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Wünsche für Seiner Majestät Wohlergehen. Koblenz, 30. August. Ortmann, Oberbürgermeister. W. T.-B. Koblenz, 31. Aug. Ter Chef des Ge¬ nevalstabes des Feldheeres hat folgendes Schreiben an den Oberbürgermeister gerichtet: Großes Hauptquartier, 39. August. Es ist mir ein Bedürfnis, der Stadt Koblenz besten Tank für das hilfsbereite und freundliche Entgegen¬ kommen gelegentlich der Einquartierung des Stabes aus- Msprechen. Tie städtischen Behörden haben gewetteifert, allen an sie gestellten, oft recht weitgehenden Forderungen zrl entsprechen und dabei ihre patriotische Gesinnung aufs glänzendste betätigt. Ich bitte Sie, auch allen sonst Beteiligten besten Tank aussprechen zu wollen, von Moltke. Mit dem Fortschreiten unserer Operationen in Frank¬ reich mußte auch das Hauptquartier weiter nach Westen gelegt werden, wohin kann aus naheliegenden Gründen nicht bekannt gegeben werden. Die tapferen Badener. Karlsruhe, 29. Aug. Se. Kgl. Hoh. der Großherzog hat gestern nach Eintreffen der Siegesnachrichten vom Westheere Se. Maj. den Kaiser telegraphisch beglück¬ wünscht. Hieraus ist folgendes Telegramm eingelaufen: Großes Hauptquartier, 28. August 1914. Sr. Kgl. Hoheit dem Großherzog Karlsruhe. Nimm meinen herzlichsten Dank für Deine warmen Glückwünsche. Mit Gottes Hilfe ist es unseren un¬ vergleichlich braven Truppen gelungen, allem Ansturm der Feinde zum Trotz durch Sieg auf Sieg plan¬ mäßig vorzudringen. Deinen tapferen Badenern ge¬ bührt der volle Anteil des Ruhmes Wir alle bleiben vereint in dem Gebet, daß Gott unsere gerechte Sache weiter segnen möge. Wilhelm. Dcpeschenwechsel zwischen dem Kaiser und dem König von Württemberg. W. T.-B. S. M .der Kaiser hat unter dem 29. ds folgendes Telegramm an S. M. den König von Württemberg gerichtet: „Es ist mir ein Bedürfnis, Dir mitzuteilen, daß ich heute nachmittag in Ems ein große Zahl braver württembergischer Soldaten begrüßen konnte, die ihre Wunden mit bewunderungswürdiger Hingabe ertrugen. Ich habe ihnen einen Gruß von Dir gebracht. Tn kannst stolz sein auf Teine Landeskinder. Herzlichen Gruß Wilhelm." Darauf ist folgende Antwort eingetroffen: „Tief gerührt durch Tein Telegramm danke ich herzlich für die Nachricht von meinen Landeskindern. Ich weiß, daß Du auf sie bauen kannst. Ein jeder wird bis zum letzten Atemzug seine Pflicht tun für unsere große und gerechte Sache in Hingebung für seinen obersten Kriegsherrn. Wilhelm." König Ludwig von Bayern an Kronprinz Rupprecht. W. T.-B. München, 31. Aug. König Ludwig hat an den Kronprinzen Rupprecht nachstehendes Tele¬ gramm gerichtet: „Von St. Kajetan, wo wir soeben unseren Luitpold zur letzten Kühe gebettet haben, eilen unsere Gedanken zu Tir. Gott erhalte Dir die Kraft und Stärke, in treuer, heldenhafter Pflichterfüllung vor dem Feind den schicksalsschweren Schlag zu überwinden und mit Deinen tapferen Truppen auf dem Wege des Sieges vorwärts zu schreiten. Ludwig." Dum-Dum. Berlin, 30. Aug. (Amtlich). In Longwy ist eine maschinelle Einrichtung vorgefunden worden, die dazu gedient hat, die Gewehr- und Karabinergeschosse oben abzuplatten und mit einer von der Spitze ausgehenden trichterförmigen Ausbohrung zu versehen. In den Taschen französischer und englischer Soldaten hat man bereits zahlreiche Dum-Dum Geschosse, d. h Hohl- oder Bleispitzengeschoffe gefunden. Durch die Entfernung eines Teils der aus Hartmetall bestehenden Geschoßmantelspitze tritt beim Aufschlag der weichere Geschoßkern nach vorn heraus, legt sich breit und ver¬ ursacht besonders grausame und mit unnötigen Leiden verbundene Verwundungen. Deutschland sieht sich ge¬ nötigt, mit den schärfsten Maßregeln vorzugehen, wenn diese durch das Völkerrecht (vergl. insbesondere Art 23, Abs. 1 der Haager Landkriegsordnung) verbotenen Ge¬ schosse von unseren Feinden noch weiter verwendet werden sollten. Zur Niederlage der englischen Armee. W. T.-B. Wir bringen zur Orientierung unserer Lvser ein kleines Kärtchen, das die Lage von St. Quen¬ tin gibt, wo nördlich von diesem Orte die englische Armee mit drei französischen Territorialdivi'swuen voll¬ ständig geschlagen wurde. St. Quentin liegt nur 100" Kilometer von Paris. Die Festung Epinal. Es wird wohl nicht allzu lange dauern, da meldet der Generalstab in seiner kurzen markigen Art: „Vor Epinal donnern unsre Geschütze." Epinal ist die Haupt¬ stadt des Vogesendepartcments und an landschaftlichen Reizen eine der schönsten Städte in Französisch-Lothrin- en; die Stadt selbst ist sehr gewerbfleißig; besonders lüht hier die Textilindustrie; auch Eisengießereien sind hier und die „iwugsris ü'Lpinal", die Küpferstichfabri- kation von Epinal genoß früher eine Art Weltruf; etwas moselaufwärts liegt die Vorstadt Archettes mit den grö߬ ten Papierfabriken von Frankreich. In der Geschichte ist die Stadt, eine Gründung der Metzer Bischöfe, nicht viel hervorgetreten. In den Freiheitskriegen wurde sie 1814 widerstandslos von den Oesterreicheru eingenom¬ men; im 70er Krieg kam es zu einem Keinen Gefecht am 12. Okobter; dann rückte das 14. Armeekorps unter General Werder hier ein. — In allerjüngster Zeit ist Epinal unter Ausnützung der es rings beherrschenden Höhen mit einem Kranze sehr starker Forts umgeben worden; die Forts sind im ganzen Moseltal nördlich gegen Ranzig, südlich gegen Remiremont verstreut; Epinal ist auch darauf eingerichtet, daß sich hier eine geschlagene Armee wieder sammeln und erholen kann. Daß die Forts sich allerdings gegen die neuen schweren Belage¬ rungsgeschütze der deutschen Armee halten können, er¬ scheint kaum glaubhaft. Lublin. Lublin heißt das Ziel, wohin die Oesterreicher jetzt die geschlagenen Russen verfolgen. Nächst Warschau und Lodz ist Lublin die bedeutendste und schönste Stadt in Russisch-Polen; sie zählt heute etwa 55 000 Einwohner, von denen rund 25 000 Juden sind. Der Handel Lublins ist sehr bedeutend; vor allem blüht dort die Wollweberei, der Getreide- und der Handel mit ungarischen Weinen. Alljährlich finden dort drei stark besuchte vierwöchige Messen statt. Aber die Bedeutung der Stadt hat unter der hundertjährigen Herrschaft der Russen ganz bedeu¬ tend gelitten. Zur Zeit der polnischen Könige war Lublin der Haupthandelsplatz für Podolien, Wolhynien und das ganze Rotrußland; seine Einwohnerzahl soll damals beinahe das doppelte betragen haben gegen heute; auch tagte hier und in dem von den preußischen Truppen besetzten Petrikau ständig der höchste polnische Gerichts¬ hof. — Man darf daher erwarten, daß besonders Lublin die Befreiung vom russischen Joch begrüßen wird. Moltke verkauft feine Orden. Der deutsche Generalstabschef v. Moltke hat ange¬ ordnet. daß seine englischen, russischen und japanischen Orden, die zum Teil mit wertvollen Brillanten besetzt sind, zum Besten des Roten Kreuzes verkauft werden. Frauzöfische Gewalttaten. Straßburg i. E., 29. Aug. Nach den bisherigen Ermittelungen sind über 100 beamtete Personen von den Franzosen aus Elsaß-Lothringen weggeschafft worden. Unter ihnen befindet sich auch der Bürgermeister Coß- mann von Mülhausen. Auch die Familien der in den Vogesenwäldern wohnenden Förster sind nach Frankreich gebracht worden Ueber das Schicksal all dieser Per¬ sonen herrscht völlige Ungewißheit. Was Parts offiziell zugibt. Paris, 30. Aug. Die letzte offizielle Kricgsnote besagt, daß die Deutschen auf La Fere (an der Mündung der Serre in die Oise im Departement