22 Kreisen festgestellt werden, da wegen des polnischen Aufstandes aus dem 8. Wahlkreis Posen, keine Zahlen einliefen. Mittlerweile sind aber auch von dort die Endsummen bekanntgeworden. Posen hatte 21 Abgeordnete zu wählen. Die Polen haben sich fast ohne Ausnahme an der Wahl nicht beteiligt, die auf die einzelnen Parteien entfallende Stimmenzahl ist daher im Vergleich zu andern Wahlkreisen gering und entstammt wohl ausschließlich dem deutschen Teil der Bevölkerung. Gewählt wurden in Pose»
Deutschnationale .9
Deutsche Volkspartei.5
Deutsche demokratische Partei . 4
Mehrheitssozialisten.2
Christliche Volkspartei .... 1 Abgegeben wurden Stimmen für Deutschnationale Volkspartei 63 699, Deutsche Volkspartei 33 289, Deutsche demokratische Partei 29 340, Mehrheitssozialisten 19 745,
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Christliche Volkspartei 8249. Die Verteilung der Mandate in der Landesversammlung regelt sich nunmehr folgendermaßen:
Mehrheitssozialisten..... 144h Christliche Volkspärtei.... 88
Deutsche Demokratische Partei. 65
Deutsch-nationale Volkspärtei . 56 ^
Unabhängige Sozialisten ... 24
Bei keiner F raktion. 7
zusammen. . . 401
Cs ist möglich, datz sich bei der endgültigen amtlichen Aufrechnung noch eine Verschiebung dieses oder jenes einzelnen Mandats ergibt, an den Machtverhältnissen der Parteien bei der Landesversammlung wird sich aber nichts mehr ändern. _
Neue Bältenflrrcht.
I). L. L. Der neue Aufruf der Reichsregierung zur Anwerbung von Freiwilligen für den Ostschutz beweist,
daß die Bolschewistengefahr weder für Ostpreußen noch für Deutschland überhaupt wirklich beschworen ist. Die Krankheit der Gleichgültigkeit und Apathie muß überwunden werden. Auch über die evangelische Kirche in Kurland und Livland ist durch den Vormarsch der Bolschewisten neues Martyrium gekommen. Unter den Ermordeten befinden sich, evangelische Pastoren, u. a. der allgemein geachtete Pastor Bernewitz in Kändau. Tausend andere deutsche Balten haben, in dem herzzerreißenden Umschwung der Dinge, Heimat, Hof und Haus im Stich lassen müssen und haben sich auf Gefangenentransport- schiffen nach Deutschland geflüchtet. Nach dem Zusammenbruch der deutschen Disziplin war es den schwachen baltischen Landwehren nicht möglich, überall die Balten in dem weiten Land zu retten. Immerhin werden einige Tausend, darunter vierzig bis fünfzig evangelische Pastorenfamilien, gerettet sein. Es ist Ehrensache Deutschlands und insbesondere des deutschen Protestantismus, diesen Volks- und Glaubensgenossen, die auf uns vertraut haben, und die auch im Unglück treu zu uns stehen, mit allem, was wir geben können, zu helfen. Der Balten Not ist ein Kapitel aus unserm eigenen Schicksalsbuch. Von dieser kernfesten Art, die im langen, schweren Kampf um Deutschtum und evangelischen Glauben Eigenart und Charakter unverlöschlich geprägt haben, können die Reichsdeutschen der heutigen Zeit mancherlei lernen. Es wäre z. B. sehr zu wünschen, wenn überall in deutschen Landen den Volksmassen durch diese lebenden Opfer früherer und heutiger Revolution WirklichkeitSbilder aus dem slawischen, russischen und lettischen Osten vorgeführt würden, damit die weithin grassierende Krankheit deutscher Leichtgläubigkeit, besonders wo es sich um bolschewistische Propaganda handelt, auch auf diesem Wege bekämpft werden kann.
Wie wir hören, wird der Evangelische Bund ein Hilfswerk zur Unterstützung der baltischen Flüchtlinge errichten und auch in seinen tausenden Vereinen aufklärende Versammluugen unter Mitwirkung geeigneter Redner aus Baltenland halten lassen.
Die Deutsche Nationalversammlung ir. die Rückgabe unserer Gefangenen.
