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In der Champagne griffen die Franzosen südlich von Marie-a-Py die am 13. Februar von uns gr¬ iene Stellung an. Er gelang ihnen, in den ersten in Breite von etwa 350 Metern eiuzudringen. Oestlich der Maas wurden in Anwesenheit S. M. des ,s und Königs an der Kampffront bedeutsam» Fort- M erzielt. Die tapferen Truppen erkämpften sich den der Höhr südwestlich von Louvemont, des Dorfes «ont und der östlich davon liegenden Besestigungs- Jn altem Drange nach Vorwärts stieße» branden- ische Regimenter bis zum Dorf und der Parizeroeste amont durch, die sie mit stürmender Hand nahmen. Woeoreebene brach der feindliche Widerstand auf sauzeu Front bis in die Gegend von Marcheville der National-Straße Mitz—Paris) zusammen. Trupp rn folgen dem weichenden Gegner dicht auf. bis gestern berichtete Wegnahme des Dorfes Ehamp- beruhte auf einer irrtümlichen Meldung. vestttcher Srieg-scharrplatz: Außer erfolgreichen Gefechten unserer Vorposten .ist zu berichte». va!ka«rrikg»fcha«platz: Me Lage ist unoerändert. Oberste Heeresleitung. Irauenkieöe. Roman von Clara Aulepp-Stübs. 49 ^Gio trat ihr entgegen. Er schob seine Hand unter ihren Arm ' und führte sie in ihr Schlafzimmer. Dort zog er sie auf die Knie und machte ihr scherzend vürfe über ihr Weglaufen. UZein Benehmen war herzlich und unbefangen, ein Ton ^rr, innerer Zärtlichkeit klang wie eine Liebkosung durch, iküßte sie leidenschaftlich. Da bog sie hastig den Kopf znr Seite, legte ihre Hände auf de Schultern, hielt ihn zurück und sah ihm ernst in die gen. Dann meinte sie nachdenklich aus ihrem inneren »ngang heraus: „Und Leben ist doch Kampf!" s M „Närrchen, wie kommst Du jetzt darauf?" Und da erzählte die Frau ihm alles. ^llnd der Mann verstand sie und dachte in zornigem Groll: ! recht sie hat, wie recht! 'Da war eben ein Geheimnis — da war eben ein Band «in Band! Aber es sollte ihn nicht fesseln — nein, nein! Und er riß die Frau an sich und küßte sie. Wie ein Fieber ^ es über ihn. Ins dem Frühjahr war Sommer geworden und aus dem smmer ein ungewöhnlich schöner, warmer sonniger Herbst, ^klnd dennoch spürte man das große Sterben in der Natur, die Sonnenwärme empfand man das Frösteln, erst dann stärker werdend — Schauer des Todes. Im das Direktorhaus an der Kieler Föhrde wehte leiser bsiwind. Er spielte mit den Ranken des wilden Weines b trieb eine derselben neckend durch ein offenstehendes Fen- lins Zimmer hinein. Lose sitzende Blätter lösten sich.flacker- ^hierhin und dorthin, und eins blieb liegen, gerade auf der »rn Hand, die dort über die Tasten glitt. Das Blatt war I Mot! Unwillig blies der Spieler es fort, dann lehnte er Erschöpft zurück und schloß die Augen, bv», Hafen herüber drang das Brüllen eines einfahren- "rnzers, dazwischen dünnes, kurzes Aufheulen kleinerer enge; von der Werft der durch die Entfernung gedämpfte Ls lärm. Adelsheim, Montag, 28. Februar 1916 Verantwortlich: A. Heppeler in Adelsheim 40 . Jahr« Unter de» Augen des Kaisers. ' „In altem Drang nach Vorwärts", s-o kennzeichnet der Tagesbericht vom Samstag die Kampfhandlungen unserer Truppen und fürwahr, dieser Drang nach Bon wärts scheint unwiderstehlich zu sein. Brandenburgisch« Regimenter waren es, die den Lorbeer unter den Augen ihres Kaisers sich erwerben durften; mit stürmender Hand nahmen sie die Panzerfeste Douaumont. IN welche» Weise die Vorbereitung des Sturmes geschoch, darüber schweigt sich unsere Heeresleitung aus bestimmten Grün« den noch