Der Krieg zur See.
Berlin, 23. Mai. Unsere Tauchboote haben im
Mittelmeer wieder eine größere Anzahl von Dampfern
und Seglern mit zusammen 53 WO Bruttor. gistertom
nen und im Atlantischen Weltmeer neuerdings 4 Damp¬
fer und 5 Segler Mit 17 «W Tonnen versenkt.
Christian»«», 23. Mai. Tidens Tegn zufolge ver¬
lor die norwegische Handelsflotte während des Krie«
ges insgesamt 740000 Tonnen Schiffsraum, somit ein
Drittel ves ganzen norwegischen Handelsflotte.
Der Krieg rmt Italien.
WTB. Wien, 23. Mai. Amtlich wird Verlautbark
vom 23. Mai:
Italienischer Kriegsschauplatz: Gestern herrschte am
Jsonzo tagsüber abermals Ruhe. Erst spät abends
unternahm der Feind einen durch Minenwerfer kräftig
eingeleiteten Angriff gegen unsere Gräben vor der Stadt
Görz. Er wurde unter schweren Verlusten zurückgewor¬
fen. Heute früh eröffneten die italienischen Geschütze und
Minenwerfer ihr Feuer gegen unsere Stellungen aus
der Karsthochfläche. Die Artillerieschlacht steigert sich zur
größten Heftigkeit. In Kärnten und Tirol stellenweise
erhöhte Gefechtstätigkeit.
Aus dem Kriegspressequartier wird gemeldet: Der
italienische Generalstabsbericht vom 21. Mai sagt, daß die
Höhe 363 bei Vodice von den Italienern in Besitz genom¬
men sei- Dies entspricht in keiner Weise den Tat¬
sachen. Die in Rede stehende heißumstrittene Höhe ist
fest in der Hand unserer Truppen.
Bern, 23. Mai. Der Mattino betont bei Be¬
sprechung der italienischen Offensive die Schwierigkeiten,
die infolge der gebirgigen Gegend für den Nachschub
erwachsen und sagt, daß alle überhaupt vorhandenen Zu-
suhrwege zum Kukberge mit einer Ausnahme dem öster¬
reichischen Feuer ausgesetzt seien. Unter diesen Um¬
ständen dürfe man sich nicht verwundern, wenn derzeit ein
gewisser Stillstand eintrete, der sogar wahrscheinlich noch
einige Zeit anhalten werde. Was ist schließlich die Hin-
denburglinie gegen die 700 Meter hohen natürlichen
Vollwerke der österreichischen Verteidigungsstellungen!
Das schlummernd e Asien.
Vor dem Kriege wollte einmal ein Deutscher in
Indien bei einem eingeborenen Postbeamten eine Geld¬
sendung nach der Heimat aufgeben. Deutschland? fragt«
der Indier erstaunt, wo ist das, ist das eine Kolonie?
An diese Geschichte knüpfen die „Leipz. Neuesten
Nachr." folgende Gedanken: Ties erklärt, warum sich
im geknechteten Indien auch im dritten Jahre des Welt¬
krieges nichts rührt. Für mehr als 299 Millionen von
300 Millionen Eingeborenen Indiens ist das Britisch«
Reich mit seinen Kolonien die Welt. Was auf der kleinen
Halbinsel Europa vorrgeht, stört Asien nicht in seinem
Schlummer. Noch nicht! Tenn England, die Weltmacht,
liegt für das schlummernde Asien nicht in Europa. Ja,
wenn die indischen Soldaten, die in Flandern gegen die
Deutschen gekämpft haben, h imk hren und erzählen könn¬
ten, was sie in den 30 Monaten gesehen und erlebt
haben! Aber wenn es nach Englands Wunsch und Willen
geht, werden diese braunen Söhne des Ostens schwerlich
je die Heimat Wiedersehen. Was England tun kann,
um den Völkerschlummer in Asien nicht zu stören, das
wird es tun.
