englischer Dampfer von etwa 5000 Br.-Reg.-To. mit
Kohlenladung, ein sehr großer gesicherter bewaffneter eng¬
lischer Dampfer, dessen Kapitän gefangengenommen wurde
und ein gesicherter bewaffneter englischer Dampfer vom
Aussehen »Dovercastle* (8200 Br.-Reg.-To.)^ Zwei ver¬
senkte Segler hatten Fische und Stückgut geladen.
Der Chef des Admiralstabes der Marine.
Griechischer TorpedobootszerstSrer gesunken.
Der griechische Torpedobootszerstörer »Doxa* ist am
28. Juni mit französischem Stabe und französischer
Besatzung nach einer doppelten Explosion im Mittelmeer
unterge'gangen.
Er befand sich 100 Meter von einem Handelsschiff
entfernt, das er geleitete. Es werden 29 Mann, darunter
alle Offiziere, vermißt.
Die französische nnd die deutsche Handelsflotte.
Das Blatt »Gironde* klagt über die Rückständigkeit
der französischen Handelsflotte und fürchtet, diese Unter¬
legenheit werde sich nach dem Kriege noch verschlimmern.
Niederdrückend, so meint das Blatt, ist die Erkenntnis, daß
Deutschland, wenn morgen der Krieg zu Ende ginge, dank
seiner unermüdlichen Tätigkeit seine Handelsflotte wieder
auf die gleiche Höhe gebracht haben würde, wie vor dem
Kriege. Denn obwohl die deutsche Handelsflotte im Kriege
mehr als jede andere gelitten hat, so ist doch der ganze
Schaden bereits wieder gut gemacht. Sie hat etwa l'-is
Millionen Tonnen von ihrer etwas über ö Millionen be¬
tragenden Gesamttonnage verloren, wird aber noch vor
Jabresschluß 1676000 Tonnen neue Schiffe einstellen
können.
Die deutschen Schiffe in Amerika.
Aus Washington wird gemeldet: Wilson Unterzeichnete
ein Gesetz, durch das das Schiffahrtsamt ermächtigt wird,
87 beschlagnahmte deutsche Schiffe mit einem Tonnengehalt
von etwa 500 000 Tonnen in eigene Verwaltung zu nehmen.
Mehrere von diesen Schiffen waren bereits in Gebrauch
genommen worden; aber da das Schiffahrtsamt die all¬
gemeinen Bestimmungen über die Verwendung der Fahr¬
zeuge noch nicht bekanntgegeben hatte, wurden die Schiffe
nur für einzelne Reisen gemietet.
s-: Seegefecht in der DonaumLndung« '
Der türkische amtliche Heeresbericht meldet: Ein Teil
unserer Seestreitkräfte führte vom 23. bis 25. Juni eine
Unternehmung nach der russischen Donaumündung aus.
Der feindliche Leuchtturm und die Funkenstatton auf der
Schlangen-Jnsel wurden zerstört. Unser Landungskorps
erbeutete auf der genannten Insel ein Maschinengewehr
und eine Anzahl Waffen, zerstörte feindliche Geschütze und
kehrte mit elf Gefangenen an Bord zurück. Auf der
Rückfahrt versuchten russische Linienschiffe und Zerstörer
unsere Seestreitkräfte abzuschneiden. In dem entstehenden
Gefecht erzielten unsere Streitkräfte auf große Entfernung
Treffer auf einem feindlichen Zerstörer; ein Marineflug¬
zeug warf mit Erfolg Bomben aus ein feindliches Linien¬
schiff. Unsere Seestreitkräfte und das Flugzeug sind un¬
beschädigt zurückgekehrt. Besonders hat sich die »Midilli*
(die deutsche »Breslau*) hervorgetan. ^ ,
Die Scklackt im Olten.
