zum Hauptmenü
seinen mannhaften Worten auf die Gefahren des hyper¬ nationalistisch verseuchten Alldeutschtums aufmerksam ge¬ macht hat. Seit Jahren treten wir an dieser Stelle gegen diese größte Gefahr für eine positiv-religiös in¬ tendierte Auffassung aller staatlichen, sozialen, wirt¬ schaftlichen und kulturpolitischen Verhältnisse auf, ohne selbst in allen positiven Kreisen Beachtung zu finden. Der chauvinistische Nebel, der deutsche Größenwahn von dem deutschen Volk als dem unübertrefflichen und einzigartigen, das unbesiegbar ist, das die größten Feld¬ herren, die besten Schulen, die besten Universitäten, den mächtigsten Handel, die vollkommenste Technik, die un- besiegliche Großindustrie besitzt, hatte Herzen und Ge¬ hirne auch der Besten in unserm Reiche erfaßt und gegen das süße und berauschende Gift des Nietzscheanismus immun gemacht. Wie wahr ist es, wenn Düringer sagt, daß diese „unheilvolle Lehre tief in konservative Kreise gedrungen sei." Exzellenz Düringer irrt in dem einen Punkt, wenn er glaubt, daß die alldeutschen Organe Hammer, Ostara, Heimdall nicht in weite Kreise ge¬ drungen seien. Auch wenn man zugeben will, daß diese literarischen Erzeugnisse nicht direkt zur Kenntnisnahme weiter Volkskreise gekommen seien, so ist doch zweifellos, daß indirekt maßgebende deutsche Kreise: Theologen, Juristen, Verwaltungsmänner, Industrielle, Gewerbs- leute, sogar Landwirte von dieser Lehre erfaßt wurden. Als die Diderot, d'Alembert, Voltaire, Grimm ihre be¬ rühmte „Enzyklopädie" Herausgaben, war ihre Wirkung nur auf kleine Kreise beschränkt und doch haben sie in Verbindung mit Rouffeaus „Emil" und „eontrat sociale" die französische Revolution von 1789 gemacht! Vergessen wir nicht, daß diese Dilettanten-Erzengnisse: Hammer, Heimdal. Ostara u. a. — ich habe sie in meinem Buch über „Konservative Zukunstspolitik" ausführlich behandelt — nur ein banausischer Abklatsch sind der grundlegenden Werke von Paul de Lagarde, Felix Dahn, Chamberlain, Drews, die, fanatische Feinde des positiven Christentums, die Lehre Nietzsches und die bequeme, politisch zurechtgestutzte Scheidemünze eines verstiegenen Materialismus vom „ewigen Volk" als dem „alleinigen Gott" umformen und sich dabei des nie ver¬ sagenden Mittels eines raffenmäßig aufgemachten Anti¬ semitismus bedienen. Wenn der Geschäftsmann, Be¬ amte, Landwirt usw. auch den Nietzscheanismus zu¬ nächst nicht versteht, daß der „Jude an allem schuld sei", das geht ihm ein, wie Honigseim, da er ja praktisch jeden Tag erfährt, in wie gewaltsamer Weise das Juden¬ tum an der Revolution und ihren Folgen beteiligt ist, und es schmeichelt ihm und wirkt wie ein Opium der Seele, daß er selbst, der einzigartige Deutsche, eigentlich an allem unschuldig ist. Er vergißt dabei gerne, wie Liberalismus, Häckelianismus, heidnischer Monismus, Industrialismus und Großkapitalismus die wurzel¬ mäßigen Erreger der Revolution und unserer Niederlage sind. Daß auch heute noch der Nietzscheanismus ein be¬ liebtes Mittel „konservativer" Agitationsform ist, weiß der Unterrichtete. All jene „Rechtsstehenden", die sich aus Weltanschauungsgründen oder aus Gründen per¬ sönlicher Lebensführung nicht zu einem durchgearbeiteten christlichen Lebensstil bekennen können, sind Nietzsche- aner und Vertreter eines billigen Raffen-Antisemitismus und ..deutscher Religion" mit dem „deutschen Gott" auf der Unterlage des nietzscheanischen religiösen Nihilismus. Hat doch erst in diesen Tagen — wie die Blätter berichten — der Oberpräzeptor Haug als Vertreter der Deutsch-nationalen Volkspartei (württemb. Bürgerpartei) in