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Auf der alten Meersburg am BodenSee , in Schwaben : 31. Debrs. 1838.
Exspectata seges fatuis delusit avenis! Aber das tut nichts, das alte iar hat doch gut geendet! es hat mir heute einen brief von meinem lieben Mailáth gebracht, der mir mer wert ist, als der so ser zweifelhafte Schwabenspiegel des Ianckovich'schen museums; den vorigen vom 6.n dieses erhielt ich zu Eppishausen am 18.n und danke Dir nun aus vollem schwäbischen herzen für beide: ich erkenne auch die große ge- fälligkeit, welche Herr von Iankovich für Dich oder mich gehabt hat, die indication seiner beiden teutschen handschriften abzuschreiben und bitte Dich bei gelegenheit im meinen dank abzustatten; allein, aus dieser beschreibung habe ich nicht viel trost geschöpft. Die beigefügten specimina des Schwabenspiegels, deuten sowol in beziehung auf sprache als schreibung eher auf das ende des XIII. als die erste hälfte des XII. Jarh: und bei uns in Oberteutschland, selbst in der Schweiz , wurde vor dem XIV. Jarh: nirgens Lechen, und Recht; sondern stets: Lehen und Reht geschrieben; auch bin ich gewiss, daß Iancovich nicht richtig abge- schrieben hat; es lässt sich also aus der indication für das alter des codex gar nichts entnemen, nicht einmal eine animadversion: übrigens ist nichts so war, als Deine bemerkung: daß die schriftzüge des eigentlichen mittelalters nichts weniger als ein sicheres criterion für beurteilung des alters einer handschrift begründen: es sind mir in meinem leben, urkunden ungerechnet, wol an die tausend handschriften durch die hände gegangen; aber ich habe immer gefunden, daß nach zerschiedenheit des landes, der gegend, der kanzlei oder schreib- schule, die schreiber auch zerschiedene schriftzüge annamen und mer oder weniger lange beibehielten; es muss also, bis zu näherer einsicht und erörterung das urteil über den Iankovich'schen codex, das urteil noch in suspenso bleiben, et veterem in limo ranae cecinere querelam!