Aber auch Rußland ist eine asiatische Macht. 31
Monate hat es gedauert, bis die Stöße der Heere der
Mittelmächte den europäischen Teil Rußlands in Be¬
wegung brachten. Langsam greift sie von den europäi¬
schen auf die asiatischen Reichsteile über. Wo sie da halt
machen wird, vermag niemand zu sagen. Aber wenn si«
sich ungehemmt nach Osten fortpflanzen kann, dann be¬
deutet das für n etwas ganz anderes, als der Kriegs¬
lärm auf der ku.,., Halbinsel Europa. Wenn das asia¬
tische Rußland sich ^.u Schlaf aus den Augen reibt,
dann könnte eines Tages ganz Asien aufstehen. Es mac
lange dauern, bis die schlummernden Menschenmasser
in Bewegung geraten; haben die Massen aber erst ein¬
mal zu schieben, zu gleiten und zu drängen angefangen,
dann hält Menschenmacht sie so wenig wie die drängen¬
den Eismassen eines Gletschers aus. In Europa mac
der Kricgslärm längst verklungen sein, wenn Asien er¬
fährt, was zwischen 1914 und 1918 vorgegangen ist
Schon vor 50 Jahren ist auf den Inseln am Ost¬
rande Asiens ein Volk aus 250jährigem Schlummer er
wacht. Ties Volk weiß recht gut, was der Lärm auf
der europäischen Halbinsel bedeutet. Soll Asien zum
Sclbstbewußtsein erwachen, so — wenigstens was den
Osten betrifft — unter japanischer Führung. Und da Ru߬
land den Zusammenhang mit seiner Vergangenheit von
heute auf morgen weder brechen kann noch will, so muß
es trachten, im asiatischen Norden die Führung nicht
aus der Hand zu verlieren. Bis an eine gewisse Grenze
also gehen russische und japanische Interessen zusammen.
Nicht ganz unglaubwürdig klingen daher die Nach¬
richten, die von einem besonderen Einverständnis zwischen
Rußland und Japan, über die Behandlung asiatischer Fra- >
gen, wissen wollen. !
In Asien ist Raum für alle, hat Disraeli gesagt, >
als er seit 1858 das gewaltige Indien dem britischen
Reich auch politisch angliederte und durch die Vorposten¬
stellungen in Afghanistan, am Suez und in Südafrika !
sicherte. Rußland und England haben seitdem, mit blin¬
der Gier, um nur für die wachsende deutsche Volkskraft
nichts übrig zu lassen, den freien Raum in Asien immer >
n>ger gezogen. Wenn Asien erwacht, könnte es leicht f
für einen von beiden zu enge werden. Für wen, das f
9 eht auch uns an. Tenn mögen diese asiatischen Ent- !
Wicklungen auch noch so lange nach diesem Kriege erst !
zsr Reise gedeihen — auch wir gedenken nach diesem !
Kriege noch sehr, sehr lange zu leben, tunlichst länger s
sogar als die, die es heute noch auf unsere Vernichtung
abgesehen haben. -
Was man von den vier neuen Reichssteuer¬
gesetzen wissen muß.
Don den am 17. April 1917 erschienenen vier neuen Reichs,
fteucrgesetzcn:
s) über die Besteuerung des Personen- und Güterverkehrs,
d) „Kohlenst-uer-Gesctz , — je vom 8. April 1917,
c) über di; E Hebung eines Zuschlags zur Krieassteuer und
ch über die Sicherung der Kriegssteuer, — diese zwei je
vom 9- April 1917,
sind die zwei letzteren am Tage ihrer Verkündigung in Kraft
getreten, der Zeitpunkt des Inkrafttretens des elfteren Gesetzes
wird noch festgesetzt durch Kaiserliche Verordnung (8 34). das
.Kohlensteuer-Gesetz", das für die Allgemeinheit zurzeit grö߬
tes Interesse bietet, tritt am 1. August 1917 in Kraft und
gilt bis 31. Juli 1920 (8 38).
