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setzen. Oestlich von La Neuville wurden vorübergehend eingedrungene Franzosen unter Verlust von 5oO Gefangenen. und mehreren Maschinengewehren wieder zurückgeworfen. Südlich der Aisne in den Abendstunden erneute Angriffe konnten an der Niederlage nichts ändern. Nördlich von Prosnes mißglückten erneute franzö¬ sische Versuche, sich mit mehreren Divisionen in den Besitz unserer dortigen Heeresstellung zu setzen. Mit schwersten Verlusten erkämpften die Franzosen vorübergehend süd¬ östlich von Rauroy geringen Geländegewinn. Gegen¬ angriffe brachten unsere Infanterie wieder in den vollen Besitz ihrer bisherigen Linie. Ueber IVO Gefangene wurden zurückgeführt. Heeresgruppe Herzog Albrecht. Außer beiderseitiger Erkundertätigkeit kein Ereignis ron Bedeutung. » Der Feind verlor gestern 7 Flugzeuge und 1 Fessel¬ ballon. Durch Fliegerangriff auf Ostende wurde eine größere Anzahl Belgier getötet und verwundet. Militäri¬ scher Schaden ist nicht angerichtet. Oestltcher Kriegsschauplatz: Lebhaftes russisches Feuer zwischen Kowel und Stanislau veranlaßte entsprechendes Bergeltungs- schießen. Mazedonische Front: Im Cerna-Bogen, westlich des Doiran-Sees und in der Struma-Niederung lebte die Artillerietätigkeit an einzelnen Tagesstunden auf. Der erste Generalquartiermeister voa Ludeudorff. » WTB. Großes Hauptquartier, 6. Mai. (Amtlich.) Westlicher Kriegsschauplatz: Heeresgruppe Kronprinz Rnpprecht An der Arras-Front wurden starke englische Vor¬ stöße südlich von Lens, an der Scarpe und bei Queant zurückgeschlagen. Südlich von Cambrai erlitt der Engländer bei einem für chn erfolglosen auf 3 Kilometer Breite durch¬ geführten Angriff zwischen Villers-Clonich und Go- melieu erhebliche Verluste. Heeresgruppe deutscher Srvuprinz. Nachdem am 16. April der erste französische Durch¬ bruchsversuch an der Aisne gescheitert war, bereitete der Feind mit allen ihm zu Gebote stehenden Mitteln einen neuen Aneriff vor, mit dem er sein weit gestecktes Ziel zu erreichen hoffte. Die abgekämpften Divisionen wur¬ den durch frische ersetzt, neue Reserven herangeführt. Das Artillerie- und Minenfeuer steigerte sich von Tag zu Tag und erreichte schließlich auf allen Kalibern die bis¬ her größte Kraftentfaltung. Die Angriffe am 4. Mai nördlich von Reims und in der Champagne waren die Vorläufer des neuen Durchbruchsversuchs,, der gestern morgen zwischen Aillette und Craonne auf einer Front von 35 Kilometern einsetzte. In schwerem Ringen, das bis in die späte Nacht hinein anhielt, ist er vereitelt, der Riesenstoß im ganzen abgeschlagen. Die Angriffe, welche gegen die im Nahkampf von unserer heldenmütigen In¬ fanterie gehaltene, oder im Gegenstoß zurückeroberte Linie geführt wurde, scheiterte zum Teil schon in unserem gut geleiteten Artilleriefeuer. An einzelnen Stellen wird noch um den Besitz un¬ seres vordersten Grabens gekämpft. Oestlich der Rohere Fe. liegen wir auf dem Nordhang des Cbemin de Dämes. Mit besonderer Heftigkeit stürmten die Franzosen wie auch bereits am 4 Mai ohne Rücksicht auf ihre außer¬ ordentlichen Verluste gegen den Winterberg vor, auf dem unsere Stellungen durch zusammengefaßtes Feuer schwer¬ ster Kaliber vollkommen zerschossen war. Die Höhe mit dem an ihrem Hang liegenden Dorf Chevreux blieb im Besitz des Feindes. frauen Kerzen. Von 2N. Eitner. (Nachdruck verboten.) Dureil