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SCDKURIE1
Dienstag, 3. Juni 1947
Erklärung Bevins zur Deutschlandfrage
Margate. In seiner außenpolitischen
Rede vor der Jahreskonferenz der Labour-
Party verlas der britische Außenminister
Bevin eine Erklärung zur Deutschlandfrage.
In der Erklärung heißt es, die britische Re¬
gierung betrachte den Fehlschlag von
Moskau nicht als endgültig und sei gewillt,
■weiter für eine wirtschaftliche Einheit
Deutschlands zu arbeiten, wie es im Pots¬
damer Abkommen niedergelegt sei. Das
zeitweilige Versagen, ein Abkommen über
eine gesamtdeutsche Wirtschaftseinheit zu
erreichen, habe es notwendig gemacht, die
britische und amerikanische Zone als wirt¬
schaftliche Einheit zu behandeln, um durch
ein möglichst schnelles und normales Funk¬
tionieren der Wirtschaft dieses Gebietes die
Lasten, die auf den Schultern des britischen
und amerikanischen Steuerzahlers ruhten,
zu erleichtern und den Tag näher zu brin¬
gen, wo die Einfuhren an Lebensmitteln und
Rohmaterialien an Deutschland durch deut¬
sche Exporte bezahlt werden können. Bevin
erklärte hierzu, er Sei froh, daß zwischen
den britischen und amerikanischen Vertre¬
tern in Deutschland ein Abkommen für ei¬
nen neuen Wirtschaftsrai geschlossen wor¬
den sei. Die Westzonen hätten niemals ein
einziges Pfund Nahrungsmittel aus Ost¬
deutschland erhalten. Die Bemühungen zur
Schaffung einer Wirtschaftseinheit seien dar¬
an gescheitert, daß Großbritannien keiner
Reparationsleistung aus der laufenden Er¬
zeugung tusiimmen könne, solange Deutsch¬
land keine ausgeglichene Wirtschaft habe.
Die britische Regierung könne allerdings,
so fuhr Bevin fort, keine Garantie dafür
übernehmen, daß durch den neuen Wirt¬
schaftsrat sofort Ergebnisse kutage treten
würden. Dieser neue Verwaltungeapparat
stelle jedoch den bestmöglichen Rahmen des
Wiederaufbaues dar, innerhalb dessen die
Deutschen «ich tatsächlich den wichtigen
Aufgaben des Wiederaufbaues widmen
könnten, die sowohl für die Verbesserung
ihrer eigenen Lebenslage als auch für die
Wiederkehr besserer wirtschaftlicher Bedin¬
gungen in Europa von Bedeutung seien.
London. Im Anschluß an Bevins Aus¬
führungen Stimmte der Kongreß über die
beiden von den Ortsgruppen Gateshead und
Orington vorgelegten Anträge zur inter¬
nationalen Politik ab. In dem ersten Antrag
wird die Bildung rivalisierender Bewegun¬
gen mit Bedauern festgestellt, in dem zwei¬
ten wird die Zurückziehung der britischen
Truppen aus Griechenland gewünscht. Bei
dieser Gelegenheit sprach sich die Mehrheit
für die Außenpolitik der Arbeiterregierung
aus. Ein Antrag auf weitgehendere Demo¬
kratisierung des Foreign Office wurde zu¬
rückgezogen. Die Frage der freien Einwande¬
rung nach Palästina wurde nicht entschieden.
Die Forderung auf Einigung Deutschlands un¬
ter einer nach demokratischen Prinzipien
gewählten Regierung wurde von dem Exe-
kutivausschuß der Partei angenommen.
Abberufung von Lorltz gefordert
Würzbuig. Dis sofortige Abberufung
des bayerischen Sonderministers Alfred Lo-
ritz und seine Ersetzung durch einen be¬
währten Antifaschisten forderten, hier am
Sonntag in einer gemeinsamen Protestver-
sammlung CSU, SPD, KPD, die VVN und
der bayerische Gewerkschaftsbund.
Geisteskranker griff Papen an
München. Der Internierte, der Franz
von Papen am 21. Mai im Internierungs¬
lager angegriffen hatte, ist ein Geistes¬
gestörter, gab die amerikanische Militär¬
regierung bekannt und wußte wahrschein¬
lich gamicht, wer sein Opfer war. Ein
politisches Motiv habe der Tat nicht zu
Grunde gelegen. Der ehemalige deutsche
Reichskanzler und Botschafter Franz von
Papen, der sich zur Zeit im Lazarett des
Internierungslagers Regensburg befindet,
wurde bekanntlich am 21. Mai von einem
Mitintemierten im Wasch raum des Laza¬
retts angegriffen. Papen erlitt durch hef¬
tige Schläge und Tritte in6 Gesicht einen
Nasenbeinbruch, einen Jochbeinbruch,
mehrere Blutergüsse und eine Gehirn¬
erschütterung
Der Name des Internierten konnte noch
nicht festgestellt werden, da seine Uber¬
weisungspapiere aus Ludwigsburg noch
nicht eingetroffen sind.
