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schweren ArtMerieieuers an, Vas wir nachdrücklich erwiderten.
Die Deutschen rückten nach, erreichten jedoch unsere Linie nur
an einem schmalen Teile der Front. Sie wurden von dorl
unverzüglich durch einen Gegenangriff vertrieben. Feindlich«
Streifen westlich von Eherisy wurden in letzter Nacht mit
großer Entchofsenheit ausgcsührt, nachhaltig durch Artillerie-
^ucr unterstützt. Die Streifabtetlungen erhielten zugleich In-
anterie- und Maschinengewchrfcuer und vermochten nicht, unsere
,n'ien an irgend einem Punkte zu erreichen-
Reichstag.
Berlin, 19- Juli.
(Schluß.)
Reichökanzler Dr. Michaelis schließt seine Rede mit
den Worten: Wir fahren auf wildbewegter See, m aesahr-
lichcm Fahrwasser, aber das Ziel steht uns leuchtend vor
Augen. Das, was wir ersehnen, das ist ein neues, em herr¬
liches D.mschland, nicht ein Deutschland, das mit seiner Massen-
gewalt die Welt terrorisieren will, wie unsere Feinde glauben,
nein, ein sittlich gelauertes, ein gottesfttrchtiaes. treues, fried¬
liches und machtvolles Deutschland. Für dieses Deutschland
wollen wir lmmvfen und leiden- Für dieses Deut>chland
wollen wir Kämpfen —- ,
wollen unsere Brüder draußen bluten und sterben, um dieses
Deutschland werden wir Kämpfen allen Feinden zum Trotz.
(Allseitiger, lebhafter Beifall.)
Abg. Fehrcnbach (Zentr.) bringt im Austrage des Zent¬
rums der Si'uald-mokralen und der fortschrittlichen Boiks-
partet die bekannte Entschließung dieser Parteien ein. Mi»
dieser Ei.t'chließung verkündet das deutsche Volk seine Bereit¬
schaft zu einem für alle Teile ehrenvollen Frieden. (Beifall.)
Sie ist kein Friedensangebot, nur eine Friedenskundgebung,
die nicht als Schwäche ausgedeutct werden kann, denn wir
sind zum Schlagen bereit und zum Siegen befähigt. Nun
haben das Wort unsere Feinde Weisen die Gegner die Hand
zurück, so wird das deutsche Volk in gerechtem Zorne aus¬
flammen und beweisen, daß es in seiner Einigkeit unüber¬
windlich ist- Wir wünschen das gleiche Wahlrecht auch in
Preußen. Ohne innere Kämpfe mutz das Versprechen bald
erfüllt werden. Bei der Parlamentarisierung wollen wir dir
Rechte der Bundesstaaten und des Kaisers wahren. Das
Amt des Reichskanzlers hat in den Wirrnissen der letzten
Wochen seinen Träger gewechselt. Es Hot etwas tragisches an
sich, daß dieser Mann fiel, der stets für den Frieden eintrat,
als es sich um eine Friedensaktion handelte und um eine
Vermehrung der Volksrechte. Er hat das deutsche Volk häufig
durch seine tiefdurchdachten Reden gestärkt und zur Begei-
stcrung fortgerissen und das soll ihm nicht vergessen werden.
Dem neuen Re chskanzler kommen wir mit Vertrauen entgegen-
Wir hoffen, datz es ihm gelinge» wird, das deutsche Volk in
Geschlossenheit zusammenznhalten und einen Frieden herbeizu-
sühren, der die freie, politische und wirtschaftliche Entwicklung
des deutschen Volkes sichert und in seinen Grundlagen eine
Versöhnung der Völker erhofft» läßt- (Bravo.) Wir wollen
. (2
lt«s gerüstet sein- Unser Heer und unsere Flotte, deren mir
!n Bewunderung und stolzer und herMcher Dankbarkeit ge-
denken, wollen wir erhalten. Sie weichen und wanken nicht.
Ihrem Beispiele wird die Heimat folgen. (Lebh. Beifall.)
' Abg- Scheidemann (Soz.): Die Art, wie der frühen
Reichskanzler bekämpft worden ist, war widerlich. Er ha
uns das gleiche Wahlrecht gebrachst- Niemand hat die Oefsenp
lichkcit so getäuscht, wie die „Deutsche Tageszeitung", deren
Gras Reventiow der Hauptanstifter des Krieges mit Amerika
:aes
war. vielleicht nicht Leeses Krieges allein. Man meinte, de«
U-Bootskrieg könne Len Krieg noch in diesem Sommer be¬
endigen. Diese Ilill,io» mußte zusammenbrechen. (Zurufe rechts.)
