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UM vollen «sxeiühl deiner pulriischen Verantwort- ^ür aus. Um Niitte Januar lief bei der Heeresleitung, so erzäblt Ludendorff weiter, tzoärtigen Amt eine Äußerung des Grafen vom 10. Januar ein. in der es hieß, daß die über bewaffnete Handelsschiffe die Friedens- des Präsidenten Wilson zum Scheitern Mrde. Luoendorft war davon überrascht. Von «ren Vermittlung des Präsidenten Wilson war die Rede gewesen. Sowohl Ludendorff wie Kanzler war der Ansicht, daß sich Graf Bernstorff Schreiben vom 10. Januar nur auf den Schritt ^>om 18. De ember bezogen haben könnte. Am ^ sagte der Reichskanzler zum Grafen Bernstorff: ^^entschlossen, das Risiko (des Bruchs und mög- * A des Krieges mit den Vereinigten Staaten) auf hmen." Besorgnis vor der Revolution, hend bespricht Ludendorff auch die inneren Vor- ^Deutschland im Frühmhr und Sommer 1917 und e Oberste Heeresleitung sah mit steigernder Sorge amungsniedergang in der Heimat. Der Reichs¬ sand keinen Ausweg aus der Lage und noch 2 Kraft zum Sandeln. Ludendorff schildert dann ^ scheu Vorgänge im Juli 1917, die zur Friedens- des Reichstags und zum ersten Abschiedsgesuch Hollwegs führten, das ybgelehnt wurde. Ich "ß:gt Lndendorfs, nach dem Vorgefallenen den nicht mehr für den geeigneten Mann halten, der he Volk aus dem Tiefstand der geistigen Spann- zum S;ege führen könnte . . . Die Hoffnung, Übereinstimmung mit dem Reichskanzler für zu arbeiten, war zusammengebrochen, ßedsgesuche Ludcndorfss und Hindenburgs. ^schrieb, sagt Ludendorff, deshalb mein Abschieds- ^und der GeneralieldmarsÄall schloß sich mir an. . hatte der Kronprinz am 12. vormittags eine -che mit den Parteiführern des Reichstags, die sich zahl nach für sofortigen Kanzlerwechsel erklärten führten, daß ihnen an einem Bleiben des ^nichts liege. Für ihn trat niemand ein. Der tstschlob sich nunmehr, ein neues Abschiedsgesuch bskanzlers anzunehmen/ Das belgische Pferd. die Friedensnote des Papstes vom 1. August risst, die sich auf den Boden eines Friedens ohne nen und Kontributionen stellte, so versprach sich orff von diesem Versuch, zum Frieden zu kommen, Die Antwort des Reichskanzlers Michaelis deckte mchsalls nicht mit seinen Anschauungen. Ende oder Anfang September hieß es, so erzählt orff, plötzlich, es böte sich Gelegenheit mit der zu Besprechungen zu kommen. Aus dem neutralen -war die Kunde gekommen, England erwarte von Erklärung über Belgien. Das Friedesgespräch zu verschiedenen Erörterungen mit dem Reichs- ' über die belgische Frage. Der wirtschaftliche An- i Belgiens wurde unser Ziel. Ich erwartete, daß «kretär v. Kühlmann in einer Reichstagsrede Ende ber eine öffentliche Erklärung über Belgien in Sinne abgeben wurde. Am 20. September batte i Haesten mit ihm eine längere Besprechung hier- Der Staatssekretär verhielt sich indessen ablehnend «rte: sagt Ihnen überhaupt, daß ich geneigt bin» baS Belgien zu verkamen? Darüber habe ich zu ent» Vorläufig steht dieser Gaul gar nicht zum 3n seiner Rede vom 9. Oktober sprach er nicht über sondern über Eliciß-Lothringen und die Un- eit des Reichsgebiets. Von der Friedensaussicht 'Mt mehr die Neoe. Ludcnvorffs Entlassung. Aer seinen Sturz spricht Lndendorfs ausführlich. Idem Eingang der zweiten Note Wilsons fand in die große Kabinettssitzung statt, in der Ludendorff ' Organisation eines neuen nationalen Widerstandes Es schien auch zwei Tage lang so, als ob der weitergefübrt werden sollte. Hindenburg erließ Armeebefehl, der sich in schärfster