ging und Lutka wußte, daß Hiller jetzt allein vor dem Bild stand, vor ihrem Bild, das er hatte sehen wollen, ehe die Nacht ihn umgab. Nur eine Wand trennte sie beide voneinander, und doch meinte sie, es liege ein Weltmeer zwischen ihnen. Sie hätte zu ihm hineilen mögen, hätte mit ihm reden mögen, und schrak doch im Augenblick davor zurück. Nein, nicht hier, an öffentlichem Ort, ein Wiedersehen herbeiführen. Einen flüchtigen Blick warf sie in den Nebensaal, wußte, daß sie nicht bemerkt werden konnte, und sah, daß Hitler vor ihrem Bild stand, mit einem Ausdruck in seinen blauen Augen, der sie quälte. Sie verließ das Louvre durch einen Ausgang, an dem sie in keinem Fall mit Hitler Zusammentreffen konnte. Wie Fieber brannte es in ihr. Sie machte einige Besorgungen und fuhr dann zur Wohnung des Professors Dureil. Sie wußte, daß er jetzt zu Haus sein mußte, seiner Sprechstunde wegen. Sie ging nicht in das Wartezimmer, sondern ließ den Professor fragen, ob er privatim nur einige Minuten Zeit für sie hätte. Dureil kam und bat sie, ihm in sein Privatzimmer zu folgen. „Was gibt es, gnädiges Fräulein?" fragte er. „Für Ihre Augen brauchen Sie doch sicher meinen Rat nicht." „Nein, Herr Professor, für mich brauche ich keinen Rat, aber Wahrheit will ich mir bei Ihnen holen. Unver¬ hüllt will ich Ihr ärztliches Urteil wissen in bezug auf Doktor Hiller." „Auf Doktor Hiller?" fragte Dureil, völlig erstaunt. „Ja. Ich war im Louvre, als Sie mit ihm dort waren, war im Nebenraum, habe jedes Wort Ihres Ge¬ sprächs gehört. Sie wissen durch ihn, daß wir uns kennen. Gerade vor einem Jahre begegneten sich unsere Wege. Ich muß ihn sprechen, denn ich habe ja gehört, daß er bei meiner Tante keinen Besuch machen will." Dureil war ein guter Menschenkenner. Im Augenblick ! Mehrere hundert Gefangene sind bisher eingebracht, z Weitere Angriffe sind zu erwarten, j Heute morgen griff der Feind die Höhe östlich von Lja Neuville erneut an. Der Angriff wurde abge- schlagen. i In der Champagne, südwestlich von Nauroy, blieben mehrere Vorstöße der Franzosen ohne Erfolg. Die am -4l Mai dort eingebrachten Gefangenen haben sich auf 5?2 Mann, die Beute auf 20 Maschinengewehre und 50 Schnelladegewehre erhöht. Heeresgruppe Herzog Albrecht. j Keine besonderen Ereignisse. » In dep Luftkämpfen und durch Abwehrfeuer ver¬ lor der Feind 14 Flugzeuge. Zwei Ballons sind abge¬ schossen. Oestlicher Kriegsschauplatz: Ueber Odessa war gestern das erste deutsche Flug¬ zeug. Mazedonische Front. ! Das lebhqfte Artilleriefeuer im Cernabogen hält an uud liegt besonders heftig auf unseren Stellungen bei Paralovo. ^ Der erste Generalquartiermeister von Ludendorff. » j zooooo iVlann feincilicke Verluste. Seit Beginn der Doppeloffensioe bis 3. Mai. Nach zuverlässiger Schätzung müssen die Gesamtverluste der Engländer und Franzosen feit Beginn der Doppel¬ offensive im Westen auf mindestens 300 000 Mann veran¬ schlagt werden. Die Franzosen verloren auf einem einzigen schmalen Divisionsabschnitt östlich von Berry-au-Bac 8000 Tote und Verwundete, an anderen Abschnitten er¬ litten sie ähnliche, zum Teil noch höhere Verluste. Da die Franzosen allein bis zum 28. April mindestens 47 Divi¬ sionen, die festgestellt wurden, einsetzten und auf der breiten Front von 60 Kilometer ganz ungewöhnlich starke Ver¬ luste bei den gescheiterten Massenstürmen erlitten, so dürften die französischen