V.L. L. Der Vielverband weiß ganz genau, daß nur ein Volk, das sich wieder selb st achten und hoffen lernt, den Weg aus dem Zusammenbruch herausfindet. Es zerfällt sonst in eine zusammenhangslose Masse rücksichtsloser Egoisten, die aus einem brennenden Gebäude oder aus einem Schiffbruch sich und ihre Habe, gleichviel ob sie ihnen oder anderen gehört, .retten wollen, das Ganze aber verloren geben. Die Entente weiß das und will das. Die Hungerblockade und ihre andern beispiellosen Gewalttätigkeiten sind die nur zu gut geeigneten Mittel, um den deutschen Staats- und Orgnungssinn, der in mehr als vier Jahren Krieg standgehalten hat, ins Gegenteil zu verkehren und alle Bande frommer Scheu zu lösen. Die Weltgeschichte wird einst über die Begründung des Völkerbundes, der mit einer Aera vollendeter Rechtslosigkeit und Ungerechtigkeit an Deutschland eingeleitet worden ist, ihr Urteil fällen. Aber die Weltgeschichte wird dasselbe harte Urteil über uns selbst fällen, wenn unsere Feinde recht hätten und wir wirklich keinerlei Widerstandskräfte aus unserer sittlichen Reserve ihnen entgegenstellen könnten.
Es gibt Kreise im deutschen Volk, für die die deutsche Geschichte überhaupt erst mit dem 9. Nov. 1918 begonnen hat, und die Wahlen zur Nationalversammlung haben gezeigt, daß die Partei, für die nur die Revolution und die „Sicherung ihrer Errungenschaften", sonst nichts existiert, über zwei Millionen Wähler mustern konnte. Für sie ist das deutsche Volk nur ein Teilobjekt der alles vernichtenden Weltrevolution, ihre Hoffnung ist mystischer, bolschewistischer Wahn, und nicht nur die nationale Ehre, auch die nationale Selbsterhaltung ist für sie ein über
holter Begriff. Alles, was das deutsche Volk Tüchtiges und Großes auf den tausend Schlachtfeldern, in der Heimat, in den Fabriken, hinter dem Pfluge geleistet hat, existiert für diese Leute nicht oder wird in den Schmutz gezogen, damit nur ja nicht wieder ein Fünkchen Selbstachtung auflodert und die 70 Millionen Deutschen wieder lernen, sich als Volk zu fühlen wie die andern. Das sind auch die Leute, die bis heute noch kein Wort des Protestes gefunden haben gegen die furchtbare Gewalttat der verschärften Hungerblockade und der Zurückhaltung unserer Gefangenen durch die Feinde.
Die Wahlen zur deutschen Nationalversammlung sind vorüber. Schwere Verantwortung liegt auf den Parteien, die dort an den Wiederaufbau des deutschen Volksstaates gehen sollen. Aber in dem Wort „National- Versammlnng" liegt als der Auftrag des Volkes, politische Verfassungsfragen auf Grund der verschiedenen Parteiprogramme zu lösen, es muß auch der Wille des Volkes zur Geltung kommen, ein einheitliches Ganzes zu verkörpern, das sich deutsche Nation nennt. Ein Staat ohne Macht, ein Volk ohne geschichtliche Tradition kann sich nicht gegenüber den andern Völkern behaupten. Wir müssen wieder gemeinschaftlich empfinden und als Deutsche einen Block bilden, der nach innen und außen sich durchzusetzen wenigstens den Willen und den Mut hat. Bismarck darf nicht umsonst gelebt, unsere Väter und unser Volk in Waffen dürfen nicht umsonst gekämpft haben. Das hohe Lied vom deutschen Vaterland muß nicht nur wieder zu Ehren kommen, es muß das gemeinsame Band um alle Parteien bilden, die guten Willens sind. Die das aber nicht sind, gegen die muß eine einheitliche Front gebildet werden, um nicht unterzugehen und um zu retten, was zu retten ist.
800 000 Deutsche schmachten in Knechtschaft in Feindesland und in Feindes Fesseln. Alle Bemühungen sind bisher vergeblich gewesen, ihr Los zu erleichtern. Man will sie in härtester Sklaverei halten, um an den Wehrlosen ein Exempel zu statuieren. Nicht bloß die deutscheNationalversammlung , das ganze deutsche Volk muß dagegen protestieren. In dieser Bewegung gegen die schmachvollste Vergewaltigung, die die Weltgeschichte je gesehen, müssen wir Deutsche unsere nationale Einheit und Ehre wiederfinden. Wer sich dieser Bewegung nicht anschließt, .den muß die allgemeine Empörung hinwegfegen. So können wir hoffen, wieder ein Volk zu werden, das auch die Feinde achten und das sie sich doch überlegen werden, bis aufs äußerste zu reizen.
