Die veränderten Zeitverhältnisse seit dem Jahre 1803 waren nicht günstig für die Pflege der Karlsruher Handschriftensammlung. Der grosse Zufluss von Druck- und Handschriften aus den neu erworbenen Landestheilen hemmte zunächst jede eingehende Arbeit. Die letzte grössere Erwerbung aus dem 18. Jahrhundert, das Rochebrune'sche Vermächtniss (1799), konnte vor dem Jahre 1803 nicht übernommen werden und blieb dann unbearbeitet liegen. Es erscheint hier, also bald ein Jahrhundert nach dem Tode des Erblassers, zum ersten Male verzeichnet (Nr. 514525). In ähnlicher Weise ist der spätere, an Stück­zahl beträchtliche Zuwachs zu den »Karlsruher Handschriften« bis in die letzten Jahrzehnte hinein mehr oder weniger unbearbeitet geblieben. Die vorliegende Beschreibung verdanken wir dem Zusammenwirken von mehreren Beamten und Hülfsarbeitern der Anstalt. Namentlich haben grössere Beiträge geliefert: Bibliothekar Dr. A. Holder , von dem werth­volle Arbeiten über sämmtliche Handschriften-Abtheilungen in der Grossherzoglichen Hof- und Landesbibliothek ausgeführt sind, Prof. Dr. F. Lamey, Prof. Dr. JE. Wolf und Lehramtspraktikant L. Henrich. Unter den älteren Versuchen auf diesem Gebiete bleiben die Arbeiten der beiden Molter dankenswerth.

Wilhelm Brambach.