1303 und nicht, wie einige wollten, vom I. 1330 annemen kann. anderst denke ich jezt hierüber, seit dem ich von Herren Tardieu aus Paris ein ganz vortrefliches facsimile des sogenannten Maneß: codex erhalten habe. Die schrift ist zwar eine schulschrift; aber sie ist, wenn ich sie mit den schriftproben der zürcherischen codd. des xiv iarhunderts vergleiche, allerhöchstens in das iar 1330 zu reihen, und diese urkunde entscheidet, gegen alles was man von einem 1303 verstorbenen scholaster Rüdiger Maneß vorbringen kann und mag. Ich schreibe dies iezt am 7 Septbrs; denn, ich bin durch häufige besuche abgehalten worden, meinen brief zu beendigen. Und nun will ich in auch schliessen, damit Sie mir nicht zurufen: ohe jam satis. zum Schlusse muss ich Inen aber noch sagen, daß vorige woche Uhland mit seiner frau bei mir waren; sie kamen von einer reise, die sie zusamen nach München , in das Salzkammergut , Salzburg , Tyrol und Vorarlberg gemacht haben und in dem alten Sängergaue, den Einsiedler in der Villa Epponis nicht ungegrüsst lassen wollten; wir brachten ser vergnügte stunden mit einander zu. Vielleicht tritt Uhland, nächstens als professor der teutsschen literatur zu Tübingen auf; also, gott befolen! und grüssen Sie mir alle wakern Berliner ; vor allen meinen lieben landsmann Hirt. Ir ergebenster freund und diener Iosef vLaszberg. Wir haben das herrlichste herbstwetter, ein großer teil der Trauben ist schon reif und alle hofnung stehet auf ser guten wein: warum können sie nicht kommen, unsern suser zu verkosten!
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