Die „Abgabe" zu a) beträgt für die Personenbeförderung
in der I. Klasse 16 Prozent, in der 2. Klasse 14 Prozent,
in der 3. Klasse 12 und in der 4. Klasse 10 Prozent des
Fahrpreises. Für beschleunigte Beförderung gegen Zuschlag¬
karten beträgt die Abgabe für diese in der 1- und 2. Klasse
15 Prozent, in der 3. Klasse 12 Prozent des Preises der-
selben. Im Gepäckverkeyr beträgt die Abgabe 12 Prozent,
im Straßenbahnverkehr — vom 1. Juli 1918 ab — 6 Prozent
(8 34). Bei der Güterbeförderung 7 Prozent des Besörderungs,
Preises. —
Die „Kohlenstruer" beträgt 20 Prozent des Wertes der
Kohle. Wer noch steuerfreie Kohle beziehen will, wird daher
gut tun, sich diese noch vor dem 1. August dieses Jahres
anzuschasfen. Zur Hälfte von der Steuer befreit werden Kohlen
für den Hausbrand von Kleinwohnungsinhabern, sofern die
Gemeinden usw- Einrichtungen treffen, die den Bezug von
Hausbrandkohlen verbilligen (8 6). Der Zuschlag zur Kriegs,
stcuer beträgt 20 Prozent der Kriegssteuer. Bei Vermögen,
die am 31. Dezember 1916 den Betrag von 100 003 Mark nicht
überstiegen haben, ermäßigt sich auf Antrag des Steuerpflichtigen,
welcher innerhalb eines Monats nach Zustellung des Steuer,
bescheids oder einer nachträglichen Mitteilung zu stellen ist,
der Zuschlag bei Steuerpflichtigen mit mehr als
2 Kindern unter 18 2ahr,n auf 15 Prozent,
3 Kindern unter 18 Jahren auf 10 Prozent,
4 Kindern unter 18 Jahren aus 5 Prozent,
und wird bei Steuerpflichtigen mit mehr als 5 Kindern unter
18 Jahren nicht erhoben.
Das Gesetz zu ci) bezieht sich auf Steuerpflichtige, di<
ihren Wohnsitz oder ihren Aufenthalt kn das Ausland verlegen
wollen und daher zuvor Sicherheit für die künftige Kriegs,
teuer zu leisten haben, ebenso auf solche, von denen zu
lefürchlen ist, daß sie Vermögen ins Ausland verbringen und
dadurch die Betreibung der künftigen Kriegsstcucr gefährden
Die engnsche Weizenproduklion
Von der Preisberichtsttklc des Deutschen Landwirt
schastsrats wird uns geschrieben:
Während die englischen Minister im Ober- uni
Unterhause die öffentliche Meinung ihres Landes mH
der Versicherung zu trösten suchen, daß die Rasenslä
chen und Weideländereien der englischen Lords zu Wer
zenacker umgebrochen würden, enthalten die Provinz¬
blätter die wenig tröstliche Nachricht, daß die Landwirt«
aus Mangel an Arbeitskräften und Betriebsmitteln viel
fach nicht imstande sind, die bisherige Fläche mii
Weizen zu bebauen. Tie Minister sind deshalb in letzte!
Zeit schon dazu übergegangen, die Bevölkerung auf dal
nächste Jahr 1918 zu vertrösten: dann würde die Wci-
zenfläche derartig vergrößert werden, daß nur ein Fünf-
kel des Bedarfs eingeführt zu werden brauchte.
41m die gefährliche Lage Englands durch den ver¬
schärften Tauchbootkrieg zu beurteilen, muH man sich
vergegenwärtigen, daß England schon vor dem Krieg«
mit über 80 Prozent seines Brotbedarfcs auf die über¬
seeische Einfuhr angewiesen war, während Deutschland in
normalen Zeiten nur etwa ein Fünftel seines Brotbe¬
darfes einzuführen braucht und deshalb während des
Krieges in der Lage ist, durch Rationierung den Bedarf
aus ver einheimischen Ernte zu befriedigen. Während
in'Deutschland die Getreidefläche von Jahrzehnt zu J ahr¬
zehnt gestiegen ist, ist sie gleichzeitig in England gesun¬
ken. Tie nachstehende Uebersicht zeigt die Entwicklung
der Weizen fläche und des Ernteertrages in Eng and seit
Mitte des 19. Jahrhunderts von 1852 bis 1916, also
in den letzten 64 Jahren. Zugleich ist der durchschnitt¬
liche Jahrespreis für Weizen hinzugefügt.
Anbaufläche
Erntecrtrag
Weizenprcis
ka
To.
MK. f. d. To.
1852-59
1655 978
3 327 30!
255.10
1860—69
1535 053
3 175 295
231,90
1870—79
1 425 926
2 569 806
230^0
1880-89
1 097 431
2 169 401
166P5
1890-99
826 424
1 766 337
129,05 I
1900-09
699111
1 565 650
132,05 i
1910—14
767 208
1 681 939
, I47Z5
1915
878 205
2005 000
237,15 !
