und schrieb den Text mit allen Abkürzungen und Eigenheiten zwischen die gezogenen Linien, von denen jede genau dieselben Silben enthält, wie das Original, die darin vorkommenden Initialen, und die auf der siebenten Seite befindliche Randzeichnung sind facsimile wiedergegeben, und so hoffe ich daß das in obenerwähntem Kistchen ent- haltene Heft Ihnen von der Handschrift einen vollkommenen Begriff geben wird. Ich will nun versuchen, in Kürze noch Einiges über das Manuscript selbst zuzufügen Es ist etwas kleiner als das geschickte Heft. Der auf dessen blauen Umschlag gezogene Rahmen giebt die jezige Größe genau an, welche durch die Ungeschicklichkeit der Buchbinder nach und noch solchergestalt vermindert worden ist. Die übrig gebliebenen Ränder berechtigten mich zu dem angenommenen Formate, welches ich, nachdem ich so viele Manu- scripte in allen möglichen Formaten und Zuständen gesehen so bestimmen zu dürfen glaubte. Die Handschrift ist in Italiänisch -Gothischer Schrift der zweiten Hälfte des fünfzehnten Jahrhunderts geschrieben, auf feines und weißes Pergament. Die Calligraphen trugen das Ihrige zum Werke bei. Der erste schrieb die Seiten 1 bis 323. Der zweite von 324 bis 336 machte breitere etwas liegende Schriftzüge, und der dritte endlich, von Seite 337 bis 589 schrieb eine aufrechtstehendere, feinere, und sehr regelmässige Schrift. Auch die roth geschriebenen Linien wechseln auf dreierlei Art, wogegen häufig in andere Mspten, von mehreren Händen gefertigt, der rothe Text von einer einzigen Hand ausgeführt ist. Die vorkommenden Abkürzungen und sonstige Eigenheiten, sowie die Malereien und Initialen sind im ganzen Buche dieselben. In der ersten Randzeichnung zeugen die Figuren der Engel von dem damals verbrei- teten Enflusse des französischen Geschmackes in Stellung und Faltenwurf. Die Knaben die Blumen und des Blätterwerk sind ganz Italiänischen Styles, dagegen die Goldperlen und verbindenden Zweige, wenn sie so wie hier gezeichnet sind wieder französischen Ursprunges Diese Vermengung beider Style kann zum Beweise dienen, daß das Buch vor dem, am Ende des 15ten Jahrhunterts ganz ausgebildeten eigentlichen Italiänischen Miniaturstyle gefertigt worden ist. Die Figuren sind mit der größten Sorgfalt und Feinheit ausgemahlt Der Wappenkunde unerfahren kann ich über jenes was sich auf der Durchzeichnung befindet keine Auskunft geben. Der Helm ist von Silber so wie die zwei Felder; die 2 andern so wie alles Uebrige ist blau; die Lilien von Gold und das ist roth, auf den beiden untern Feldern erkenne ich deutlich das Rad und auf dem 2ten von Silber einige Spuren desselben, so daß ich vermuthete, das es auf allen 4 Feldern war. Die Buchstaben sind G. V mit einem Zusammenziehungszeichen darüber. Mit Hilfe dieser Angaben wird es Ihnen vielleicht möglich den ursprünglichen Besitzer des Buches zu ermitteln und in diesem Falle bitte ich Sie mir dessen Namen gelegentlich mitzutheilen. Ich komme nun wieder zum Buche selbst zurück. Es enthält eine Einleitung, die sie in Ihrem Hefte ganz finden werden und folgende 6 Abschnitte, von denen jeder mit einer Randzeichnung und Vignette anfängt, davon Sie des erste fac simile besitzen werden. Seite 7 – 140 I. De divisione generaliter avium in aquaticis terrestris& mediis. Item rapacibus et non rapacibus " 141 – 281 II. De venatione et de ejus particulis; III. De instrumentis per quos redeant(falcones) ad homines. Seite 281. 355
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