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Redaktion: Karlsruhe , Lrbprinzenstr ü Zernsprech-Knschlutz Nr, 2373

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Kummer 7.

Karlsruhe, Freitag, den 23. Januar 1929.

35. Jahrgang.

Kleine Zeitung für eilige Leser.

- * Die Nationalversammlung nahm in ihrer Sonntagsttzung jas Betriebsrätegesetz in dritter Lesung mit 213 gegen 11 Stimmen an und vertagte sich bis Ende Februar.

. * Die Heimsendung der Kriegsgefangenen aus Frankreich Hat nunmehr begonnen.

* Die Regierung bat zahlreiche Eisenbahnwerkstätten ge- schlossen und die streikenden Arbeiter entlassen.

* Stadt und Festung Thorn sind von polnischen Truppen besetzt worden.

Vor dem Berliner Gericht begann am Montag der Be« leidigungsprozeb Erzberger gegen Helfferich.

* Die deutsch -demokratische Partei stellt für die nächten Neichstagswahlen den bekannten Großindustriellen Karl, Kiedrich v. Siemens als Kandidaten auf.

* Die Wiedergutmachungskommission in Paris hat mit chrm Arbeiten begonnen.

* Die Note mit dem Ersuchen der Entente an Holland , ilbelm II. auszuiiesern. ist jetzt veröffentlicht worden.

" Die holländische Regierung hat Deutschland einen Kredit >n 22g Millionen Gulden gewährt.

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* Zur Luge.

Die Deutsch -liberale Volkspartei (die frühere itionalliberale) regt sich neuerdings stärker. Als die Evolution kam. hat die alte nationalliberale Partei die Me ins Korn geworfen und ging zur Demokratie über, tt- mutig und ehrlich selbständig zu bleiben. (Leider ja auch die Konservative Partei auf ihre parlam­entarische Selbständigkeit verzichtet.) Neuerdings aber gt sich's, wie gesagt, wieder in der alten national- eralen Partei. Sie ist ja in der Nationalversammlung 21 Mandaten vertreten und will bei den nächsten ahlen dre Zahl verstärken; darum betont sie jetzt überall « Selbständigkeit und lehnt Verschmelzungsanträge ßt der deutsch -nationalen Volkspartei ab. In Karls­hat in den letzten Tagen eine Versammlung der liberalen Partei stattgefunden, von der behauptet wird, sie gut besucht gewesen sei. Ihr bester Redner in Nationalversammlung, Prof. Dr. Kahl, hielt die »uptrede, die wohl als programmatisch gelten soll; er hrte etwa folgendes aus: Die Zusammensetzung der tionalversammlung entspricht nicht mehr der Stim- «ng des Volkes und den Aufgaben des Vaterlandes.

hatte die Aufgabe den Frieden zu schließen, die Ver­eng zu geben und dringende Gesetze zu erlassen. Am sie nach dem Friedensschlüsse hätte sie darum schon ihr Mandat niederlegen müssen. Die Deutsche liberale Volks- rtei ist nun zur Oppositionspartei geworden. Sie hat aber stets positiv betätigt. Ihr Programm ist mit Geiste einer neuen Zeit erfüllt. An der neuen Ver- Isung haben wir treulich mitgearbeitet. Aber wir lehnten k Verfassung ab aus Gewissensverwahrung, denn die Erfassung wurde uns entgegengebracht als die Recht- tigung der Revolution, die anstelle des Fürstenbundes kn wollte den alleinigen souveränen Willen des Volkes. Mermehr erkennen wir diesen Fortschritt als g, s hicht- berechtigt an. Wir können die neue Zeit nur soweit ^machen, als unser vaterländisches Gewissen dies Ver­ben kann. Vor allem muß der Ausgangspunkt für heutige Zeit richtig gewählt sein. Dieser Ausgangs- °kt ist der jederzeit gerechte, aber der entschlossene lipf gegen die Sozialdemokratie aller Richtungen, wstverständlich machen wir einen Unterschied zwischen ^en sozialdemokratischen Parteien. Im letzten Erfolge ^ aber das gleiche Unglück ein, herrscht die eine, scht die andere: beide verbauen einer glücklichen Zu- ft des deutschen Volkes den Weg. Aber wir denken an den Ausschluß der mehrheitssozialistischen Partei der Regierung, denn eine Ausschließung der Sozial- okratie aus der Regierung ist mit Rücksicht auf die kr ihr stehenden Arbeitergenossen nicht möglich. Aber bekämpfen die Allein- und die Vorherrschaft der zialdemokratie im Staate. In sachlichen Punkten ist rdings häufig ein Zusammengehen mit der bürgerlichen kn und dem Zentrum möglich. Wir sind nun der umg, die Deutsche Bolkspartei müsse die Grundlage en für die große deutsche bürgerliche Einheitspartei, kre Parteigründung ist erfolgt, um zu verhindern, die Linie der Sozialdemokratie verlängert wird. Das simentarische System hat einen richtigen Gedanken, alles, was Minister heißt, das Vertrauen der Volks- ktung haben muß, aber so, wie das parlamentarische km sich ausgebildet hat, ist es nur ein Apparat zur Erdrückung der Minderheit. Beim Betriebsrätegesetz en sich die Fehler des parlamentarischen Systems be- ^rs gezeigt. Den sozialen Gedanken wollen wir be- in der Wirtschaftspolitik zum Ausdruck gebracht