Stellen Sie sich Loch nicht unwissender, als Sie sind. (Unruhe,
— Der Präsident rügt diesen Ausdrucks In der Verteidigung
find wir unüberwindbar- Ohne das Eroberungsgerede Hattert
wir weniger Feinde in der Weit und vielleicht längst de»
Frieden. Was lue Resolution ausspricht, ist längst geistiges
Gemeingut des ganzen deutschen Volkes. Mögen die feind¬
lichen Völker wissen, daß wir keine Eroberungsplüne haben,
sondern einen gerechter!» durch internationale Rechtsgarantien
gesicherten Friede» wünschen- Wir kör nen dem Morden, schon
morgen ei» Ende setzen- Lehnen die Feinde ab, so werden wir
weiterkämpsen- Jeder Reichskanzler muß im Sinne der Reso¬
lution handeln. Die gleiche Resolution wird im englischen
Unterhaus cingebracht und von der Regierung beantworte)
werden. Melden koi.n.en die Fried.nsverhand ungen beginnen:
Wir brauchen einen Reichskanzler, der uns vom Dreiklassen-
wahlrccht Hilst und uns von dein veralteten Obrigkeitsstaat
befreit. Herr Reichskanzler, ich bitte Sie dringend, sorgen
Sie dafür, Laß die Legislaturperiode des Abgeordnetenhauses
nicht verlängert wird. Schneit mutz die Vorlage gebracht
werden. Besreien Sie uns von der schmachvollen Zensur. Die
Zensur ist der Zwang zur Lüge. Sie trägt zur Verlängerung
des Krieges Lei- Nur durch Wahrheit kommt der Frieden.
Oesstren Sie die Gefängnisse und Zuchthäuser auch für Lieb¬
knecht und alte, an deren persönlicher Ehrenhaftigkeit nicht
KU zweisetn ist- (Zurufe bet den Unadh. Soz.: Sie haben kein
ReÄ. für Liebknecht zu sprechen. — Lachen rechts.) Im Sinne
der Reso.ution bewilligen wir die Kredite weder dem Reichs-
Kanzler oder der Regierung, sondern unserem Vaterland, das
M neun Zehnte!» aus dem Boden der Resolution steht. Das
Volk braucht den Frieden. Abenteuer wie in Mexiko und
Christiaina müssen unmöglich gemacht werden für alle Zu-
Kunst. Jetzt sprechen nicht mehr die Machthaber zueinander,
jetzt sprich! Volk zu Bock, Mensch zu Mensch. Kein Volk
wollen wir vergewaltigen oder entehren. Aus Schwäche schleppt
die Menschheit diesen unglückseligen Krieg weiter. Was dje
Welt braucht, ist der Wille und die Kraft zum Frieden.
(Beifall bei den Soz.)
Abg. von Payer (F. V): Dr. von Beihmann Hollweg
hat mit fester Hand das deutsche Volk 1914 einmütig zu-
fammcng^chloften und zusnmmengchaiten. Das ist sein un¬
vergängliches BerLensti, für Vas ihm jeder stets Dank wissen
K»ird der ehrlich ist. Spätere Geschlechter werden es ihm
danken, daß er sich bemüht hat, den Frieden zu erhallen.
Dem neuen Re.chskanzler kommen wir unvoreingenommen ent¬
legen- Trennen sich unsere Wege von ihm, so treten wir in
«ntschiedene Opposition zu ihm. Hoffentlich erst nach dem
kriege. Den Frieden haben weniger die Regierungen zu
hlietzen als die Volker, vorbehaltlich der formellen Berant-
Wartung der Regierungen- Bewegungen wie die alidcuriche
müssen künftig unmöglich sein- Wir erstreben jetzt keine ein¬
mütige Kundgebung. Klarheit muß geschaffen werden über
jeden Einzelnen- Daher werden mir namentlich abstimmcii.