Das Komit£ „Freies Deutschland"
Flensburg. Aiuf der 3. Tagung der
deutschen Friedensgesellschaft in Flens¬
burg erklärte Pastor Schröder, daß das
Nationalkomifee „Freies Deutschland“ im
Herbst 1945 aufgelöst worden sei. Pastor
Schröder, der als Divisionspfarrer der 371.
Division bei Staiingrad in sowjetische Ge¬
fangenschaft geriet, schilderte den Unter¬
gang der ehemaligen 6. Armee. Unter dem
Kennwort „Deutschland muß durch
Deutschland befreit werden" sei später
dann das Nationalkomitee „Freies Deutsch¬
land“ entstanden.
Alle Gerüchte, wonach die deutschen
ehemaligen Generale Paulus und von
Seidlitz eine deutsche Armee in der So¬
wjetunion stehen oder einen politischen
Führungsstab ausgebildet hätten, bezedch-
nete Pastor Schröder als unwahr. F.benso
wurde eine Schulung von Angehörigen
der Roten Armee durch Offiziere der Sfa-
l.ingrad-Armee von Pastor Schröder in
Abrede gestellt. Im Verlauf seiner Rede
warnte Pastor Schröder dringend davor,
aus Mißsfimmiigkeiten zwischen Ost und
West Hoffnung auf einen neuen Weltkrieg
abzuleiten, der Deutschland nur das Ende
bringen würde.
Die Stärke der Besatzungstruppen
Berlin. Der Koordinierungsausschuß
des alliierten Kontrollrates konnte keine
Einigung über die Begrenzung der Stärke
der Besatzungstruppen erzielen. Die
Frage wurde an den alliierten Kontroll¬
rat verwiesen. Von amerikanischer Seite
wurde vorgeschlagen, die sowjetischen,
britischen und amerikanischen Besatzungs¬
truppen auf je 150 000 und die franzö¬
sischen auf 60 000 Mann herabzusetzen,
während die Sowjets an den von Außen¬
minister Molotow auf der Moskauer
Konferenz vorgeschlagenen Zahlen fest¬
hielten. Danach sollen die Vereinigten
Staaten und Großbritannien zusammen
200 000 und die Sowjetunion allein eben¬
falls 200 000 Mann als Besatzungstruppen
in Deutschland unterhalten dürfen.
Sowjetischer Sektor Berlins ernährungs¬
mäßig abgetrennt
Berlin. Die Sowjetbehörden haben
dem Berliner Magistrat im April den Be¬
fehl erteilt, die Ernährung des sowjeti¬
schen Sektors Berlins von den anderen
Sektoren zu trennen. Damit wurde der
Berliner Viermächte-Versorgungsapparat
für Lebensmittel außer Kraft gesetzt.
DER SUDKURIER
erscheint nach Fronleichnam am
Samstag, den 7. Juni
Die Konferenz der Ministerpräsidenten in München
auf Einladung des «ächsisc
denten Dr. Rudolf Friedri
M ü n ch e n. Die Münchner Ministerprä¬
eidentenkonferenz findet nach Mitteilung der
bayerischen Staatskanzlei vom Montag auch
dann statt, wenn die Ministerpräsidenten
der sowjetischen Besetzungszone nicht er¬
scheinen sollten
Erst Vorbesprechungen werden bereits am
Mittwoch zwischen einzelnen Delegierten
der deutschen Länderregierungen abgehalten
werden Am Donnerstagabend kommen die
Ministerpräsidenten zu ihrer ersten Bespre¬
chung zusammen.
Berlin Die Stellvertretern! des Berliner
Oberbürgermeisters, Frau Luise Schröder,
wird auf Wunsch des bayerischen Minister¬
präsidenten Dr. Hans Ehard, bereits am 4.
Juni zu einer Vorbesprechung in München
eintreffen.
Berlin. Die Ministerpräsidenten der
Länder der sowjetischen Zone werden heute
Der Juristen-Kongreß in Konstanz
(Fortsetzung von Seite 1)
Am Nachmittag referierte der Dekan der
juristischen Fakultät Straßburg, Prof. Dr.
Redslob über Verfassungsreformen der Ge¬
genwart und knüpfte in seinem Schlu߬
wort sowohl an die Rede von Prof. Schmid
als auch den Vormittagsvortrag von Prof,
von Hippel über die Wiedergesundung des
heutigen Rechtsdenkens an.
Am Anfang jedes Völkerrechtes stünde
die Treue zum Wort, diese und die von
Prof. Hippel geforderte Gedankenfreiheit
sei gerade hier in Konstanz 1417 bei der
Verbrennung von Hus verletzt worden.
Der Senior der deutschen Juristen, Exzel¬
lenz Schiffer, Chef der Justiz in der Ost¬
zone, wurde bei seinem Eintreffen von
Monsieur Bourthomieux feierlich begrüßt.