Badische Nationalversammlung.
2. Oeffentliche Sitzung.
Karlsruhe , 30. Jan. Präsident Kopf eröffnete um 10 Uhr 10 Mm. die Sitzung und gab die Eingänge bekannt, darunter eine Entschließung einer 'Eisenbahner- Versammlung, die am 26. Januar in Mannheim stattgefunden hat. In der Entschließung werden bis zum 31. Januar Teuerungsbeihilfen für die Eisenbahner gefordert. Präsident Kopf erklärte, die Entschließung sei in einem Tone gehalten, der bisher in Eingaben an die verfassungsgebende Nationalversammlung nicht üblich war. Es sei auch nicht üblich gewesen, daß man derartige Eingaben befristet habe.
Verkehrsminister RÜckert: die Eingabe sei geprüft worden und es würde in den nächsten Tagen der Nationalversammlung eine entsprechende Vorlage gemacht werden. Die Eisenbahner forderte der Redner auf, auch jetzt, während sich unser Vaterland in höchster Not befindet, die Muhe zu bewahren. Die Entschließung wurde dem zu bildenden Hrushaltsausschusfe zugrwiesen.
Die Zentrumspartei brachte eine Anzahl Interpellationen ein. Dann wurde in die Tagesordnung eingetreten. Das Haus bildete die Kommission für Justiz uno Verwaltung, den Haushaltsausschuß und den Petitionsausschuß.
Oas Vreimärmerkolleg.
Roman von Otto Hoecker.
A) (Fortsetzung.) (Nachdruck verboten.)
Mit gespannter Aufmerksamkeit hatte Emil ihren Mitteilungen gelauscht. Unwillkürlich war ihm hierbei die Äußerung deS Angeklagten von vorhin eingefallen, wonach der pointierten Schlußbemerkung des Untersuchungsrichters eine verborgene Bedeutung von großer Tragweite innewohnen sollte, und schwer legte sich ihm der Gedanke aufs Herz, daß die liebliche sanfte Agnes sich in ihrer übergroßen Liebe für den von ihr vergötterten Bruder zu einem gar gewagten Schritte hatte entschließen können.
„Tecklenburgs Bri-f lag auf dem Toilettentisch, als Agnes Buser sich allein im Raum befand?" erkundigte er sich.
„Das ist es eben, was mich so unschlüssig gemacht bat. Ganz allein war sie- im Zimmer, die Zofe half mir bei Mamas Toilette mit, bis ich sie dann hinausschickte, da Mamachen immer nervöser wurde. Ich muß dann wohl bei einem Gang durchs Zimmer den Brief auf dem Toilettentisch liegen gesehen und ihn rein mechanisch in mein Reisetäschchen gesteckt haben. Wenigstens entdeckte ich ihn darin auf Rigi Kulm und dann las ich ihn erst richtig. Mit welchen Gefühlen unter dem frischen Eindrücke von dem Tode des Mannes, der darin solch furchtbare Anklagen gegen einen feiner liebsten Freunde erhob, dessen Verhaftung als mutmaßlicher Täter in der nämlichen Zeitnngsnummer gemeldet worden war, können Sie sich wohl vorstellen."
Noch immer saß der junge Anwalt, keines klaren Gedankens fähig, wie vom Donner gerührt neben ihr, die eine Hand an der Stirn und . den verdunkelten Blick grübelnd ins Weite gerichtet. Dann seufzte er.