1916
773 815
1642 000
262.90 ^
Aus der
Uebersicht ergibt
sich, daß die
Weizeniläche ,
Großbritanniens und Irlands seit Mitte
des 19. Jahr- !
zegen 46 Stimmen eine Tagesordnung angenommen,;
>ie auf der Vorlegung der geheimen Verträge«
Rußlands mit den Alliierten durch die provisorische Re¬
gierung besteht. ' . ^
Petersburg, 23. Mai. Hier ist ein Kongreß
wn Abgeordneten der Offiziere aus ganz Rußland zu-
«ammengetreten. Tie Teilnchmerzahl betrug über 600.
— Ter in Moskau tagende Kongreß von Abgeordneten«
)er Mohammedaner aus ganz Rußland hat sich mit!
446 gegen 271 Stimmen für die Errichtung einer Bun-
sesrepublik ausgesprochen.
Stockholm, 23. Mai- Vier finnische Landtags¬
abgeordnete waren in Petersburg, um dort den Stand-
Punkt ihres Volkes darzulegen. Sie sprachen ber den
einzelnen Sozialistengruppen vor und hatten auch eine
Unterredung mit dem neuen Verpflegungsminister Plecha-
now. Dieser erklärte ihnen, daß die provisorische Re¬
gierung in Bezug auf die Wünsche des finnischen Senats
keine Entscheidung ohne Nationalversammlung treffen
könne. Als man an das Versprechen von Polen erin¬
nerte, antwortete er, dalß es sich hierbei um eine Art
Autonomie mit weitgehenden Freiheiten handle.
Kopenhagen, 23. Mai- Tie Regierung der Ber¬
einigten Staaten traf strenge Maßregeln, um die Ver¬
bindung der deutsch-amerikanischen und der unabhängige«
amerikanischen Sozialisten mit ihren Gesinnungsgenossen
in Rußland zu verhindern. Alle Friedensbestrebungen,
mit Umgehung der Regierung sollen als Hochverrat
bestraft werden.
Haag, 23. Mai. Hiesigen Nachrichten zufolge wird
der englische Botschafter in St. Petersburg, Bnchanan,
demnächst zurücktreten. Sein Nachfolger werde Fran¬
cis Berti sein. >
Der amerikanische Krieg.
Köln, 23. Mai. Die ,, Kölnische Zeitung" meldet
aus Amsterdam: Die Regierung der Vereinigten Staa¬
ten hat Befehl erteilt, auf 263 Schiffe Beschlag zu
legen, die gegenwärtig auf Rechnung ausländischer Ree¬
der auf amerikanischen Werften im Bau begriffen sind.
Madrid, 23. Mai- Die Zeitung „A!BE" mel¬
det aus Buenos Aires: Hier fand eine Kundgebung
des argentinischen Volkes, an der 60 000 Personen teil-
nahmen, statt, um Spanien zu iein.r Neutralitätspoluil
zu beglückwünschen.
Widerrufung der Neutralität Brasiliens.
Rio de Janeiro, 23. Mai. Der Präsident der
Republik erließ eine Botschaft an das Parlament, worin
er die Widerrufung der am 28. April bedingungsweise
erklärten Neutralität empfiehlt. Als Gründe werden
«ngeführt: Der Wunsch, die brasilianische Politik in
der überlieferten Uebereinstimmung mit derjenigen der
Vereinigten Staaten zu erhalten, sowie die Rücksicht
»uf die Wünsche und Neigungen des größten Teils des
drasilianischen Volkes. (Auf den Druck Englands und
Wilsons will also auch Brasilien uns den Krieg er¬
klären als der vierzehnte im Bunde. In der Haupt¬
ache wird es auch hier auf den nicht unbeträchtlichen
Besitz und den geschäftlichen Einfluß der zahlreichen
deutschen in Brasilien abgesehen sein. D. Schr.)
Der Kongreß hat den Antrag auf Widercustaia d-»-
Reutralitütserklärung angenommen.
Neues vom Taae»
Die badische Negierung zur Friedensfrage.
Karlsruhe, 23. Mai- In der Zweiten Kammer
sagte heute der Minister des Innern Freiherr vo«
Bo dm an in Beantwortung einer Aeußerung, die de»
Abg. Geck (Unabh. Soz.) in der Kammer gemacht hatte!