Schwäbisch-Hall Nietzsche als denVorläufer und Propheten der Deutsch-Nationalen gefeiert. Von dem Christentumshaß und der Umwertung aller Werte hat der Herr Oberpräzeptor natürlich nichts gesagt, denn die schwäbischen Bauern sind in diesem Punkt der „Belehrung" kaum zugänglich. Dagegen wurden die anti-demokratischen, anti-sozialistischen Ge¬ danken Nietzsches in den Vordergrund gestellt, seine Ver¬ herrlichung des Krieges und der Wille zur Macht. , Kritisch darf dazu bemerkt werden, daß Nietzsche durch¬ aus kein Lobredner des „preußischen Militarismus" war. Niemand hat verächtlicher von den Generälen und von Bismarck gesprochen wie er; er war auch kein Lobredner des Deutschtums, :r hat ganz im Gegen¬ teil die Deutschen als das verächtlichstem:!» dümmste Volk behandelt, seine größten Dichter mit Schmutz be¬ worfen, dagegen Polen und Franzosen in den Himmel erhoben. Er war stolz darauf, von pol¬ nischer Abstammung zu sein, und als der Größenwahn bei ihm vollkommen krankhaft durchbrach, hat er sich für den König von Italien gehalten. Es hat nicht den Anschein, als ob die gegenwär¬ tige deutsch-nationale Volkspartei von der geistigen und sittlichen Verseuchung eines „nietzscheanisch" orientierten Alldeutschtums befreit wäre. Wenn es Männern wie Graf Posadowsky, v. Delbrück und Düringer nicht gelingt, der neuen „Rechten" geistige Elemente aus dem Gesinnungskreis des Christentums zuzu¬ führen, wird sie nie eine Volkspartei werden. Mit bil¬ ligem Antisemitismus, Großkapitalismus und Großindu¬ strialismus erreicht man nichts. Gewiß werden die offen liegenden Schäden der Re¬ volution alles, was sich zum Besitz rechnet, vereinigen; aber dies Band ist zu dünn; auch der Augenblicks¬ erfolg, den die-Partei bei den nächsten Wahlen sicher erreichen wird, kann das Band nicht verstärken. Man kann die Massen heutzutag nicht mehr ausschalten, man hat sie erzeugt und auf die öffentliche Plattform g e- rufen; nun gilt es, mit ihnen Politik zu machen. Das ist schwer, denn es handelt sich um eine Gesin- uungsUmbildung. Diese kann nur durch eine ziel- bewußte positiv-religiöse Arbeit, die von Grund aus baut, erreicht werden, die sich aber nicht in den Dienst der „oberen Schicht" mit ihren „Interessen" und ihrer un¬ christlichen eudämonistischen Lebenslehre stellt, sondern das ganze Volk umfaßt und dieses Volk befreit vom Gro߬ kapitalismus und Großindustrialismus, einschließlich des Groß-Agrarismus, die zum andern geistig feinfühlig und hellhörig genug ist, um auch aus dem Toben dieser furchtbaren Revolution den Schrei der deutschen Menschenseele nach Erlösung aus dem proletariats¬ züchtenden Mechanismus der heutigen unsozialen Volks¬ wirtschaft zu vernehmen. A. Röder. Mwan-erung aus der Ostmark. Eine Gefahr für das Deutschtum. Aus den bedrohten östlichen Grenzgebieten — so wirb uns von unterrichteter Seite geschrieben — die nach dem Machtspruch der Entente den Polen ohne weiteres zu¬ fallen oder die durch Volksabstimmung über ihre künftige Staatszugehörigkeit selbst entscheiden sollen, hat eine starke Abwanderung der deutschen Elemente eingesetzt. So menschlich begreiflich dies für den Einzelnen ist, so ist es als Massenerscheinung doch eine große Gefahr für das Deutschtum und für die Heimat. Das Deutschtum braucht jetzt da draußen jeden Mann und jede Stimme. Und in der Heimat ist Not, Arbeitslosigkeit und Wohnungsmangel im Überfluß vorhanden, die durch erheblichen Zustrom aus dem Osten noch gesteigert werden würden. Daher ergeht die Warnung an alle, sich mit dem Plan sofortiger Übersiedelung tragenden Deutschen, vornehmlich der