MN englisches Sprichwort lautet: ^Barmherzigkeit be­ginnt zu Hause." Die Dinge liegen so. daß tatsächlich in den feindlichen Ländern die Bevölkerung bereits Not leidet, die leicht in den beiden letzten Monaten vor der dortigen Ernte einen katastrophalen Charakter annehmen kann, weil dort eine organisierte Versorgungstätigkeit meist gänzlich fehlt. Nicht ein Korn russischen Getreides würde mehr über unsere Grenzen fließen. Das mögen sich die Unbesonnenen gesagt sein lassen, die einen schnellen Frieden mit einem Aufhören der Lebensmittelknappheit verwechseln und daher jenem das Wort reden.

Darum, Ihr Bürger, haltet noch die wenigen Monate bis zur neuen Ernte in Ruhe aus, und Ihr Landwirte und Landfrauen, entäußert Euch jeden überflüssigen Kor­nes, um die schwere Aufgabe der Städte und Jndustrie- bezirke zu erleichtern. Was bedeutet dieses Opfer gegen die Leiden und Entbehrungen unserer tapferen Krieger? Wollt Ihr Euch von den Engländern, Franzosen, Ita­lienern, die ebenfalls entbehren, beschämen lassen- Die Pflicht zur Ablieferung ist nicht minder groß als etwa die Zeichnung der Kriegsanleihe! Sind dies die silbernen Kugeln, die zur Abwehr gegossen werden, so ist jeder Zentner Weizen, der in der jetzigen entscheidenden Zeit herankommt, ein Gewehrprojcktil und jede Tonne Roggen ein Artillerietreffer gegen oen Feind und seine Vernich­

tungsabsichten.

D K.

Die Umwälzung in Rußland .

Petersburg, 1. Mai. (Pet. Tel. Ag.) Die provi- ssrische Regierung hatte bekanntlich erklärt, daß die Pe­tersburger Garnison weder aus der Stadt herausgezogen, noch an die Front geschickt werden solle, vielmehr jederzeit bereit sein würde, jeden Versuch einer Gegenrevolution in der Hauptstadt oder anderswo entgegenzutreten. Gestern hat der Rat der Arbeiter- und Soldatenvertreter be­schlossen, daß die Petersburger Garnison nach Bedürfnis Truppen mit Erlaubnis des Rates an die Front schicken könne. In Petersburg hat sich ein allgemeiner Bund von Armee- und Marineoffizieren gebildet zu dem Zwecke, der obersten Heeresleitung die Neuordnung des Heeres auf den neuen Grundlagen zu erleichtern. Der Krieg solle bis zum Sieg durchgeführt werden.

London , 1. Mai. DieTimes" meldet, die eng­lische Regierung wirke auf die provisorische Regierung in Petersburg ein, daß sie das Verlangen der russischen So­zialisten ablehne, gegen den Zaren eine gerichtliche Un­tersuchung einleiten wegen der Vorgänge, die zum Kriege führten. (Die Engländer scheinen ein schlechtes Gewissen zu haben. D. Schr .)

London , 1. Mai. Die englische Regierung bemüht sich, in Amerika darauf hinzuwirken, daß Rußland nur vlter der Bedingung ein Darlehen gewährt wird, wenn S sich verpflichtet, keinen Sonderfrieden zu schließen.

Petersburg, 1. Mai. Wegen Pgpiermangels kön- »en mehrere Zeitungen nur alle zwei Tage erscheinen.

Stockholm , 1. Mai. Aus Sibirien ist der provi­sorischen Regierung der Vorschlag unterbreitet worden, daß Sibirien eine eigene Verfassung erhalte, weil die In­teressen Sibiriens mit denen Rußlands in vielen wich­tigen Punkten nicht übereinstimmen.. Die Bevölkerung mongolischer Abstammung beschloß auf einem Kongreß in Irkutsk , von der Regierung nationale Selbstverwaltung zu fordern.

Neues vom Ta -e.

Wirksame Gegenmaßregel.

Berlin , 1. Mai. (Amtlich.) In Frankreich wurden, wie bekannt, deutsche Kriegsgefangene seit vem Sommer 1916 im Operationsgebiet, zum Teil sogar in der Feuer­zone bei unwürdiger Unterbringung und Behandlung völkerrechtswidrigen Arbeiten gezwungen.

Deutsche Proteste blieben ergebnislos. Daher schritt die deutsche Heeresverwaltung Mitte Januar 1917 zur Vergeltung. Mehrere tausend französische Kriegsgefangene wurden in die Feuerzone übergeführt und den gleichen Be­dingungen unterworfeen, wie die kricgsgefangenen Deut­schen hinter der französischen Front. Frankreich war diese Gegenmaßregel angedroht und dabei mitgeteilt wor­den, daß sie in Kraft bleiben würde, bis alle deutschen Kriegsgefangenen mindestens 30 Kilometer hinter die Front zurückgenommen wären, wo sie nicht mehr durch deutsches Feuer gefährdet sind.

Tie Gegenmaßregel hat ihren Zweck erreicht. Die französische Regierung hat die deutsche Forderung ange­nommen und erklärt, daß die Rückführung aller deutschen Kriegsgefangcenen auf 30 Kilometer hinter die Front am 1. Mai beendigt sein wird. Daraufhin veranlaßte die Heeresverwaltung, daß gleichzeitig die französischen Kriegsgefangenen auf mindestens 30 Kilometer hinter die Front abtransportiert werden.

Berlin , 1. Mai. Tie Mitglieder der chinesischen Gesandtschaft, im ganzen 25 Personen, sind heute nach­mittag nach Kopenhagen abgereist.

Berlin , 1. Mai. Der Führer der Freikonservativen äußerte einem Zeitungsvertreler gegenüber, der Friede sei mit großer Wahrscheinlichkeit im Laufe dieses Som­mers zu erwarten. (Auch der englische Oberkomman­dierende General Haigh sprach «ich dahin aus, daß dieses Jahr die Entscheidung und dal Ende des Krieges bringen müsse. Hindenburgs Meinung ist: Ter Friede wird kom­men, wenn wir gesiegt haben werden. T. Schr.)

Schridcmann in Stockholm .

Berlin , 1 . Mai. DieDeutsche Tageszeitung" teilt mit, der Reichstagsabg. Scheidemann sei in Stockholm gewesen, die russischen Sozialdemokraten hätten es aber abgelehnt, mit ihm zu verhandeln.

England nnd die Monarchie«.

Petersburg, 1 . Mai.Rnßkija Wolja" stellt fest, daß in Rumänien . Serb en und Montenegro starke repu­blikanische Strömungen sich geltend machen (Das habe« die resp. Stacttsnoerhäupter davon, daß sie England Va­sallendienste geleistet haben. T. Schr.)

kuglauds EruShnmzsschwierigkeileu.

Im englischen Oberhaus sprach Lord Devonport über Verpflegungsfragen, wobei er ausführte, die bisherigen Bemühungen, das Volk zu freiwilligen Einschränkung des Brotverbrauches zu veranlassen, hätten infolge des harten Winters und der Erschöpfung der Kartoffelvorräte nur teilweise Erfolg gehabt. England vermöge durchzuhalten, wenn man mit einer gewissen Sicherheit auf Zufuhren rechnen könne, aber die Schiffahrt gewähre diese Sicherheit keineswegs, vielmehr schwinde infolge der Versenkungen von Schiffen durch die Tauchboote und der Beanspruchung bedeu­tenden Schiffsraumes für militärische Zwecke diese Bürgschaft dahin. Trotzdem könne man der Lage Herr werden, aber nur auf einem Wege, nämlich der Einschränkung des Brotver­brauches. Devonport fuhr fort: Wir müssen weniger essen. Wir überwinden, wenn wir ausreichende Entsagung bezüglich des Brotverbrauches üben, die vor uns liegende gefahrvolle Zeit. Andernfalls halten wir bis zur nächsten Ernte nur mit schweren Entbehrungen durch. Dieser Punkt ist so dringlich, eine solche Lebensfrage, daß ich nicht anstehe, ihn immer wieder zu betonen, damit ihn jedermann ver­stehe. Wenn ihr euch einschränkt, sind wir sicher, aber wenn ihr ohne Einschränkung weiterlebt, wird es eine bittere Zeit vor der nächsten Ernte geben. Ich hoffe, mit diesen Feststellungen keine Unklugheit zu begehen, aber dies ist die volle Wahrheit über die Lage. Ich will damit keine Panik erregen. Dafür besteht kein Grund, sofern sich das Land der Lage gewachsen erweist. Es ist die absolute Pflicht des ganzen Volkes, seine Energie auf ^ die Erhaltung von Brot und Lebensmitteln überhaupt zu ? vereinigen. Als Sicherheitshöchstmaß des Brotverbrauches ! bezeichnet Devonport vier Pfund Wochenration.