aus, aber zweifellos haben die österreichischen Motormörserbatterien die Vorarbeit übernommen. In¬ folge des tiefen Durchbruches unserer Truppen durch die französischen Linien im Hügelland konnte sich der Feind in den nach Osten und Nordosten weiter'draußen in der Woevreebene liegenden Stellungen nicht mehr hal¬ ten; es war dies vorauszusehen und der Heeresbericht ^vitlep» /EN-AM/ ) >?: Normer s'üegl-e« f?ae Kais vom bestätigt es: der feindliche Widerstand brach aus der ganzen Front bis in die Gegend von Marcheville zusammen. Dabei wissen unsere Truppen die Erfolge auszunützen, indem sie dem weichenden Gegner dicht aufsolgen. Neben diesen Siegesnachrichten treten die übrigen Berichte vollständig zurück. Es bleibt nun den Franzosen nichts übrig, als die Tatsachen zuzugeben. den» „Wenn sie doch nur käme," dachte Giovanni ungeduldig, „sie hat es mir doch versprochen!" Der Abend graute allmählich. Inden Ecken und Winkeln des großen Zimmers hockte geheimnisvolle Dämmerung, doch in der Mitte auf dein glänzenden Parkett war es licht. Da lagen die Weiublätter auf dein Boden und wenn der Wind durch das Fenster strich, da hoben sie sich und tanzten, iinmer in der Runde, drehten sie sich und leuchteten, bald golden, bald dunkel, bald rot wie Blut. Und wieder dachte Giovanni: „Wenn sie doch bald käme, sie hat es mir doch versprochen!" Da läutete es draußen. Er öffnete die Augen und reckte sich. Sein Atem stockte. Jetzt kam Maud Mertens! Er schaute gespannt nach der Tür, denn im Rahmen derselben erschien nach leisem Klopfen eine dun¬ kel gekleidete, schlanke Gestalt. Er stand auf, ging ihr entgegen und grüßte: „Sie kommen sehr spät!" „Ja, ich konnte leider nicht eher!" Ihre Stimme klang gedämpft, fast leise, sie schaute sich um. „Ist Lotti nicht hier?" „Nein! Meine Frau ist noch nicht von einem Besuche bei meinem Vater zurück. Ich begreife nicht, wo sie bleibt." Er trat ans Fenster, bog den dunkellockigenKopf in den Dämmer des Herbstabends hinaus und spähte aufmerksam über das Wasser, dessen kleine Wellenkämme von der scheidenden Sonne ein goldenes Gewand zum Abschiedstanz erhalten. „Das Boot kommt noch nicht!" Er schloß das Fenster und trat zurück. Im Zimmer war es schon fast ganz dunkel geworden; kaum konnte man noch die kleineren Gegenstände unterschei¬ den. Giovanni ging nach der Tür, um dort die elektrische Lei¬ tung aufzudrehen. Auf halbem Wege trat ihm Maud Mertens entgegen. Ihr weißes Gesicht traf das scheidende Tageslicht. Es lag ein wildes Weh über den bleichen Zügen, aber zugleich ein Zug fester Entschlossenheit. Sie berührte leicht seinen Arm und sagte ruhig, doch mit einem merkbaren Beben in der Stimme: „Herr Arnheim, bitte, warten Sie noch -irren Augenblick!' das dürste ihrer um Ausreden und Beschönigungen nicht verlegenen Presse nicht gelingen, den Fall eines der 11s Panzersorts der Festung Verdun zu verheimlichen, den Versuch machen sie allerdings in ihrem Samstagsbericht. Die von unseren Truppen erkämpfte Höhe südwestlich von Louvemont und die östlich davon gelegene Bestfli- gungsgruppe liegt schon 2i/s Kilometer südlich des in den ersten Kämpfen genannten Beaumont, dadurch zeigt sich der große Geländegewinn für uns am allerdeutlichsten. Der Kriegsberichterstatter des „Berliner Tageblatts" meldet aus dem Großen Hauptquartier unter dem 36. ds. Mts.: Gestern Nachmittag haben brandenburgische Truppen das stärkste, ganz moderne Fort Douaumont der großen Lagerfestung Verdun erstürmt Das Werk Douaumont wurde als