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sehen, aber wir erstreben die Entpolitisierung des Wirt­schaftslebens.

Schält man den Kern aus den Ausführungen Kahls

die viel vernünftiges und berechtigtes enthalten heraus, so bleibt die Forderung: die nationalliberale Partei ist die einzig berechtigte bürgerliche Partei, der sich die anderen bürgerlichen Parteien anzuschließen haben. Das war von je der Standpunkt der Nationalliberalen; man sieht: die berühmte neue Zeit hat an dieser alten Forderung nichts geändert. Ob es der deutsch -liberalen Bolkspartei gelingt, die früheren liberalen Wählermassen aus der demokratischen und aus der deutsch -nationalen Volkspartei wieder herauszuziehen, ist kaum glaubhaft. Immerhin muß mau mit der Tatsache rechnen, daß die nationalliberale Partei da ist und als liberale Partei existieren will. Die Zahl ihrer Mandate bei den nächsten Wahlen die wahrscheinlich im Mai stattfinden werden wird jedenfalls nicht kleiner werden.

Das Gesetz über die Betriebsräte ist nunmehr angenommen worden. Es ist in ihm ein gesunder Ge­danke enthalten, der aber machtpolitisch wieder umge­bogen worden ist. Die Unabhängigen halten aller Orten große Protestversammlungen gegen das Gesetz ab, das sie als einen Verrat an der Arbeitersache hiustellen. In Berlin hat sich dieser Protest zu einer kleinen Sonder- Nevolution verdichtet, mit Toten und Verwundeten. Infolgedessen ist fast über ganz Norddeutschland der Belagerungszustand verhängt worden. Die Herren Noske und Heine wachsen sich immer mehr zuReak­tionären" aus. Ja, ja! Auch die Sozialdemokratie lernt es einsehen, daß die Obrigkeit das Schwert nicht umsonst trägt!

In München hat man den Grafen Arco-Valley, der Eisner erschossen hat, zum Tod verurteilt; das Ministerium hat ihn aber zu lebenslänglicher Festungs­haft begnadigt. Graf Arco ist jüdisches Halbblut; seine Mutter ist eine geborene Oppenheim aus Köln . Der 22 jährige junge Mensch war wohl von der Großmann­sucht angesteckt; seineTat" hatte nichts genützt; sie hat im Gegenteil die scheußliche Münchener Bolschewisten­herrschaft auf den Plan gerufen. Wer Wind säet, wird Sturm ernten. Das gilt immer.

In Berlin hat der Prozeß Erzberger gegen Helfferich begonnen. Man darf auf seinen Verlauf und Ansgang gespannt sein ; er erhält jedenfalls einen hochpolitischen Anstrich. Helfferich wird alle Hebel in Bewegung setzen, um den Charakter Erzbergers bloß­zustellen. Von dem Ausgang des Prozesses wird es abhängen, ob Erzberger noch ferner in leitender Stellung verbleiben kann. Er wird natürlich auch manchen scharfen Pfeil nach Helfferich abdrücken, denn der steckt durchaus nicht im Panzer der Unverwundbarkeit.

Im bayerischen Zentrum scheint sich eine Spal­tung vorzubereiten. Dr. Heim, der Bauernapostel, hat irgendwelche Sondergelüste; ob diese persönlicher oder sachlicher Natur sind, wird sich zeigen. Jedenfalls war Dr. Heim nie ein Freund des Reichs; Bayern ging ihm immer vor. Ein Teil der bayerischen Bauernschaft wird ihm wahrscheinlich folgen, ein anderer nicht, die gewerk­schaftlich organisierten Arbeiter schon gar nicht; das haben diese bereits offen erklärt. Vielleicht daß auch der zur­zeit tagende Zentrumsparteitag Klärung verschafft.- Jeden­falls wird kein Mittel unversucht bleiben, die Absplit­terung zu verhindern. In der bayerischen Bauernschaft waren immer extreme Elemente tätig, die sich eben jetzt auswirken wollen. Das Endziel Heimscher Pläne kennt eben niemand. Am liebsten würde er Präsident des Sonderstaats Bayern.

Clemenceau ist nicht Präsident der französischen Republik geworden. Ein schwerer Schlag für den ehr­geizigen Mann. Eine Volksabstimmung hätte ihn sicher­lich auf den ersten Platz gebracht. DenPolitikern" aber wurde der 76 jährige gefährlich. Denn man vermutete

und mit Recht daß Clemenceau als Präsident nicht in der vornehmen Zurückhaltung bleiben werde, wie das nach der Verfassung üblich ist daß er vielmehr ver­suchen werde, eigenmächtig in die Politik einzugreifen; dies Recht will eben das Parlament sich nicht nehmen lassen. So hat man denn demRetter des Vaterlandes" den Stuhl vor die Tür gesetzt. Der Mohr hat seine Schuldigkeit getan, er kann gehen. Gewählt wurde Des­chanel, genannt derschöne Paul", ein glänzender Redner, ein problematischer Charakter, ein schwer reicher Mann und aus bester republikanischer Familie. Es sind also alle Voraussetzungen für eines wirkungsvolle Präsident­schaft vorhanden. Den Fußtritt für Clemenceau darf man wohl schon weltgeschichtlich taxieren; es ist die erste Kundgebung beleidigten Welt- und Rechtsgefühls.

Die andern werden nicht ausbleiben. Gottes Gerechtig­keit wacht und kommt, wenn die Zeit erfüllt ist. Des Glaubens leben wir auch in der Politik, von der ja die Volksvertreter, Kanzler, Vereinsredner und Zeitungs­schreiber glauben, daß sie diese machen. Kein Wunder: es wird ja immer wieder versucht, die Welt von kleinen Gernegroßen regieren zu lassen. Aber Gott sitzt noch immer im Regiment. "

Szenenwechsel in Frankreich .

Der jähe Sturz unmittelbar vor dem Ziel seiner höchsten Sehnsucht wird dem grimmigenTiger" Clemenceau wohl schmerzlicher getroffen haben als irgendein noch so schweres Erlebnis während des Krieges, auf dessen Herbeiführung die beste Zeit seines Daseins gerichtet war. Hatte er sich, nach endlich errungenem Siege, vor der Kammer glücklich ge­priesen, da die Vorsehung ihn dazu ausersehen habe, der Sehnsucht seines Volkes Erfüllung zu verschaffen, so zeigt sich doch, daß selbst bei einem Neunundstebzigjährigen die Weis­heit der alten Griechen noch zutreffen kann, daß niemand vor seinem Tode glücklich zu preisen ist. Auch diesen Mohr läßt man gehen, nachdem er seine Schuldigkeit getan, trotz-- dem im Gedächtnis Frankreichs gewiß niemals verlöschen wird, was die Republik ihm zu verdanken hat. Aber man kann nicht nur, man will jetzt auch ohne ihn auskommen und weiß vielleicht ganz gut, was man tut. Denn von allen Gegensätzen, Eifersüchteleien und sonstigen Menschlichkeiten unter den maßgebenden Parteien und besonders in den Reihen der führenden Männer Frankreich abgesehen, die Arrangeure des unerwarteten Szenenwechsels kannten ver­mutlich die feindselige Stimmung zur Genüge, die sich in den unteren Schichten des Volkes während des Krieges gegen den gewaltigen und nur zu gewalttätigen Ministerpräsidenten angesammelt hatte.

WirAußerhalbschcn" hatten lange Zeit davon gar keine Ahnung: die rücksichtslose Zensur der Clemenceau - Getreuen sorgte dafür, daß von diesen Dingen wie von so manchen anderen, die uns sehr interessiert hätten, auch nicht die leiseste Spur über die Grenze dringen konnte. Bis wir aus Gefangenenbriefen erfuhren, daß schon der bloße Name dieses Mannes bei allen Armen und Verlassenen, bei den bürgerlichen und militärischen Gefangenen im Norden wie im Süden, im Osten wie tm Westen der Republik genügte, um auch den Gleichmütigsten bis zu Hellen Wutausbrüchen zu reizen. Die Mühseligen und Beladenen hatten nur Flüche für den Mann, dessen harte Faust sie wochen-, monatelang durch die Gefängnisse schleifte, und alle Unterschiede des Standes und Berufs, der Abstammung und Gesinnung ver­schwanden vor der sengenden Glut des Haffes, mit dem sie in ihrem Elend dieses Menschenschinders gedachten. Mehr als einer mochte sich im Men gelobt haben, nach wiLdererlangter Freiheit sich Herrn Clemenceau einmal in der Nähe etwas genauer anzusehen, und diese Begegnung wäre ihm vielleicht nicht gut bekommen, auch wenn er inzwischen mit allen Sicherungen umgeben worden wäre, die dem Staatschef gebühren. Also war es klug und weise, den Masten zu zeigen, daß es auch in Frankreich noch ein Maß in den Dingen gibt. Mit der gleichen Gnaden­losigkeit. die den bisherigen Allgewaltigen Zeit seines Lebens ausgezeichnet hat. ließ man ihn jetzt fallen, und kann sich danach vor dem Volke rühmen, einen Tyrannen gestürzt zu haben, gerade in dem Augenblick, da er seine Macht bis zum Ende seiner Tage befestigt zu haben glaubte. Das macht einen guten Eindruck, besänftigt die Wogen der Empörung, die auch in Frankreich unter den Nachwirkungen des Krieges immer höher anschwellen und erleichtert Herrn Deschanel und seinen Getreuen die Ausbeutung des Sieges, den sie über den gefürchteten Gegner endlich, im letzten Augenblick noch, errungen haben. So kann man hoffen, eine kleine Weile wenigstens von der Sonne der Volkstümlichkeit umstrahlt zu werden.

Wie weit diese Rechnung stimmen wird, kann wohl nur ein genauer Kenner des französischen Volkscharakters Vor­aussagen. Möglich, daß gerade die entgegengesetzte Wirkung eintrttt, daß nach Beseitigung des gefürchteten Tyrannen die von ihm gebändigten Kräfte um so wilder aufbegehren werden. Aber das ist eine Frage, die schließlich in erster und wohl auch in letzter Reihe nur die Franzosen angeht. Für uns jedenfalls macht es keinen Unterschied, ob Herr Clemenceau oder Herr Deschanel den Prüstdententhron im Elysöe einnimmt. Auch von dem neuen Herrn wissen wir nur zu gut, daß er ein Chauvinist ist, wie er im Buche steht, ein verblendeter Feind des deutschen Volkes, ganz und gar durchdrungen von der Überzeugung, daß wir erniedrigt werden müssen, wenn der Ruhm des französischen Volkes höher und immer höher steigen soll. Ein Mann mit glatteren Formen, gefälligeren Wesens als sein Mübewerber um den Ehrenplatz an der Spitze der Nation, dafür aber um so, gefährlicher für alle diejenigen, die nichts Gutes von ihm zu erwarten haben. War Clemenceau der nahezu vor­bildliche Ministerpräsident in Zeiten des Krieges, so ist Deschanel der geborene Präsident für den Friedenszustand, der jetzt begonnen hat man muß also, wenn auch noch so widerwillig, den Franzosen das Kompliment machen, daß sie es schon verstehen, die richtigen Männer an die richtigen Plätze zu stellen. _