Ein Friedensangebot soll die Resolution nicht sein. Dazu
haben wir keinen Anlaß mehr. Sie ist kein diplomatisches
Werk, sondern eine schlichte gradlinige Kundgebung. Mit
Genugtuung stellen wir fest, daß sich Reichskanzler und
Oberst- Heeresleitung zu unserer Resolution bekennen. Wir
erkennen dankbar das Verständnis für eine moderne Staats¬
gestaltung an. Es gäbe kein verhängnisvolleres Spiel mit
dem Wchle Preußens und des Deutschen Reiches, als wenn
mit diesen Ankündigungen gespielt würde. Wen halten die
Erfahrungen der letzten Tage nicht von der Notwendigkeit des
parlamentarisch,« Regimes überzeugt? Der neue Reichskanzler
Opfer, die der Krieg gefordert hat und noch fordern wird
Wir müssen überlegen, was bet einer etwaigen Fortsetzung de«
Krieges gewonnen werden könnte. Wollen unsere Feinde nicht,
so wird unser Volk in Waffen wie in der Heimat weiter
durchhalten wie zuvor- (Beifall.)
Vizepräsident Paasche teilt mit, daß von den unab¬
hängigen Sozialisten eine wettere Resolution cingegangen ,st,
Abg. Graf Westarp (Kons.): Wir begrüßen den neuetz
Kanzler und hofft», daß es ihm gelingen wird, die Geschäft«
des Reiches in dieser schweren Zeit mit vollem Erfolg zy
führen und die inneren Kräfte des Volkes einmütig zusam¬
menzufassen. Unsere Feinde deuten jede Friedensbereitschast
als Zeichen unseres Niederbruchs. Auch die Kriegszielentschhe-
ßung wird den Krieg verlängern. Wir bedauern sie uni»
halten sie für nicht geeignet, den zuversichtlichen Willen im
Heer und Volk zu stärken. So kommen wir dem Frieden
nicht näher. Wir halten den seindiichcn Ansturm auch weiter¬
hin aus und vertrauen auf den Sieg unserer Waffen. Zu
Friedensverhandlunae» ist Dcufichland bereit, sobald die Feind«
darum ersuchen- Unsere Grenzmarken müssen besser geschützt
sein, besonders Ostpreußen. Durch Verständigung lassen sich
diese Ziele nicht erreichen. Die militärischen Vorteile müssen
voll ausgenützt werden. Die oorgelegte Entschließung lehnen
wir ab. (Beifall rechts.)
Abg. Prinz zu Schönaich-Larolath (natl.): Auch
wir danken dem Reichskanzler v. Bethmann Hollweg trotz
mancher Meinungsverschiedenheit- Wir haben uns einmütig ent¬
schlossen, die vorliegende Entschließung abzulehnen, da sie von
den Feinden absichtlich nicht verstanden wird. In ungebrochener
Kraft stehen wir einer Welt von Feinden gegenüber. Unsere
Heere stehen nach wie vor in Feindesland. Die Zahl der
U-Boote wächst täglich und mit ihr die Verluste unserer
Feinde. Erobervngsnist treibt uns nicht- Auf dieser Grundlage
kann mit den Feinden verhandelt werden, sobald sie dazu
bereit sind.
Abg. Warmuth (Deutsche Fraktion): Die Mehrheit der
Deutschen Fraktion lehnt die Kundgebung ab, weil sie sie nicht
nur für nutzlos, sondern für schädlich hält.
Abg. Haase (Unabh. Soz.) lehnt die Friedensentschließung
der Mehrheitsparteicn ab und empfiehlt eine Entschließung
der unabhängigen Sozialdemokraten, die unter anderem die
Einführung einer sozialen Republik fordert-
Abg. Seyüa (Pole): Wir enthalten uns der Abstimmung,
da die Resolution nichts von Seibstbestimmungsrecht der Na¬
tionen enthält-
Abg. tzaußen (Däne): Im Vertrauen, daß »ach Beend!-
gung des Krieges auch den Nordschleswigern ihr Recht werden
wird, stimmen wir für die Resolution-
Damit schließt die erste Lesung.
In sofortiger zweiter Lesung wird die Kreditvorlage ohne
Aussprache in einfacher Abstimmung gegen die Stimmen der
äußersten Linken angenommen- Die Resolution der unabhängigen
Sozialisten wird abgeiehnt. Ucber die Friedensresolntwn des
Zentrums, der Fortschrittlichen Boikspartei und der sozialdemo-
kratischen Fraktion wird namentlich abgestimmt. Bon 347 Ab¬
geordneten stimmen für die Resolution 214, dagegen 116 Ab¬
geordnete: 17 enthalten sich der Abstimmung. Die Resolu¬
tion i, somit angenommen. (Lebhaftes Bravo!)