Weise gegen »ausiprach. über diesen Armeebefehl ist Ludendorff fester eigenen Darstellung letzten Endes gestürzt. Der w ach sich am 19. Oktober aeaen diesen Armee- te olympische Ruhe., Und er ist der Mann mit am Grundsätzen. Was ihm natürlich durch einen Ehrgeiz erleichtert wurde, der — soviel ^ristiken ich auch über ihn hörte — Anfang und aer ganzen Lebensmaxime ist. Gewissermaßen schade armen Kerl, daß er hinterrücks so um alle Zukunsts- . D kommt. Aber na — wenn er dich heiratet und Vorwerke wieder mit in die Ehe bekommt und herbem ein paar Groschen, dann kann der Wtoy- auf netto 8—9000 Morgen abrunden und wird ^adbesltzer und kriegt den Johanniter-Orden und Herrenhaus und den Kreisausschutz. und endet « vielleicht doch noch mal als Oberpräsident der .Dosen oder als LandwirtichaftZmimster." ^ tunge Irene Kamp hatte tm Klubsessel gelegen und «ater zugehört, wie er mit großartigen Hand- SM sprunghaft lebendig und fast ein bißchen « aufgeregt seine Geschichte erzählte. Sie nahm das ernst. Nicht eine Sekunde dachte sie daran. Machte es ihr doch, wie sich der Vater während ^T^senhelt und in den letzten acht Tagen das alles , Latt zurecht gelegt hatte. Geradezu einen raffi- hatte er sich ausgesonnen. Er war wirklich des Tages; und er war vielleicht Kaufmann im des Wortes: und vor allen Dingen ein Mensch. , AMg bemüht blieb, sich selbst und das einzige Kind, ^>cch. im Leben vorwärts zu bringen. letzt wieder. Und zweifelsohne hatte es etwas «Andes. wie er seine Ideen so ganz als Selbst- «ketten aufgefaßt zu sehen wünschte und alle Möglichen Hindernisse schon in Gedanken mit seiner " selbstherrlichen Handbewegung so einfach dei- üenlang konnte man ihm zuklären. ohne müde zu gerade dies Thema — es war wohl doch Zeit, es denn schließlich spielte sie selbst darin eine ihr «Lene Rolle, die ihr schon in der Theorie unerträg- versetzte sie denn kürzer, als eigentlich tn ihrer beseht aus. Ludendorff fühlte, daß er das innerliche Ver¬ trauen verloren hatte, und bat um seine Entlassung. Wilhelm ll. gewährte sie ihm mit den Worien: „Ihr Abgang wird mir ermSqlichcu, mir mit Hilfe der Sozialdemokraten ein neues Reich zu schaffen." Ludendorff ging vom Kaiser zu Hindenburg, dem er sagte: „In vierzehn Tagen werde« wir keinen Kaiser mehr haben." In den Schlußkapikeln behandelt Ludendorff ausführ¬ lich die Kämpfe im Westen im Jahie 19l8 und untersucht von seinem Standpunkte aus die Gründe, die zum mili¬ tärischen Zusammenbruch, zum Waffenstillstandsangehot und schließlich zum Frieden führten. politische Rundschau. Deutsches Reich. Schutz der inländischen Schuldner. Der Ausschuß für Volkswirtschaft erledigte zustimmend zwei Verord¬ nungen, die ihm zur Beschlußfassung von der Regierung vorgelcgt waren. Die eine bezieht sich auf die Geltend¬ machung von Ansprüchen von Personen, die im Auslande ihren Wohnsitz haben, gegenüber von Schuldnern. Die neue Verordnung schützt die inländischen Schuldner auf weitere drei Monate bis zum 11. Dezember 1919 gegen Zugriffe von den bezeichneten Personen und verlängert die Verordnung vom 7. August 1914. — Nach längerer Erörterung fand die zweite Vorlage über Erhöhung der Zeugengebühren auf 15 Mark bezw. 23 Mark ein¬ stimmige Annahme. 4 - Heimkehr der Kriegsgefangenen aus Serbien. Nach Mitteilung von gut unterrichteter Seite sollen alle deutschen Kriegsgefangenen in Serbien in kurzer Zeit in die Heimat entlassen werden. Der Abtransport aus Serbien werde voraussichtlich am 23. August beginnen. 