Ende gut, alles gut! sagt ein altes sprüchwort, und so gebe ich euch denn zu guter lezze, noch ein lustiges stüklein, aus einer franzoeschen papierhandschrift des fünf- zehenden iarhunderts, die mir vor wenig monaten zugestanden ist. Einhundert zwanzig und sieben große octav blätter enthalten ein gereimtes gedicht, dessen inhalt das leben der muttergottes Maria ist. Nun hoeret an, wie weit bei einem franzosen der menschliche geist sich verirren kann. Am eingange felet das erste blat; aber nur dieses. .B. drei und siebenzig iare sind doch eine last, und ein halblames bein dazu, machen, daß man am tanze nimmer hoch springen kann. doch gab mir gottlob der himmel frohen mut, das, was vom altwerden unzertrennlich ist, freudig zu tragen, auch schmekt mir der 1834er Meersburger baß, denn vor fünfzig iaren, da ich noch keinen trank. also hoffe ich meinen freunden noch mer als ein büchlein zum andenken an den alten meister Sepp zu senden, der auf dies mal noch nicht abschied von euch zu nemen gedenkt; sondern euch freundlich einladet auf die alte Meersburg am blauen Bodensee zu kommen, und da aus alten weiten humpen, ⌜ sankt Iohannes minne mit im zu trinken. Und somit lebet wol ⌜ froelich Gott befolen, von Euerem Geschrieben am vorabend vor St. Iohannistag, zur stunde, als ich vor 56 iaren, die waffenwache in der burgkapelle zu Trifels antrat. 1842.
Ioseph von Laszberg: