worden ist, und ob die Reichsregierung den Gemeinden
die Wiedererwerbung von Glockenmetall ermöglichen will.
Äbg. Hof Heinz (pos.) erinnert an die große Freiwillig¬
keit, mit der das Glockenopfer gebracht wurde. Ein
Unmut kam in unsere Bevölkerung erst, als der Verdacht
aufkam, daß das Glockenmetall in Privathände gekommen
sei. Im Hinblick auf diese Stimmung ist die Stellung
der Fragen an die Reichsregierung unbedingt nötig, auch
wenn sie nicht beantwortet werden sollten.—Wg.Beutten-
müller (lib.) glaubt aus dem Angebot von Bronze zu
schließen, daß Glockenmetall in Privathände gefallen sei,
und daß aus seinem Verkauf große Gewinne erzielt
worden sind. Gußstahlglocken müssen als Ersatz dienen.
Sie werden künftig noch teurer, e- empfiehlt sich baldige
Beschaffung.
Abg. v. Vr. Fromme! (ldk. Vgg.) schildert den
hohen Wert des Glockenklangs. Auf evangelischer Seite
ist man in vaterländischer Opferstimmung zu schnell und
zu weit gegangen. Jetzt sind die Aussichten für die Neu¬
beschaffung von Glocken sehr trübe. Abg. Buck (Pos.):
Groß und allgemein ist der Schmerz über die fehlenden
Glocken. Es wird fest behauptet, daß Glocken auch noch
nach der Revolution zerschlagen wurden. Die Frage an
die Reichsregierung muß ganz ernst gestellt werden.
Präsident v. Or. Uibel: Die Glocken wurden in der
äußersten Not mit einer besonders großen Freudigkeit
geopfert. Es ist traurig, daß in der Nationalversamm¬
lung kaltherzig gesagt werden konnte, das Metall der
Glocken sei dem Handel und der Industrie übergeben
worden. Die Glocke, die nicht diesem Opferzweck ge¬
dient habe, sollte schleunigst zurückgegeben werden. Die
Oberkirchenbehörde will auf dem geordneten Wege die
Frage an die Reichsregierung stellen, es ist die Frage¬
stellung nicht nur rechtliche, sondern moralische Pflicht.
Die Entschließung wird hierauf einstimmig
angenommen.
Zum Schluß der Tagesordnung berichtet Abg.
Renner (Pos.) über den Antrag des Finanzausschusses,
der eine Erhöhung der Filialdienstvergütung vorsieht.
Die bisherige Vergütung ist viel zu gering, oft ver¬
schlingen schon die Fahrtkosten die Vergütung um ein
namhaftes. Die Oberkirchenbehörde soll dem Antrag
gemäß der nächsten Generalsynode ein neues Gesetz über
die Vergütung des Filialdienstes vorlegen. Geh. Ober¬
kirchenrat Schenck stimmt der Tendenz des Antrages
zu: Die einzelnen Vergütungen können nicht in das
Gesetz ausgenommen werden. Der Antrag, der Ober¬
kirchenrat soll beauftragt werden, der nächsten Synode
zur Neuregelung dieser Frage eine Vorlage zu machen,
wird einstimmig angenommen.
Die nächste Sitzung findet am kommenden Montag,
nachmittags 3 Vs Uhr, statt. Schluß der Sitzung um
1 Uhr. _
ep. Karlsruhe, den 30. Oktober.
Der von der Landessynode gegen den Wuchergeist
gerichtete Appell an das evang. Volk hat folgenden
Wortlaut:
„Ueber unser Vol! und Vaterland sind durch den Krieg und
seinen unglücklichen Ausgang Zeiten harter Teuerung gekommen. Die
Versorgung unserer Bevölkerung mit den notwendigsten Lebensbedürf¬
nissen ist dermaßen erschwert, daß viele in allen Schichten kaum mehr
das Allernotwendigste «schwingen können.
Aber noch schwerer lastet auf unserm Herzen der Rückgang an
Pflichlbewußtsein und erbarmender Liebe? Statt in gegenseitiger Hilfe
die uns ausgedrängte Not zu überwinden, führen die Glieder desselben
Volke» einen rücksichtslosen AuSbeutungskrieg wider einander. Die
einen schieben die Schuld des Mangels auf di« andern. Solche Ver¬
bitterung führt schließlich zu Ausbrüchen roher Gewalt. Statt die
letzt« Kraft für die Rettung unsere« ganzen Landes ein,»setzen, sinnen
weite Kreise nur darauf, wie sie au« der Not der Volksgenoffen um
jeden Preis Gewinn über Gewinn ziehen oder hindern durch leicht¬
fertige Streiks die Herstellung und den Vertrieb der notwendigsten
Lebensmittel.
