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Die Verwun¬ deten, die, müde von der langen Fahrt, aus den Fenstern schauen, blicken geradewegs in die gu¬ ten, hilfbereiten Gesichter der Kameraden vom DRK. hinein, die sie hier erwarten. Der „Ram- penarzt“ sorgt, daß alles schnell geht, denn die Männer kommen direkt von der Front und sehnen sich nach Ruhe. Die Schwerverwundeten werden in die Lazarette der Stadt gefahren, die Leicht¬ verwundeten nimmt bis morgen die Krankensam- melsteile auf. Sanitätssoldaten und DRK-Helfer bringen die Kameraden, die noch ganz benommen sind von dem plötzlichen Wandel ihres Geschickes, auf den Stationen unter. Auch für Essen hat man so gut wie nur irgend möglich gesorgt. Zum Schluß werden von den Schwestern noch Zigaretten und Süßigkeiten verteilt, und ganz allmählich tauen die Männer auf. Die schweren Erinnerungen ver¬ sinken, sie fühlen sich geborgen in der Helligkeit und Wärme der Räume. Die Heimat kann nicht . mehr fern sein. „Heimat“ '— das ist für sie das Zauberwort, das alle Wunden schneller heilen und Fieber sin¬ ken läßt. Dann kommt der diensthabende Sanitätsoffizier, sieht sich alle Wunden an, fragt nach dem Be¬ finden und gibt den Schwestern Anordnungen für jeden einzelnen. Am nächsten Morgen ist große Entlausung unter Aufsicht des Arztes, und bald sitzen alle mit frischen Verbänden in dem bereitgestellten Verwundetenzug, der sie in die Heimat bringen soll. Auf der Rampe stehen die Schwestern, mit einer leisen Wehmut im Herzen, . daß sie „ihre Jungens“ so schnell wieder her¬ geben mußten. „Das ist nun mal der Kummer der Krankensammelstellen“, sagt Schwester Lotte mit leisem Lächeln. Der junge Flaksoldat schüt¬ telt den Kopf: „Aber Schwester, bedenken Sie doch, was Sie so täglich Hunderten geben kön¬ nen mit Ihrer Fürsorge. Sie öffnen uns ja das Tor zur Heimat!" — Dann fährt der Zug an. Die Schwestern win¬ ken, bis die Kurve den Zug verschluckt. Dann eilen sie auf ihre Stationen, denn jede Stunde kann Hunderte von neuen Kameraden bringen und harte Arbeit bi« in die Nacht. Auch Du kannst unseren Verwundeten helfen durch Deine Spende für das Krieghilfs¬ werk. ' Der Rundfunk am Freitag Reichsprogramm: 12.35 bis 12 45 Uhr: Der Be¬ richt zur Lage. 15.30 bis 16 Uhr: Alte Kammer¬ musik: Buxtehude, Scariatti, Stradella. 16 bis 17 Uhr: Beschwingtes aus Oper, Operette und Tanz 17.15 bis 18.30 Uhr: Jan Hoffmann spielt auf, 18.30 bis 19 Uhr: Der Zeitspiegel. 19 bis 19.15 Wehnmachtbericht. 19.15 bis 19.30 Uhr: Front¬ berichte. 19.45 bis 20 Uhr: Dr. Goebbels-Artikel „Weiß die Regierung das eigentlich?“ 20.15 bis 21: Uhr: „Heute abend bei mir!“ (Musikalische Kurzweil). 21 bis 22 Uhr: Unterhaltsame Melo¬ dien der Gegenwart. — Deutschlandsender: 17.15 btä' 18.80 Uhr: Lothar, Henrich, Uaydn, Leitung Hanzkarl Weigel. 