andern Fällen verschmerzt werden. Zum Glück hängt das
Schicksal der Oper nicht gerade von dieser Parthie ab. –

[Karl] Ditt wäre der Einzige unter den Männern, der seiner Rolle
gerecht werden könnte; allein unglücklicherweise ist die
Parthie des Beckmehser in der Lage eines hohen Baryton
gehalten, in welcher [Karl] Ditt, ein ausgesprochener Baß, sich nur
mit Anstrengung und unschönen, für den Hörer ängstlichem
Tone bewegt. Es genügt ein Blick in den Clavierauszug um
sich zu überzeugen, daß die ganze Rolle in folgendem Umfange
gehalten ist, und daß gerade die Pointen
derselben in die höhere Abtheilung dieser Lage fallen. Nun
ließe sich Vieles bequemer für Herrn [Karl] Ditt einrichten, aber
die unerläßliche in ihren Haupttheilen völlige Umgestaltung
der Rolle ist nicht möglich, ohne sie zu entstellen und des Zu‐
sammenhanges mit dem Ganzen zu entkleiden. Schon der
Versuch die Rolle so zu studiren wie sie geschrieben, würde
der Stimme des Herrn [Karl] Ditt den empfindlichsten Schaden zu
fügen. –

Es handelt sich nun um die Rolle des Sachs und die Wahl
ihrer Besetzung durch die Herren [Ottomar Franz Ernst] Starke oder [Jakob Max] Schlosser. Bei den
außerordentlichen Ansprüchen, die diese Parthie an das
Gedächtniß, die ruhige, sichere musikalische Wiedergabe,
edle Declamation und Entfaltung eines feinen Humors
stellt, ist es schwer zu sagen, welches von den 2 Uebeln des
größere wäre. Die Zeit die [Jakob Max] Schlosser zur mechanischen
Erlernung nöthig hätte, ist gar nicht zu bemessen. So hat
Sachs z. B. (: Seite 202 bis 207) nicht weniger als 78 Schläge
mit dem Hammer auf seinen Stein zu machen, die taktmäßig
in verschiedenen Zeiträumen folgen und deren jeder mit
ein gewisses Achtel des Taktes zu fallen hat, [Jakob Max] Schlosser hat
für diese Rolle nichts als seine Stimmmittel; diese allein aber
können um so weniger für den Mangel an allem Andern entschädigen,
als es sich nicht in erster Linie um die Entfaltung von Stimmmitteln
handelt.

Wenn [Jakob Max] Schlosser nur die Stimme für die Parthie hat, so besitzt [Ottomar Franz Ernst] Starke
nur wenig mehr als die zur Erlernung derselben musikalischen
Fähigkeiten. Weder der außere noch der innere Mensch