Seine Antwort, in -welcher er die Notwen¬
digkeit der Verankerung der Justiz im
Volk betonte, wurde von Monsieur Bour¬
thomieux sofort ins Französische übertra¬
gen.
Herr Marcel Martin berichtete über den
Conseil d’Etat als Hüter der Demokratie.
Herr Lafolette berichtete über den Nürn¬
berger Juristenprozeß.
Am Abend sprach im Bürgersaal Pro¬
fessor Beyerle von der Universität Frei¬
burg — ein geborener Konstanzer— über
„Die Rechtsreceptionen im deutschen Süd¬
westen.”
lädisischen Mirristerpräsi-
riedrichs zu einer neuen
Konferenz zusammentreten. Zur Debatte
steht die Antwort des bayerischen Minister¬
präsidenten Dr. Ehard.
Paris und die Münchner Einladung
Paris. Das Ministerium des Aeußern
gibt bekannt:
Der Ministerpräsident von Bayern lädt am
7. Mai die Ministerpräsidenten aller deut¬
schen Ländei zu einer Zusammenkunft am
6. und 7. Juni in München ein. Zweck dieser
Zusammenkunft ist die Besprechung der
Wirtschaftslage, insbesondere der Emäh-
rungslage der vier Besetzungszonen. In An¬
betracht dessen, daß die französische Regie¬
rung die Politik verfolgt, Deutschland als
wirtschaftliche Einheit zu behandeln, bis eine
endgültige Festlegung «einer Grenzen er¬
folgt ist und in Erwägung der Tatsache, daß
es sich hier um eine Zusammenkunft im
Rahmen der Länder, die die Basis der poli¬
tischen Gestaltung Deutschlands abgeben,
handelt, hat das Oberkommando der franzö¬
sischen Streitkräfte in Deutschland aus¬
nahmsweise den Ministerpräsidenten der
Länder der französischen Zone die Erlaub¬
nis erteilt, an dieser Zusammenkunft teilzu-
nehmeh. Diese Genehmigung bezieht sich je¬
doch nicht auf die Regierung des Saarge¬
bietes.
Witwe Görings verhaftet
M ü n ch e n. Sonderminister Alfred Lo¬
ri tz, der die Verhaftung von Emmy Gö-
ring, Brigitte Frank und Margarete Frick
angeordnet hatte, teilte mit, daß bei den
drei Verhafteten dringender Fluchtverdacht
bestanden habe, da sie in KüTze als Haupt¬
schuldige vor die Spruchkammer gestellt
werden sollen
Weitere Verhaftungen
Die Verhaftung der Frauen von Rudolf
Heß, Fritz Sauckel, Baldur von Schiradi und
Alfred Jodl wurde am Sonntag durch das
bayerische Sonderministerium bekanntge¬
geben.
Die Verhaftungen erfolgten, weil die
Spruchkammerverfahren dieser Frauen kurz
vor Eröffnung stehen und nach Ansicht des
Sondennmisteriums Fluchtverdacht und Ver¬
schleierungsgefahr besteht.
Kaiserslautern zeigte Klasse-Fußball
(Von unserem nach Kaiserslautern entsandten A.St-RedfiktionsmitgMed)
Kaiserslautern — Konstanz 8:1 (3:1)
Spielkultur und Leistungsgrad der französischen
Nordzone, durch klangvolle Vereinsnamen und
Spielerpersönlichkeiten sowie durch gelegentlichen
Freundschaftsspielverkehr mit Vertretren der
Gruppe Süd bekannt, fand am vergangenen Sonn¬
tag beim offiziellen Vergleich in Kaisers¬
lautern eine effektvolle Bestätigung. Der Nordzo¬
nenmeister FC. Kaiserslautem lieferte sie auf sei¬
nem Platze gegen den Südzonenmeister VfL. Kon¬
stanz. Dabei spielte nicht einmal so sehr das
glatte 8:1 die ausschlaggebende Rolle — die Tor¬
differenz konnte gut und gerne zwei Zähler grö¬
ßer oder geringer sein — als vielmehr die über¬
zeugende Form der Pfälzer, mit der ein glatter
Klassenunterschied gegenüber allen Vereinen der
Südgruppe aufgezeigt wurde. Man darf in diesem i
Zusammenhang nicht vergessen, daß andere |
klangvolle Namen der Nordgruppe wie FC. Saar. I
brücken mit 6:0. Mainz mit 6:1. Worms mit 10:0 j
und schließlich Trier mit 20:0 auf dem Gelände
des Nordgruppenmeisters ebenfalls glatt unter- i
gingen, um damit die überragende Klasse der |
Walter-Elf weit über die Grenzen Süddeutsch- ,
iands hinaus zu dokumentieren. j
Eine prächtige Harmonie von beispielhaftem |
Kameradschaftsgeist, Unterordnung unter den |
Willen des Mannschaftskapitäns und National- i
Stürmers Fritz Walter, der gleichzeitig Trainer ist, !