20.15 bis 21 Uhr: Reznicek- Zyklus I. Sendung, Dirigent Friz Zaun. 21 bis 22 Uhr: „Das kluge Feileisen“, Spieloper von Waldemar Wendland. Das Bannorchester spielte für BDM. Die Bannmädelführerin des Bannes 170 hatte es ermöglicht, daß zur Vorbereitung auf das Gebiets- Sportfest 300 Mädel aus dem Gebiet Baden-Elsaß zu einem Gymnastik-Vorbereitungslager in Offen¬ burg zusammengefaßt werden konnten. Darüber hinaus trug sie Sorge, daß sich die Mädel in Of¬ fenburg in jeder Weise wohlfühlen. Gleich am ersten Abend hatten die Lagerteilnehmerinnen daher Gelegenheit, ein kleines Konzert des Bannorchesters 170 und des Pimpfenchors anzuhören. Nach einer kurzen Begrüßung durch die Bannmädelführerin Pgn. Marianne Bürgin, leitete das Bannorchester den Abend mit der Festouvertüre von Friedrich dem Großen ein. Darauf sangen die Pimpfe drei ■ Volkslieder, welche bei den zuhörenden Mädeln, die voll Aufmerksamkeit den Darbietungen folgten, helle Begeisterung hervorriefen. Das Orchester brachte dann wieder einen Ausschnitt aus seinem letzten Violinkonzert von Tartini mit Greti B ä h r - 1 e als Solistin. Auch diese feine Leistung von Solistin, Dirigent und Orchester gab Anlaß zu herz¬ lichem Beifall der jungen Zuhörerinnen. Noch ein¬ mal zeigten die Pimpfe mit einigen Liedern ihr wirklich gutes Können, und als Abschluß des Abends spielte das Orchester das Menuett aus der Oxford-Symphonie von Haydn. Die musikalische Leitung der Veranstaltung lag irt den bewährten Händen des Leiters des Bannorchesters, Scharführer Starck, dessen Erfolge mit den jungen Mustern des Bannes 170 vielen Offenburgern bereits ein Begriff sind. In ihren kurzen Schlußworten dankte die Leiterin der Mädelabteilung für Leibeserziehung im Gebiet Baden-Elsaß, Anne Reifeisberger, der Bannmädel¬ führerin für die Ermöglichung des schönen Abends und dem Orchesterleiter für die feine Durchführung des Konzertes, das den ganzen Beifall aller Mädel gefunden hat. K. Z. Kurse Stadtmeldungen Die HJ. sammelt Altgummi In dieser Woche sammelt die Schuljugend in allen Haushaltungen sämtliche alten Gummiab¬ fälle. Die Bevölkerung von Offenburg wird auf¬ gefordert, alle Gummiabfälle, wie Fahrrad- und Autodecken, Fahrrad- und Autoscbläuche, Gum- miscbläuche, Bälle, Gummiwärmflaschen usw. zur Abholung bereit zu halten. Größere Mengen an Altgummi sind zwecks Abholung direkt an die örtliche Schule zu melden. Hans Pelzold — 60 Jahre alt Wir dürfen schon den heutigen Nebenberuf zur Hauptsache machen, wenn wir Herrn Hans Petzold zur Vollendung des 60. Lebensjahres gra¬ tulieren. Einst -war freilich der heutige Neben¬ beruf Hauptberuf. Denn der am 9. Juli 1883 in Berlin geborene Herr Hans Petzold hat sich schon in jungen Jahren der Musik zugewendet, war Militärmusiker beim Ostpr. Gren.-Regt. Nr. 3 in Allenstein, dem 2. Pomm. FA.-Regt. in Oelberg und schließlich beim Inf.-Regt. 170 in Offenburg, wohin er am 18. Oktober 1906 gekommen war. Hier wirkte er als Posaunist und in kleinen Musiken als Pianist. Seit dem Beginn seiner Offenburger Zeit kennen wir ihn, und immer von einer vortrefflichen Seite. Herr Petzold hat auch nach seinem Ausscheiden aus dem Militärdienst und seinem Eintrit bei der Bahn, wo er heute als Obersekretär wirkt, immer sich gerne zur Verfügung gestellt. Er war unter den ersten Mitgliedern der neuen Stadtkapelle, des wieder¬ erstandenen Orchesterverein und hat in unge¬ zählten Vereins- und Familienabenden seine künstlerischen Fähigkeiten zur Verfügung