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260 Protofolle der Ergen Kammer.
einen ganz vorzuͤglichen, zweckmaͤßigen Vorſchub. Wird bey der Anordnung und Geſchaͤftsbehandlung dieſer An ſtalt ihr Zweck feſt im Auge behalten; ſo werden die vor⸗ gebrachten Anſtaͤnde von ſelbſt beſeitigt. Dieſer Zweck be⸗ ſteht in Befoͤrderung der aͤuſſeren ſittlichen und religioͤſen Ordnung. Nur mit aͤuſſerlich ſich kund gebenden That⸗ ſachen hat das Sittengericht ſich zu befaſſen. Wie oft ereignen ſich Faͤlle, wo der Pfarrer fuͤr ſich allein durch geheime Mahnungen und Warnungen nicht ausreicht, um oͤffentlichen Aergerniſſen zu begegnen! Wie oft koͤnnen nicht Unordnungen um ſich greifen, bevor eigentliche Po⸗
lizeygewalt einzuſchreiten ſich veranlaßt findet! Wie manche
Abweichung von der geſezlichen Ordnung erhebt ſich nicht
durch einſchleichende Gewohnheit zur Sitte, welche dann
dem Geſez Hohn ſpricht, ſo lange nicht auf ſanftern We⸗ gen eine beſſere Sitte herbeygefuͤhrt wird. Das Sitten⸗ gericht aber ſoll eine vermittelnde Autoritaͤt zwiſchen dem Geſez und ſeinen eigentlichen Vollſtreckern ausuͤben. Quid vanae sine moribus proficiunt leges? moöͤcht' ich hier ausrufen. Ein Beyſpiel liefern uns die Anordnungen uͤber die Sonntagsfeyer. Es fehlt ihnen beynahe an nichts, als an der gebuͤhrenden Befolgung. Die Urſache davon finde ih aber in dem Mangel eines lebendigen Dr? ganismus in der Vollziehung. Das Sittengericht ſoll durch Erregung und Leitung des aͤchten Ehrgefuͤhls, und durch die Kraft vaͤterlicher Mahnungen und Zurechtwei⸗ ſungen die Polizeygeſeze ins Leben einfuͤhren, und das Beduͤrfniß des Gewaltgebrauchs zu ihrer Handhabung ſehr vermindern. Es kann manches Gute leiſten, was keine bloß politiſche Strafgewalt zu leiſten vermag. Geine Be ſtimmung iſt, in den Gemeinden und Haushaltungen die aͤuſſere Geſezlichkeit, ohne welche auch die innere verloren geht, zur Sitte zu machen. Die Sheu vor dem Tavel, der Ruͤge des Sittengerichts(die natuͤrlich ihre Abſtufun⸗
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