Aisne, etwa 25 Kilometer südlich von St. Quentin) marschieren, während sonst der Feind aufgehalten und zurückgestoßen worden sei. Es wird in Paris angenommen, daß die Deutschen durch das Tal der Oise Paris zu erreichen suchen werden. Die Presse erörtert die Hindernisse, welche die Deutschen noch auf ihrem Vormarsch nach Paris vorfinden. Man vertraut auf die zweite Ver¬ teidigungslinie und das verschanzte Lager vor Paris. Der Militärgouverneur von Paris hat die sofortige Zerstörung aller Häuser, die in der Servitutszone der Befestigungen um Paris liegen, angeordnet. Die Festung Lille von den Franzosen geräumt. G- K. G. Nach einer telegraphischen Meldung der „Kölnischen Zeitung" aus Antwerpen hat die französische Besatzung von Lille, etwa 50 000 Mann stark, die Stadt verlassen und sich weiter südlich nach der Ostfront gewandt. Lille ist nunmehr eine offene Stadt geworden. — Von großer militärischer Bedeutung ist das übrigens nicht, da die Festung Lille veraltet sein soll. Wie es die Franzosen machten. W. T.-B. Mülhausen, 31. Aug. (Nicht amtlich.) Nach der Räumung Mülhausens durch die Franzosen fand sich an den üblichen Anschlagstellen folgende Be¬ kanntmachung: Hicmit wird benachrichtigt, daß Patrouil¬ len alle Keller und Häuser der Ortschaft durchsuchen wer¬ den. Im Falle, daß deutsche Verwundete oder irgend¬ welche deutsche Soldaten darin versteckt aufgefunden wür¬ den, so würden die Hausbesitzer, die es den französischen Militärbehörden nicht sogleich gemeldet- hätten, erschossen werden. Nieder-Morschweiler am 20. August 1914. Ter kommandierende General Vautier. Ein deutsches Flugzeug über Paris. W. T.-B. Wie dem „Reuterschen Bureau" aus Paris gemeldet wird, fuhr ein deutsches Flugzeug am Sonntag nachmittag über Paris und warf eine Bombe ab, die jedoch keinen Schaden verursachte. Schweden schickt Fleisch «nd Fische. Berlin, 28. Aug. Nunmehr beginnt neben Holland auch Schweden an dem Lebensmittelexport nach Deutsch¬ land sich zu beteiligen. Gestern sind in der Fähre von ü immer Saßnitz zwei große Transporte mit lebendem Vieh gekommen. Gleichzeitig sind auch größere Frachten Seefischen aus Schweden in Saßnitz ausgeladen wor! Schmede» deutschfreundlich. W. T.-B. Stockholm, 31. Aug. (Nicht amtli, Tie Regierung hat das Verbot der Einwanderung de. scher Reichsangehöriger aufgehoben. Jeder hierher ko inende Ausländer muß nur angeben, wo er zuletzt weilt hat. Der Verkehr mit der Türkei. Privattelegramme nach der Türkei sind wieder gelassen; sie müssen in offener deutlicher Sprache ab', faßt sein. Telegramme nach anderen Orten als stantinopel erleiden Verzögerungen. ist Mi reck" UnMlei Schlack lebe stMV Mt striumpl Dann l Protest der afrikanischen Missionen. W. T.-B. Berlin, 31. Aug . (Nicht amtlich.) I, den Blättern wird ein Notschrei der katholischen Mis. sionen an die christlichen Mächte veröffentlicht, in de» es u. a. heißt: Mitten hinein in die Wirren diese? europäischen Krieges kommt die Kunde, daß Ongla den Krieg auch in unsere afrikanischen Kolonien hinein getragen hat. Tas Missionswerk ist durch international Abmachungen als ein gemeinschaftliches Werk aller chriß. lichen Nationen anerkannt und unter internationale» Schutz gestellt. In der Kongoakte ist ausdrücklich vn, einbart, daß kriegerische Verwickelungen unter europäische Mächten nicht auf afrikanisches Gebiet übertragen werde» sollten. Nunmehr soll den Eingeborenen ein blutige, Kampf zwischen Weißen vorgeführt werden. Sehr bal werden die Eingeborenen sich fragen, ob sie nicht du Augenblick benutzen sollen, um die ganze Herrschaft ds Weißen abzuschütteln. Sassonow schnorrt weiter. G-K. G. Eine türkische Korrespondenz meldet aick Sofia: Sassonow ließ der bulgarischen