Abg. Dr. M a y e r - Kaufbeuien (Zentr.) beantragt sofortig«
dritte Lesung der Kreditvorlage.
Abg. Ledebour (Unabh. Soz.) widerspricht, unterstütze
von. mehr als 15 Mitgliedern, der sofortigen dritten Leimig
Die dritte Lesung der Kreditvorlage konnte somit »ich
erfolgen.
men-
Nächste Sitzung: Freitag vormittag 11 Uhr- Tagesordnung
Anstagen; Nest der heutigen Tagesordnung. — Schluß ^8 Uhr
V:r' n, 20 - Juli.
Zunächst stehen auf der Tagesordnung «nrze Anfragen.
Avg- M ü l t e r - Meiningen (F. V.) srugt nach Vorbe-
reitung der 3 ugend fürdenHeeresdienst.
Oberst v. Wrist« erg: Eine gesetzliche Regelung diese,
wichtigen Frage wird angestrebt- Auch di« deutsche Turner-
schaft dürste zur militärischen Vorbereitung der Jugend
herangezogen werden-
Abg. Henke (Unabh. Soz.) fragt über dis militärische
Einziehung von Mirgiiedern der Arbeiterausschüsse und Ent¬
sendung nicht feie dienstfähiger Albei:crver;rcter' an die Front.
Oberst v- Marquardt: Es ist irercils verfügt worden,
daß solche Vcurnuensmänner bei der Reklamation möglichst
berücksichtigt werden. Generell ist dies nicht möglich. Fcid-
dienstunfähige Leute werden nichr an di« Front geschickt-
Abg. Stresemann (Nml.) fragt nach dem - Völkerrechts,
bluch Englands gegen deutsche Schifft in holländische» Ge¬
wässern-
Ministerialdirektor Dr. Kriege: Einzelheiten über dies!
ruchlos: Tat liegen noch nichr vor- Es st«.
. vor. Es steht aber fest, daß
vier brutsche Sn,i ft in hoHändftchcii Eewäsftrn sestgenommev
und zwei auf Sumid gefegt worden sind. Eines kon>'.!>
unter holländischein Schutz ankern- Der deutsche Konsul io
Rotterdam hat sofort Schlitte unternommen, um Genugtuung
zu erlangen. Holland hat zugejagi, die deutschen Forderunge»
auf Rückgabe der -eheste und vollen Schodenerjug energisch
zu vertreten- (Setz, gut.) Die niederländische Regierung wird
einer Wiederho.ung solcher Vorkommnisse oocbeug« und har
' " ' No .. " '
seug«
eine scharfe Note ^aii die britische Regierung gerichtet, -n
sie gegen diese Schandtaten Englands,
kleinen Nationen, Protest erhebt- Das
ist empört und fest überzeugt, daß
die ihm zugefiigte Schmach zur Wehr
des Beschälers der
anze deutsche Volk
ich Holland gegen
setzen wird.
Es folgt die dritte Lesung der Kredit«orlag«. (Der Reichs¬
kanzler cift.irmt im Saale )
Der Kriegskredit von IS Milliarde« wird ohne
Erörterung gegen die Stimmen der Unabhängigen
Sozialdemokraten bewilligt.
maßlos schlechte Eindruck dieses Versagens der
Nerven auf das feindliche Ausland sich heraus¬
stellte. Aus diesem Pessimismus des Reichstags ist die
Friedensresolution hervorgegangen, deren Zweck ganz offen¬
kundig gewesen ist, die gescheiterte Politik vom Dezember
1916 wieder aufzunehmen und zugleich die Regierung unter
den Willen der Reichstagsmehrheit zu zwingen.
Die Stimmen aus jenen Julitagen, da die Resolution im
Werden war, lassen keinen Zweifel über die eigentliche
Meinung. Das Berliner Tageblatt schrieb, die Mehrheit
werde von der Regierung die unzweideutige Erklärung
fordern, daß Deutschland auf jede Annexion verzichte und
nach allen Seiten bereit sei zu einem Verständigungsfrieden.