ge¬ stellt. Bescheiden steht oder sitzt er an seinem Pult und unbedingt takt- und tonsicher splJt 61 seinen Pari, ohne den nun einmal große Har¬ monie- oder Orchestermusik nicht klingen würde. Rasch überblickt er die Klavierauszüge, gern geht er auf die Wünsche des Publikum ein. So ken¬ nen wir ihn. Möge,er uns so noch lange erhalten bleiben. Herzliche Feldpostgrüße au» dem Osten sendet an Offenburg Gefreiter Friedrich Broß. Im Osten tödlich verunglückt. Der Zugführer Pe¬ ter Dürrschnabel ist in Ausübung seines Dien¬ stes im Osten tödlich verunglückt. Er erreichte ein Alter von 31 Jahren und war mit Frau Gertrud geh. Niedermeier verheiratet. Silberne Hochzeit. Am heutigen Donnerstag kön¬ nen die Eheleute Wilhelm Kern, Obersekretär, und Frau Anna geh Bruker, Webergasse . 1 , das Fest der silbernen Hochzeit feiern. Herr Kern übt seinen Dienst bereits seit zwei Jahren im Osten aus. Dienstappell der Ortsgruppe Süd. Morgen Frei¬ tag, abends um 8 Uhr, findet im Saal der „Alten Pfalz" der Dienstapell der Politischen Leiter der Ortsgruppe Offenburg-Süd statt. An diesem Dienst¬ appell nehmen teil: die Politischen Leiter der Partei, Walter und Warte der NSV. und DAF sowie die Amtsträgerinnen der NS.-Frauenschaft. Die Führer der Gliederungen und Verbände sind eingeladen. Ab t. Juli ist Hauptzollamt Baden-Baden zuständig Die bisher zum Bezirk des Hauptzollamts Lahr gehörenden Gemeinden: Appenweier, Auen- heim, Bodersweier, Diersheim, Eckartsweier, Frei¬ ste«, Goldscheuer, Graueisbaum, Hausgereut, Helm- lingen, Hesselhurst, Hohnhurst, Holzhausen, Honau, Kork, Legelshurst, Leutesheim, Lichtenau, Linx, Memprethtshofen, Muckenschopf, Neumühl, Odels- hofen. Querbach, Rheinbischorsheim, Sand, Scherz¬ heim, Urioffen, Willstätt, Zierolshofen des Land¬ kreises Kehl und die Gemeinde Ulm des Land¬ kreises Bühl wurden ab 1 . Juli dem Hauptzollamt Baden-Baden zugeteilt. Sendboten der Heimat 32 Freiburger Jungen und Mädel besuchen unsere badischen Patenkreise im Osten NSG. Mitte Juli treten 32 Jungen und Mädel der HJ.-Bannspielschar 113 (Freiburg) unter Leitung von Friedei Zoller die Fahrt nach dem deutschen Osten an, um die badischen Patenkreise zu besuchen. Die Reise geht über Berlin, Danzig, Marienburg, Deutsch-Eylau nach Neumarkt in Westpreußen. Dort singen und spielen sie erstmals vor den Volks¬ deutschen Siedlern. Nach dreitägigem Aufenthalt fahren sie über Posen, wo ein. Tag Aufenthalt vor¬ gesehen ist, nach Krotoschin. Dort bleiben sie eine Woche und erfreuen die Neusiedler durch deutsches Lied und Klang. Die Rückreise führt über Breslau und Dresden. Nur an versteckten Plätzen durfte gebadet werden Heimatlicher Rückblick in längst vergangene Tage Nun ist es Zeit, daß man die Badehose unter den Arm nimmt und das Wasser und die Sonne sucht. Mag auch die Arbeit in der Werkstatt oder sonstwo noch cho lange Zeit in Anspruch neh¬ men, auf einen Sprdng ins Wasser muß es doch noch reichen. Gelegenheit ist in Offenburg reich¬ lich vorhanden. Immer war das nicht so. So sagt der Offenburger Stadtrat vor 120 Jahren in einer Bekanntmachung, daß bei der eingetretenen warmen Witterung an verschiedenen