! Er teilte gleichzeitig mit, daß die Zuckerration von 3/4 auf '/z Pfund für die Woche herabgesetzt werden müsse. Auf eine Anfrage, ob Zwangsregelung ge­plant sei, sagte Devonport, er verabscheue den Ge­danken, das Volk durch Zwang zur Einschränkung an­zuhalten. Eine Zwangsregelung sei unenglisch und erfordere bedeutende Ausgaben. Trotzdem halte er die Zeit für ge­kommen, alle vorbereitenden Maßnahmen zu zwangsweiser Zuteilung von Brot und Zucker, vielleicht noch anderer Lebensmittel, zu treffen und insbesondere die örtlichen Be­hörden mit den ihnen dann zufallenden Obliegenheiten vertraut zu machen, damit die Einführung kurzerhand möglich sei, sobald die Notwendigkeit vorliege. Die Ent­scheidung hänge davon ab, ob das Volk in den nächsten 6 bis 8 Wochen den Brotverbrauch freiwillig vermindere oder nicht.

Lus Stadt und Land.

Gegen die Hochverräter. Das Oberkommando in den Marken (Berlin ) erläßt folgende Bekanntmachung: 3000 Mark Belohnung! Unsere Feinde sind am Werk, im deutschen Volke Unzufriedenheit und Zwietracht zu er­regen. Deutschland soll um die Früchte seiner stnit große» Opfern an Mut und Gut errungenen Erfolge gebracht werden. Selbstverständliche Pflicht jedes Deutschen ist es, zur Entlarvung solcher Agenten im feindlichen Dienste beizutragen. Sie treiben, im Gewände bürgerlicher Bie­dermänner, politischer Agitatoren, ja auch in feldgrauer Maske ihr hochverräterisches Handwerk. Wer einen solche^ Verbrecher zur Strafverfolgung bringt, erhält obige Be­lohnung. Berlin , 28. April 1917. Oberkommando i» den Marken.

Zwangsmaßnahmen in der Landwirtschaft. Der bekannte Führer des bayer. Bauernbunds, Dr. Heim- Siegensburg, teilte neulich nach derVossischen Ztg." !n einer großen Volksversammlung in Neustadt a. Hardt mit, daß in diesem Jahre die Ernte a» Brotgetreide am Halme beschlagnahmt werden müsse. Nur ein Viertel bis zu einem Drittel werde den Bauern belassen werden bzw. im Halme bleiben. Alle Maßnahmen seien bereits getroffen. Mit den Drescharbeiten haben die Bauern nichts zu tun, alles werde militärisch organisiert. Tie Bauern bekommen ihren Höchstpreis und eine Truschprömie von 1,50 bis 2. Mk. für den Zentner. Tiefe Maßnahme sei unbedingt notwendig, um die Übergangszeit in die neue Ernte von Grund auf sicher zu stellen. Unsere Er­nährung für 1916/17 sei bis zum 15. August sicher- gestellt. Von da ab werde die neue Ernte bereits ein­greisen, und zwar durch die Organisation des Früh- drusches.

