Offenburger Nachrichten

Dsnkt an die VogelfQtterung im Winter

Nach Schätzungen von Sachverständigen hat die Zahl unserer einheimischen Singvögel in den letzten Jahrzehnten um mehr als die Hälfte ab- genommen. Bedenken wir, daß allein ein einziges Meiaenpärchen mit seinen jährlich etwa 18 Jun­gen eineinhalb Zentner Insekten oder 150000 mittelgroße Raupen oder 20 Millionen Insekten­eier vertilgt I Ohne diese Mitarbeit der Vögel müßte der Städter auf manches Gemüse und manches Obst verzichten, das statt seiner von tierischen Schädlingen aufgezehrt würde.

getragener Weise wird das MotivO Straßburg, o Straßburg von Hörnern und Oboe auf genom­men und in den verschiedensten Variationen bis zu

'Schauspiel den Abschluß des Konzertes. Der stürmische Beifall nach jeder Nummer und beson­ders am Schluß war der beste Beweis, wie dank­bar die Offenburger diesen Abend aufnahmen. j

Carl Fürst

Doppelgastspiel der Badischen Bühne Das Stadttheater Offenburg in Verbindung mit

den hellen Fanfaren und Trompeten durchgetragen, £ er Deutschen Arbeitsfront , NSG. .Kraft durch immer wieder bald leise angedeutet, bald wuchtig J/eude , veranstaltet am kommenden Freitag und vom ganzen Orchester intoniert. Auch das andere bamstag, abends um 7.30 Uhr, im Dreikonig-Saal

Thema:Zu Straßburg auf der Schanz ist sehr geschickt hineingearbeitet. Dieses 38. Werk des Stabsmusikmeisters erzielte auch hier besonders starken Beifall^ Nach den Siegesfanfaren der Fan­farentrompeten von Husadel deren schneidige

ein Doppelgastspiel der Badischen Bühne. Zur Aufführung gelangtDer Widerspenstigen Zäh­mung " von Shakespeare . Um den Interessenten von Theaterveranstaltungen, die nicht in der Be­sucherorganisation sind. Gelegenheit zu geben,

Einmarsch war ein praditvolles militärisches'Pg. Müller, Zeller Straße 28.

Der Einkreisungsring der Feindmächte wurde gesprengt

Pg. Löifier sprach in dem Generalmltgiiederappell der Ortsgruppe OlfenburgrSiid

_ r _ von Husadel deren -- e - . _

schmetternde Klänge vollendeter Ausdruck deut- diesem Schauspiel beizuwohnen, werden beide

_auiEMcun wuiuc. scher soldatischer Musik sind, beschloß der große Veranstaltungen im Freiverkauf durchgeführt.

Darum helft den VSoein wenn mm die Veit Zapfenstreich unter Mitwirkung von Spielleuten | Dieser Freiverkauf erfolgt im Zigarrenhaus Bu- ko^da S^Äall^d' kIT eirisetzeiri Grenadier-Ersatzbataillons 8 - ihr Wammer|sam_ bei Pg, Steiger. Friedrichs*. 39. und bei

brauchen dringend zusätzliche Nahrung, die wir ihnen immer zu bieten vermögen. Die mei­sten Städter denken, wenn sie den Vögeln ein paar Brosamen hinwerfen, gewöhnlich nicht an den großen Nutzen der gefiederten Sänger. Der Kleingärtner denkt schon anders und wieviel mehr erst der Bauer. Eine weitere, sehr wichtige Auf­gabe im gesamten Vogelschutz, der immer und immer wieder vom Reichsnährstand gefordert und auf den erfreulicherweise neuerdings auch in den Schulen stark hingewiesen wird, ist die Schaffung ausreichender Nistgelegenheiten, wie sie ja vielfach von den städtischen und ländlichen Behörden fürsorglich und vorbildlich angebracht werden. Aber auch private Hofbesitzer müssen, ebenso wie der Siedler und Kleingärtner, dieser dringenden Aufgabe gerecht werden.

Neben der Schaffung von Nistgelegenheiten und der Winterfütterung müssen wir dann unsere Aufmerksamkeit aber auch auf den Schutz der Vögel gegen ihre Feinde lenken. Hierzu gehört vor allem der Kampf gegen alle außerhalb ihres bestimmten Bereiches herumlungernden Ka­tzen. Ja, so ein niedliches kleines Kätzchen ge­nügt schon, um mehrere Quadratkilometer von jedem nützlichen Vogel zu säubern. Geeignet ge­baute und vor dem Zugriff durch Katzen gesickerte Vogelfutterstellen helfen wirksam, die Vögel un-

f estört ihre Mahlzeit einnehmen zu lassen. Herr patz allerdings sollte an dieser Tischgemeinschaft nicht teilnehmen, er gehört zur Klasse jener, die keinen Vogelschutz verdienen.

