrau,
Freudenstadt
6. NiU, Jakob, Schreinermeister und Bau«
Bodelshausen
7. Schneider, Josef Abteilungsleiter,
Schramberg
8. Auch, Fritz, Betriebsleiter, Rottenburg
9. Lutz, Wunibald, Rentner, Krauchenwi®*.;
10. Geist, Erwin, Mechaniker, Schwenning* 0
Wir wählen ln Südwürttemberg - Hohen*« 1 '
lern Liste 2 und sagen zur Verfassung: ^
weil sie so sozial ist, daß die Demokrat
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