Indes weit verhängnisvoller dünkt uns das Umsichgreifen von
Diebstahl und Betrug. Wie ist der Sinn für Mein und Dein ge¬
schwunden! Noch nie ist so viel unterschlagen und gefälscht worden
als in der Zeit, wo wir mehr denn je auf Brüderlichkeit und Gemein-
finn angewiesen sind. Aus den Herzen des deutschen Volkes ist ge¬
schwunden, was einst unser Ruhm gewesen: di« Achtung vor Gesetz
und Ordnung, die Redlichkeit und Ehrlichkeit in Handel und Wandel!
In erschütternder Weise enthüllt sich uns die ewige Wahrheit, daß
die Gier nach dem vergänglichen Gut die Wurzel alles Nebels ist.
Wir beschwören euch, ihr Glieder unserer Kirche: Habt Erbarmen
mit euren Volksgenoffen und gebt zu erträglichen Preisen ab, was
ihr entbehren könnt!
Die ihr in Handwerk, Industrie und Verkehr tätig seid, besinnt
euch darauf, wie eure Arbeit und ihr Ertrag für die Erhaltung des
ganzen Volkes notwendig ist!
Die ihr im Handel die Waren auszutauschen habt, befleckt eure
Hände nicht mit Unrechtem Gut und untergrabt nicht durch euer Ge¬
baren den Sinn für Recht und Redlichkeit in den Herzen anderer!
Nur eine entschlossene Umkehr zu Gottesfurcht, Redlichkeit und
Bruderliebe kann unser Volk vor dem drohenden Untergang be¬
wahren. Wenn alles zugrunde geht, ist jeder verloren. Wenn jeder
mit bescheidenem Gewinn sich begnügt, kann allen geholfen werden.
Vergeßt nie, daß es sich um eure Seele und um da« Glück und
die Wohlfahrt unsre« ganzen Volkes handelt! Fürchtet Gott, der in
da« Verborgene sieht und alle« Unrecht straft! Er wird Rechenschaft
fordern!" _
Aus Stadt und Land.
Karlsruhe, 1. Novbr. 1919.
* Der Beamteneid. Das Staatsmimsterium hat
folgendes verordnet: Die Verordnung, den Vollzug des
Beamtengesetzes betreffend, vom 10. Juli 1908 wird in
nachstehender Weise geändert: An die Stelle des § 18
tritt folgende Vorschrift: Für die Leistung des in 8 8
Abs. 2 des Beamtengesetzes vorgeschriebenen Eides ist,
soweit nicht für bestimmte Fälle durch Gesetz oder Ver¬
ordnung besondere Eidesformeln vorgeschrieben sind, fol¬
gende Formel maßgebend: „Ich schwöre einen feierlichen
Eid zu Gott, daß ich alle Dienstvorschriften des mir
übertragenen Amts den Gesetzen, Verordnungen und
Dienstvorschriften entsprechend gewissenhaft wahrnehmen
wlll. Ich schwöre Treue der Reichsverfassung und der
Landesverfassung. Dies schwöre ich, so wahr mir Gott
helfe." Auf Antrag des zu Vereidigenden sind gemäß
Artikel 177 der Reichsverfaffung die Worte „zu Gott"
und „dies schwöre ich, so wahr mir Gott helfe", weg-
zulaffen.
rs». Brot-Verbesserung. Infolge besserer Ver¬
sorgungsaussichten ist es möglich geworden, dem Brot
eine bessere Zusammensetzung zu geben durch eine nie¬
drigere Ausmahlung des Getreides und zwar für Weizen¬
mehl statt 94 Proz. jetzt 80 Proz., für Roggenmehl statt
94 Proz. jetzt 82 Proz., für Gerstenmehl statt 85 Proz.
jetzt 75 Proz., wodurch eine bedeutende Verbesserung und
Bekömmlichkeit des Brotes zu erwarten ist. Für die
nächsten 20 Tage muß allerdings mit einem Mischmehl
alter und neuer Ausmahlung vorlieb genommen werden.
Das Nahrungsmittelamt wird den Zeitpunkt bekannt
geben, von wo ab Brot nur aus neuem Mehl gebacken ist.
Der Brotpreis beträgt vom 27. Oktober ab für 1500
Gramm 1.08 Mk. und für 750 Gramm Brot 55 Pfg.