Der Abgeordnete Geck hat uns awgefordert, wir möchte»
auf die Reichsrcgierung einwirken, daß sie mit den
Friedensbedingungen herausrückt und so zum baldigen
Frieden beiträgt. Das wird die großherzogliche Regie¬
rung nicht tun. Sie steht durchaus aut dem Stand¬
punkt der Politik des Reichskanzlers. (Bei'all.) Was
über die Kriegsziele zu sagen ist, ist wiederholt und
genügend ausgesprochen worden. Unsere Aufgabe be¬
steht nun darin, daß jeder an seinem Platze seine
Pflicht tut, daß wir durchhalten und einen Sieg er¬
ringen, der uns einen deutschen Frieden sichert und
ans vor weiterem Unheil in Zukunft bewahrt, uns
und die nach uns kommen. (Lebhaftes Bravo im ganzen
Hause.)
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Hunderts von 1656 000 Hektar bis auf 700 000 Hektar
im Jahrzehnt 1900/09 oder um mchr als die Hälfte
herabgesunken war und sich seitdem nur wenig über
diesen Tiefstand gehoben hat. Dementsprechend ist der
Ernteertrag von 3Vr Millionen Tonnen 1852—59 auf
nur etwas über IO/? Millionen Tonnen gesunken. Tie
Abnahme der Wcizenfläche ist genau parallel mit dem
Sinken des Weizenpreises gegangen. Derselbe ist von
255 Mk. für die Tonne in den 50er des 19. Jahr¬
hunderts von Jahrzehnt zu Jahrzehnt bis Mitte der
90er Ja: re aus unter 130 Mk. al 0 um eie Hälfte herab¬
geglitten. Oder mit anderen Worten: England hat
den niedrigen Weizenpr eis im Frieden fetzt
im Kriege mit der halben Weizenproduk¬
tion der früheren Jahre bezahlen müssen.
Aus den obigen Ziffern ergibt sich klar, daß es für Eng¬
land ausgeschlossen ist, seine Weizenjläche kurzerhand
zwischen auf 47 Millionen angewachsene Bevölkerung
von heute auf morgen auf die frühere Höhe zu bringen.
Aber selbst die frühere Anbaufläche würde für die in-
nicht ausreichen. England baut nur 800000 Hektar
Brotkorn, Deutschland dagegen 8 Millionen Hektar.
Die Amwälzung in Rußland.
. Stockholm, 83. Mai. Nachrichten aus Pekersbm
M>lge, Hat der Soldaten- Md ZlrbeiLcrrat mtt34
Die „Güterzertrümmerung" i« der 2. Kammer.
Die Zweite Kammer befaßte sich mit dem gegen die
Güterzertrümmerung gerichteten Gesetzentwurf, worüber
namens der Justizkommission Abg. Dietrich (ntlb.) berichtete.
Nach dem Gesetzentwurf muß bei Veräußerung land¬
wirtschaftlicher Grundstücke im Flächengehalt von mindestens
5 Hektar, die in den letzten 3 Jahren zusammen bewirt¬
schaftet wurden, die Genehmigung des Bezirksamtes ein¬
geholt werden. Wie der Berichterstatter mitteilte, beabsichtigt
die Regierung eine Landbank mit Unterstützung der Spar¬
kassen, Genossenschaften, Landwirtschaftskammer usw. ins
Leben zu rufen, die bei Güte.verkäufen vermittelnd ein-
greifen soll.
^ Nach einer sehr eingehenden Debatte, in welcher Redner
aller Parteien das Wort ergriffen und die Kriegs¬
notwendigkeit des Gesetzes anerkannten, wurde dieses ein¬
stimmig angenommen mit dem Zusatz, daß das Gesetz
zunächst auf die Bezirke Konstanz, Waldshut und Mosbach,
in denen sich die Güterzertrümmerung besonders bemerkbar
macht, Anwendung finde. Zwei Jahre nach Kriegsende
tritt das Gesetz außer Kraft und die Regierung soll dann
dem Hause ein neues Gesetz über die Güterzertrümmerung
unterbreiten, in welchem das Rücktritts- und Vorkaufsrecht,
das in dem gestern angenommenen Gesetzentwurf fehlt,
feftgelegt ist.
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