An der russischen Front tobt eine große Schlacht. Von
England und Amerika von neuem in den Kampf gehetzt,
stürmten russische Angriffswellen in immer sich erneuernder
Flut gegen die deutschen, österreichisch-ungarischen und
türkischen Stellungen. Wie in den Karpathenkämpfen, wie
bei der Brussilowschen Offensive im Jahre 1916, opfert die
russische Heeresleitung, die heute der demokratischen Re¬
gierung Folge zu leisten hat, auch in dieser Schlacht rück¬
sichtslos Hekatomben, um die Front der Verbündeten
zu durchbrechen. Auf einer Breite von 60 Kilo¬
metern wurden nicht weniger als 20 Divisionen angesetzt,
die aber trotz ihrer Übermacht fast überall mit schweren
Verlusten zurückgeworfen wurden. Brennpunkte des
Kampfes waren Konjuchy und Brzezany. Das Gelände
ist hier ein welliges Hügelland, teilweise stark bewaldet
und mit tief eingeschnittenen Tälern, die einerseits dem
Angreifer die Verschiebung seiner Truppen ermöglichen,
andererseits der Verteidigung sehr günstige Stt^punkte
bieten. Brzezany selbst liegt in einem Kessel, umgeben
von bewaldeten Höhen, durch die in vielen Windungen
die Zlota Lipa ihren Lauf nimmt. Auf diesen Höhen
wurde erbittert gekämpft. Als Erfolg der rücksichtslos
Nach Kurland.
VIII.
Heute macht Libau den Eindruck einer deutschen
Stadt mit einer Musterverwaltung. Und die war nicht
leicht zu erstellen. Es ist schon erwähnt worden, daß
Tausende von Familien geflüchtet sind; viele wurden
wohl auch verschleppt. Vielfach sind die Kinder aber da¬
geblieben. So hat die Stadt zur Zeit für 160 eltern¬
lose Kinder zu sorgen; sie sind in einem besonders er¬
richteten Kinderhort untergebracht und erfahren hier
sachgemäße und liebevolle Pflege. Den äußeren „anthro¬
pologischen" Kennzeichen nach unterscheiden sich diese
Kinder kaum vom deutschen Typus; sie sind meist blond
und blauäugig; da die Schädelentwicklung noch nicht
vollendet ist, so ist schwer festzustellen, ob der langköpfige
oder rundköpfige Typ vorherrscht. Man darf hier wohl
daran erinnern, daß die alten Schriftsteller zwischen Ger¬
manen und Slaven grundsätzlich nicht unterscheiden; diese
erscheinen ihnen durchgängig blond und blauäugig. So
ist es im großen und ganzen heute noch. Vielleicht darf
man sagen, daß das germanische blond Heller, leuchtender
ist, als das slavische, das leicht den Eindruck des stumpfen
macht. Jedenfalls sind aber rein anthropologisch keine
grundsätzlichen Verschiedenheiten zwischen germanischen
und andern Typen des Baltenlandes vorhanden. Der
baltische Deutsche ist im allgemeinen langköpfig, das
zeigt sich beim adligen und bürgerlichen Deutschen des
Baltenlandes. Auch das ist leicht erklärlich. Die ein¬
gewanderten deutschen Erobererstämme haben eine sozu¬
sagen unfreiwillige Inzucht geübt und damit die spezifischen
Rassenmerkmale scharf herausgearbeitet. So erscheinen
fast alle baltischen Deutschen hochgewachsen und lang¬
köpfig. Das sind freilich die Engländer — nicht die
Schotten und Iren — auch. Ist hohe Statur und
Langköpfigkeit germanisches Urmerkmal, dann sind die
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angesetzten Angriffe und als Preis für ihre unerhörten
Opfer errangen die Russen lediglich das Dorf Konjuchy.
Versuche, von dort aus Wetter oorzudringen, scheiterten
verlustreich.
Engländer die vollkommen und rassisch am höchsten
stehenden Germanen, stammen sie doch auch von dem
urächten deutsch-germanischen Stamm der Angelsachsen
ab. Man sieht daraus, wie wenig das „Blut" ver¬
pflichtet. Der kraftvolle Drang zur völkischen Behaup¬
tung und Freiheit hat sich bei den Engländern zu einem
ordinären Jmperalismus um- und ausgebildet, in dem
die alten heidnischen Instinkte in massiver Form wirk¬
sam sind.