* Der Stadtrat beantragte beim Bürgerausschuß,
daß ein Betrag bis zu 20 Millionen Mark bereit ge¬
stellt werden soll zum Ankäufe von hochwertigen Le¬
bensmitteln für die hiesige Bevölkerung. Namentlich
sollen Hülsenfrüchte, Reis, Fett und kondensierte Milch
inbetracht kommen.
* Einstellung des Personenverkehrs auf den
deutschen Eisenbahnstrecken. DaS Reichskabinett hat
sich am 1. November mit der Frage der Versorgung der
Bevölkerung des deutschen Reiches mit Kohlen und Kar¬
toffeln beschäftigt. ES wurde beschlossen, um die Eisen¬
bahnzüge für die Beförderung von Kohlen und Kartoffeln
freizumachen, vom 5. bis 15. November den ganzen
Personenverkehr auf sämtlichen Eisenbahn- und Neben¬
bahnstrecken ruhen zu lassen. Ausgenommen ist nur der
nötige Vorortsverkehr für die Großstädte. Nach dem 15.
November dürfen nur die unbedingt notwendigen Eisen¬
bahnzüge gefahren werden.
* Die Heizung der Züge. Auch in diesem Winter
muß die Heizung der Züge wegen Kohlenknappheit ein¬
geschränkt werden. Solange genügend Kohlen vorhanden
sind, soll bis zum 31. März geheizt werden, wenn die
Außenwärme weniger als 8 Grad Celsius beträgt. Die
Jnnenwärme der Züge soll nicht mehr als 12 Grad be¬
tragen. Den Reisenden ist daher die Mitnahme von
Decken und Winterschutzkleidung empfohlen.
* Die Kraftstromsperre in Karlsruhe. In¬
folge der Kraftstromsperre ist vom 1. November ab der
Verkehr der elektrischen Bahnen vollständig eingestellt
worden. Die Zeitungen kündigen an, daß sie nur noch
einmal täglich erscheinen können. Die Industrie wird in
den nächsten Wochen nur an vier Tagen elektrischen
Strom erhalten. Die Lichtspielhäuser werden ganz ge¬
schlossen bleiben, die elektrische Beleuchtung der Treppen
ist vollständig untersagt. Man hofft, daß die Maßnahmen
bald wieder aufgehoben werden können.
Grötzingen bei Durlach, 1. Nov. Da die drei Wahl¬
termine zur Bürgermeisterwahl ergebnislos verlaufen
sind, hat das Ministerium des Innern den Gemeinderat
Karl Jäck auf die Dauer von zwei Jahren zum Bürger¬
meister ernannt.
Mannheim, 1. Nov. Bei der Bürgermeister¬
wahl in Mannheim wurde Oberamtmann Dr. Wall»
in Karlsruhe einstimmig gewählt. Dr. Walli ersetzt den
zum Oberbürgermeister von Karlsruhe gewählten Bürger-
meister Dr. Finter.
Bruchsal, 1. Nov. Wegen der drohenden Einstellung
des Personenverkehrs wurde die Tagung des badischen
Landesverbandes für Frauenbestrebungen, die am 31.
Oktober und am 1. November hier stattfinden sollten,
vertagt.
Rastatt, 1. Nov. In letzter Zeit wurden durch die
Polizei den Schiebern etwa 1000 Liter Branntwein,
20 Zentner Frucht und Mehl, 13 Zentner Kernseife, 5
Zentner Tabak, mehrere Stücke Groß- und Kleinvieh und
etwa acht Zentner Fleisch von verschiedenem Schlachtvieh
beschlagnahmt.
Oppenau, 1. Nov. Wegen Schiebergeschäften
ist der Schneider Abraham aus Straßburg hier verhaftet
worden. Man fand einen Geldbetrag von 37 000 Mark
bei ihm vor.
Schiltach, 1. Nov. Am Bahnhofe beschlagnahmte
die Gendarmerie eine Ladung von 55 Stück fetter Hüm¬
mel. Sie sollten landab geschoben werden.