Disziplin und in jeder Lage beobachtetes Pflicht¬
gefühl gegenüber dem gemeinsamen Ziel, sowie
eisernes Training formten die Meisterelf zu dem,
was sie heute ist: Eine Klassemannschaft, die
einen anderen deutschen Gegner zumal auf eige¬
nem Gelände kaum zu fürchten braucht Das
Glanzstüdc ist und war auch am Sonntag der
Sturm mit dem Innentrio Fritz Walter —Ottmar
Walter — Baßler, dem die gewandten Flügelleute
kaum nachstanden. Wesentlich für die geschlos¬
sene Leistung der Gastgeber ist auch die Tat¬
sache, daß der gesamte Abwehrblock mit dem
brüderlichen Läuferpaar Liebrich wesentlich an
Abwehrkraft, Schlagkraft und Rasanz gewonnen
hat. Gegenüber dem meist harmlosen, schwerfäl¬
ligen Spiel der Konstanzer wirkte die technische
Brillanz jedes einzelnen .Lauterers", die Kondi¬
tion, die Sprungkraft, Schnelligkeit, Ball, und
Körperbeherrschung bestechend. Die verwirren¬
den, blitzschnellen und variantenreichen Kombina¬
tionszüge und die Schußgewalt eines Baßler mu߬
ten zu Erfolgen führen
Die Konstanzer taten gegen diese Klassespieler
an diesem Tag drückender Hitze im Kaiserslaute¬
rer Betzenberg-Stadion vor über 12 000 Zuschau¬
ern was sie konnten. Sie konnten an diesem
Tag im gesamten genommen nicht besonders viel
und wären wohl an jedem anderen Tag in der
Lage, eine bessere Partie zu liefern, ohne jedoch
auf dem etwas schmalen Platz eine glatte Nieder¬
lage vermeiden zu können. Klökler I und Engel¬
mann bis zu seiner baldigen Verletzung, die ihn
zum Statisten an den rechten Flügel verbannte
und Wiggenhauser standen etwas über dem
Durchschnitt ihrer Elf, die auch ausgesprochen
schwache Punkte aufwies. Nicht zu vergessen
Frank im Tor, der hervorragende Paraden zeigte,
dafür aber bei den immer gefährlichen Edcbällen
sich energischer durchsetzen mußte. Das Konistan¬
zer Spiel mit zahlreichen technischen Mängeln
wirkte schablonenhaft, durchsichtig, ohne Witz
und gegenüber den blitzschnellen Zügen des Geg¬
ners trotz aller Bereitschaft zeitiupenhaft. Die See¬
hasen wandten im Bewußtsein der Lauterer Ge¬
fährlichkeit mit drei Verteidigern und drei,
manchmal vier Läufern eine ausgesprochene Ab¬
wehrtaktik an, deren erfolgversprechende Aktion
aber vielfach an der mangelnden Kondition und
an der technischen Unzulänglichkeit scheiterte;
eine Umstellung zur alten Taktik empfahl sich
dann von selbst. Vielfach fehlte auch das Selbst¬
vertrauen.
Aus diesen Betrachtungen geht hervor, daß die
übrigens beispielhaft faire Partie eindeutig im
Zeichen des Nordgruppenmeisters stand. Er be¬
gann etwas verhalten, ließ nach eigenen Chancen
(darunter ein Lattenschuß) in der 15. Minute ein
überraschendes Tor (Reichte) und schließlich noch
einen wuchtigen, äußerst gefährlichen Kraftschuß
von Uetz über sich ergehen. Dann diktierte Kai¬
serslautern mehr oder weniger wie es wollte
das Kampfgeschehen, bei dem sich die Verteidi¬
gung ehrlich und redlich abrackerte. Bis zur
Pause schafften Christmann (21. Minutel und Ott¬
mar Walter (33. und 41. Minute) mit 3:1 die Vor¬
aussetzung für den Sieg, wobei das dritte Tor,
für den Schiedsrichter unsichtbar, mit der Hand
fabriziert wurde! Nach der Pause waren Ottmar
Walter (1. Minute), Baßler (6. und 20. Minute),
Ottmar Walter (30, Minute) und Fritz Walter (41
Minute) die Y erantwl >rtli<hen für die Vollendung I
des 8:1-Sieges. Auffallend war, daß die Konstan¬
zer Angriffe bis in Tornähe an einer Hand ab¬
zuzählen waren, während die finessenreichen Pfäl¬
zer Attacken im genauen Zuspiel oder auf den
freien Raum am laufenden Band mit wunderbarer
Präzision über den Rasen wirbelten, daß die Gast¬
geber 17 gegen 2 Ecken der Konstanzer erzielten
und daß vier (I) Kaiserslauterer Erfolge direkt im
Anschluß an Eckbälle verzeichnet wurden. — Der
bekannte Rundfunkreporter Rolf Wernicke gab
einen Bericht von der zweiten Halbzeit über den
Südwestfunk und den Sender Saarbrücken,
Im zweiten Entscheidungsspiel der beiden Mei¬
ster am 15. Juni in Konstanz können die Kon¬
stanzer zeigen, daß sie — wir sind davon über¬
zeugt — 'im Grunde genommen besser sind als
am Sonntag in Kaiserslautern .