Orten.gegen alle Anständigkeit gebadet werde und er sich ver¬ anlaßt sehe, das Baden in Gegenden, die zunächst der Stadt liegen, zu verbieten. Auch an Straßen oder Feldwegeng 1 besonders aber bei der oberen und unteren Mühle, auch vom Ochsensteg bis zum Schleusdeuch, im Mühlbach und in allen Neben¬ bächen ist das Baden bei Strafe verboten. Wer aber außerdem irgendwo doch baden wolle an der Kinzig im offenen Fluß, der müsse jedesmal, wenn er aus dem Wasser komme, zum mindesten ein Hemd anziehen. Daß man beim Baden sei¬ nem Körper die ziemliche Kleidung gibt,, ist auch heute noch selbstverständlich. Zum Baden aber braucht man zum Glück nicht einen versteckten Platz an der Kinzig zu suchen. * Zur gleichen Zeit nahm sich das Oberamt die Wirte vor. Man scheint die Polizeistunde nicht immer eingehalten zu haben. Insbesondere hat¬ ten die Wirte alle Mühe, ihre Gäste vor elf Uhr vor die Türe zu bringen. Es wurde bestimmt, daß um halb elf Uhr der Wirt die Gäste am Wickel zu nehmen batte. Wurde zur bestimmten Zeit noch ein Gast angetroffen, so zahlte der Wirt für sich drei Gulden und für jeden Gast hatte er noch extra einen Gulden abzuführen. Diesen konnte er sich vom Gast zurückveriangen. Wenn er Glück hatte, war dies der Fall. Immer aber wahrscheinlich nicht. „Für die Handwerkspursche und die dienende Klasse“, so sagte der Stadtrat, „können die Herren und Meister selbst die Poli¬ zeistunde ansetzen und wenn man ihnen nicht ge¬ horchen sollte, so hatten die Meister Gelegenheit, beim Stadtrat Antrag auf Bestrafung zu stellen. Die Deputation der Kinzigkreisabteilung des Landwirtschaftlichen Vereins Baden erließ im gleichen Jahre eine Bekanntmachung, in der zur Gründung eines botanischen Reisevereins einge¬ laden wurde. Der Zweck dieses Vereins war die naturhistorische Durchforschung der verschiede¬ nen Provinzen Deutschland und d«r angrenzen¬ den Länder. Durch die Abordnung einiger Rei¬ senden in diese Gegenden wollte man sich Sämer¬ eien und Pflanzen verschaffen, um sie für die hiesige Gegend zu verwerten. Sogar Württem¬ berg, der höhere Schwarzwald usw., gehörten zu den Gebieten, in denen man auf Ausbeute für die Ortenau hoffte. Heute speist man, wenn man von den Kriegstagen absieht, in Berlin Erdbee¬ ren, die am Abend verher noch in der Ortenau am Stock hingen, oder wir essen Fische, die einige Tage vorher noch das Wasser der Nordsee peitschten. Wahrhaftig, wie haben sich die Zei¬ ten doch geändert. L. M. KRIEGSHItFSWERK M« V. AS HELDENTUM DERlFRONTi IST FÜR DIE HEIMAT ^HÖCHSTE'®?* VERPFLICHTUNG HAI r SAMMLUNG AM 11. JULI Kriegsschöpfungen der NSV. NSG. Auf einer Besichtigungsfahrt durch Baden und Elsaß zeigte Gauhauptamtsleiter Dinkel dem Reichsamtsleiter im Hauptamt für Volkswohlfahrt A1 1 h a u s einige der letzten Kriegsschöpfungen der NSV.: Eine größere Kindergrippe in einer eigens für diesen Zweck erbauten, sehr ordentlich ausgestatteten Holzbaracke, einen in gleicher Art errichteten neuen NSV.