Wehrmachtkonzert für das WKW.

Wie nicht anders zu erwarten war, exfreute sich das Wehrmachtkonzert zu Gunsten des WHW . am Montagabend in der Stadthalle eines starken Be­suches. Das verstärkte Standortmusikkorps Straß­burg hat aber auch die Erwartungen, die man auf das Konzert setzte, in vollem Maße erfüllt. Der erste Teil überraschte durch die klangschönen Dar­bietungen eines Streichorchesters, das Stabsmusik­meister Walter Bernhagen, der noch als 64- jähriger ins Feld rückte und den ganzen Frank­reichfeldzug sowie den Rußlandfeldzug bis Mitte 1942 mitmachte, in der kurzen Zeit seines Wirkens dem Musikkorps angliederte Die Vortragsfolge: Einzug der Gäste auf der Wartburg von Wag­ner, die Oberon-Ouvertüre von Weber und die große Phantasie aus der Oper .Tiefland von d'Albert zeigte hohes musikalisches Können der Bläser und Streicher und ein sicheres Zusammen- spiel der einzelnen Instrumente unter der straffen Stabführung des Dirigenten. Der Höhepunkt dieses Teiles war Paganinis Konzert für Violine D-dur, bei dem der berühmte Geiger Bieter sich als virtuoser Künstler vorstellte. Sein weicher und doch fester Bogenstrich meisterte mit vollendeter Technik die kühnen Passagen und Doppelgriffe dieser Kompostion. aber er vergaß über dem tech­nischen Können nicht die künstlerische Ausdeu­tung durch sein beseeltes leidenschaftliches Spiel.

Ala Uebergang zum zweiten Teil brachte ein Soldatenchor einer hiesigen Einheit zwei Lieder: Früh morgens wenn die Hähne krähen undIm Feldquartier auf hartem Stein" zur Darbietung, deren schöner Vortrag auch charakteristisch für die Singweisen des heutigen Krieges Im Vergleich mit denen des ersten Weltkrieges war. Eine be­sondere Ueberraschung war die Uraufführung eines Marschliedes der Einheit, das der Dirigent dieses Chores dem anwesenden Kommandeur ge­widmet hatte. Im zweiten Teil hörten wir dann ausschließlich Blasorchestermusik. Auf Wagners .Aufzug der Meister" aus der OperDie Meister­singer " folgte die neueste Kompostion Bemhagens Elsässisihe Rhapsodie" die kürzlich in Straß­burg ihre Uraufführung erlebt hatte. In feierlich

Im Mittelpunkt des kürzlich stattgefundenen Gcneralmitgliederappells der Ortsgruppe Offen­burg -Süd standen die Ausführungen des SA.- Obersturmführers Pg. Karl Löffler. Zuvor wurde der Toten in ehrender Weise gedacht Sinn­volle Worte des Gedenkens sprach Pg. Sutter. Die Begrüßung fand durch Pg. Scheffel statt. Nach Erledigung einiger geschäftlicher Mitteilungen und dem gemeinsam gesungenen LiedNur der Frei­heit gehört unser Leben" sprach Pg. Löffler zur Parteigenossenschaft Seinen Ausführungen war zu entnehmen, daß die Exponenten der Feind­mächte gerade beisammen waren und beraten, wie man uns die Freiheit nehmen könnte. Die gleichen Mächte, die uns schon einmal einen No­vemberfrieden von 1918 gaben, der aber in Wirk­lichkeit vom sichtbaren in den unsichtbaren Krieg umgewandelt worden war. Das deutsche Volk war seinerzeit durch Lüge, Greuelpropaganda und Hunger für einen solchen Schritt reif gemacht worden. Das ist heute ausgeschlossen. Unser Führer Adolf Hitler hat den Einkreisungsring der Feindmäehte gesprengt und in einem ungeahnten Siegeslauf die Trabanten der jüdisch-bolschewisti­schen Clique zu Boden geworfen. Die Anglo- Amerikaner und Sowjets werden im letzten An­sturm, geworfen werden. Dafür bürgen uns die unvergleichlichen Waffentaten des Heeres, der Marine und der Luftwaffe. Die Front hat bisher ihre Pflicht und Schuldigkeit getan und wird sie auch weiter tun. Sie schaut dabei auf die Heimat­front. Wird diese bestehen können? Jawohl, sie kann es. Audi Jetzt im fünften Kriegsjahr wird sie beharrlicher denn je ihren Verpflichtungen nackkommen und Opfer auf sich nehmen, die sich j

