B.
*. Abraham, der Patriarch, hatte einen Baumgarten, darin stand ein baum der blüten trug; alle tage kam ein engel und hütete diese blüten; denn dies war der baum, den gott, der schoepfer des Paradyses so ser liebte und von dessen früchten er unsern ersten aeltern zu essen verbot; als sie es aber doch taten, riss Gott den baum aus und warf in über die mauren des Paradyses. tausend iare darnach fand abraham den baum und pflanzte in in seinen garten. eine stimme vom himmel verkündete abraham, dies seie der baum, an dessen holz der heiland werde ge- kreuziget werden; aus der blüte desselben aber solle ein ritter entspringen, von dem die mutter iener iungfrau hervorgehen werde, die den heiland Jesus Christus gebaeren wird. Eine tochter Abrahams , ir name wird nicht genannt, nur fünfzehen iare alt, von blendender schoenheit, gieng täglich in den garten ires vaters, pflükt eine blüte von dem wunderbaume, von deren durchdringenden geruche sie schwanger wird. Als die mutter sahe, daß ire tochter in solchen umständen war, sagt sie es auch dem vater: vergebens behauptet die tochter ire unschuld. Die iudenschaft, welcher die sache bald durch mägde des hauses Abrahams bekannt wurde, versammelte und berief die beschuldigte vor sich. da ir nicht geglaubt wurde, ward sie zum feuertode verdammt. ein großes feuer wird angezündet und die iungfrau gieng unverlezzt hindurch, zu großer freude der aeltern. Nun versammelten sich die ver- wandten Abrahams und wollten das mägdlein verheuraten; sie aber sprach: einen andern mann will ich nicht haben, als den herren, der die blumen schuf und mich aus dem feuer Phanuel. Bibl. vet. Testamenti. Libr. Iudic. c. VIII. v. 17. Gideon) Turrim quoque Phanuel subvertit, oc- cisis habitatoribus civitatis. Es lag am fusse des Libanon bei Tripolis. errettet hat. Darauf gebar die mage einen Knaben, der, weil er aus blumen erzeugt war, ⌜schoenen Bhanuel genannt wurde. Phanuel wurde ein reicher und mächtiger herr und war ser mildlaetig gegen kranke und arme, die er gerne selbst pflegte. eines tages schaelte er aepfel, mit denen er seine kranken erquiken wollte; da wischte er das dazu gebrauchte messer an seinem schenkel ab; aber der am messer hängengebliebene apfelsaft drang in den schenkel, der davon schwanger wurde. vergebens berief Phanael alle weisen und aerzte seines Landes, um ein mittel gegen dies übel zu finden: nach neun monaten gieng aus diesem schenkel ein kleines fraeulein hervor. Phanuel in großer scham und verlegenheit, gab das kind einem vertrauten manne und befal im, es in den wald zu tragen und zu töden; der den befel seines herren auch vollziehen wollte, als in mitte des waldes eine weisse taube auf seine schulter flog und im zuflüsterte: hüte dich wol dies kind zu töden, halt an und aus im wird eine iungfrau geboren werden, in deren leib der heiland der welt blut und fleisch annemen wird. da er dies vernommen legte er das kind in ein affennest das er da leer fand, verliess den wald und gab bei seinem herren vor, daß er das kind, wie befolen, erschlagen