auf den dicken Mann, um ihm durch die Fauſt zu bewelſen, daß er kein Wahnſinni⸗ ger, ſondern ein hoher Geiſt ſey, Aber der Dicke, wie Bayard ohne Fürcht, zog Unter dem Wams den Exorzismus hervor, den die Dame dem Wardian zu beliebigem Gebrauche empfohlen hatte, und applizirte ihs dem Kranken mit einer ſolchen Schwungkraft, daß er zuruͤckprallte, als halte der Blitz vor ihm in die Erde geſchla⸗ gen teſe Beredſamkeit wirkte. Wie ein
elektriſcher Schlag erſchuͤtterte und erleuch⸗
tete ſie zugleich.„Ach! ſeufzte Peppy! Ich bin geprellt, wie noch kein Schweizer ge⸗ prellt ward; Ich glaubte an die Prophe⸗ zeihung meiner Mutter und an die Zauber⸗ macht meiner Naſe und meiner Waden, und — verliebte mich in eine Dame, die ich nicht kenne, und die meiner ſportet. Ich hoffte, mit dem reizendſten Weſen Hollands durchs Leben zu huͤpfen, und huͤpfte ins Tollhaus; Ich traͤumte von Schaͤferſtunden und Umarmungen und erhtelt ſtatt Minne⸗
ſold und Weiberkuß— Grobheiten und
Schlaͤge die mir in zehen Jahren noch auf dem Rücken brennen werden. Da ſitz ich nun, als ein Wahnſtuniger, und warum? weil ich zeigte, daß ich feine Lebensart und Geſchmack beſttze und ein Schweizer ſey von Gottes Gnaden, der allenfalls mit den Fingern ſprechen duͤrfe, wenn ſein Dialeckt zicht ganz verſtaͤndlich ſeyn ſollte⸗
So klagte Peppy fort biß Mitternachk. Ein Blick auf den reichbeſezten Tiſch und die Rheinweinflaſche, die wie ein Schuz⸗ geiſt Unter den Schincken und Kapaunen⸗ emporragte, goß endlich den Balſam des Troſtes in ſein wundes Herz, und ein ſuͤßer Traum erſezte ihin einen Theil der Freuden, We er wachend zu koſten gehoft härte.
Dreh Tage lang mußte unſer Held hier
leben, von dem Wardian und ſeinen Sud⸗ alternen als ein Verruͤckter behandelt, uͤbri⸗ gens gefuͤttert und getraͤnkt, als wollte man den Magen fuͤr die Gebrechen des Kopfes entſchaͤdigen.
Am vlerten Tage brachte endlich einer jener Bedienten, die den Wagen begleitet hatten, ein Billiet, folgenden Innhalts: „Mein Herr! Ich habe mich fuͤr die Lang⸗ weile, die Ihr Geſpraͤche auf dem Schlffe mir verurſachte, fuͤr Ihre Zudringlichkeit,
Ihre inſolenten Manipulatlonen mich auf
eine Art geraͤcht/ die Ihnen zur Lehre die⸗ nen kann fuͤr Ihre ganze Lebenszeit. Wer einer Dame von Gefuͤhl und Ehri ſeine Liebe erklaͤren kann/ wie Ste, verdtent ſicher eine Stelle im Irrehaus. Lernen Ste uͤbrigens, fjunger Mann, daß nichts unertraͤglicher iſt, als ein plumper Geck, in deßen Hohlkopfe der Poltergeiſt des Stolzes und des Eigen⸗ duͤnkels, in deßen Herzen der Daͤmon der Unſittlichkeit niſtet und ſpuckt. Wir ſind quitt. Uebrigens kann es Ihnen bey der kraßen Vorliebe fuͤr ihr Vaterland, die ich bey Ihnen mit der Liebe der Kuh zu ihrer Krippe zu vergleichen in Verſuchung waͤre⸗ nicht ganz unintereſſant ſeyn, wenn ich Ih⸗ nen ſage: daß ich Morgen einem Ihrer Landsleute mit meiner Hand auch mein Herz und mein Vermoͤgen gebe. Zwar hat er nicht das Gluͤck, wie Sie, ein Bruchſtuͤck der Suveraͤnitaͤt des Kantons zu ſeyn. Denn er iſt nur ein Landmann, folglich, wie ich hoͤre, aus einem roheren, geringe⸗ ren Stoffe gebildet, als Sie, und ihre Mit“⸗ Souveraͤne. Allein Mutter Natur hat ihm Talente gegeben, durch welche er vlelle icht als Staatsmann oder als Volks⸗ lehrer haͤtte glaͤnzen koͤnnen, waͤren nicht die Souveraͤne im monopoliſchen Beſize des Genie's und des Verſtandes. Mit Ihnen;
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