FC Nürnberg ist Meister
Süddeutsche Oberliga (US-Zone): FC Nürnberg
— SpVgg Fürth. 5:1; VfB Stuttgart — Stuttgarter ;
Kickers 1:0; 1860 München — Bayern München
0:2; VfL Neckarau — Ulm 46 3:3; Offenbacher \
Kickers — Viktoria Aschaffenburg 3:0; BC Augs¬
burg — Schwaben Augsburg 1:0; FSV Frankfurt
— Eintracht Frankfurt 2:2; Phönix Karlsruhe _ i
Karlsruher FC 0:1; Schwedmfuirt 05 — FC Bam¬
berg 4:0; Waidhotf — VfR Mannheim 3:0. — Die i
Südd. FußhaiHmedsterschaft der US-Zone wurde j
4m Sonntag entschieden, als der 1. FC Nürnberg
vor 15 000 Zuschauern in Nürnberg die SpVgg
Fürth mit 5:1 schilug und in München sensationell- l
ierweise Bayern München gegen 1860 München [
vor 16 000 Zuschauern mit 2:0 triumphierte. Da- f
durch entschieden dde Münchner Bayern den |
Wettbewerb um den Fußbaliltitei zugunsten des ■
1. FC Nürnberg bereits 5 Tage vor dem Ab- F
Schluß der insgesamt 38 Kampftage. Der Sieges- \
zug de§ FC Nürnberg in dieseir Serie war bei- £
spiellos. Der Club verlor bis zum 1. 6. n.uir drei l
Spiele, und zwaT gegen Aschaffenburg mif 0:1, i
gegen VfR Mannheim 1:2 und neulich gegen die L
Stuttgarter Kickers 0:3. f
Zonenliga, Gruppe Nord: VfB. Neunkirchen — t
Worraatia Worms 0:2. — Gruppe Süd: Spgde.
Friedrichshafen — SV. Reutlingen ausgefallen. I
Badische Oberliga
Oberliga Staffel Ost: Singen — Neustadt 5:0; \
Stockach — Villingen 2:4. — Das Meisterschaft«- ;
rennen der beiden Favoriten Singen und Villin«
gen läuft nach den Siegen von Singen und Villin- f
gen mit einem Vorsprung von relativ einem \
Punkt für Villingen weiter. Recht deutlich fiel [
der Singener Sieg gegen Neustadt aus, obwohl
die Leute vom Hohentwiel nicht ganz aus sich
herausgirigen. Bei Halbzeit stand die Partie 2:0. ■ [
Recht hart war die Stockacher Partie mit Villin- \
gen die über ein 1:1 zur Vilhnger Halbzeitfüh¬
rung (2:1) führte. Nachdem die Schwarzwälder \
auf 4:1 davongezogen waren, erzielte die Platzelf f
ihren zweiten Treffer. — Tabelle: Singen 15 l
Spiele 28:2 Punkte; Villingen 13 Spiele 25:1 P.;
Stockach 14 Spiele 14 P.; Radolfzell 15/13 P.; Do-
naueschingen 13/12P.; Engen 13/11; Gottmadin- f
gen 14/10r Neustadt 10/6; Rielasingen 11/1. [
Oberliga Staffel Süd: Waldshut — Schopf heim |
3:1; Rheinfelden — Fahrnau 2:1; Wyhlen — Zell i
6:0. Der Meister Rheinfelden konnte auch die sich [
tapfet wehrenden Fahrnauer, wenn auch knapp, f
so doch verdient 2:1 besiegen und erreichte da- i
mit vor Schopfheim einen Vorsprung von 13 F
Punkten; allerdings mit einem Spiel mehr. Die i
größte Ueberraschung lieferte Wyhlen, das die \
Zeller Gäste mit nicht weniger als 6:0 abfertigte \
und somit Zell die wenigen Chancen zum Ver- ■
bleib in der Oberliga wegnahm. Eine gute Partie
lieferte Waldshut, das den in letzter Zeit sehr ab¬
geflauten Schopfheimern mit 3:1 das Nachsehen ?
gab, wobei das Ergebnis schon bei Halbzeit fest-
stand. — Tabelle: Rheinfelden 18 Spiele 33
Punkte; Schopfheim 17/20; Istein 16/19; Fahrnau t
16/17; Wyhlen 16/17; Weil 17/15; Waldshut 14/12; !'