4 - Ein polnischer Minister für die ehemals deutsche« Gebiete. Wie aus Warschau gemeldet wird, ist alS Minister für die abzutretenden Posener und westpreußischen Gebiete von der polnischen Regierung der frühere deutsche Reichstagsabgeordnete Seyda in Aussicht genommen. Lloyd George und Churchill in Köln. Der britische Premierminister Lloyd George. Minister Churchill sowie Asquith sind in Köln, wo sich das Hauvtauartier der englischen Kontinentaltruppen befindet, eingetroffen. Es ist der erste Fall, daß seit fünf Jahren ein aktiver Staatsmann der Entente deutschen Boden betritt. Zur Feier der Anwesenheit findet eine große englische Truppen¬ parade statt. 4 - Einzug der Belgier in Malmedy. Über den Einzug der Belgier in Malmedy bringen die belgischen Zeitungen ausführliche Berichte. Trotz ihres guten Willens, den Empfang in der Stadt möglichst rosig zu schildern, haben die Brüsseler Journalisten der Wahrheit die Ehre geben müssen. Der .Viengtieme Siecke" bemerkt, daß die Stadt¬ räte, die sich an der Begrüßung beteiligten, davon entzückt schienen, daß Malmedy zum alten Vaterlande zurückkebrte. Nur Hei zwei Herren» Lang und Brayard, den eigentlichen Probelgiern sei das „schienen" zu wenig. In der Nacht vor dem Einzug war auf dem Felsen über der Stadt die preußische Fahne aufgepsianzt worden, die von einem Führer des Annexionismus Colson herabgeholt wurde. Aus dem Volke hätte sich offenbar niemand dazu bereit¬ gefunden. Posen. X Polnische Arbeiter für Nordfrankreich. Eine polnische Regierungserklärung besagt, daß die Besprechungen zwischen der französischen Regierung und der polnischen Delegation über die Frage der Heranziehung polnischer Arbeiter für die Wiederausbauarbeiten in den zerstörten Gebieten in Frankreich zu einer vollständigen Einigung geführt haben, und daß die Zuwanderung polnischer Arbeiter von größerer Ausdehnung sein wird, als man ursprünglich glaubte. Ungarn. x SVVV Kommunisten unter Anklage. Die Staats¬ anwaltschaft trifft große Vorbereitungen zum Massenprozeß Zegen die Kommunistemührer und ihre Helfer. Es wurde die Beschlagnahme sämtlichen Vermögens der gewesenen Volkskommissare verfügt. Infolge der Ausdehnung des Prozesses hat die Staatsanwaltschaft verschiedene Gruppen für die einzelnen Delikte geschaffen. In dem Monstre» prozeß wird mit über 3000 Anaeklaaten gerechnet. Wie »Also wenn der Assessor von Schill sich noch nicht ge¬ bunden hat. dann wollen wir ihm beide wünschen. Papa, daß er eine recht gute Wahl kifft. Und im übrigen glaube ich. es ist die höchste Zeit, daß du tn deine Bank fährst." Der Vater sah sie verblüfft an. .Aber erlaube mal. Kind — die Bank rennt mir nicht weg. Und ich fange doch hier nicht eine große Debatte an. um sie so einfach unbeendet zu lassen. Wir müssen doch zu einem abschließenden Ergebnis kommen." .Sind wir doch schon gekommen." Der alte Herr machte ein riesig erstelltes Gesicht. »Also demnach bist du damit einverstanden. Irene, wenn ich demnächst bei möglichst unpassender Gelegenheit die er¬ forderlichen Schritte unternehme?" .Vollkommen einverstanden. Papa. Liegt dir soviel daran, dem Assessor zu helfen, dann steh dich nur recht sorg¬ sam nach einer passenden Gattin für ihn um. Ich verstehe durchaus, wenn du ihm ein gewisses menschliches Interesse entgegenbringst: da doch sein und unsere Wege durch die Fügung des Schicksals sich nun einmal gesteuzt haben und da du doch — ob mit oder ohne deinen Willen — derjenige bist, der jetzt einen großen Teil des Schillschen Familien- und Grundbesitzes in