Regierung groje Vorteile für den Fall versprechen, wenn Bulgarien st einem russisch-türkischen Kriege wohlwollende NeutraliM -kche d i gegen Rußland beobachten würde. Zwei ciile dreien »erimftet- ruhigen ch er o Wir haben wirklich Glück in diesem Kriege, stehen erst in seinen Anfängen und schon hat er von zwei widerwärtigen Friedensstörern befreit. Wette rle, der beim Kciegsbeginn verduftet war, s in Paris aufgetaucht. Er hat also endlich den Schri getan, den er schon längst hätte tun müssen l sich endgültig und für alle Zeiten vom Deutschen gel Wohl ihm und uns! Wäre er früher von uns gegan¬ gen, er hätte sogar die Qualitäten eines Ehrenmann« retten können. Wes Geistes Kind dieser Herr Ab war, wußten wir alle. Aber es war doch ein Skani» eine schreiende Unwahrhastigkeit, daß ein solcher Mmu seit 16 Jahren Reichstagsabgeordneter war. Mit Herrn Wetterle ist bekanntlich auch Herr Blumenthal nach Paris geflüchtet. Herr Blum« thal ist nicht immer Protestler gewesen und auch Franzosentum ist verhältnismäßig jungen Datums, sein Vater war aus der „unerschöpflichen östlichen Volks wiege" ins Elsaß eingewandert und als Herr Blum thal, Rechtsanwalt und „Maire" von Kolmar, sich 1 in den Reichstag wählen ließ, zählte er sich noch deutschen Volkspartei. Französisch war damals an Bürgermeister von Kolmar weiter nichts, als der Stile des dritten Napoleon gestutzte Knebelbart. Der Abzug der beiden Herren ist von der deutsi Presse überwiegend mit verstehender Heiterkeit genommen worden. Die Herren haben unsere Gem einer unangenehmen Mühewaltung überhoben. Wohl, ihr Edlen, auf ewig fahret wohl! d Herung Siege s Rußlan Srauth -Än tr HsÄch un di rischer e» M,i Die Beisetzung des Erbprinzen von Bayern W. T.-B. München, 31. Aug . Heute Vormitty erfolgte in der Fürstengruft der St. Kajetankirche dir feierliche Beisetzung des Erbprinzen. Ter Feier wohnte« u. a. bei: der König und die Königin, die hier anwesend« Prinzen und Prinzessinnen des Königlichen Hauses, dck diplomatische Korps, sowie die Vertreter der staatliche« und städtischen Behörden. Die Vorbereitung -er Papstwahs. W. T.-B. Rom, 31. Aug. (Nicht amtlich. der Tribuna sind von den 85 Kardinäten 58 zum i klave versammelt. Zwei nordamerikanische werden 2. oder 3. September erwartet. Von diesen 60 ÄK dinälen sind 32 Italiener und 28 ausländische, darunl 2 Deutsche, 3 Oesterreicher, 2 Ungarn, 6 Franzosen 2 Engländer. Tas Konklave beginnt heute nachmitW 8 Uhr. Nach dem Giornale d'Jtalia wurden gesttU vormittag von den Kardinälen die letzten Vereinbarung« für das Konklave getroffen. Tie Mitglieder des Kd« klave und das Personal, die jetzt eingeschlossen werde«. Misteten gestern nachmittag den Eid. Jeden VormittH und Abend werden je zwei Abstimmungen stattfindeL sodaß man vielleicht schon am Mittwoch den neuen W hahen wird. Aus Stadt und Land. Elne Prophezeiung. Am Dönhofplatz rottet sich plötzlich das Volk zusB ^ aen. Mitten in dem Menschenknäuel steht eine W gestikulierende Zigeunerin, ein bildschönes GeschO ber von der Existenz alles dessen, was sich lennt, wohl nur flüchtig unterrichtet. Jedem will oahrsagen. Hier und dort hält sie einen Herrn c lock fest, meist machen sie sich lachend los, aber md zu läßt sich doch einer verleiten. So fragt chr eleganter Herr kurz: „Wie lange wird der « auern?' — .16 Wochen", tönt es prompt L-mnstc ** ^ Hplöttfl Sohn l iuq" ! denen c schmi Gemein amt Bl zahlu am 6. aiiüelbi LoKenec echtzrer die Lar V. Men z trug u Misten M bele mserer « ^Lnglan 8« meuchli da nnb de bequ tWmgen, verfloß. chs siachedr lan erfal Mer! mwg, Lpielro men, dl mache Wandk, dar, ft Mckei Osten t mit Hjj Feinde braven stand u die En, Mrt! 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