brauchen. Eine straffe und wohlorganisierte Ver­teilung aller Güter des täglichen Lebens sind der Garant dafür, daß niemand im Volke zu hungern und zu frieren braucht. Hierdurch ist schon das Moment ausgeschaltet worden, was unserem Volk im November 1918 mit zum Verhängnis geworden, war. !

P gm L öffler führte den Parteigenossen' die Tage des Verrats des italienischen Königshauses und seiner Anhängerschaft vor Augen. Das betrogene italienische Volk muß nun den gleichen Weggehen, wie wir es damals mußten. Dank der genialen Führung Adolf Hitlvs wird dem deutschen Volke in diesem Ringen ein solcher Weg erspart bleiben. Am Ende muß und wird der Sieg stehen, wenn jeder Einzelne wie bisher seine Pflicht und Schul­digkeit erfüllt So mahnte der Redner die Partei­genossenschaft in Zähigkeit und Beharrlichkeit stark zu sein und andere aufzurichten, die etwa ln Stunden von Rückläufigkeit schwadi werden sollten. Denn Menschenführung ist das höchste Gebot der Parteigenossen. Aber nur der kann führen, der selbst vorbildlich lebt und die Tugen­den Ordnung, Kameradschaft und Opferbereit- sckaft sein Höchstes nennt Täglich können wir uns in diesen Tugenden und Pflichten üben und stärken im Glauben an unseren Führer. Wenn wir als Parteigenossen so unsere Pflichterfüllung sehen, so wird diese Auseinandersetzung uns im Recht sehen.

Mit dem Dank von Pg. Scheffel an den Redner und die Parteigenossenschaft für die im abgelau­fenen Jahre bewiesene Einsatz- und Opferbereit­schaft wurde die Versammlung mit dem Siegheil

der Nation darf nimmer zerschlagen werden, denn sie bildet den Garant der völkischen Zu­kunft.Was Du bereit bist der Gemeinschaft zu geben, ist Maßstab für Deine Bewertung". Dieser Krieg ist so die letzte revolutionäre Vollendung des Nationalsozialismus. Sein letztes Ergebnis wird der Sozialismus Europas sein. Wenn wir die­sen Krieg gewonnen haben, dann erwartet man von uns auch, daß wir die Welt erneuern. So müs­sen yir uns jetzt schon für diese Aufgaben bil­den, wir müsse» uns im Krieg die Grundlagen für den Frieden schaffen. Wenn einst jüdischer Geist das Schlagwort:Nach uns die Sintflut" geprägt hat, haben wir das längst überwunden. Wir wol­len uns dieser Verpflichtung nicht entziehen, son­dern empfinden freudig und stolz, daß uns die Vorsehung für stark genug befunden hat, uns in eine Zeit zu stellen, die über Sein oder Nichtsein unseres Volkes bestimmt Wir müssen den Mut aufbringen, den Platz ganz auszufüllen, da, wo uns das Schicksal hingestellt hat. W. U.G.

Kurze Stadtmeldungen

Feierabendgemeinschaft. Heute Mittwoch um 19.30 Uhr findet im Singsaal der Otto-Wackeiw schule eine Generalprobe statt Die Abfahrt za» ersten Veranstaltung erfolgt am Samstag, 18. De­zember, am Haupteingang des Hauptbahnhofes Offenburg um 13 Uhr mit Omnibus nach Bad Griesbach. Die Teilnehmer sind um 18.30 Uhr wieder in Offenburg . Die zweite Veranstaltung wird am Sonntagnachmittag um 14.30 Uhr h» Dreikönig-Saal durchgeführt. Die Mitglieder ha­ben sich an diesen Veranstaltungen restlos za beteiligen. *

