Meersburg , Hafen. Nach Meersburg kommen täglich zwei, drei, vier, auch manchmal fünf dampfboote. was tun sie da? – sie bringen waaren und reisende mit und nemen meist noch mere derselben hinweg, als sie mitgebracht haben. nach dem einstimmigen geständnisse aller dampfschifcapitaine, ist Meersbung am ganzen Bodensee , eine irer ergiebigsten und besten stationen, und würde es noch weit mer sein, wenn es einen bequemen und sicheren hafen haette. aber es hat keinen hafen! das kleine ding, was man bisher so nannte, ist zu klein, und seine einfart zu eng, um wenig geräumig von den dampfbooten gebraucht werden zu können. die dampfboote müssen also unmittelbar an dem steilen ufer anlegen, wo wenige klaffter vom landungsplaze, die tiefe des See'es schon 80- bis 100 fusse beträgt und bei iedem sturme aus westen(denn aus dieser richtung kommen sie alle) die schiffe in gefar stehen ⌜ an das ufer ⌜ nicht nur gedrükt und beschädiget zu werden; sondern auch stets große mühe haben, den landungs plaz wieder zu verlassen. ein weiterer mangel des leztern ist auch, daß wegen zu kleinem raume, nur ein dampfschif seiner länge nach daselbst anlegen kann, und ein zweites, was sich beinahe täglich begiebt, sich demselben bord an bord legen muss, was bei stürmischen wetter, nicht nur für das schiff selbst gefar; sondern für das ausladen der waren große unbequemlichkeiten verursachet.
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