Gesamtverluste in den ersten 14 Tagen der großen französischen Offensive bereits die Ziffer von 150000 erreichen, wenn nicht überschreiten. Ähnlich hoch stellen sich die englischen Verluste. Die Eng¬ länder, die auf viel schmalerer Front von 20 bis 30 Kilo¬ meter Ausdehnung anftürmten, setzten bis 28. April allein 34 Divisionen ein, davon sechs zum zweiten Male. Die Zahl der eingesetzten englischen Sturmtruppen ent¬ spricht infolge der erheblich größeren Stärke der englischen Divisionen der der französischen. Bei der dichteren Massie¬ rung der englischen Angriffstruppen waren die englischen Verluste entsprechend höher. Die deutschen Ballon-Beobachter. Wie aufgefundene Befehle beweisen, sollten vor Beginn der großen Offensive die deutschen Ballone von den Franzosen und Engländern sämtlich herunter¬ geschossen werden. Der erste große feindliche Flieger¬ angriff auf Fesselballone erfolgte am 6. April. Die An¬ griffe wiederholten sich täglich und am 16. April stießen zahlreiche französische Geschwader gegen die deutschen Ballonlinien vor. Die deutschen Ballone wurden zum Teil an Len Trommeln niedergewunden, während die Abwehrgeschütze und Maschinengewehre das Feuer zur Bekämpfung der feindlichen Geschwader aufnahmen, gegen die auch sofort die deutschen Kampfgeschwader in Aktion traten. Augenblicklich gingen die Ballone mit den Beobachtern wieder hoch, so daß die Beobachtung kaum einen Augenblick unter¬ brochen wurde. Vom 6. April bis Monatende haben allein die Franzosen an der Aisne und in der Champagne 46 Ballonangriffe unternommen, wobei es ihnen nur ge¬ lang, 5 Ballone zu vernichten. In 5 Fällen gelang es den Beobachtern, mit dem Fallschirm abzuspringen und zu landen. Die deutschen Ballonbeobachter, die vom frühen Morgen bis tief in die Nacht vom schwankenden Korbe aus die feindlichen Bewegungen verfolgten, haben einen nicht geringen Anteil an dem deutschen Erfolge der großen - Abwehrschlacht im Westen. Im Monat April wurden 30 Fesselballone der Entente von den deutschen Fliegern an der Westfront abgeschofsen, wozu noch 6 Ballone im Mai kommen. war ihm klar, daß zwischen diesen beiden Menschen sich irgend etwas abgespielt hatte, was sich den Blicken der anderen entzog. Er ging auf ihre Frage nicht ein, sondern entgegnete nur: „Wenn Sie ihn sprechen müssen, gnädiges Fräu¬ lein, so ist das sofort zur Ausführung zu bringen. Bor ungefähr zehn Minuten ist er zuxückgekehrt. Sein Zimmer ist nebenan. Soll ich ihn rufen?" Wild jagten die Gedanken mit Blitzesschnelle in Lukkas Hirn durcheinander. In diesem Augenblick war ihr völlig gleich, was wohl die Menschen von ihr denken könnten, wie sie ihr Handeln beurteilen würden. Sie wußte nur, daß sie mit Hiller sprechen mußte. „Darf ich bei ihm eintreten, ohne daß mein Name ge¬ nannt wird?" fragte sie, anscheinend völlig ruhig. Gewiß, gnädiges Fräulein, entgegnete Dureil. „Im übrigen ist er, nachdem er Ihr Bild gesehen hat, so völlig mit Ihnen beschäftigt, daß Ihr Erscheinen ihm gar nicht verwunderlich sein wird. Bitte, gnädiges Fräulein!" Dureil öffnete die Tür zu Hillers Zimmer und sagte lächelnd: „Alter Freund, Königin Wanda wünscht dich zii sprechen." Hiller saß in Gedanken versunken am Schreibtisch. Er schnellte in die Höhe und wurde totenbleich. Dureil hatte bereits wieder die Tür geschloffen. Hiller wollte etwas sagen und fühlte sich doch im Augenblick