Hochgeborner Freiherr! Hochverehrtester Herr!
Ich bin Ihnen großen Dank schuldig für die Freundlichkeit, mit welcher Sie meinen Wünschen entgegen ge- kommen sind, und die von Ihnen empfangenen Notizen waren mir in hoechstem Grade interessant. Leider hat unsere Bibliothek Ferien, daher ich zur Zeit die mir gütigst bezeichneten Quellen nicht benützen kann. Dagegen erlaube ich mir, was Petershausen betrifft, Ihnen zu bemerken, daß ich im Jahre 1829 dort war, das Portal aufnahm und die Inschrift, einmahl leider nur sehr flüchtig und fragmentarisch, notierte. Ich erlaube mir, dieselbe Ihnen hier mitzutheilen. Was ich damals in der Eile nicht lesen konnte, kopierte ich in den Zeichen des Originals, und so möge es hier stehen, nämlich zuerst die Inschrift im Bogen in welchem Christus steht. † Presidet. His. Portis. Qui. Solvit. Vincula. Mortis. SXX. QUI. ꝐDURO. NEL. SENFIO. Cum. Periturs Rectores. Isti. Mari. TOKENT. Sub. Vici. XꝐI. † Quos. Nedam. Nemar. Venerant. E. Qq. TEMER. Unter dem Christus auf dem wagrechten Thürschlusse steht: † Filius. Ecle. Dei. qui. CERPISOGAZKEI. † IPSE. RVETER. NOIT K. ISSEVIDET̄ Dictum. Mecum. Fratru. Tractabit K. EQVA † Omnibus . VT. NOTIS. Mercede. REDNOLAB. Leider mußte ich Erolzheim verlassen und verliere so die Gelegenheit der Ehre Ihrer Bekanntschaft. Nicht in Meersburg gewesen zu sein, bedaure ich jetzt lebhaftest. Wenn uns aber Gott das Leben läßt, so beabsichtige ich, Ihnen im nächsten Sommer in Ihrer alten Burg meine Aufwartung zu machen da ich auch nächstes Jahr wieder die Molken in Weißbad zu trinken beabsichtige. Und so habe ich dießmal die Ehre, mich Ihnen zu empfehlen, indem ich nochmals auf das wärmste den Ausdruck meines Dankes wiederhole. Euer Hochwohlgeboren
gehorsamer Diener Friedrich Hoffstadt.