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122 Protokolle der Erften Rammer. Vervollkommnung anſpornt, und den Staat nie in die Verlegenheit kommen laͤßt, nur unter wenig befaͤhigten Bewerbern waͤhlen zu muͤſſen. Der Herr Hofrath von Rottek hat in ſeinem Vortrag ſehr richtig bemerkt: Daß das Studiren fuͤr ſich allein noch keinen rechtlichen Anſpruch auf Anſtellung im Staat begruͤnde. Die oͤffentlichen Be— hoͤrden haben vielmehr die Pflicht, bey Anſtellungen blos auf die Faͤhigkeiten zu den betreffenden Stellen Ruͤckſicht zu nehmen, und mithin jeden Unfaͤhigen davon auszuſchlieſ⸗ ſen. Wenn dieſer Grundſaz mit ſtrenger Gewiſſenhaftigkeit beobachtet wird; ſo wird die Zahl der Bewerber um An— ſtellungen ſich bald mit dem Beduͤrfniß des oͤffentlichen Dienſtes in's Ebenmaas ſezen, und bald wird das Vorur— theil ſchwinden, daß man nur die Schulen durchzugehen brauche, um auf oͤffentliche Anſtellung rechnen zu duͤrfen. Die 2te Einwendung gegen die unbedingte Studir— Freyheit iſt dieſe:„Zufaͤllige Umſtaͤnde koͤnnten dabey ver⸗ anlaſſen, daß unverhaͤltnißmaͤßig viele Individuen jezt die⸗ ſem, jezt einem andern Fach zuſtroͤmen, und daher das eine, zeB. der Civildienſt, Ueberfluß, der Kirchendienſt aber Mangel leide, oder auch umgekehrt. Dieſes Mißverhaͤlt— niß hat ſich allerdings mehr als einmal gezeigt; allein es iſt nur voruͤbergehend, und die Beſchraͤnkungen der Stu⸗ dirFreyheit koͤnnen daſſelbe nicht nur nicht heben, ſondern ſind vielmehr eine mitwirkende Veranlaſſung deſſelben. Am meiſten Gewicht hat, nach der Anſicht der Kon miſſton, die 3te Cinwendung: Dag nemlih die gang um beſchraͤnkte StudirFreyheit die Klaſſe der Studirten mit Unfaͤhigen, mit Individuen ohne Talent und opne mera’ liſchen Werth anfuͤllen wuͤrde; denn allerdings iſt es hier keineswegs rathſam, das Unkraut mit dem guten Waizen ungehindert fortwuchern zu laſſen. Indeſſen kann der Staat dem Wachsthum der Klaſſe unfaͤhiger Studirten auf noͤth Rech koͤmn ihre mith Anſt aber ſelbſt higke geſez auf Zwe iung der i tritt nah fen, bart mig ſich das Tale beha fein wiry ſeyn entw wegi die 9 Inde wen wi Jah: |