Wehr 17/12; Zell 16/10; Tumringen 16/9. ^
Oberliga, Staffel West: Furtuna Freiburg —■ . \
Blau-Weiß Freiburg 2:0; SV. Lahr — Emmendin- I
gen 1:0; Ottenau — Riegel 13:0 l
Im Telegrammstil [
Süddeutscbland gewinnt Turnwettkampf gegen t
Nordwestdeutschland in Hof mit 379,1:374,1 Punk- f
ten; bester Einzeltumer Walter Steffen (Lüden¬
scheid). — Dritte Runde des Davis-Cup: Tschecho- 1 l
Slowakei gegen Neuseeland 5:0; Jugoslavien ’
führt gegen Belgien 2:1 Frankreich gegen Mo- i
naco 5:0. Südafrika schlägt England 4:1. Belgien >
gegen Jugoslavien 1:1. — Ein Tennisländerkampf [
Rumänien — Italien in Bukarest endet 4:4. — In 1
der Schweizer Fußballmeisterschaft schlägt Biel [
Lausanne Sports 5:2 und führt nach 24 Spielen ; L;
mit 34 Punkten vor Lugano (30 P.) und Lausanne
Sports (22 Sp. 29 P.). — Der FC. Turin nach 4:1- }
Sieg über Florenz italienischer Fußballmeister. — \
Englischer Tabellenführer Wolverhampton Wan- • i
derers fiel durch 1:2-NiederIage gegen den jetzi- : [-
gen Spitzenreiter Liverpol hinter Manchester Uni- \
ted auf den dritten Platz zurück. — Hamburger
Fußballmeister wurde der FC. St. Pauli
„Im sechsten Stock"
Erstaufführung im Stadttheater Konstanz
In amüsanter Aufführung wird im Stadt¬
theater Konstanz ein Stück von dem
Schweizer Alfred G e h r i gegeben. Eine
Tragikomödie, wie der Progrwnmzettel
angibt, ist dieses Stüde allerdings nicht.
Es spielt unter dem Dach eines Hauses am
Montmartre in Paris und ist eine kino¬
artige Szenenfolge, die in realistischer
Verkleidung ein buntes Milieu von Klein¬
bürgern und Künstlern geistig niederen
Ranges romantisiert. Der kleine Schlager¬
komponist als Frauenliebling, der Kitsdi-
maler, der Konfektschachteln dekoriert,
der Buchhalter, der Romane nach Rezept
in Art eines Gesellschaftsspieles herstellt,
dessen rührend liebe, kränkliche Tochter,
der brave junge Arbeiter, der die Ver¬
führte heiratet, (he massive Zimmervermie¬
terin, die an allen Türen lauschenden
Klatschweiber und ähnliche Typen werden
in dem breit ausgesponnenen Geschehen
durcheinandergewirbelt Die bühnenhafte
Wirkung des Stücks, das problemlosem
Unterhaltungsbedürfnis entgegenkommt,
ergibt sich im ersten Teil vor allem aus
sch wank artiger Situationskomik. Im zwei¬
ten Teil, der uns unter anderem einen
Selbstmordversuch des enttäuschten Mäd¬
chens präsentiert, wird es nicht eigentlich
tragisch, sondern gefährlich dramatisch im
Sinne dessen, was man anno dazumal als
Volkskunst verstehen wollte. Das echt Ko¬
mödienhafte, das immer die ungeschminkte
Wahrheit spiegeln muß, ist dabei dem be¬
gabten Autor nicht fremd. Er beweist es
durch die plastische Figur und das glück¬
liche Motiv des nebenberuflichen „Volks¬
poeten”, der sich einbildet, ein wirklicher
Dichter werden zu können, wenn er sich
von der Wirklichkeit «einer lebendigen
Umwelt zurückzöge. Hier allein ist der An¬
satz zur Tragikomödie, sogar in aktuellster
Xeittoeeiehung.
Rene D e 11 g e n als Regisseur hat es
verstanden, Schwächen des Stückes durch
eine malerisch weit ins Detail gehende In¬
szenierung entgegenzuwirken. Gleichzeitiges
Geschehen in verschiedenen Räumen läßt er
mit dem Fingerspitzengefühl des im Film¬
schaffen Erfahrenen ausspielen. — Wie
zweckdienlich und dabei stimmungsvoll ge¬
staltete der Bühnenbildner Manfred Mil¬
ler das Dachgeschoß als Simultanschauplatz!
— Durch komödiantische Auflockerung ge¬
winnt die Handlung des Stückes, das auf
psychologische wie auf soziologische Tief¬
blicke verzichtet, Atmosphäre. Und wir 6lnd
erfreut, daß der Regisseur, der selber in
einer Hauptrolle mitspielt, sich diesmal nicht
vordrängt, sondern sich dem Ensemble ein¬
ordnet. So zeichnet sich Deltgen in der
Rolle des kleinen Schlagerkomponisten, der
ein, objektiv gesehen, etwas unsympathi¬
scher Heizensknicker ist, durch sympathi¬
sche Zurückhaltung in der Art seiner Dar¬
stellung aus. Er trifft dabei in Erscheinung,
Geste und sprachlichem Ausdruck überzeu¬
gend einen Künstlertyp romanischer Prä¬
gung.