Händen hältst." .Fügung des Schicksals — hast du gesagt, mein Kind: alles was recht ist. Aber meine Sorge um eine paffende Gattin für den jungen Herrn dürste doch überflüssig sein. Denn steh mal. das ist ja gerade das Großartige — keinen Schritt brauche ich zu tun. kein Wort brauche ich zu fremden Menschen darüber zu reden, alles Hab ich schon vorher mit dir abgemacht. Und ist es endlich soweit, denn ersparen wir uns eine Unmenge Rederei und Lauferei. Denn meinen wertvollen väterlichen Segen, daß du eine Freistau von Schill wirst, gebe ich dir dex Einfachheit halber schon beute." (Fortsetzung folgt.) Las ungarische.Amtsblatt" meldet, wurde der Veiieis- .helfer Szamuelys, der Kommandant der Budapest« Terrortruppen, Josef Czerny, verhaftet. Er war aus Budapest entflohen und wollte in Westungarn eine nNe Bewegung ins Werk setzen. Schweiz. X Eintritt in die dritte Internationale. In der Delegiertenversammlung der Schweizer sozialdemokratischen Partei wurde der Antrag des Parteivorstandes, den Ern¬ tritt in die dritte Internationale (Moskau) zu erklm:en. mit 3i8 gegen 147 Stimmen angenommen. Der Beschluß unterliegt der Urabstimmung. Im weiteren Verlauf beschloß der Baseler Parteitag einen Protest gegen den Regierungsbeschluß, der den Beikitt der Schweiz in den Völkerbund ausspricht. Der Völkerbund sei ein reaktionäres Gebilde, gegen das die schärfste Agitation einzulerte» sei. Frankreich. X Jswolski In Paris ist der ehemalige russische Botschafter, frühere Minister Jswolski gestorben. Er war einer der eifrigsten Förderer des stanzösich-ruisischen Waffen¬ bundes. der sich ausschließlich gegen Deutschland richtete. Als Vorkämpfer der deutschfeindlichen Großfürstenpartei setzte er in Paris die russische Forderung, das Frankreich behufs größerer Schlagfertigkeit die dreijährige Dienstzeit einführe, mit Erfolg durch. Die französischen Blätter ge¬ denken in langen Nachrufen der groben Rolle, die Jslvolskt in der Vorgeschichte des Krieges gespielt hat. , . Großbritannien. ^ x Ein neuer Aufstand in Irland. In Londonderry fanden Zusammenstöße zwischen der irischen nationalistischen Bevölkerung und Truppen und Polizisten statt. 400 Soldaten und die gesamte Polizeimacht mußten wiederholt gegen die Volksmenge oorgehen. Mehrere Läden würden geplündert und Schüsse wurden gewechselt. Die Unruhe hielt die ganze Nacht an. Man befürchtet eine Wieder¬ holung der Unruhen. In Cläre dauert der Kleinkrieg zwischen den Sinnfeinern und der Polizei fort. In Moy- saddo wurde eine Polizeipatrouille von Sinnseinern unter Feuer genommen. Amerika. x Erschwerung der Einwanderung. . Dem amerika¬ nischen Senat ist eine Gesetzesvorlage e.ngereicht, die von der Regierung die Festsetzung der jährlich zulässigen Ein¬ wandererzahl verlangt. Ferner sollen alle bestehenden Gesetze über die Einwanderung von Asiaten iür ungültig erklärt werden. Als Norm für die Höchstzahl der zu¬ lässigen Einwanderung werden 6"/» der bereits in den Vereinigten Staaten ansässigen Angehörigen emes jeden fremden Staates angesehen. ' ^ _ " Oer Polenputsch. Sollen wir Oberschlesien jetzt ebenso verlieren, wie wir die Provinz Posen verloren haben? Durch heim¬ tückischen Überfall aus dem Hinterhalt, auf den der harm¬ lose Deutsche nicht vorbereitet war. weil er keinen andern Wunsch hatte als mit dem polnischen Mitbürger Frieden zu haben, und weil er den biedermännischen Versiche¬ rungen Glauben schenkte, mit denen der Pole seine Wach¬ samkeit immer wieder einzuschläsern verstand? Damals,^ im Dezember 