-Kindergarten in S e e i» b a di bei Lahr, ferner die neue Kinderpflegerinnen¬ schule der NSV. in U m k i r di bei Freiburg und das erst kürzlich in Betrieb genommene NSV.» Müttererholungsheim in Tann-Bitschweiler. Die Besichtigung vermittelte die Ueberzeugung, daß die NSV. den wachsenden Forderungen der Zeit trotz aller personellen und materialmäßigen Be¬ schränkungen vollauf gerecht wird und vor allem der werktätigen Mutter mit Rat und Tat zur Seite steht. Vorsicht beim Sammeln von Pilzen Pilzvergiftungen, von denen oft ganze Familien betroffen werden, und die nicht selten sogar tödlich verlaufen, kommen alljährlich vor. In den weitaus meisten Fällen werden sie durch selbstgesammelte Pilze verursacht. Unter den auf Märkten gekauften Pilzen sind Giftpilze infolge der auf fast allen Märkten ausgeübten Marktkontrollen kaum anzu¬ treffen. Wer Pilze sammelt, sollte nur solche Arten nehmen, die ihm sicher als eßbar bekannt sind. Ist er über die Genießbarkeit im geringsten Zweifel, so wende er sich an eine Pilzberatungsstelle. Um die Kenntnis der Pilze zu verbreiten, und damit der Gefahr der Pilzvergiftung nach Möglich¬ keit entgegenzuarbeiten, hat das Reicfasgesundheits- amt einen Ueberblidc über die wichtigsten eßbaren und schädlichen Pilze in gemeinverständlicher Dar¬ stellung im Pilzmerkbla« gegeben, das unter Mit¬ wirkung des botanischen Museums in Berlin-Dahlem und der Deutschen Gesellschaft für Pilzkunde in Darmstadt bearbeitet wurde und durch den Buch¬ handel zu beziehen ist. (Verlag von Julius Springer) Berlin; Ausgabe 1918 , Preis 81 Pfg. Wer Pilze für seinen Haushalt sammeln will, verschaffe sich zunächst durch Beteiligung an Pilz¬ wanderungen unter sachkundiger Leitung di« erforderlichen Kenntnisse. In Zweifelsfällen hole «r Auskunft bei einer Pilzberatungsstelle ein. Zeigen sich nach dem Genuß von Pilzen Er¬ scheinungen, die den Verdacht einer Vergiftung er¬ regen, so versäume man keine Zeit, für ärztliche Hilfe zu sorgen. Bis solche zur Stelle ist, muß man sich bemühen, das Gift aus dem Magen zu entfernen. Falls Erbrechen nicht bereits erfolgt ist, rufe man es dadurch hervor, daß ein Finger tief in den Rachen gestreckt wird. Die schädliche Wir¬ kung des Genusses giftiger Pilze äußert sich ge¬ wöhnlich nach einigen Stunden, bei den Knollen¬ blätterschwämmen tritt sie meist erst nach 8—40 Stunden ein. Hilfe kommt bei der Erkrankung nach Genuß von Knollenblätterschwämmen vielfach» zu spät. Ein Wort zur Haussammlung des Kriegshilfswerkes für das Deutsche Rote Kreuz am Sonntag, it. Juli 1943 : Das Kriegshilfswerk für das Deutsche Rote Kreuz 1942 schloß mit einem Gesamtaufkommen von 3 J 7 412 943 RM. ab. Diese Leistung werden wir im Jahre 1943 durch unseren erhöhten Einsatz übertreffen. Anordnungen der NSDAP, u.deren Gliederungen Ortsgruppe Offenburg-Süd der NSDAP. Morgen Freitag 20 Uhr findet im Saale der „Alten Pfalz“ der Dienstappell der Politischen Leiter der Orts¬ gruppe Offenburg-Süd statt. Daran nehmen teil: Die Politischen Leiter, die Walter und Warte der NSV. und DAF., sowie die Amtsträgerinnen der NS.