Mit Klugheit, scheint es, überließ Deltgen
die Hauptakzente, auch von der Inszenie¬
rung her. der substanzreicheren Gestalt des
vermeintlichen Volkspoeten, die Heinrich
Tioxbömker wieder Gelegenheit gibt,
seine Meisterschaft in der Verlebendigung
skurriler Merachentypen zu zeigen. Schon
mit seinem ersten Auftritt, mit dem nuan¬
cierten Ausdruck von zweimal zwei Worten
(„Hundert Franken!"), die der Buchhalter
erschreckt über den Leichtsinn, dann ge¬
rührt über die Güte seiner Tochter, aus¬
spricht, hat der Mensch, den Troxhömker
hdnstellt, unser Herz gewonnen. Für da« gut¬
herzige Mädchen als die weibliche Haupt¬
gestalt im Stück hätte Deltgen keine ge¬
eignetere Darstellerin aus dem Konstanzer
Ensemble wählen können, als Ursula
S t r ä ü 1 i. Sie weicht der durch den Stoff
gegebenen Rührseligkeit glücklich aus und
gibt der enttäuschten Unschuld, deren Fehl¬
tritt die Boheme Gehrie schwer erschüttert,
einfachen, schlichten Umriß. Mit einem Hu±
mor von köstlicher Herbheit individualisiert
Inge C o n r a d i, interessant wie in jeder
Rolle, die vor Neugier fiebernde Frau de«
Kitscfamalers, den Eugen Bergen geschickt
daretellt. Marta O b e r m a i e r ist die ele¬
gante Dame in Grau, die verlorene Liebe
sentimental, aber wenig standhaft, nach¬
trauert. Auch alle übrigen Darsteller wir¬
ken im Geiste bester Ensemblekunst.
So fand das mit spielfreudiger Hingabe
aufgeführte Stück, dem einige kräftige Kür¬
zungen nichts 6<haden könnten, schon bei
der Premiere lebhaftesten Beifall.
Dr. E r n «t B r a s ch
Stuttgarter Ausstellung
ln den bellen Obexikbträutnen des Hauses
SonoentoaMe in Stuttgart stellen zur Zeit zwei
Maler aus, Franz Frank und Hans Gaßeb-
n er, beide von Haus aus Schwaben. Frank lebt
in Hessen, Gaßebner in Jugoslawien. Frank be¬
sitzt das Temperament eines in Freude Nehmen¬
den, der sich aber mit dem Geschenk, dem Na¬
tureindruck, nicht betestet, sondern ihn gleich
wiedergibt, frisch und gleichsam noch in die eta-
geobmete Luft gehüllt. Der Beschauer gelangt
mühelos in die Stimmung eines Bildes, denn
Frank benutzt gesammelte Augenblicke, um die
Atmosphäre zu erreichen. Das könnte hin und
wieder dazu verteilen, die Bädednheit durch Im¬
pressionistische Zufälligkeiten zu schwächen. Wo
aber das Motiv zum Bild schon Flächen Spannung
und Architektur zeigt, da wird es im Biid selbst
zur Fotmfcraft (neben der großen Faibkraft), wie
dies ,.Dis Unterführung" oder das „Großstadt-
kind" so schön bezeigen Franks Malerei ist
eine beglückende, die den Beschauer normal wei-
terartraen läßt. Der Künstler war übrigens 1946
auf der Konstanzer Auesteiiurag „Neue deutsche
Kunst" mit 'zwei Bädern, „Lilien und Rosen’
und „Der Mater Döthekker", vertreten. Bel
Gaßebner scheint des Temperament nicht von au¬
ßen zu nehmen, was die Wett bietet. Seine
Palette ist gleichförmig und kaum von der
Sonne des Balkans berührt (oder in ihr zugrun¬
de gegangen). In eigenartiger Herbheit vegetie¬
ren gnomenhafte Menschen. Man hat den Bm-
dradc, daß auf die Dauer diese sehr subjektive
Giekhachau von außen her einer Bereicherung
bedarf, wobei das Bestreben, den Natureindruck
zugunsten der Btldednhedt zu formieren, ja. fast
zu normieren, sicher kaum gestört würde. -1z-
KULTURNACHRICHTEN
Börsenveretn der Buchhändler. Am
31. Mai begann in Freiinirg die eiste Hauptver¬
sammlung des Börsenvereins der Buchhändler in
der französisch besetzten Zone Deutschlands, Im
Rahmen dieser Tagung, die mit Besprechungen
der Arbeitsausschüsse und zwanglosen Begegnun¬
gen begann, fand am Sormtagvormittag im Kauf-
haussaal die festliche erste konstituierende
Hauptversammlung in Gegenwart hoher Vertre¬
ter der Militärregierung, des Präsidenten der
Vorläufigen Badischen Regierung und zahlreicher
Gäste statt. Der eiste Vorsitzende, Dr Josef
Knecht, stellte es als die dreifache Aufgabe
dieser Tagung hin, erstens uns freizuhalten von
Illusionen beim Neuaufbau unseres geistigen Le¬
bens, zweitens festzuhalten an der Einheit der
europäischen, auf Antike und Christentum auf-
gebauten Kultur, und drittens Aufmunterung zu
geben, bescheiden zu beginnen. Der Vertreter
der Militärregierung, Directeur D a t y , nannte
es bezeichnend für den Wiederaufbau, daß die
erste Tagung nach der Konstituierung des neuen
Badischen Landtages an der gleichen Stätte ein
Schritt zur geistigen Erneuerung sei, der
die Unterstützung der Militärregierung finde.