Von besonderem Interesse für uns waren die
Schulen. Der allgemeine Schulzwang wurde
durch die deutsche Verwaltung erst ein ge führt! 4000
Kinder besuchen die Schulen; die Zahl ist höher als
im Frieden, obwohl über 50°/» der Bevölkerung ge¬
flohen sind. Von den 4000 besuchen 1000 die höheren
und Mittelschulen, 3000 die Volksschule. In allen diesen
Schulen wird deutsch unterrichtet, aber auch das ein¬
geborene lettische Idiom als Unterrichtsgegenstand sorg-
sam gepflegt. Die besuchteste Schule ist die evangelische
Volksschule, in der 1700 Knaben und Mädchen unter¬
richtet werden. Die katholischen Volksschulen (Lpolnische
und 2 litauische) weisen 900 Besucher auf. Entsprechend
dem großen Prozentsatz der jüdischen Bevölkerung sind
die beiden jüdischen Volksschulen mit 500 Besuchern
dotiert. Ein Reformgymnasium, ein Lyzeum und eine
Knaben- und Mädchenmittelschule vervollständigen den
Schulbetrieb. Ein aus Deutschland stammender Schul¬
vorstand hat die Oberleitung. Wir wohnten dem Schul¬
betrieb aller dieser Anstalten bei und empfingen die
besten Eindrücke. Die lettischen und littauischen Kinder
machten durchgängig einen sehr geweckten Eindruck. Eine
Lehrstunde beispielsweise in der Geographie — in der
der Lehrer mit den 11- und 12-jährigen die äußeren Vor¬
bedingungen zu der glücklichen Entwicklung Europas be¬
sprach — hinterließ fast hochschulmäßige Eindrücke. Die
Letten und Littauer rezitierten tadellos deutsche Gedichte
kLuMIcke „Regimenter vom Juli". "
Die Offensive der revolutionären Armee?:
Der russische Diktator Kerenski hat die Offiziere unhz
Soldaten des russischen Heeres in einem Armeebefehl mit-
den Schlußworten: „Ich befehle Euch! Vorwärts* zur!
Offensive gegen die Österreicher und Deutschen angefeuert?
die Len warmen Appell der russischen Demokratie an alle'
kriegführenden Länder, Len Krieg durch einen ehrenvolle«!
Frieden zu beschließen, mit der Aufforderung zum Verrat!
an den Bundesgenossen beantwortet hätten. In Berlin!
und Wien hätte man gehofft, erst im Westen zu siegen,
dann Rußland niederzuwersen. Jetzt müßte das russische
Heer die Freiheit retten. Der russische Ministerpräsident
Fürst Lwow beglückwünschte Kerenski im Namen von ganz
Rußland und der provisorischen Regierung zur Offensive!
der revolutionären Armee. Er fügte hinzu: die Armee
kann sicher sein, daß das ganze Land mit ihr jede einzige
Anstrengung unternehmen wird, um ihren Elan zu unter-
stützen und um dazu beizutragen, das große Problem der
Revolution zu lösen. Fürst Lwow schloß mit den Worte«:
„Im Namen des befreiten Volkes gewähre ich den Re¬
gimentern, die die Offensive ergriffen haben, die rote Fahne
und Len Namen »Regimenter vom 1. Juli".
Mafsenverabschiedunge» russischer Offiziere. '
Das russische Militärwochenblatt „Rußki Invalid* be¬
richtet, daß die zwei bekannten Heerführer. Generale
Sacharow und Kaledin verabschiedet wurden, weil sie sich
als Anhänger der alten Regierung erwiesen. Die Demo¬
kratisierung des russischen Offizierkorps wird weiter durch
die Verjüngung desselben ergänzt. Die Verabschiedung
solcher Offiziere, die die Altersgrenze bereits erreichten,
wird fortgesetzt. Es sind bisher 1400 Offiziere oeraü
schiedet worden. Gegenwärtig ist der jüngste russische
General 36 Jahre alt; es ist General Wessolowsky. Wege«
des Verdachtes, Anhänger der alten Regierung zu sein,
wurden die Generale Roop, Derenski, Kasnakow sowie
Fürst Dragomirow, die bisher als Kommandanten in ver¬
schiedenen Militärbezirken tätig waren, degradiert und als
gewöhnliche Leutnants an die Front gesandt.
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Nach der Umwälzung.
Nach mehrmonatiger Pause haben an unserer Ostfront
wieder lebhafte Kämpfe begonnen. Während der Kampf¬
pause sind in den russischen Heeresleitungen große Ände¬
rungen eingetreten. Kerensty hat seit seiner Berufung
zum Kriegs- und Marineminister sich die größte Mühe
gegeben, die Streitkräfte des neuen Rußland vollständig
zu revolutionieren und wieder schlagfertig zu machen. Es
sind bis jetzt über 150 Kommandooeränderungen oorge-
nommen worden.