Der Verkehr mit Brennholz
wurde durch Verordnung des Ministeriums des Innern
vom 16. Okt. 1919 geregelt. Die wichtigsten Bestim¬
mungen sind: Sämtliches Brennholz in Baden
wird amtlich bewirtschaftet durch die LandeS-
brennholzstelle bezw. die Forstämter. Den Waldbesitzern
ist zur Auflage gemacht, bestimmte Brennholzmengen in
ihren Waldungen bereitzustellen. Die Waldbesitzer haben
sämtliches nicht für den eigenen Bedarf benötigte Brenn¬
holz alsbald nach der Aufarbeitung dem Forstamt anzu¬
melden. Jeder freie Verkauf von Brennholz (auch Rinde,
Stockholz, Wellen und Schlagraum) durch die Waldbesitzer
sowie jeder freie Einkauf von Brennholz (auch durch
Händler) ist verboten. Die Forstämter oder die LandeS-
brennholzstelle bestimmen, an wen dar angemeldete Holz
abzugeben ist. Für die Abgabe gelten die amtlichen
Höchstpreise, die unter gewissen Voraussetzungen auf An-
trag vom Forstamt erhöht werden können. Die Ver¬
steigerung von Brennholz jeder Art mit Ausnahme
des unaufbereiteten Reisigs (Schlagraum) ist verboten.
Das Holz wird in der Regel an die Gemeinden zu¬
gewiesen. Diese sind für eine gleichmäßige und gerechte
Versorgung der Einwohner verantwortlich. Wer Brenn¬
holz braucht, hat es durch das Bürgermeisteramt bezw.
die Ortskohlenstelle seines Wohnorts zu beziehen. Die
Landesbrennholzstelle weist kein Holz unmittelbar an
den Verbraucher zu. Der Versand von Schichtholz
jeder Art (Brennholz und Nutzholz) bis zu 2,5 m Länge
und Abfallholz von Sägewerken und sonstigen Betrieben
ist nur mit abgestempelten Frachtbriefen zulässig.
Für die Beförderung von Brennholz mit Fuhrwerk können
die Forstämter die Einholung hon Beförderungsscheinen
verlangen. Die Ausfuhr von Brennholz aus
den ist verboten. Ausnahmen werden nur in beson¬
deren Fällen von der Landesbrennholzstelle genehmigt
Zuwiderhandlungen gegen die erlassene Verordnung wA
den, soweit keine höhere Strafe verwirkt ist, mit Gefäng¬
nis bis zu 6 Monaten oder mit Geldstrafe bis zu izA
Mark bestraft.
Landwirtschaft, Handel «ud Industrie.
RebenertragSsteigerung durch Holzaustvahl. Die
einzelnen Rebstöcke gleicher Sorte zeigen nach ihrer Größe,
ihrer Wachstumsfreudigkeit, Belaubung, ihrer Frucht-
barkeit, den Reifegrad und der Größe und Vollkommen,
heit ihrer Beeren und Trauben merkbare Unterschiede
Sie werden sogar auf die Nachkommen vererbt. DHe
Eigenschaft der Vererbung ist praktisch wichtig, dem
durch sie hat es der Rebbauer in der Hand, nur die
guten zur weiteren Vermehrung heranzuziehen, die
schlechten aber auszuscheiden. Ohne Mehraufwand cm
Dünger und Arbeit wird der Ertrag eines Rebstücks.mir
ausgewählten, fruchtbaren Stöcken dauernd bedeute^
höher auSfallen als der eines andern Rebstückes, bs.
dessen Anlage wahllos gepflanzt wurde. Die Beobachtung
bei der Rebe ist nicht so ganz leicht und einfach, beim
eS handelt sich in einem Rebberg um viele Tausende von
Stöcken, und die Beobachtung eines Jahres genügt nicht,
um die wirklich guten Rebstöcke aus der Masse der mittel»
mäßigen und geringen herauszufinden. Es handtlt sich
in erster Linie um die Kennzeichnung der guten Stöch,
die im Herbst bei der Lese erfolgen muß. 500 Keim-
zeichnungsmarken (Blechstreifen mit Jahreszahl) nebst
einer gedruckten Anleitung gibt die Bad. Landwirtschafts¬
kammer auf Anforderung an die Rebbesitzer Im laufen¬
den Herbste wurden rund 30000 derartige Marken au
badische Rebbesitzer, teils unentgeltlich, teils zum Selbst
kostenpreise abgegeben. Den Anträgen auf Lieferung vorr
weiteren 40000 Stück konnte wegen Ausbleibens der
Lieferungen nicht rechtzeitig vor Eintritt der Lese ent¬
sprochen werden. Die Landwirtschaftskammer hat atz.
Aushilfsmittel die vorläufige Kennzeichnung der Reben,
durch Verwendung bunter Fäden empfohlen.
Vermischte Nachrichten.
Admiral Reuters Schicksal.