Die laufenden Raucherkarten nicht wegwerfen. Die jetzigen Tabakkontrollkarten verlieren be­kanntlich am 31. Dezember dieses Jahres ihre Gültigkeit. Es werden neue Raucherkarten aua^ gegeben, die eine gleiche Gültigkeit haben wie die Lebensmittelkarten, also vier Wochen. Um die Uebergangszeit vom 1. bis 9. Januar zu über- brücken von da an läuft die neue Raucherkarte werden auf die seitlichen Abschnitte mit römi­schen Zahlen der alten Raucherkarte Tabakwaren ausgegeben. Jeder Abschnitt hat den Wert eines Doppelabschnittes. Also die alten Raucherkarten nicht wegwerfen, sondern über das alte Jahr hin­aus aufbewahren, um so mehr, als auch die Weih­nachts-Sonderzuteilung an Tabakwaren auf dis alten Karten abgegeben wird.

vor den Opfern der Front nicht zu schämen' sowie den Nationalliedern geschlossen.

Erfolgreiche Berufsaufkförungsaktion der Hitler-Jugend

Kreisleiter Rombach und Bereichs berater Hildenbrand sprachen

Lörrach . (Diamantene Hochzeit) Die Eheleuts Eduard Dede-Gräßlin konnten das Fest der Dia­mantenen Hochzeit feiern. Der Bürgermeister hat dem hochbetagfen Ehepaar die Glückwünsche aus­gesprochen und eine Ehrengabe übermittelt Langensteinbach . (Eiserne Hochzeit.) Am kom­menden Montag begehen die Eheleute Zimmer­meister Johann Bauchert das seltene Fest der Ei­sernen Hochzeit Der Jubilar beging vor einige» Tagen seinen 91. Geburtstag, die Jubilarin ist 84 Jahre alt Beide sind geistig und körperlich noch rüstig.

Am Samstagnachmittag fand im Dreikönigsaal in Anwesenheit des Kreisleiters Pg. Romback, der Kreisstabsmitglieder, der Ortsgruppenleiter des Kreises Offenburg , des Landrats Pg. Dr. Sander, des Bannführers Pg. Fritz Renk, des Leiters des Arbeitsamts Offenburg , Pg. Dr.

beantworten: Es kommt dabei in keinem Falle auf das Herkommen des Jugendlichen, sondern aus­schließlich auf Können und Fähigkeit, auf Ein­satzbereitschaft und Charakter an. Der national­sozialistische Staat gewährt heute dem Jungen oder Mädel in Seinem Beruf weitgehendste Unter-

Bantle, sowie der Pimpfe und Jungmadel der .Stützung, so daß auch der Aermste jede Stellung, zu Ostern 1944 aus der Schule kommenden Jahr-,die seiner Leistung entspricht, erreichen kann. Es gänge eine Berufsberatung der HJ. statt. Nach ist gerade in Kriegszeiten von ungeheurer Wlehtig- einem einleitenden Musikstück des Bannorchesters keit, jeden in den rechten Berufsplatz zu stellen, begrüßte Bannfiihrer Pg Renk die Anwesenden.(Nur so werden wir die Aufgabe erfüllen können, Anschließend sprach Berufsberater Pg. Hilden - die uns vom Schicksal gestellt ist: nicht nur zu brand über die Bedeutung der Berufsberatung. erhalten, sondern in erster Linie Neues zu ge- Jede Eigenbrötelei, jede Eigensucht, so führte der, »kalten.Wählt Aufbauberufe" muß unsere Pa- Redner aus, hat in der Gegenwart zu schwelgen; pole lauten, denn entscheidend ist heute ausschließlich der! Hierauf ergriff Kreisleiter Pg Rombach das

Sieg unserer Waffen; sie entscheiden für Jahr­hunderte über die Zukunft der Nation und damit über das Leben des Einzelnen. Immer muß das Volk in seiner Gesamtheit das Primäre bleiben; für die Nation ist jeder einzelne geboren. Von diesem Gesichtspunkt aus muß die Berufsauf­klärung betrieben werden. Aus der Vielzahl der Einzelberufe wächst die Riesenmasdiinerie der deutschen Wirtschaft, deren Leitung in den Hän­den der Fähigsten liegen soll. Gerade in der Ge­genwart macht sich in einigen Berufen eine Ueber- füliung mit Arbeitskräften bemerkbar. Diesen Andrang richtig zu lenken ist Aufgabe der Be­rufsberatung.