** Adelsheim , 2. Mai. Eine Verfügung des -werbesehlsHabers per Armeeabteilung ö. gibt bekannt daß das Gebiet der badischen Amtsbezirke, die scho, jetzt an das bisherige Gebiet der Armeeabteilung L und der oberrheinischen Befestigungen angegrenzt habe, oder wenigstens benachbart waren, der Ärmeeabteilunt L. unterstellt und mit Ausnahme des zum F stungsbereick von Neubreisach und zu den oberrheinist: en' Befesti. gungen gehörigen Teils zum Etappengebiet erklär; ist. Es handelt sich um die Amtsbezirke FreiburgStaufen , Müllheim , Lörrach, Schopfheim , Schönau unl Säckingen. Diese Bekanntmachung des Ob rbefehlshaberH die aus eine unmittelbare Verfügung der obersten Hee­resleitung zurückzuführen ist, trifft entsprechend den mili. torischen Erfordernissen und den üblichen Vorgängen be der Ausdehnung des Etappengebiets gewisse'Rechtsaw ordnungen. Mit Rücksicht auf den gleichmäßigen Rechts­zustand werden nun durch eine gleichzsit'ge Bekanntma­chung des stellt,, kommandierenden Generals auch füi den restlichen Teil des bisherigen Korpsbezirks des 14. Armeekorps, also für das ganze Großherzogtuu, Baden entsprechende militärische Rechtsanordnungen verfügt Die Verfügung schließt: Alle diele Maßnahme« sind lediglich ergriffen, um die rechtliche Grundlage, die Durchführung der zur Verteidigung des Vaterlan­des und der Abwehr aller Schädigungen unserer Sach« nötigen Anordnungen in dem Grenzland Baden de« Gesetzen entsprechend sicherzustellen. Die Bevölkerung darf darum hieraus vertrauensvoll entnehmen, daß von den berufenen Stellen alle Vorkehrungen getroffen werden, vm auch in dem letzten gewaltigen Ringen das badische Land wie bisher ertolgreich zu schützen.

** Adelsheim , 2. Mai. Tie längst ersehnte und er­wartete Wärme ist nun mit dem Einzug des Monat Mai gekommen und zwar gleich kräftiger als man erwartet hat. Während man in der letzten Woche das Feuer im Ofen noch recht gut ertragen konnte, ist seit vorgestern die Sonnenwärme so stark geworden, daß das Thermometer von seinem lange eingenommenen Tiefstand plötzlich einen gewaltigen Ruck nach oben machen mußte. Am Montag Mittag zeigte es eine Temperatur im Schatten von 15 Grad und gestern sogar die sommerliche Wärme von 20 Grad an. Die zurückgehaltene Vegetation ist nun nnt einemmal überall lebendig geworden. Baum und Strauch kleidet sich in ein frisches, saftiges Grün und die Johannisbeersträucher, sowie einige.Sorten Frühbirnen fangen schon an, ihre schneeigen Blütenkelche zu öffnen. In Feld und Garten sieht man werktätige Menschen, das schöne Wetter ausnützend, um die Saat dem Schoß der Erde anzuvertrauen, in der zuversichtlichen Hoffnung, daß sie keimen möge zu neuem Leben, damit die Knappheit in allen Lebensmitteln bald behoben werden kann und uns das Durchhalten erleichtert wird, bis zum endgiltigen Siege über unsere neidischen Feinde.

(-) Mannheim , 1. Mai. Eine 43jährige Kessel­schmieds-Ehefrau, welche in einem Fabrikbctrieb >.n Kessel- caum genächtigt hatte, fand durch Einatmen von Kohlen- zas den Erstickungstod.

(-) Pforzheim , 1. Mai. In Eutingen fiel der ijährige Knabe des Goldarbeiters Karl Vetter« in die Tnz und ertrank. Vor 8 Jahren hatte die Familie «uf Ke gleiche Weise einen 8jährigen Knaben verloren.

(°) Freivurg, 1- Mai. Verschiedene Dekanate haben .ich an das Erzbischöfliche Ordinariat mit der Bitte ge- vandt, beim Militärfiskus vorstellig zu werden, daß vor­läufig aus jedem Kirchengelänte nur eine Glocke abiu- leben sei.

(-) Stuttgart , 1. Mai. (Fahrlässige Körperver­letzung.) Der 15 Jahre alte, in einer Fabrik in Möhringen a. F. beschäftigte Hilfsarbeiter, Eugen Weinmann von Plieningen stand vor dem Schöffengericht wegen fahr­lässiger Tötung. In dem dunkeln Maschinenraum kam Weinmann mit seinem frisch geschliffenen Taschenmesser seinem Kameraden Schweizer zu nahe. Er traf Schweizer in die linke Brustseite, wodurch eine innere Blutung ent­stand, die den Tod des Schweizer am 27. Januar zu: Folge hatte. Weinmann bestritt die ihm zur Last gelegie Tat. Das Gericht verurteilte ihn wegen fahrlässiger Kör­perverletzung zu 1 Monat Gefängnis.

