Lieber Thoma! Endlich schreiben Sie, Sie wissen nicht, wie allein ich hier bin; vor allem freut mich ihr Bildverkauf, daß das andere nur auch gleich Liebhaber findet, nun werden Sie sich also losmachen! ich bin doch herzlich froh von der zähen Dehnbarkeit eines Schulprophetn befreit zu sein! überhaupt werfe ich den edeln Ballast der Schulgelehrsamkeit mit Wuth über Brod, es ist nichts, wird nichts u war nie was! es beengt mich, wenn ich daran denke; ich bin begirig von Ihnen zu hören, was Sie nun vorhaben für die nähere Zukunft. ich habe Euch ein kleines Studienbild mit zagendem Herzen geschickt, was werdet Ihr dazu sagen ich muß eben Geld haben, ich habe daran gethan, was ich thun konnte im Augenblick, gelingen thut es eben immer noch nicht. Sagen Sie mir doch Ihre Meinung darüber u bitte auch Schick u. die Seine; Schick ist mir eigentlich für vieles u über viele die einzige Auto- rität.— Schreiben Sie noch, bevor Sie kommen? Damit ich Sie abholen kann, ich habe nicht weit zur Bahn, es wäre mir auch meines kleinen Bildes wegen lieb, bald etwas zu erfahren.— Sollten Sie nicht zu schreiben kommen, meine Hausnummer ist 21. das letzte Haus rechter Hand an der neuen Eisenbahnstraße bis zum Rotteckdenk- mal.— ich habe gestern an meinem 25ten! an einen herrlichen Spaziergang gemacht, den wir wieder machen müssen, wenn Sie da sind, er ist herrlich.— alles andere mündlich; Ihr vertrauen zu mir in die künstlerisch menschlicher Naturanschauung freut mich herzlich, es wird Stoff genug geben, beim erfrischenden Gang durch Gottes schöne Natur, um überall das sprechen zu können, wenn Sie nur länger blieben könnten.
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