stärkster Teil der Festung selbst bewertet Das Fort bildet durch seine Lage tatsächlich den Eckpfeiler der ganzen Nordfront und ist vom Mittelpunkt der Stadt Verdun gerade eine deutsche Meile entfernt. ES steht auf dem höchsten Punkt eines von der Maas nord¬ östlich streichenden Höhenzuges, der sich dort fast 300 Meter über seine Umgebung erhebt und diese weithin beherrscht. Der riesige Beton- und Stahlpanzerblock liegt in Trümmern. Noch ein zweites unweit ge¬ legenes Fort flog durch einen einzigen schweren Schuß, der es von oben durch alle Stockwerke bis zur Munitions¬ kammer durchschlagen hat, wie seinerzeit Fort Lauein, in die Luft. Die Organisation des Angriffs auf die Nocdfront Verdun ist ein Meisterstück für sich. Arbeiten von ungeheuerem Umfang mußten erst in völliger Verborgenheit ausgeführt werden, sollte der Kampf gegen „uneinnehmbare" Stellungen wirklich gelingen. Wie fabelhaft genau geschossen wurde, wissen wir heute. Die sehr gut adjustierten Gefangenen erzählen, daß die Wirkung unserer schweren Artillerie ganz unbeschreiblich furchtbar sei. Niemand könne diese längere Zeit aushalten Die Gefangenen waren sichtlich erleichtert, dieser Hölle nun entronnen zu sein. WTB. Große- Hauptquartier, 27. Febr. (Amtl) Westlicher Kriegsschauplatz. An verschiedenen Stellen der Front spielten sich leb¬ hafte Artillerie- und MinenkLmpfe ab. Südöstlich von Ipern wurde ei» englischer Angriff abgeschlagen. Auf den Höhe« rechts der Maar versuchten dir Franzosen io fünfmal wiederholtem Angriff mit frisch herangebrachten „Aber warum, Fräulein Mertens, wir wollen doch spie¬ len. und dazu brauchen wir Licht!" Es schoß ihm auf ein¬ mal die Frage durch den Kopf: „Was wollte Maud Mer¬ tens denn?" So im Dunkeln — seine Frau nicht zu Hanse — nette Situation! Er sah sie forschend an. Da senkte sie das Haupt, und schweratmend antwortete sie: „Ehe wir spielen, möchte ich Ihnen gern noch etwas sagen — mich einmal ganz aussprechen. Darf ich das ?" Sie blieb dicht neben ihm stehen und wartete. Er war unschlüssig, erstaunt, und plötzlich kam ein un¬ behagliches Gefühl über ihn, eine richtige Angst vor dem Mädchen, dessen Augen ihn so seltsam zwingend ansahen. Aber er deutete doch schließlich mit einer wortlosen Handbe¬ wegung auf einen am Fenster stehenden Sessel. Er setzte sich an das andere Ende ihr gegenüber. Sie hatte sich zurückgelehnt und starrte nach dem Hellen Fensterfleck, von dem sich das Holz des Kreuzes scharf, ab- hob. Und nun begann sie, erst noch schwer atmend stockend, dann ruhiger werdend: „Ich muß Ihnen einmal sagen, wie es kam, daß ich mich damals im Borkeilhäuschen zu einer Handlung Hinreißen ließ, die nicht mädchenhaft war. Ich bin doch in Zucht und Sitte als Daine erzogen mit den strengsten Grundsätzen. Doch ich war damals ein grenzenlos verwöhntes Kind. Und ein ungeheurer Durst war in mir, eine Sehnsucht nach Genießen, nach Leben, nach Verstehen, denn meine Umgebung verstand mich nicht. Wie sollten sie auch? Mama wollte nichts hören, ivas nicht mein äußeres Wohl- befinde», meine Toiletten oder die Geselligkeit anbetraf. Mein Innenleben war ihr gleichgültig, das sah kein Mensch. Schön und vornehm sein und klug, das war die Hauptsache! Und weil ich das war, hatte mich Mama lieb und war stolz auf mich." Sie brach plötzlich ab vor innerer Erregung. Da fragte er leise: „Aber Ihr Herr Vater?" „Papa? O — Papa hätte mich vielleicht verstanden — aber er hatte keine Zeit. Der arme Papa! Er hat sich rn Tods gehetzt!" 219 20 |