Hochwohlgebohrner Freyherr!
Euer Hochwohlgebohren werden hoffentlich durch Vermittlung unseres gemeinschaftlichen Freundes Herrn StR. von Ittner die letzten Nachrichten von unserer Gesellschaft mit den neuesten Heften des 2ten Bandes des Archivs der Gesellschaft empfangen, und daraus unter anderm auch Mone's Ansichten über den Waltharius entnommen haben, auf welche unser Dümgé selbst, seine Vindication dieses Epos für die ältere vaterländische Geschichte sich vorbe- halten hat, ohne übrigens Ew. Hochwohlgebohren selbst, als dessen nächstem Ver- treter, im mindesten vorgreifen zu wollen. – Ich habe nun die Ehre, das durch die vereinte Sorgfalt unseres unermüdet thätigen Parißer Correspondenten Staatsrath Baron Merian, und durch unseres wackeren Wiener Reisenden& Correspondenten Dr. Pertz Vermittlung erhaltene Reßultat der Vergleichung dieses Epos, mit zwey auf der K. K. Bibliothecke in Wien unter Nr. 228, vor- handenen Bruchstüken(leider nach Fischers Ausgabe, da die bessere von Molter von Pariß nach Wien , wo sie nicht zu haben war, zu spät ankam) mit den vorgefundenen Abweichungen und Zuätzen, Ew Hochwohlgebohren, in der Anlage als ein neues Material bey der Bearbeitung des Waltharius zu übersenden, und um gelegenheitliche gefällige Empfangs Bescheinigung zu bitten. Wir haben damit nun auch die Gewißheit erhalten; daß weder in Wien noch in Pariß etwas den Waltharius Betreffendes mehr vorhanden ist, und es dürf- re nunmehr, lediglich noch die Auftreibung der Turiner Handschrift zu bewirken seyn.