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Die Maschine arbeitet dann in der Weise, daß beim Aufgang des
Kolbens zunächst eine entsprechende Menge Gas und Luft in den Arbeits-
cylinder eiugesogen wird, daun der Schieber den Eiutrittskanal hierfür
schließt und nun die Zündflamme das Gas- und Luftgemisch entzündet.
Während der nun folgenden Verpuffung und des weiteren Aufganges des
Kolbens verharrt der Schieber in seiner Stellung mit geschloffenen Kanälen
bis kurz vor Eintritt der höchsten Kolbenstellung, der Schieber von dem Ex¬
center zurückgeschoben wird und den Kanal wieder öffnet, so daß die von
dem abwärts laufenden Kolben vorwärtsgedrängten Verbrenuuugsprodukte
das Austrittsventil öffnen und entweichen.
Eine besondere Regulirvorrichtung für die Zuführung des Gases ist
mit den Maschinen verbunden.
Die Versuche, welche mit einer ^/zpferdigen derartigen Maschine in
Karlsruhe ausgefuhrt wurden, ergaben:
in ic
t,
t
Min.
w,
8,
8„
8„ " 8,
7,65
3"36
4"2
26
6210
8311
2101
422
830
0,408
wonach sich ergibt
ii — 80,8 Umdrehungen in der Minute,
N — 0,445 Pferdestärken,
Gasverbrauch pro Stunde und 1 Pferdestärke — 2,118 cdm
oder Gasverbrauch pro Stunde und ^ Pferdestärke — 1,059 cdm.
Es gebraucht also eine derartige Maschine mehr als doppelt so viel Gas
wie eine Otto'sche Gaskraft-Maschine, übrigens war die Leistung gegenüber
den Angaben der Fabrik eine günstige, da dieselbe als Gasverbrauch für
eine '/zpferdige Maschine in der Stunde 1,200 cdm angibt. II. U.
Die französische Holzschuh-Zndustrie.
ff Der Holzschuh ist eine namentlich bei der Land- und Fabrikbevölkerung
Frankreichs sehr beliebte Fußbekleidung. Es hat sich daher in verschiedene»
Theilen Frankreichs eine bedeutende Holzschuh-Jndustrie ausgebildet.
Die Schuhe werden vorzugsweise aus Fichten, zum kleinen Theil aus
Birken und in ganz geringem Grade auch aus Erlen, Buchen und Nu߬
baum gefertigt und sind keineswegs so schwer, als man mitunter ihrer Fon»
nach schließen sollte. Die als Rohmaterial dienenden Bäume haben durch¬
schnittlich ein Alter von circa 50 Jahren und muffen am Wurzelende einen Durch¬
messer von mindestens 70 cm, am Gipfelende von mindestens 50 cm besitzen,
wenn sie mit Vortheil verwandt werden sollen. Nachdem die Stämme zersägt
sind, werden die einzelnen Sägeabschnitte in zwei Hälften gespalten und