Präsident Wohieb bezeichnete es als notwen¬
dig, daß Geduld beim Werke sei. Er bat die
Verleger und Buchhändler, bei ätrer Arbeit auch
an die Vol'ksbibiläothek'en zu denken. — Im
weiteren unternahm der französische Liiterarhi-
storiketr Graf Robert d'Harcourt, Mitglied
der Acadömie Frangaäse, der nach dem Zusam¬
menbruch schon zu wiederholten Maden in Frei-
birrg sprach, den Versuch, Wesenszüge französi¬
schen Geästes au zeichnen. Wenn er dabei in der
Konitrastieruag charakteristischer V er tret e r mit
deutscher Geisteshaltung dariegte, daß der Fran¬
zose m der Welt che Dinge alles als verständ¬
lich begreife und darsteMe, so bildete der Dichter
Werner Bexgengiuen als zweiter Gast die¬
ser Feier den Gegenpol in seiner wohlgefor mt en
Sprache, in Vorträgen von Prosa und Lyrik —
Nach dieser ersten Hauptversammlung wurde im
Vorraum des Kaufhaussaeües eine Ausstellung
der bisher in der französischen Zone erschienenen
Veriagswerke eröffnet. Dabei waren auch die
Vertage aus dem Bodenseegebset, aus Konstanz,
Ueöeriängeo, Singen und Lindau anrahnbeh ver¬
treten.
Mangel an Talenten. Brich Kästner be¬
richtet von einer Reise u. a. in der N. Z.: Bei
Dresdener Gesprächen wunde wieder die
«ine Klage laut: über den fühlbaren Mangel an
Talenten im kulturellen Aufga/benkreis. Die po¬
litische Verfolgung und der Krieg haben, hier
wie überall, gerade die besten Kräfte außero**
deutlich dezimiert, und den nach wachsenden Be¬
gabungen fehlt fürs erste noch die unerläßliche
Erfahrung. Als Universitätslehrer, Intendant
Akedeimeprofessor und Chefredakteur kommt
der Mensch, trotz affler Anlagen, nicht fix und
fertig zur Wett. Anxh hier gibt es Lehrlings - und
Gesellenjabre, dde weder mit Grandezza, noch
mit Arroganz übersprungen werden können. Ich
wies nun darauif hsm, daß sddi in der Ostzone ja
doch zahlreiche Emigranten von Ruf wieder ein-
gefunden hätten. In den Westzonen sei der ent¬
sprechende Wertzuwachs ausgebHeben. Dieser
Unterschied wunde zugegeben. Die Unterhaltuo-
gen endeten immer mit dem gleichen skeptischen
Ergebnis: daß die Zahl der ,.guten Leute" in al¬
len vier Zonen zu klein sei und daß die wenige®
deshalb mit ihren Kräften nicht haushälterisch
umgehen könnten, sondern, rücksichtslos gegen
sich selbst, Raubbau treiben müßten.
„Die russische Frage". Das Drama ,,Die
russische Frage" von Konstantin Simocow, gegen
dessen Aufführung in Berlin der Leiter der
NachrichtenkooitroMe der US-MMAtarregierucg
Protest eüngeiegt hatte, wurde jetat im Deutschen
Theater herausgebracht. Das Stück, das in Zei%
tungskreisen des heurigen Amerika spielt, wur¬
de aartäßlikh emer Uraufführung in Moskau un
April als politisches Theater bezeichnet. Wolf*
gang Langhoff, der Intendant des Deutschen Thea¬
ters sah in dem Stück das „Problem alter fort¬
schrittlichen Menschen der ganzen Welt aufge*
worfen, die verhindern wollen, daß private
Machte durch unvefnantwortUche Ausnutzung ih¬
rer PropagandanKttei einen dritten Weltkrieg
ideologisch voibereiten". Die Prejndesre bracht«
weder auf der Bühne noch kn Parkett che nach
dem Vorspiel erwartete Sensation.
Abgelehnte Denazifizierung. Deff
Antrag der Tänzerin Jutta Klamt auf Etttnozift*
ziernng wurde von der Kommission für Kunst¬
schaffende in Berlin mit der Begründung abge*
lehnt, daß die Appeü&aorin, die seit 1933 der
NSDAP angehört hat, durch ihr Buch „Vom Er*
leben zum Gestalten" natiomafeoziattstieches Ge¬
dankengut vestoneitet hätte. — Tänzerinnen soJ*
ten flieh besser nacht mit Po&tik befassen.
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