Beamten, Lehrer und Kaufleute, sich ihre Absicht noch einmal gründlich zu überlegen. Den dort verbliebenen Deutschen ist durch den Friedensvertrag für die Option, d. h. ob sie Deutsche bleiben oder Polen werden wollen, zwei Jahre Zeit gelassen. Ein jeder kann daher die Ent¬ wicklung der Dinge an seinem bisherigen Wohnort in Ruhe abwarten. Je fester und geschloffener das Deutsch¬ tum in den bedrohten Gebieten auftritt, um so weniger hat es von den Polen zu fürchten. Der Abwanderer muß ferner berücksichtigen, daß, wenn er ohne zwingende Notwendigkeit seinen alten Wohnsitz verläßt, er im Reich nicht die Aufnahme finden wird, die er vielleicht erwartet. Unterstützungen auS der Flüchtlingshilfe kommen für ihn nicht in Betracht. Die Wohnungsnot ist bei uns so groß, daß er kaum Unter¬ kunft finden wird. In vielen Gemeinden ist eine Wanderung untersagt. Und Arbeit ist auch schwer zu b«. schaffen. _ Amerika will Mexiko annektieren. England stimmt zu. Paris, 18. August. Rach znverlaEgen Meldungen a«S Amerika find die Beziehungen zwischen den Beretnigien Staaten und Mexik, gespannter denn je. Die führenden amerikanischen Blätter sehen einen Konflikt voran- und erklären, daß England fj^ mit der Annexion Mexikos durch die Bereinigten Staate» einverstanden erklärt habe. Das reiche Mexiko mit seinen gewaltigen Silberberg, werken steckt den Amerikanern schon länge Jahre in der Nase -und sie halten nun den Augenblick für gekommen, sich dieses Land „im Namen der Zivilisation" anzueignen. Carranza wehrt sich. Der mexikanische Präsident Carranza läßt sich nicht einichüchtern und wehrt sich seiner Haut. So bat er den Haupthetzer, den britischen Geschäftsträger, in Mexiko Commins. kurzer Hand aus Mexiko ausgewiesen. Die Engländer behaupten, aus Arger darüber, daß man Carranza bis letzt noch nicht als Präsident anerkannt habe. Die amerikanische Presse nennt die Handlungsweise Carranzas einen England angetanen Schimpf, der es per- anlaffen könne, gegen Mexiko vorzugehen. „New Dork Herold" erklärt, die Ausweisung Commins käme einer Deportation gleich. _ Die Mörder der Jarenfamilr'e. ^ " Niesenprozeß gegen 164 Personen. Die Moskauer „Prawda" veröffentlicht ein Dokument, Las geeignet erscheint, allen in Westeuropa verbreiteten Gerüchten, daß der Zar noch lebe, ein Ende zu machen. Das Dokument ist der Bericht der Untersuchungs¬ kommission. die der Oberkommandierende der sibirischen Armee Domos towitich entsendet hatte, um an Ort und Stelle alle näheren Umstände über das Ende des Zaren Nikolaus 11. zu erheben. Die Kommission bestand aus zehn Senatoren der Omsker Regierung, die am 18 . März d. Js. nach monatelangen Erhebungen amtlich feststellen konnten, daß der Zar und dessen Familie tat¬ sächlich in furchtbarer Weise getötet wurden. Alle bisher gemeldeten Einzelheiten über den Tod der Zarensamilie sind unrichtig. Der Zar und seine Angehörigen wurden nicht durch einige Mann der Bewachung heimlich er¬ mordet. die Zarenfamilie bildete vielmehr den Gegenstand eines fürchierlichen und blutigen Schauspiels für eine Menichenmenge. die die Tötung von der Wache erzwang. Nicht weniger als 164 Personen werden in dem Bericht der Omsker Kommission als Mörder der Zaren¬ samilie namentlich angeführt. Beeidete Aussagen liegen dafür vor. daß diese 164 Menschen den Zaren, die Zarin und deren Kinder vom Leben zum Tode beförderten Die Grausamkeit der Morde erinnert an die Schilderung von Indianer!