-Frauenschaft. Die Führer der Gliederungen und Verbände sind eingeladen. Uniformzwang. Not¬ wendige Entschuldigungen mit Angabe von Gründen an den Ortsgruppenleiter. aren zu- -von Ge- am hätte chen Un- jpiel und Bühnen¬ iel seinen ir Schau- srlin ein© ich, nach les Raub¬ st offener ? mit der r nichts“ Jter Tra¬ is Klein© Flaus fin- iihrungen s Gäste war ein nponisten bend der gestaltige ■ musika- * Aussage, gestraffte und der zten sich aist und iankt. rmann. lacht) iffenburg. Stell ver- Haupt- A lärm auf Krono* Roman von G. Firtntller Uh Redde Vorbehalten: Hon-Tnh« Beds Sf4 88 . Fortsetzung Jetzt war es nur noch ein Hauchen, das an die Ohren der Lauschenden drang. Seine Stimm« sank immer mehr, keuchend, «toßweise brach der Atem aus seiner Brust. Die Aerzt« mußten sich über ihn neigen, um ihn zu verstehen. „Ueberall hat man nach mir gesucht — überall war die PoMzei hinter mir her —- ich habe mich verborgen, lebt© unter fremdem Namen-jetzt ist alles zu End© — — alles!“ Sein Körper bäumte sich plötzlich auf, dann fiel er in die Rissen zurück. Erschüttert hatten die Anwesenden das Schuld¬ bekenntnis mit angehört Schwester Inge drückte Houlberg die Augen zu und zog die Decke über das zerfallene Gesiebt. „Wir müssen sofort die Polizei verständigen“, «fcgte Braaneholt, und Löndal nickte. „Vielleicht büßt ein Unschuldiger für ihn. Die rätselhafte Ermordung des Chemikers Dirk Sven- sen hat viel Staub aufgewirbelt. loh glaube so¬ gar, es ist ein Mann unter dem Verdacht der Täterschaft, Svensen ermorde! zu haben, verhaf¬ tet worden“, erwiderte Löndal und verließ mit Inge das Zimmer. * Ueber Genua stieg am blaßblauein Himmel die Morgensonne empor und warf ihre hellen Strah¬ len über den Dampfer „Elga“, der in wenigen Stunden abfahren sollte. Langsam stieg die Sonne höher, die Zeit schritt vor. Je näher die Abfahrtsfunde heranrückte, um so dichter wurde der Zustrom der Fahrgäste. Unter der Menschenmenge, die sich in das In¬ nere des Dampfers ergoß, befanden sich auch drei jüngere Herren, die sich sofort nach dem Betreten des Schiffes an einen Offizier wandten und um eine Unterredung mit dem Kapitän er¬ suchten. Die Unterhaltung wurde sehr leise, fast flüsternd geführt. Es waren Helbing und Urban in Begleitung eines italienischen Kriminalkom¬ missars. „Wir stoßen erst in einer-Stunde ab“, sagte der Kapitän',, al« er die Wünsch© der beiden Herren gehört hatte. Es bleibt Ihnen also zur Ausführung Ihrer Dienstpflicht noch genügend Zeit, meine Herren.“ Die Herren richteten noch einige Fragen an ihn, die er in zufriedenstellender Weise beant¬ wortete. „Sie sind also über alles unterrichtet, Herr Ka¬ pitän?“ fragt© Werner Helbing, und als der An¬ gesprochene bejahte, setzte der Italiener, zu sei¬ nen deutschen Kameraden gewendet, hinzu: „Es bleibt also bei unserer Vereinbarung? Ich gehe voraus, und Sie kommen mir nach?“ Helbing sah sich suchend um. „Ich möchte hier nicht gesehen werden. An¬ dererseits aber müssen wir diese Gefahr auf uns nehmen. Wir dürfen die Kabine keine Sekunde aus den Augen lassen.“ „Dort ist eine kleine Nischel“ Urban wies auf eine Einbuchung des Kajütenganges. „Kommen Sie — wir haben alle drei Plate!“ Lautlos wie Schatten glitten sie hinüber. Plötzlich faßte Urban hart nach Helbings Arm. „Da, sehen Sie doch!“ Vorsichtig neigte der Aagesprochene den Kopf vor. „Ja — das Ist er!