„Ich wollte wohl, Julie, Sie hätten mir Ihr Vertrauen schon früher geschenkt!" äußerte er dumpf. „Nun steh' ich vor tausend Zweifeln — sozusagen völlig ratlos und mit widerrufener Marschroute ... sich vorstellen zu sollen, daß Georg Buser. dieser liebe, aufrichtige Mensch
mit seinem hohen künstlerischen Ernst und idealen Schwung zum Nachteil seines liebsten Freundes ganz gemeine Wechselfälschungen begangen haben sollte — —; freilich", unterbrach er sich stutzig, „manchmal wunderte ich mich darüber, woher Georg die teueren Studienreisen nach Spanien und Italien , sowie jeden Winter den nicht minder kostspieligen Pariser Aufenthalt bestreiten konnte. Aber ich nahm an, daß Tecklenburg dem Freunde von feinem Überfluß mitteilte — und entsinne ich mich recht, so leugnete Tecklenburg das auch gar nicht, als ich ihn zufällig einmal deshalb ansprach-und nun diese entsetzliche Beschuldi
gung!" Schreckhaftes Entsetzen sprach plötzlich aus seinen Mienen, und bestürzt schlug er die Hände zusammen. „Großer Himmel, das hat gerade noch gefehlt, um Georgs Verurteilung zu sichern — — bekommt Staatsanwalt Nägele Wind vom Vorhandensein eines solchen Briefes, dann hat er vollends Oberwasser! . . . Und man kann und darf ihm, will sagen dem Schwurgericht, die Existenz eines derartig wichtigen Dokuments nicht einmal vorent- balten: selbst ich, der Verteidiger, muß pflichtgemäß Anzeige machen, will ich mich nicht strafrechtlich verfehlen! Mehr noch, die Gerechtigkeit und die Treue gegen den so tückisch gemordeten Freund verlangen eine gründliche Untersuchung der von ihm in diesem Briefe wider Georg Buser erhobenen Anklagen — und . . . und treffen diese zu", fetzte er mit stockender Stimme hinzu, „wer in aller Welt soll alsdann an die Unschuldsbeteuerungen des Unglücklichen glauben, wo man ihm jetzt schon auf der Geschworenenbank mit kaum mehr verhülltem Unglauben begegnet!"
Bekümmert nickte das Mädchen zu seinen Worten. Auch sie war bleich geworden und die in ihr gärende große Erregung ließ ihren Blick gläsern und starr erscheinen.
„Nun werden Sie die Qual der letzten Monate beigreifen", gestand sie verzagt; „ich kam mir ordentlich wie mitschuldig an all dem Entsetzlichen vor. Was sollte ich lun? Diesen Brief ausliefern und dadurch einen Mann, -der . . . nun, wie soll ich's gleich ausdrücken . . . einen Mann-"
^_,-der Ihnen sehr teuer ist", suchte Emil auszu
helfen, als sie wiederum stockte. „Verzeihen Sie meine plumpe Täppigkeit". entschuldigte er sich verwirrt, „aber da doch der allgemeine Eindruck vorlag, daß Sie Max Tecklenburg und Georg Buser ganz besonders auSzeichneten und — und Sie doch selbst sagten, daß Max von Ihnen einen Korb erhalten hätte, so ... so
Unter ihrem befremdenden Blicke und der unnahbar eisig gewordenen Haltung verstummte er kläglich.
„Wie meinen Sie das, Emil? Drücken Sie sich gefälligst deutlicher aus!" forderte sie ihn sehr ungnädig auf.
„Nun, ich meinte nur... ich dachte-"
„Dachten, was?"
Der junge Anwalt wurde immer verlegener. „Hm, ich nahm an", platzte er, in die Enge getrieben, schließlich heraus, „daß Ihr Herr unserm armen Georg gehörte und '-"
Sie saß plötzlich kerzengerade neben ihm und schaute ihn mit einem solch rätselhaften, verweifenden Seitenblick an, daß er lebhaft zu schlucken begann.
„Auf eine solch — — irrtümliche. Annahme kann höchstens Emil Fiedler kommen! Wirklich, daS sieht Ihnen ähnlich." Wieder das vorige rätselhafte Lächeln. „Aber das ist ja jetzt so grenzenlos nebensächlich!" fügte sie mit einem nicht minder charakteristischen Schulterzucken hinzu. „Immerhin lasten Sie sich gesagt sein, mein lieber Emil, daß Georg Buser noch einen Tag früher als der unglückliche Tecklenburg sich von mir einen an Entschiedenheit nichts zu wünschen übrig lassenden Korb geholt hat."
Emil Fiedler starrte sie in sprachloser Verwirrung an. Die kühle Selbstverständlichkeit, mit der sie über die beiden Männer sprach, die er im Wettlauf um ihre Gunst als heißumstrittene Favoriten zu erblicken sich gewöhnt hatte, machte ihn nicht zuletzt auch an dem schönen Mädchen irre, das er so genau gekannt zu haben glaubte. „Die Weiber sind und bleiben Rätsel, gegen die kein Männer« fcharfstnn aufkommt . . . und in welchem Ton sie das hervorbrachte, als ob ausgerechnet gerade nur ich allein mich einer derartig irrtümlichen Annahme hätte hingeben können — als ob nicht die ganze Stadt einer Meinung mit mir gewesen wäre! Merkwürdig, höchst merkwürdig!" grübelte er. —--
Für ZP'S (.
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