ölungen. Die Omiker Regierung hat auf Grund dieser Erhebungen die Anklage wegen Moides gegen die l64 Personen erhoben. Alle konnten verhallet werden und wurden den ordentlichen Gerichten überunejen. Der Prozeß soll öffentlich statlfinden. Ludendorffs Denkwürdigkeiten. Der L-Doot-Krieg. Das lange angekündigte, sehr umfangreiche Buck Ludendorffs erscheint nunmehr. Der General behändest darin zunächst das Risiko des verschärften U-Boot-Krieges und sagt: Um die Jahreswende 1916/17 war die militärische Lage ungemein schwierig und ein Ausweg kaum zu finden. Deshalb gewannen die Friedens- und U-Boot-Frage eine außerordentliche Bedeutung. Ludendorff kommt dann auf das deutsche Friedensangebot vom 12. Dezember 1 dl 6 , dem er skeptisch gegenüberstand, und der bekannten Note des Pcäsisenten Wifton vom 18. Dezember, in der die Kriegführenden um Bekanntgabe der Bedingungen ersucht wurden, zu sprechen. Da die Entente sich ablehnend ver¬ hielt, blieb nach Ludendorff, als letztes Mittel, den Krieg in absehbarer Zeit zu beenden, nur der uneingeschränm U-Boot-Krieg. Der General schildert dann die Verhand¬ lungen, die zu dessen Erklärung führten. Die ent¬ scheidende Besprechung fand am 9. Januar unter oew Vorsitz de« Kaisers s'att. Anrtz Reiff,Le„»,-ser ^"raÄ Niitergui Wroynowo. . Ostmärkischer Roman aus der Vorkriegszeit von Guido Kreutzer. 8 j lNachdruck »erboten.) .Also um die Sache kurz zu machen, Irene — sag mal. wie dächtest du darüber, wenn demnächst ein junger Herr von gutem Namen, gutem Aussehen und anständiger Lebens¬ stellung bei mir antreten und mich zum Schwiegervater er¬ bitten würde?" . . . ^ . .Dann würde ich nicht das mindeste dagegen haben. Papa — sofern dieser junge Herr sich nur auf dich de- schräntt^ — dürfte er wahrscheinlich verflucht wenig Wett" legen. Ich wäre doch in diesem Falle nur der vor- ^ §-trnlimnnn. binte: denen breitem Rücken ihm oie nevuche Eroberung winkt — genanm Fräulein Irene Kamp. Und nu paß mal auf. Mädel: jetzt wollen wir ernst, .hast reden wie zwei Männer. Also der aste Freiherr von Schilk ist doch gestorben. Und nun tritt sein Sohn die Erbschaft an. Natürlich wird er daran scheußlich wenig Freude haben. Denn nicht wahr — was ist von Wrov- nonw noch übriggedlieben. nachdem ich die drei Vorwerke Rocazewo. Chelzonka und Palczynn dem alten Herrn nach und nach abgetanst habe. Ich kann es aus dem Kopf nicht sagen, aber so ungefähr 1600 Morgen, davon dreioiettet unter dem Pfluge, dürsten der ganze Rest sein. Und wären diese sechzehnhundert Morgen unverschuldeter Besitz, dann" würden sie immerhin noch genügen, den jungen Herrn satt- zumachen. Aber so? Aber ich will mich nicht verschwören: denn ich habe mich absichtlich um die Einzelheiten nicht bekümmert. Ging mich ja auch gar nichts an. Trotzdem weiß ich: — Landschaft, zwefte Hypothek, dritte Hypothek und noch ein paar kleine Privatverpflichtungen . . . das alles lastet aus diesen sechzehnhundert Morgen! Möglich, der junge Herr schläft fortan in seinem eigenen Bett! Mög¬ lich aber auch — selbst das gehört schon zur Masse. Maffe sag ich — denn nach menschlicher Berechnung ist es ja nur eine Frage der Zeit, wenn die Geschichte zum Klappen kommt. Rekvektive rum Äukomm-nfionn>>n I H N-r i«na» l Herr überhaupt noch zu nächstem Zinstermin die nötige , Summe zusammenbekommt. > Und da setzt nun meine Kombinatton ein. Nämlich so- ' weit ich die Schills kenne — eine scheußlich selbstbewußte ! Gesellschaft! Kein Fehler — beileibe nicht. Im Gegenteil — mir gefällt sowas. Gefällt mir außerordentlich. Und wohl jedem, der sich solche feudale Weltanschauung leisten kann. Dem jungen Freiherr» von Schill aber dürste das in Zukunft — wenn er nur auf sich allein angewiesen wäre — bedenklich schwer fallen. Weil ihm sehr bald der