Berlin. Nach Mitteilung eines aus England zurück-
gekehrten deutschen Offiziers werden im Kriegsgefangenen¬
lager Donnington Hall gemäß einer Verfügung der englische»
Regierung der Führer der deutschen Seestreitkräfte von Scan»
Flow. Admiral Reuter, ein Kapilänleutnant. ein Oberleutncuü
zur See, drei Londonflleger, ein U-Boot Kommandant und
sechs der Scapa Flow-Mannschaften als Ordonnanzen zurück-
gehalten werden. Die Offiziere sollen vor ein Gericht gestellt
werden: auch die übrigen etwa 120 Scapa Flow-Offiziere
werden nicht in die Heimat entlassen, sondern sollen ms na»
Erledigung des Gerichtsverfahrens in Donnington Hall zu»
sammengezogen werden.
Die Btehabliefernng a« die Eutente.
Berlin. Wie verlautet» werde» sich die Koste« d«
Btehablieferung an Frankreich uud Belgien auf et»»
1'/« Milliarden Mark belaufen. Bei der Regelung wird
man voranSstchtlich von der Zahlung de- Preise- in Bar¬
geld Abstand nehmen, «eil der Notenumlauf dadurch noch
weiter sehr ungünstig beeinflußt würde. In der Hauptfach»
ist daher beabsichtigt, die Beträge im bargeldlosen Zahlung-»
verkehr zu überweisen.
Ausfall zahlreicher Züge.
Berlin. Eine neue Einschränkung des Personenverkehrs
steht unmittelbar bevor. Vom Montag. 3. November or
fallen sämtliche Schnell- und Personenzüge aus. die in de»
Winterfahrplay vom ö. d. Mts. als .bis auf weiteres ver¬
kehrend bezeichnet find. Wegen der Überfüllung der bleibende»
Züge muß wieder der Fahrkartenverkauf beschränkt oder ge¬
schloffen werden. Reiseerlaubnisscheine sind jedoch nicht UW»"
fichtigt.
Unstimmigkeiten über de« S. November.
München. Zwischen der Sozialdemokratie und de»
hiesigen Reichswehrkommando ist es zu einem Konflikt ge«
kommen. Erstere verlangt die Aufhebung der Derfugmltz»
durch die die Feiern am 0. November beschränkt werden.
Reichswehrkommando weigert sich indessen, die Verfüg»»-
gurückzunehmen.
Straf auflagen!
Paris. Der Fünferrat hielt eine Sitzung ab, nm
zu nehmen von den Berichten der verschiedenen technisch«
Kommissionen betreffend die Verletzungen, die Deutschland r«
Ausführung des Waffenstillstands in militärischer, fin anziell»
und maritimer Hinficht begangen haben soll. Der FÄmea»
beschloß, Deutschland an die Erfüllung der Waffenstillstands
Hanseln zu erinnern und erörterte die Frage, welche strm-
auflagen gegebenenfalls gemacht werden könnten.
Exvlosto« in BaleneienneS.
Paris. In Valenciennes ist ein grobes Munitionslag»
in die Lust geflogen, wobei auch zahlreiche deutsche Kri«Sw
gefangene, die dort beschäftigt waren, umkamen.
Da- SchreckenSregiment <« Petersburg. .
Stockholm. Nach Meldungen aus Petersburg benkA
dort fest Ankunft Trotzkis ein furchtbares
Die Poltzeigewalt ist in die Hände einiger Weiber
worden, die wahre Bestien find. Zudem räumen noch Cdo»>^
und Typhus unter der hungernden Bevölkerung auf.
Der Bolschewismus in Bulgarien.
Sofia. Der Bolschewismus gewinnt täglich an DB»
dehnung. Eine Rote Armee ist in BUdung begriffen und «a»
rechnet mü der baldigen Ausrufung einer Räterepublik.
Der drohende Riesenstreik i« Amerika.
Newyork. Die Bereinigten Staate» stehe« a »
abend eine- Riefenstreiks von nie dagewesener AuSdebw^'
Man rechnet, daß sich Millionen von Arbeiter» und An¬
gestellten dem Streik der Bergarbeiter anschlteße» wer»^
amilien-Vrutksachev
aller Art, gut uud preiswert
Buchdruckerei Kdelitarz
Karlsruhe. Lrbprinzenftr. b.
Für die Redaktion verantwortlich: I. B. Friedrich Deha, Karlsruhe. — Druck uns 8-claz der Suchorackerei FidelitaS, G m. b. ö > K, l? uhe, Erbprinzenstr. 6.