Als Brussilow zum Generalissimus ernannt wurde,
glaubte man selbst im Lager der Verbündeten Rußlands,
daß die Kommandokrisis überwunden sei. Es zeigte sich
aber bald, daß das nicht der Fall war. Wenige Tage
nach Brussilows Ernennung trat der erst am 8. Mai d. I.
anstelle Rußkis zum Oberkommandierenden der russischen
Nordfront ernannte 48jährige Kavalleriegeneral A. M. Dra¬
gomirow zurück. Sein Nachfolger, Wladislaw Napo-
leonowitsch Klembowski, ist ein russifizierter
Pole, dessen Ernennung sogar den Russen über¬
raschend kam, da ihn Kerenskis Blatt »Djelo Naroda* erst
vor einigen Wochen als einen ausgesprochenen Gegner der
Revolution geschildert hatte. Klembowski kommandierte
früher das 16. Armeekorps und war dann Stabschef einer
Armee. Er gehört zum Freundeskreise Brussilows. Zum
Jnfanteriegeneral wurde er erst im April 1916 befördert.
Zum Oberbefehlshaber an der Kaukasusfront wurde an
Stelle des Generals Judenitsch der alte General
Michail Prschewalski ernannt. Bis zum Ausbruch des
Krieges stand Prschewalski in der Reserve. Nach
Kriegsbeginn führte er eine Kosaken-Brigade für
Vorpostendienst. Man ernannte ihn dann zum Kom¬
mandanten eines turkestanischen Korps, das bei
der Einnahme von Erzerum eine Rolle spielte. Prsche¬
walski soll in der Kaukasusarmee sehr beliebt sein, was
daraus gefolgert wird, daß die Kosaken ihn nicht anders
als „Väterchen* nennen. An der Kaukasusfront sind außer
Judenitsch noch andere hohe Militärs ihrer Stelle ent¬
hoben worden: genannt seien: 1. Der Militärgehilfe des
Statthalters vom Kaukasus, General Nikolai Januschke-
witsch, der bis zum September 1915 Chef des
russischen Generalstabes war: 2. der Kommandant
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und die jüdische Volksschule leistete ganz erstaunliches im
Kopfrechnen. Auffallend war in der letzteren das seltene
Vorkommen des reinen jüdischen Typs! Nur vereinzell
blitzte es aus tiefschwarzen Augen im gelblich-ovalen
Gesicht über die kindlichen Physiognomien hinweg.
Das Armenwesen und seine Leitung ist ei»
Gegenstand besonderer Fürsorge. Der Führer der Letten
in Libau — über den ich noch einiges zu sagen haben
werde ein außerordentlich intelligenter und strebsamer
Mann, tut sich in der Verwaltung dieser Sparte hervor;
durch seinen Fleiß, seine Umsicht und genaue Kenntnis
der einschlägigen Verhältnisse ist er, wie mir der er¬
wähnte deutsche Stadthauptmann sagte, die rechte Hand
der Verwaltung auf diesem Gebiet.
Durch Einrichtung der Arbeitsstuben hat man
der Arbeitslosigkeit und Verarmung erfolgreich entgegen¬
gearbeitet. Es werden zur Zeit darin nahezu 700
Frauen beschäftigt, die die Sackflickerei betreiben, soweit
die Bedürfnisse der gesamten 8. Armee in Frage kommen-
Die Frauen verdienen bis zu 4 Mk. im Tag, werden
nach Stückzahl bezahlt und können auch stundenweise
arbeiten, damit sie auch der Hansarbeit obliegen können.
In drei Notstandsküchen werden täglich 13000
Portionen verabreicht, darunter 3000 umsonst. Auch
für den Mittelstand gibt es eine Notstandsküche, die
400 Portionen zu 30 Kopeken (eine Kopeke ist 2 Psg )
täglich verabfolgt.
Neben der Notstandsküche ist — unglaublich aber
wahr — eine jüdische. Auch in dieser Kriegszeit müssen
die Juden ihre besondere Eßform einhalten. Wir habe»
eine solche koschere Küche in Augenschein genommen. E»
ist vorgekommen, daß alte jüdische Frauen eher verhungert
wären, als daß sie „treife" gegessen hätten. Ich habe
für meine Person keinen Hehl daraus gemacht, daß ich
eine solche „Humanität" und „Toleranz" für viel zu
weitgehend halte. Das essen gehört doch nicht zur Re*
ligion.
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