1918, standen wir allerdings erst vor derrtt Friedensschluß, für den es galt,8 vollendete Tatsachen zu, schaffen. Mittlerweile hat die Entente iür Oberschlesien Volksabstimmung vorgeschriebe», die aber erst innerhalb sechs bis achtzehn Monaten nach Ratifikation des, Friedensoertrages oorgenommen werden soll. Soll man so lange warten, ist es nickt sklüger fzuzugreifen, solange die Deutschen noch vertrauensselig sind? Wird die Entente nicht auch zugunsten der Polen zurückweisen, wie sie im Grunde doch die Rumänen fetzt wieder in Ungarn nach Belieben schalten und walten läßt? Frisch gewagt ist halb gewonnen — dachten die Polen und schlugen los. In der Nacht zum Sonntag fing es an. Die schwachen Garnisonen und Grenzschutztruppen wurden an zahlreichen Stellen überfallen, wehrlose Ortschaften angegriffen und besetzt, einsame Posten ausgehoben und entwaffnet, auch an einzelnen Mordtaten scheint es nicht gefehlt zu haben. Im ganzen aber soll der Anschlag gescheitert sein. Die Abwehr aus deutscher Seite liegt in der Hand deS Generalkommandos deS VII. Armeekorps in Breslau. Nicht bloß deshalb, weil in Oberschlefien der Belagerungs¬ zustand erklärt ist. Man bat es unzweifelhaft mit einem Vermischtes. , Seltsame Jrrsinnsausälle in London. Wie aus Be¬ richten englischer Irrenärzte beroorgeht. sind in England. vir. als unmittelbare Folgeerschemung r-es »rrieges, zahlreiche Jrrstnnsfälle zu verzeichnen, und in einzelnen Stadteilen Londons treiben sich Wahnsinnige umher, die allerlei Böses onrichten. Es gehen Gerüchte um, daß einer der Irrsinnigen ein neuer .Auffchlitzer" sei, der nächtlich durch die Straßen schleiche und sich seine Ovfer aussuche. Ein Irrsinniger macht sich ein besonderes Vergnügen daraus, die Blusen von Damen, hie in der Untergrund¬ bahn oder im Omnibus fahren, auf irgendeine Werse zu beschädigen. Manche Dame findet plötzlich ihre Bluse von einer Zigarre verbrannt; andere wieder finden ihre Blusen mit einem scharfen Messer so zerschnitten, daß sie aus- ernanderklaffen. Etwa hundert solcher Fälle sind in London in der letzten Woche zur Anzeige gelangt, und es mutz besonders erwähnt werden, daß der zweifellos irr¬ sinnige .Blusenattentäter", der ungemein rasfiniert zu Werke geht, eine besondere Vorliebe für rosa Blusen haben muß, denn diese zerschneidet er am liebsten, während er blaue und schwarze Blusen verschont. Viele Londoner Damen scheuen sich, die Untergrundbahn oder die Omnibusse zu benutzen, weil sie fürchten, daß ihnen das gleiche Schicksal zuteil werden könnte, wie io vielen ihrer Geschlechtsgenossinnen. Auch Zopfabschneider sind zurzett in London in ziemlich großer Zahl vorhanden. In Picca- Lilly konnte man kürzlich einen dieser abnormen Menschen festnehmen. In dem Besitz dieses Mannes, der sehr gut gekleidet war, etwa 45 Jahre zählte und einen vornehmen Eindruck machte, iand man nicht weniger als fünf Paar schaifgeschliffene Scheren, und es scheint, daß er für jede Haarfarbe eine andere Schere verwenden wollte, tzs wurden ferner Fälle gemeldet, in denen Frauen und Mädchen Nadeln in die Kleider gesteckt wurden, und zwar in beträchtlich« Anzahl. Auch solche Taten sind natürlich nur auf Irrsinnige zurückzuführen. Kürzlich erschien eine Dame, die Gattin eines bekannten Parlamentariers, auf dem Hauptpolizeiamt und erzählte, daß nach einem Spaziergang, der sie in das Westend geführt hatte, bei ihrer Rückkehr nach Hauie nicht weniger als zwanzig lange und spitze Nadeln in ihrem Kleide steten ge,u..den hätte. _ - |