Wort. Wir leben heute in einer der größten Revo­lutionen der Geschickte, die geradezu alle Lebens­gebiete des Staates umfaßt. Drei große Aufgaben­kreise hat diese dynamische Bewegung an ihren, von jüdisch-demokratischer Denkungsart kranken Wurzeln neu geformt; das politische Denken, die wirtschaftliche Struktur des Staates und die sol­datische Haltung des Volkes. Ali diese Bewe­gungen schließt der Nationalsozialismus in sich. Dem Genius Adolf Hitler gelang in der national­sozialistischen Partei die harmonische Verbindung zweier Begriffe, die gleichsam wie Feuer und Wasser einander gegenüber standen, zu gewal­tiger Größe. Der Sozialismus muß heute der Lohn

Was soll Jck werden? Schulische Leistung, kör- für die nationale Tat sein, für den unbedingten perliche und seelische Eignung helfen diese Frage I Einsatz am Volk. Die Mutmäßige Verbundenheit

Das ist ja wirklich allerhand, da bielel", ruft der Bahnvorslar

die Miese mir dock Kaffee enl"

Durch Deine Reisewut", spricht Liese, bringst Du Dich noch ins Kittchen, Miese!

MAR I © 1» den Tod

Roman von Hermann Weick Alle Rechte durch Hermann Weide, Karlsruhe , Eisenlohretr. 18 35. Fortsetzung

11 .

Kriminalkommissar Weichert hatte sich heute wiedea den Russen Zlkoff vorführen lassen; er war euier der Rauschgiftschmuggler, deren Fest­nahme tbm durch schnelles Zugreifen gelungen war. Aber trotz aller Bemühungen hatte der Kommissar es bisher nicht erreicht. Nennenswertes aus dem Russen herauszuholen.

Nun sagte er, als Zlkoff ihm gegenüber Platz genommen hatte, in spöttischem Tone:

Ihre Verschwiegenheit in Ehren, lieber Zikoff, heute könnten Sie sich aber endlich dazu herbei­lassen, den Mund aufzutun I Daß Doktor Warling Ihr Chef war, steht einwandfrei fest, Ihre Kolle­gen, die wir gefaßt haben, waren nicht so schweig­sam wie Siel Ick habe es mi* aber nun einmal in den Kopf gesetzt, gerade von Ihnen einiges Interessantes über Doktor Warling zu erfahren, da Sie ja, wie ick hörte, eine Vertrauensstellung bei ihm bekleidet haben. Also enttäuschen Sie meine Erwartungen nicht, Zikoff, seien Sie nicht so karg mit Ihren Mitteilungen!"

Der dunkelhaarige Russe mit den verschlagenen Zügen sah den Kommissar überlegen an.

Sie dürfen mich nicht iür dumm halten. Herr Kommissar! Daß unsere Leute Ihnen gesagt haben, Doktor Warling sei der Chef, stimmt nicht; es kann gar nicht stimmen I Warum? Weil keiner von -ihnen, der Tänzer Mario und ich ausgenom­men, den Chef unter seinem richtigen Namen kannte?

Sie geben damit zu, daß Warling Ihr Chef war?

Zikoff zuckte mit den Schultern.

Warum sollte ick es heute nicht zugeben? Sie werden verstehen, daß ich Rücksichten auf Doktor Warling nehmen mußte, ich durfte den Chef nicht verraten, so lange er sich in Gefahr befand. In­zwischen wird er sich in Sicherheit gebracht haben I

Was nicht ausschließt, daß wir über kurz oder lang dock seine habhaft werden! erwiderte der Kommissar darauf.

Wenn Sie sich da nur nicht irren, Herr Kom­missar i entgegnete der Russe, und die Hoch­achtung vor seinem ehemaligen Chef klang ver­nehmlich durch seine Worte.Doktor Warling ist keiner von denen, die sich so leicht fangen lassen I"

Das lassen Sie getrost unsere Sorge sein, lieber Zikoff. Und nun beantworten Sie mir gefälligst so erschöpfend wie möglich meine Fragen; es liegt in Ihrem eigenen Interesse, daß Sie nichts ver­schweigen oder zu verschleiern suchen!

Ick habe gar nicht die Absicht", antwortete der Russe und nahm dankend eine Zigarette aus der Dose, die Weichert ihm hinstreckte.

Seit drei Jahren habe er mit Doktor Warling gearbeitet, erklärte Zikoff auf die Frage des Kommissars. Warling sei der unumschränkte Lei­ter der Bande in Deutschland gewesen. Eia um­sichtiger Kopf, das mußte man zugeben, der nie zu viel riskierte, sondern stets vorsichtig zn Werke ging 'und es ausgezeichnet verstand, die rechten Leute für die rechten Aufgaben auszuwählen.