Also Scheidemannscher Verzichtfrieden, politische
Beeinflussung der Kriegführung. Worauf es weiter ankam,
hat uns die Frankfurter Zeitung verraten: „Die Mehr¬
heit bestimmt nun fest und zielbewußt den Kurs, dem auch
ein neuer Kanzler sich zu fügen hätte". Der sozial¬
demokratische Abgeordnete Hiloenbrand hat uns den Sinn
der ganzen Aktion am klarsten «erraten, die Mehrheit wolle
jetzt die Regierung zu einer unzweideutigen Erklärung für
den Verständigungsfrieden bringen. Er fügte hinzu, er
zweifle nicht, daß die Regierung sich dazu bereit finden
werde, und er wisse, warum er nicht zweifle. Auf
alle Fälle habe die sozialdemokratische Fraktion der
Regierung keine Zweifel gelassen, daß von ihrer Ent¬
scheidung zu dieser Frage wie zu der Frage der Neuorien¬
tierung die Stellungnahme der Fraktion in der Frage der
Kreditbewilligung abhängig gemacht werden solle.
Nach diesem Zeugnisse ist es klar, was im Zuge war.
Eine Mehrheit im Reichstage wollte die Regierungsgewalt
an sich reißen, wollte die ihr untertan gemachte Re¬
gierung zu einer mehr oder weniger pazifistischen Politik
zwingen und wollte, um zu ihrem Ziel zu gelangen, die
Kriegskredite als Druckmittel benutzen. Man nennt
das, wenn man einmal des Herzens Höflichkeit beiseite
läßt, Erpresserpolitik.
Neues vom Tage.
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Präsident Dr. Kämpf: Nachdem unser Kaiser und seine
Verbündeten am 12 - Dezember 1916 das hochherzige Friedens¬
angebot gemacht haben, bekennt sich setzt Volk und Volks.
Vertretung" zuin Milien zum Frieden, der die höchsten Güter,
Unabhängigkeit und ungehinderte Entwickelung der wirtschaft¬
lichen und politischen Zukunft des Deutsche» Reiches sichert-
Fast einstimmig sind die Kriegskrcdite genehmigt worden. Die
Gegensätze beruhten in der verschiedenen Brurreifung der Mittel,
die dem Vaierlaude am meisten nützen. Möge die Einmalig¬
keit der Nationen das Wahrzeichen sein , unter dem wir
dem von uns alten erstrebten Ziele zusteucrn Der Präsident
schlagt vor, die nächste Sitzung Mittwoch den 26- September
nachmittags 3 Uhr abzuhalten, nötigenfalls früher.
Das "Hans beschließt nach dem Vorschläge des Präsidenten.
Schluß -/ 4 I Uhr.
Teuerung in England.
Ehristiania, 20. Juli. Ein Londoner Telegramm
an die Zeitung Berdensgang meldet, nach der letzten
Statistik seien die Kleinhandelspreise für Lebensmittel
in England seit dem Juli 1914 um 104 Prozent ge«
stiegen.
Eisenbahnerausstand in Spanien.
Madrid, 20. Juli. Zwischen Madrid und Barce¬
lona fand ein Zusammenstoß von 2 Güterzügen statt,
Infolgedessen ist der Verkehr aus dem nördlichen Eisen¬
bahnnetz unterbrochen. Auch bei Valencia ist ein Eisen-
bahnunfall eingetreten, der eine bedeutende Störung dcI
Bahnverkehrs verursachte. Tie Eisenbahnangestellten
wollen in deir Ausstand treten, der Direktor der Eisen-
bahngesellschaft gab aber der Regierung die Versicherung,
daß er auch im Falls eines Ausstandes genug Material
und Personal habe, um den Verkehr aufräht zu erhalten.
Zur Verteidigung der Neutralität.
Ehristiania, 20. Juli. (Norm. Tel.-Bur.) Das
Storthing hat gestern in geheimer Sitzung einen außer¬
ordentlichen Kredit von 18 Millionen Kronen für das
Heer und 51/2 Milllionen Kronen für die Marine ge¬
nehmigt. In öffentlicher Sitzung ivurde ein weiterer.
Kredit von 3'/z Mill. Kronen für Verteidigungszwecke,
bewilligt. Heute sind ferner 18 Millionen Kronen zur
Verteidigung der Neutralität bewilligt worden.
Die Wirren in Rußland.
Stockholm, 20. Juli. Wie Aftonblalet aus Hüpa-
randa erfährt, siuv nur 16. Juli die Gäste eines Hotels
in Petersburg davon benachrichtigt worden, daß der
letzte Zug von der Ap tsiadt am Abend abgehe und daß
alsdann der ganze Me hr eingestellt werde. In Schwe¬
den eingetroffene Rer» ide erzählen, daß die Unruhen
in Petersburg sehr 1 ,«er Natur waren. In Helsingfors
hätten Marinesolde.rm auf Offiziere geschossen und mch--
rere aetötet. '
Kronstädter Gäste.