wie gelähmt. Lutkas Lippen bebten, aber sie behielt die Herrschaft über sich. „Ich weiß, Herr Doktor," begann sie, „daß Sie meiner Tante keinen Besuch machen wollen, und ich verstehe das, aber es muß eine Aussprache zwischen uns stattfinden. Klarheit muß zwischen uns herrschen." „Klarheit Zwischen uns, gnädiges Fräulein? Diese Klar¬ heit haben Sie mir doch verschafft an der Geburtstagsfeier von Fräulein von Bredow. Ich glaubte damals, durch wochenlangen Verkehr Sie kennen gelernt zu haben, und Sie machten mir klar, daß ich Sie nicht kannte." s „Sie haben mein Bild gesehen, Herr Doktor, — ich ; -mr ganz, in Ihrer Nähe, als Sie es betrachteten —, und j G Mecker ein HruppenirLnsportclampfer versenkt. Mit 278 Mann untergegangen. Die Admiralität teilt mit, der britische Transporl- dampfer „Slrcadian" (8939 Br.-Reg.-To.) mit Truppen cm Bord, ist am 15. April im östliche» Mittelmeer torpediert worden und binnen fünf Minuten gesunken. 279 Mann werden vermißt und sind vermutlich ertrunken. Wenn die englische Admiralität schon in ihrer erste» Meldung so Hobe Verluste zugibt, so kann man ohne weiteres annehmen, daß diese weit höher sind. Ein feindliches Torpedoboot versenkt. Der Chef des Admiralstabes der deutschen Marine teilt amtlich mit: In der Nacht vom S. zum S. Mai wurde ein feind, lichcs Torpedomotorboot durch unsere Vorpostenstreitkräste vor der flandrische« Küste versenkt. Ein zweites wurde so schwer beschädigt, daß seine Ver¬ nichtung wahrscheinlich ist. Kampf zwischen Dampfer «nd Flieger. Ober den bereits vom deutschen Admiralstab gemeldete» Kampf zwischen englischen Handelsschiffen und zwei deutschen Seeflugzeugen liegt jetzt folgender englischer Bericht vor: Der britische Dampfer „Gena" (2784 Tonnen) ist am Dienstag bei Aldebourgh durch einen Torpedo versenkt worden, der von einem deutschen Wasserflugzeug abgeschofsen wurde. Die gesamte Besatzung wurde gerettet. Die „Gena" hatte durch Geschützfeuer ein zweites Wasser¬ flugzeug, das an dem Angriff teilnahm, heruntergeholt. Die Insassen dieses Wasserflugzeuges, von denen der eine verwundet war, wurden gefangengenommen. Nach weiteren Schilderungen soll das Seeflugzeug den „Torpedo" von der Oberfläche des Masters abgeschoffen haben. Die „Daily Mail" sagt, soviel bekannt, sei der Dampfer „Gena" das erste Schiff, das durch das Torpedo eines Seeflngzeuges in Grund gebohrt worden ist. Madrid, 4. Mai. Wie das Blatt „Jmparcial" meldet, ist bei der Einfahrt des St. Georgskanals der englische Dampfer „Tempus" mit 4800 Tonnen Mineralladung von einem Unter¬ seeboot versenkt worden. Das Blatt „ABC" gibt die Tonnen-, zahl der kürzlich beim Kan Sparte! (bei Tanger) versenkten englischen Dampfer folgendermaßen an: „Rewtmoor" 3538 Tonnen, „Lowdale" Ä>00 Tonnen, .Seewell" 3780 Tonnen und „Fermoor" 3098 Tonnen. Kopenhagen, 4. Mat. Der dänische Dampfer „Carbo U" 1101 Br.-Reg.-To.) wurde aus der Reise von Norwegen nach England versenkt. Der dänische Segler „Hawthornbarm (1369 Br.-Reg.