Boden unter den Füßen wegbröckeln würde. Aber dazu läßt er es natürlich nicht kommen. Einfach eine unmögliche Idee, daß er Wroynowo so glattweg aufgeben würde. Ich Hab' mal irgendwo gehört — nach der dritten Teilung Polens haben die Schills als eine der deutschen Adelsfamilien sich auf dem Grund und Boden festgesetzt. Tradition nennt man sowas. Und ein Sakrileg, wer an der Unantastbarkett solcher Traditionen zweifeln würde. Der Assessor von Schill denkt jevenfalls natürlich nicht im hitzigsten Fieber daran: für ihn wird es einzig und allein darauf ankommen, den ihm verbliebenen restlichen Gutsbesttz nicht nur zu Hallen und wieder lebensfähig zu machen, sondern auch so schnell wie möglich die drei Vorwerke wieder zurückzuholen, die der Alle - i so leichtsinnig aus der Hand gegeben hat. Und dazu gibt es eben nur einen einzigen Weg: — Heirat! Natürlich nur mit einem jungen Mädel, das neben der entsprechend großen Mitgift auch den Nachweis führen kann, aus guter Familie zu sein und eine tadellose Kinder¬ stube zu besitzen. Nebenbei natürlich muß sie entsprechend repräsentieren können und in jeder Beziehung große Dame ^ sein. Denn das gehört nun mal dazu. i Er schwieg eine ganze Weile. Rauchte stark und grübelte ' in die auffteigenden Oualmwollen hinein. Vielleicht wollte er seiner Tochter Zeit zu einer Antwort geben. Plötzlich begann er weiter zu sprechen. „Na. Irene — die Schlußfolgerungen dieses lichtvollen Vortrages könnte ich mir eigentlich ersparen. Du bist ja genau so klug und wirst sie selbst ziehen können. Denn wenn ich mit meinen Überlegungen erst einmal soweit gekommen bin. dann ist es auch eigentlich selbstverständlich, ! Daß ich — gewollt oder nicht gewollt — dich mit den N? günstigen Heiratsplänen dieses jungen Herrn in VerbmdwH Dringe!" ! Seine Tochter hatte sofort eine Gegenfrage zur Hand. »Sag' Papa — der Asseflor von Schilk hatte mit dir über feine Heiratspläne demnach doch bereits gesprochen?" »Aber Irene — keine Idee! Erstens kenne ich ^ überhaupt noch nicht und zweitens .habe ich nie im Leb» — nicht einmal schriftlich — ein Wort oder eine Zeile n» ihm gewechselt!" . »Und woher weißt bu. daß er sobald zu heiraten s» abfichtigt?" . »Weil das für ihn eine Schlußfolgerung einfachster vs» primitivster Notwendigkeit ist." ' Sie schob langsam die Schultern hoch. ^ »Es ist möglich: wir können es beide nicht beur teüA Aber sofern du recht hast — vermute ich. daß er seine bereits getroffen hat." j »In den acht Tagen sell seines Vaters Tod?" ^ »Nein. Sondern schon längst vorher. Er Hank " schließlich auch genügend Zeit und Gelegenheit." Der Kommerzienrat winkte ab. „Kein Gedanke daran. Irene. Sonst hätte mir ft» Later längst etwas davon gesagt. Oder zumindest - Justizrat Schumann oder irgend einer von unseren samen Berliner Bekannten. Denn siehst du — Ich mich eigentlich sonderlich darum kümmerte, bin die Einzelheiten der Lebensführung des Affeflor von sspit ziemlich genau unterrichtet: merkwürdig gut sogar, dmi? - sagen. Na — das ist ja nun weiter nicht so Denn zum Teil verkehrt er ja in den Kreisen, unfern Umgang bilden. Und da kann es früher oder nicht ausbleiben. daß einem dieser oder jener mit Einzelheiten aufwartet. Aber was ich mir auch bisb^^ zählen ließ und was man mir auch immer an Newg»^^ zutrug — das eine steht wohl fest: der Assessor mutz ^ ^ ganz wunderlicher Mensch sein. Scheußlich korrekt in Lebensführung. Ich möchte beinahe sagen — mehr korrekt. Und ich kann's mir nur so erklären, daß er -Hörner wahrscheinlich schon während seiner Student' !«baelaufen bat. Jetzt berttckt ia in seinem Gemüt? |