Reuter berichtet aus Petersburg unterm 18. Juli:
Am Abend des 17. Juli brachte der Passagierdampfer
„Kotlin" und eine Flottille von Schleppbooten viele
tausend Matrosen, Soldaten, Arbeiter und Arbeiterinnen
von Kronstadt nach Petersburg. Heute trügen die Matrosen
Banner mit Aufschriften gegen die Regierung durch die
Stadt. In einem Aufzug sah man auch ein Banner des
Kronstädter Anarchistenklubs mit der Aufschrift: „Weg mit
der Regierung! Es lebe die Kommune!" An einer Ecke
des Newski-Prospektes wurden, wie in der vorigen Nacht,
Schüsse abgegeben. Unmittelbar darauf feuerten Maschinen¬
gewehre blind darauf los. Es entstand eine allgemeine
Panik. Die Zahl der Verletzten ist noch nicht bekannt.
Auch auf dem Liteny-Prospekt wurde geschossen.
Schädliche Politik.
wird sich noch nicht voll zu den Tagesfragen und den Frie-
denrzieien schlüssig gemacht haben. Mancher der sein Holz
zum Scheiterhaufen für den früheren Kanzler trug, hat heute
ichon erfahren, daß er bei dieser unnötigen Staatsaktion nicht
auf seine Kosten gekommen ist. Wir brauchen eine speziell
deutsche Parlamentarisierung wie es das Versprechen dar¬
stellt. bcwäbrre Poriamenraner zu den leitenden Stellen heran-
'.uznhen und die Schaffung eines Kriegs- oder Friedensrates.
Der demokratische Gedanke hat in den letzten Wochen starke
Fortschritte in D.utichland gemacht. Unsere siegreichen Armeen
halten die Fronten. Täglich vernehmen wir die Heldentaten
unserer Flotte. Die Heranwachsende Ernte läßt uns ruhig in
die Zukunft blicken. Wir werden und wollen üuechhalren
bis -um sieureichen Ende, aedrnken aber auch der uncndlickcn
Will man die Vorgänge richtig würdigen, die sich vor¬
gestern im Reichstage abgespielt haben, so muß man klar
ins Auge fassen den Ausgangspunkt der Krise. Sie hat
ihren Ursprung genommen von einem scharfen Vorstoß
Erzbergers gegen die amtliche Kriegspolitik.
Dieser Vorstoß hat sich bewegt auf den gleichen Grund¬
linien, wie die sozialdemokratische Kritik, die sich
zu der Formel des Friedens ohne Annexionen und Ent¬
schädigungen verdichtet hat. Erzberger und andere Ver¬
treter des Volkes haben in jener Hauptausschußsitzung er¬
klärt, der U-Boolkrieg könne und werde picht zu jenem
politischen Ziele führen, das die militärischen Fach¬
leute. von ihm erwarteten; an dieser Tatsache ändert das
Dementi nichts, das dann hinausgegeben wurde, als der
Die Selbständigkeit Finnlands.
Stockholm, 20. Juli. Der finnische Landtag Hab
mit 136 gegen 55 Stimmen den Gesetzentwurf ülkr die
Selbständigkeit Finnlands angenommen.
Das rste amerikanische Heer.
Washington 20. Juli. Die Auswahl von 687 000
Kann jür das er e Heer beginnt ioahrschcinlich morgen-
Die Auslofung st'^et in Washington statt.
Amerikas Druck anf die Neutrale«.
Aus Kopenhagen meldet D. D. P.: Die Vereinigten
Staaten verlangen die Einstellung der Ausfuhr folgender
Lebensmittel nach Deutschland : Butter, Eier, Käse, Fleisch,
Fleischwaren, Fische, kondensierte Milch, Gemüse, Früchte,
Kartoffeln, Mehl, Zucker, Kaffee.
Aus Stadt und Land.
** Adelsheim, 21. Juli 1917.
Wir nähern uns dem Ende des Juli und
kommen nun in die Tage, da vor drei Jahren das Vorspiel
zu diesem Weltkriege seinen Abschluß fand. In Peters¬
burg versicherte der in Englands Diensten stehende revanche¬
lustige Poincare, daß sowohl Frankreich wie England bereit
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