(-) Heilbronn , 1. Mai. (Neuer Seelsor­ger.) Der König hat die Stelle des evangelischen Ge­neralsuperintendenten und gleichest gen Frühprxdigcrs «m der Kilianskirche dem Vberkirchenrat Tr. Dopsjel, Dekan und erster Stadtpfarrer an dieser Kirche, über­tragen.

(-) Tuttlingen , 1. Mai. (Erschossen.) Auf vem Hohentwiel wurde ein russischer Kriegsgefangener, der sich widersetzt hatte, von einem Wachmann erschossen.

(--)' Bom Bodensee, 1. Mai. (Verkehrsein­stellung.) Der Trajektverkehr zwischen Konstanz und Bregenz ist von heute ab völlig eingestellt. Der Verleb:

« hatte Konstanz und der badischeen Bahn eine große Ein­nahme eingebracht, die sich in Friedenszeiten a»f übet ! 21/2 Millionen jährlich bezifferte. Seit einiger Zeit imnde j der Dienst vollständig von der österreichischen Verwaltung > übernommen. Der Güterverkehr ans Ungarn nach West- und Südwestdeutschland , der bisher zum großen Teil über Konstanz geleitet wurde, dürfte künftig üh«: Wpe-rs geführt werden.

Letzte Nachrichten.

! Wolfs-Telegramme.

! Ei« amerikanischer Segler versenkt.

! Bern , 2. Mai.Depeche de Lyon" meldet aus Paris r Der amerikanische ViermasterPercy Birdsall" (1128 Bruttoregistertonnen) wurde am 22. April in der Gironde­mündung von einem deutschen Unterseeboot versenkt. Percy Birdsall war mit 11 anderen Segelschiffen, be­gleitet von 2 Wachtschiffen, aus Bordeaux ausgefahren und hatte mit 3 anderen Seglern etwas Vorsprung gewonnen, als er von dem Torpedo getroffen wurde. Ein zweiter Segler wurde durch Kanonenschuß schwer beschädigt. Eis dritter konnte entkommen. Die Wachtboote gaben Schüsse auf das Sehrohr des U-Bootes ab, das untertauchte. Einige Stunden später tauchte es wieder auf und hatte mit den Wachtbooten ein Treffen; es entkam jedoch.

Panzerwagen mit dem Rote« Kreuz.

Berlin , 2. Mai. Das Versagen der Tanks in der Arras - schlacht hat die Franzosen an der Aisne zu einem Völker­rechtsbruch veranlaßt. Sie haben Tanks mit dem Rotes Kreuz-Abzeichen versehen und als angebliche Sanitäts- autos vorgeschickt. Bei Juvincourt, wo den Franzosen dar Vordringen über den ersten Graben geglückt war, sah die Bedienungsmannschaft einer Batterie 6 solcher Ungetüme mit dem Roten Kreuz-Abzeichen Heranrollen. Nach der ersten Verblüffung erkannte die Mannschaft de» Betrug. Aus 1000 Meter Entfernung eröffnete sie sofort das Feuer gegen die Tanks. Bereits der dritte Schuß war ein Voll­treffer im Führertank. Schwerfällig versuchten die übriges umzukehren und auszuweichen, was aber keinem gelang. Alle 6 Panzerkampfwagen mit dem aufgemalten Roten Kreuz liegen zerschossen vor Juvincourt.

Roch drei Sündenböcke.

Berlin , 2. Mai. Eine Depesche desBerliner Lokal­anzeigers" aus Genf besagt: Nach einer Meldung «u» Paris sind außer General Niville weitere 3 Generale z» anderweitiger dienstlicher Verfügung gestellt worden.

Dänische Freiwillige im französische« Heer.

Berlin , 2. Mai. LautBerliner Lokalanzeiger" er­fährt die KopenhagenerNationaltidende" von privater Seite, daß bei den letzten Kämpfen von den dänische» Freiwilligen im französischen Heer drei gefallen und eine Anzahl verwundet worden find. ^