SKußzug einiger Kerticklen auß der imlain, Jahr 1717. den 13. Septembris vorgeſchriebenenHaaita Shegerichts⸗Ordnung.teii ART. 1. Ș. 1, Die udet feiner Eltern Grof: Eltern noch Voͤg⸗itm, ten Gewalt ftehen/ ſollen ihr Ehe⸗Verſprechen in Gegenwart zweyer un⸗hartheyiſcher ehrlicher Mannsperſonen mit deutlichen Worten thun.Mi§. 2. Dahero die in Winckeln oder vor verwerfflichen Zeugenꝙgethane verſprechen nichts gelten ſollen/ wann ſchon durch Schrifften/Ehepfaͤnder oder andere weg ein Theil/ daß ein Ehe⸗Verſprechen vor⸗Édes gegangen/ beweiſen wolte.FS. 3. Dafern aber zu einem heimlich gethanen Ehe⸗Verſprechen diefleiſchliche Vermiſchung bereits gekommen/ und die geſchwaͤchte Perſonhi guten Leumdens/ auch dee Mannsperfon an Alter oder ſonſten nichtgqgnr ungleich waͤre/ anbey zu dem Beyſchlaff nicht ſelbſten leichtfertigerei weiß Anlaß gegeben haͤtte/ kan das Ehe⸗Verſprechen/ wann es durchSchrifften oder auff andere weiß bewieſen wird/ fur guͤltig erkañt werden.AKT. II.§. 1. Die ihre Eltern oder Groß⸗Eltern noch haben/ ſollenohne derſelben Wiſſen und Willen fich in fein Ehe⸗Verſprechen einlaſſen.F9. 2. Wann aber wider dieſe Verordnung junge Leute haͤndleten/ſo fern ein Knab under zwantzig und ein Tochter under achtzehen JahrenMeyi waͤre/ ſoll ein ſolche ohne der Eltern oder Groß⸗Eltern Willen zugeſagtemde Ehe gar nichts gelten/ wann ſchon bey dem Verſprechen Zeugen geweſen/νο σ auch der Beyſchlaff oder gar die Einſegnung erfolget wate; nichts deſtowh` weniger follen dDiejenige/ welche gu dergleichen Verlobnuſſen geholffen/fa härtiglich geſtrafft werden. ate aiamà!§. 3. Waͤren aber junge Leut/ die ſich ohne der Eltern oder Groß⸗El⸗tern Willen verlobet/ ein Knab uͤber 20. und ein Tochter úber 18. Jahralt/ kan die zugeſagte Ehe beſtehen/ doch iſt den Eltern oder Groß⸗Elternerlaubt wider ſolche ungehorſame Kinder die Enterbung vorzunemmen.m§. 4. So fern aber alsdann ein Kind/ um ſeiner Eltern oder Groß⸗FEttern Gunſt wieder zu erwerben/ ſelbſten von einem wider ihren WillenNi gethanen Ehe⸗Verſprechen abſtehen wolte/ iſt ihme/ wann der Beyſchlaffni oder die Einſegnung noch nicht erfolget waͤre ⸗ ſolches zu thun vergoͤnnet.ART, IV. F. 2. Die keine Eltern noch Groß⸗Eltern haben dochnoch under ihren Voͤgten ſtehen/ ſollen ohne deren Einſtimung nicht zuraN Che ſchreiten/ wann auch ein Knab under zwantzig oder ein Tochter underachtzehen Jahren ſolches thaͤte /konen die Ehe⸗Richtere dergleichen Verlob⸗nuſſen je nach Geſtalt der Sachen zu kraͤfften oder unkraͤfften erkennen.ART. VIL§. 1. Ehe⸗Verlobnuſſen ſollen allein zwiſchen Perſonen/welche mannbar/ eine Haußhaltung zu füͤhren geſchickt und bey geſun⸗der Vernunfft ſeyen/ geſchehen.„ a’yW F. 2. Damit auch jeder wiſſen möge/ in was Grad der Verwand⸗Pai ſchafft die Verehelichung könne vorgehen/ ſo ſind zum vorauß die im 18.er und 20ſten Capitel des dritten Buch Moſis verbottene und andere denſel⸗ben gleichgeltende Grad auff das ſchaͤrffeſte verbotten/ und ſind die verbotte⸗ne Grad beyde Mann⸗und Weiblichen Geſchlechts ſolgende: Der