-To.), auf der Reise von Buenos Aires nach Dänemark mit einer Maisladung nach England, wurde nörd¬ lich Schottland versenkt. Rotterdam, 4. Mai. Ein holländischer Rschdampfer landete in Dmuiden die Mannschaft des neuen holländischen Fisch- Kampfers .Westland', der bei Terschelling versenkt wurde. Von der Bemannung wurde einer verwundet. Ein Torpedo¬ boot landete in Hellefoot Sluis die Bemannung von vier Köpfen des holländischen Schiffes „Nordsee", das mit Milch nach Havre unterwegs versenkt wurde. Christiania, 4. Mai. Die Zahl der im April versenkten norwegischen Schiffe beträgt über 70. Gegen hundert nor¬ wegische Seeleute sind umgekommen. Im März wurden 66 Schiffe versenkt. Wenn der deutsche Unterseebootkrieg m der gleichen Weise wie bisher fortgesetzt wird, ist die non -gische Handelsflotte für Auslandsfahrten im Lause von andetthalb Jahren vernichtet. -intin etei H»eck, di MUden, Men. tuvor ^.atun- Hllsönlicl "igs ni !N. l !LNs dur wirk! Wtgelege - Wer MrNick Ms die «s eige Aevoluti mr aller SLFebru hlkion a> 8m 28. -orowna Wirt z Wnner, »Men retten." Kr den «st mili Mehr als eine Million Vrutto-Reg.-T. versenkt. Berlin, 6. Mai. (Amtlich.) Die bisher über die Ergebnisse unserer Sperrgebietskriegführung im Monat April eingelaufenen Meldungen haben mit dem 6. Mai die Summe von einer Million Brutto-Register-Tonnen an Schiffsversenkungen überschritten. Der Chef des Admiralstabs der Marine. ' s, mem , Armee bleiben Aevoluti Iwrde i rvrigerte Wck bei kckenlosi ^ es unter und vor war und schickte i dstätigu ging ich Die richtete, man tun ihr den billigte i Ich naht Abdanku lesen. 8 Mt dem „Das gl nur Lüg Md an Ich muf Armee f mich uni Lunte, l rrstenma den sich Rasputir Aus AuKlanäs j^arLtagen. Enthüllungen Großfürsten Paul. Stockholm, Anfang Mat. Die Ereignisse, die sich seit einigen Wochen in Ruß» land abspielen, werden von Tag zu Tag greller beleuchtet, so daß sie in immer seltsamerem Lichte erscheinen. Wo «lles enthüllt, können natürlich auch die Großfürsten nicht (Fortsetzung folgt.) ich habe Ihr Buch gelesen. Als Sie dieses Buch schrieben, meinten Sie, mich zu kennen, und Sie kennen mich doch nicht, kannte ich mich doch selbst nicht." Er richtete die großen, blauen Augen auf sie und sagte schnell, als wollte er ihr etwas ersparen, das ihr schwer werden mußte auszusprechen: „Mein Himmel, jetzt ist jedes Wort zu spät, zu spät. Es ist eine gnädige Fügung Gottes, daß Sie für mich nicht das Glück werden wollten, das ich erhoffte. Damals ahnte ich noch nicht, was ich heute weiß. Sonst wäre nie ein Geständnis, nie eine Frage üher meine Lippen gekommen. Ich wußte damals nicht, daß in kurzer Zeit mein Augenlicht er¬ löschen, daß unheilbare Blindheit mich umfangen wird. Jetzt weiß ich das, obgleich Dureil es mir noch verberge» will. Ich habe kein Recht mehr, meine Hand auszustrecken und ein anderes Leben an meine Seite zu ketten." „Und gerade, weil ein dunkler Weg vor Ihnen liegt." Hiller machte eine abwehrende Bewegung mit der Hand: „Nur kein Mitleid! um Himmels willen nicht! Lieber allein in tiefster Nacht, als jemand an meiner Seite zu wissen, den das Mitleid an mich gebannt hat. Soll ich, wenn das Dunkel dann kommt, Bemerkungen hören über die Selbstsucht des Mannes, der ein schönes, junges Weib an seine Serie gekettet hat, die ihm eine Stütze sein muß, statt daß er seiner Frau zur Stütze dient ? Soll ich flüstern Horen vom Edelmut der Frauen, soll ich mir das Achselzucken der anderen ausmalen? soll . . ." „Halt!" rief Lutka. In ihren Augen flammte etwas auf, das Hiller ne« erschien. Und mit d,er ihr eigenen Leidenschaftlichkeit des halb polnischen Blutes ries sie noch einmal: „Hall, Herr Doktor! Mitleid mit Ihnen! Sie bedürfen keines Mitleids." Die Worte stürzten geradezu über ihre Lippen. _- |