hat, dem so verdienstvollen bruder, wie sein herz, auch sein Or zuzuwenden: wem auch koennte er begründeteres und unbedingteres zutrauen schenken, wessen rate konnte er mit vesterem bewußtsein vertrauen, als dem ersten und allgemein durch ganz Teutschland anerkannten, einzigen Heerfürer seines staates. Bei uns im Seekreise siehet es noch so übel aus, als vor 4 wochen, da noch keine truppen da waren! das volk wird noch immer von Constanz aus in dem republicanischen wane bearbeitet und erhalten, daß man in einer Republik gar nichts mer zu zalen brauche. Wir haben seit 4 tagen 2. Companien Bayern hier, die alle nacht ausser der stadt, in kurzen distanzen ire vorposten ausstellen, als wären sie in feindes land. der Major, der dise truppe comandirt, sagte mir: daß er an den O/amtmann angewiesen seie. diser O/amtmann ist aber allgemein als ein erschrokener und mutloser mann bekannt, und wollte nicht zugeben, daß der Major ausser der stadt, z. b. nach Markdorf , eine recognoscirung vorneme, aus furcht, wie er sich ausdrükte, die schon große aufregung zu vermeren! unser Seekreis ist in Kriegszustand erklaert; aber noch disen morgen wusste der Stadtcomandant nicht, daß hier und in der ganzen umgegend, noch niemand entwaffnet ist. diser offenbare widerspruch mit der in Kriegszustand erklaerung, sezzet die truppen hier in gefar einmal naechtlich aus der nicht ser gut gesinnten nach- barschaft überfallen zu werden. So eben, heute den 7.ten nachmittags kommt der Bayersche Comandant zu mir, sagend: Amtmann Bosch habe im erklaert: er be- dürfe der truppen nicht mer; er marschire daher morgen frühe nach Überlingen , Nun wird die alte Sauerei, durch das republican: Comité in Kreuzlingen aufs neue angezettelt, wieder anfangen, und unser vor 10. tagen entflohener bügermeister, der am 3. April hier die Republik ausgerufen hat, von Ravensburg zurükkeren! – In tiefster Erfurcht und herzlicher anhanglichkeit, E. G. H. Hoheit untertänigster JvL
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