Dabei blieb Warling meist im Hintergrund; er, Zikoff, war gewissermaßen sein Vertrauensmann und hatte seine Aufträge an die Mitglieder weiter­zuleiten. Nur in Ausnahmefällen erschien Warling bei seinen Leuten, die ihn unter dem Namen Porek kannten. Trotzdem sie also den Chef

nur selten zu sehen bekamen, hatte dieser sie doch ganz in der Hand; sein Wille stand hinter jedem einzelnen und zwang ihn, das Letzte für das Ge­lingen der jeweiligen Aufgabe herzugeben.

Danach war Warling also ein sehr tüchtiger und für die Bande äußerst brauchbarer Herr! sagte Weichert, als der andere seine Schilderung beendet batte.

Daran ist nicht zu tippen. Her? Kommissar!'

Wo hatten Sie Ihre Zusammenkünfte mit War­ling. Zlkoff? In Warilngs Villa?"

Nein, dorthin zu kommen, war mir streng untersagt Doktor Warling bestimmte telephonisch den Ort der Zusammenkunft, der jedesmal wech­selte. Einmal war ich allerdings in seiner Woh­nung; damals, als ick ihn davon benachrichtige, daß nJan uns auf der Spur sei. Ich bekam zwar anfangs einen gehörigen Anpfiff, weil ich den Chef in seiner Villa aufgesucht hatte; dann war er aber doch froh, daß ich ihn gewarnt hatte!"

Ihnen ist es also zuzuschreiben, Zikoff, daß Warling rechtzeitig das Weite suchen konnte?

Ich schmeichle mir dieses Erfolges . . ."

Werden Sie nicht frech, Zikoff! Die Sache ist für Sie ernst genug!

Darüber bin ick mir vollständig im klaren, Herr Kommissar! Andererseits werden Sie be­greifen, daß ich mich darüber freue, meinem Chef, dem ich viel verdanke, einen guten Dienst gelei­stet zu haben . . ."

Mit knapper Gest« schnitt Weidbert dem Russen die Rede ab.

Nun zu etwas anderem: Welche Rolle spielte in Ihrem, sagen .wir einmal: geschäftlichen Unter­nehmen eigentlich der Tänzer Mario?"

Er hatte viel mit unseren ausländischen Ge­schäftsfreunden. wenn ick an ihren Ausdruck an­knüpfen darf, zu tun; Doktor Warling benützte ihn zu wichtigen Botschaften. Daneben hat Mario,

wozu ihm seine Auslandsreisen ja reichlich Ge­legenheit boten, auch regelmäßig Ware geschmug­gelt"

Warling war mit dem Tänzer befreundet? wollte der Kommissar darauf wissen.

Befreundet? Das dürfte zu hoch gegriffen sein! Der Chef freudete sich mit keinem von sei­nen Leuten an, dazu war er zu stolz . . . und zu vorsichtig! Auf Mario hat er große Stücke gehal­ten,. vielleicht zu große I"

Weichert sah den Russen überrascht an.

Was wollen Sie damit sagen? Hatten Sie irgendwelche Bedenken gegen Mario?"

Der Russe zerknüllte umständlich seine Zigarette in der Aschenschale.

Nein gefühlsmäßig traute ick Mario seit län­gerer Zeit nickt mehr. Ich vermutete, daß er auf eigene Rechnung Geschäfte mache. Einer unserer Antwerpen » Leute, der hier durchreiste, machte dann mir gegenüber Andeutungen, als ob man drüben den Tänzer im Verdacht habe, der Polizei gegenüber nicht ganz dicht zu halten."

Für die Berliner Kriminalpolizei treffe dies, wie er mit Bestimmtheit versickern könne, nicht zu, erwiderte Kommissar Weichert darauf. Vielleicht habe aber Mario bei der Brüsseler Polizei Freunde gehabt; von dorther sei ja auch die Bande aufge- rollt worden, möglich sei es also schon, daß Mario ein doppeltes Spiel getrieben habe.

Haben Sie Doktor Warling von Ihren Eindrük- ken und den Mitteilungen Ihres Antwerpen » Kol­legen nicht verständigt, Zikoff?" fragte Weichert.

Dock, Doktor Warling tat aber meine Worte als leere Hirngespinste ab. Für ihn stand Mari* über allem Zweifel!

Der Kommissar hatte darüber seine eigenen Gedanken

(Fortsetzung folgt)