“ sagte Helbing, und so leise er auch sprach, seine Stimme klang wie rin ju¬ belnder Siegesruf. Seine Gestalt straffte sich, der ganze Mann schien nur mehr ein Bündel ge¬ spannter Muskeln zu sein. Schnell wechselte er mit dem italienischen Kameraden ein paar Worte. Im Kabinengang war die hohe Figur eines Herrn aufgetaucht. Er war in einen hellen Reiseanzug gekleidet. In der Rechten hielt er eine Zigarette, in der Linken eine Zeitung, in die er lesend ver¬ tieft war. Er sab nicht auf, wie die Kriminal¬ beamten gefürchtet hatten. Langsam kam er näher. Vor einer der Kabinen blieb er stehen und trat nach flüchtigem Klopfen ein. _ Als die Tür hinter ihm geschlossen wurde, ver¬ ließ Halbing mit seinen Kameraden das Versteck. „Kommen Sie!“ sagte der italienische Kom¬ missar. Gewohnheitsmäßig hatte Helbing nach dem Revolver gegriffen und auch Urban hatte seine Waffe entsichert. Ein hartes Pochen an der Kabinentür der Frau Marlene Roth« scholl durch den Gang, der sich jetzt langsam mit Menschen füllte. Zwischen den Reisenden tauchte die Gestalt eines Schiffs¬ offiziers auf. Marlene Rothe, die sich mit ihrem Besucher in einem leise geführten Gespräch befand, wurde Maß wie eine Tote, als an ihre Tür geklopft wurde. „Was soll ich tun? Soll ich auf machen, Nor¬ bert?“ flüsterte eie dem Mann zu, der neben ihr Stand. Norbert Günther war sehr blaß geworden, aber er zwang sieb zur Rübe: „Selbstverständlich — es wird sich jemand in der Kabine irren.“ Marlene preßte in jähem Angstgefühl die Hän¬ de ineinander. „Herein“, sagte sie heiser. Langsam öffnete sich der schmale Türflügel, und Im selben Augenblick griffe der Entsetzens¬ schrei der Frau, die beim Anblick der Eintreten¬ den zurücktaumelte, durch den kleinen Raum. „Mein Gott-“ Urban verstellte sofort die Tür, da er fürchtete, daß Marlene einen nutzlosen Fluchtversuch wa¬ gen würde. Aber Marlene Rothe dachte nicht daran. Si« stand wie festgebannt auf ihrem Platz und starrte mit schreckweiten Augen auf Helbing, der ihr die furchtbare Verkörperung der Gerechtigkeit erschien. In ihrem fieberhaft arbeitenden Gehirn sah sie sich vor den Richtern, und in ihren Ohren dröhnte schon der Schuldspruch, der über sie ge¬ fällt werden würde: „Im Namen des deutschen Volkes —“ „Ich habe mit Ihnen zu sprechen, Frau Rothe“, sagte Helbing und trat auf sie zu. „Aus welchem Grunde wollen Sie Ihre Heimat verlassen?“ Sie richtete sich etwas auf und wandte den Kopf ab. Ihr Blick jrrte in die fernste Ecke der Kabine. „Ich mache eine Erholungsreise — — weshalb fragen Sie mich danach?“ Ihre Worte sollten hochmütig und ärgerlich klingen. Aber Helbing hört nichts wie ihre Angst heraus. „Weil ich das Recht habe, Sie zu fragen!“ Helbings Stimme klang hart wie Stahl. Unwill¬ kürlich schlug Marlene die Augen nieder. Der italienische Kommissar trat vor. „Ich verhafte Sie, Norbert Günther, unter dem dringenden Verdacht des vorsätzlich begangenen Mordes an Valentin Rothe, und Sie, Marlene Rothe, unter dem Verdacht, dem Verbrechen Vor¬ schub geleistet zu haben.“ Nach Helbings Worten trat eine sekundenlange Stille ein, welche der Ruhe vor dem Sturm glich. (Fortsetzung folgt) |