es mit an. Iſt das Geſchenk anſehnlich, ſo laß dich dadurch nicht zur Eitelkelt verleiten; iſt es geringe ſo ver⸗ achte es nicht; werde nicht boͤſe, und ver⸗ urſache denen kein Mi hfallen, die d6 ir ge⸗ wogen ſind⸗
„⸗Wirſt du reich, ſo werde nicht übkr⸗ muͤthig und verachte nicht die Armen; denn eben die Goͤtter, welche andern den Reichthum entziehen um ihn dir zuzuwen⸗ den, wuͤrden durch deinen Uebermuth be⸗ leidiget, ihn dir wieder wegnehmen, um ihn andern zu beſcheren.“
„Nähre dich durch deine eigne Arbeit; die Speiſen werden dir deſto lieblicher ſchmecken. Ich hahe dich bis jetzt mit meinem Schweiße ernaͤhrt, mein Sohn⸗ und keine Pflicht eines Vaters verſaͤumt; ich habe dich mit allem Nothwendigen verſorgt, ohne es andern zu nehmen; thue du nun auch ſo.⸗
Sage nie eine Ünwahrheit, denn Luͤgen ſind die abſcheulichſte Suͤnde. Weñ du dich in der Rothwendigkeit befindeſt, einem andern mitzutheilen was du erfah⸗ ren haſt, ſo ſprich die reine Wahrheit oh⸗ Be Zuſatz.“
„Rede von Niemand uͤbel. Achte nicht
auf die Fehler die du an andern gewahr wirſt, wenn es deines Amts nicht iſt ſie zu beſſern. Sey kein Renigkeits⸗Traͤger und ſpinne keine Uneinigkeiten an. Sollſt du bey Jemand etwas ausrichten, und dieſer ſchimpft in der Hitze auf den, der dich abſchickte, ſo erzaͤhle das nicht wleder, ſuche den Aufgebrachten zu beſaͤnftigen und verſchweige ſo viel moͤglich, was du gehoͤret haſt, damit du nicht Stiſter eines Zwieſpalts werdeſt und dir dadurch in der Folge Reue bereiteſt.“
„Halte dich nicht laͤnger als noͤthig iſt Auf dem Warkiplatz auf, denn an ſolchen
Orten laͤuft man die groͤßte Gefahr, aller⸗ key Laſter an zunehmen 0
Wird dir ein Amt angebotenſo ſtelſe dir vor daß man dich vielleicht durch ſolch ein Anerbieten nur in Verſuc hung fuͤhren wolle; nimm es nicht zu geſchwind an, wenn du aleich weißt, daß du ge⸗ ſchickter dazu biſt als ein andrer; ſondern entſchuldige dich, bis du genoͤthiget wirſt ts anzunehmeu, dann wirſt du dir deſte
mehr Achtung erwerben.
„Sey kein uͤppiger Berſchwender du erzürnſt dadurch die Gotter und Morhk, daß ſie dich mit Schimpf und Schande bedecken.
„Halde dich zuruͤck mein Sohn, und warte, bis das Maͤdechen, welches dir die Goͤtter zur Frau beſtimmen, ein gehoͤri⸗ ges Alter erreicht; uͤberlaß es hierin alles der Goͤtter Vorſorge, weil ſie alles gut zu ordnen wiſſen. Iſt die Zeit zu heyrathen da/ ſo heyrathe nicht ohne deiner Eltern Einwilligung/ ſonſt wirſt du ein ungluͤckli⸗ ches Ende nehmen.⸗
„Stiehl nicht, undeergieb dich nicht dem Splele, ſonſt machſt du deinen Elteen Schande ſtatt Ehre, die ſie doch fuͤr die dir gegebne Erziehung verdienen. Biſt du
tugendhaft; ſo wirſt du die Laſterhaften
dadurch beſchaͤmen.⸗
„Nun nichts mehr, mein Sohn, ich habe genug geſagt, um mich der Pflichten eines Vaters zu enttedigen. Ich wünſche durch dieſe guten Lehren deln Herz zu ſtaͤr⸗ ken. Weigere dich nicht, ſte anzunehmen, und handle ihnen nicht entgegen, denn dein Leben und deine Gluͤckſeligkeit haͤngt davon ab!⸗
Fuͤr eine chriſtliche Jugend, die ſchon mit der Muttermilch die Lehren eines tu⸗ gendſamen Lebens wan dels einſchluͤrft/ und
Rachh er
ſer
ſtbe de!
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