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ffchastsleben setzt bergab, deshalb werden die Steuern
. etnkommen. Die Steuerschraube ist zu scharf angezogen.
baden nicht nur kein Vertrauen zur Regierung, sondern
ues Mißtrauen. (Beifall rechts. Lachen bei der Mehrheit.)
^ine kurze Auseinandersetzung folgt noch, in der Minister
iderger. die Abgg-Scheidemann. Heinze und Schultz»
Mberg wiederholt ihren Standpunkt darlegen.
I» der Gesamtabstimmuug wird sodann der Etat gege«
Stimmen der beiden Rechtsparteien Md der Unab-
,gige« ««genommen.
Es folgt die zweite und im Anschluß daran die dritte
ratung des Entwurfs einer Ergänzung des Besoldungs»
—.etzes. — Der Entwurf wird dem Ausschukantrage gemäß
^Laenommen. Nach den Ausschubanträgen werden schließlich
- Berichte des Ausschufles für Petitionen, des sechsten Aus¬
les für Volkswirtschaft und deS siebenten Ausschusses für
,l - Angelegenheiten erledigt.
WDas Saus vertagt sich auf Donnerstag, den 20. No-
ber d. Js. _
Ans Baden»
Karlsruhe, 1. Nov. Die Abg. Friedrich König»
gnnheim, Oskar Muser-Offenburg und Göhring-
riburg haben ihre Landtagsmandate niedergelegt, weil
im Gegensatz zu den übrigen Mitgliedern der Fraktion
Deutschen Demokratischen Partei, der sie angehörten,
die Ablehnung der Beschaffungsbeihilfe für die Staats-
beiter und -Beamten waren. Abg. König hat seinen
ritt in einem längeren Schreiben an die Fraktion aus-
h'rlich begründet. Es heißt darin: „Durch die fort-
hten Bewilligungen von Ausgaben für Teuerungs-
^agen, Beihilfen der Staatsarbeiter, Angestellten, Be¬
tten wird deren Lage nachhaltig nicht gebessert und
ren Zufriedenheit keineswegs herbeigeführt. Auf der
dern Seite werden die Steuerzahler, vor allem das
sWerktätige Bürgertum, mit einem unerträglichen
«erdrück belastet. Die Finanzen des Staate» werden
M eine sehr kritische Lage gebracht werden. Diese
Holitik kann nach meiner Ueberzeugung in ihrer Gesamt»
«rkung auf die Dauer keine guten, sondern nur die
«erschlimmsten Folgen herbeiführen."
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lutzerordentliche ev. Lan-essyuo-e.
Die 4. öffentliche Sitzung.
R Die Sitzung wird um 9'/. Uhr eröffnet. Der Abg.
Miln er spricht das Eingangsgebet.
Der 1. Punkt der heutigen Tagesordnung ist ein
ktrag des 3. Ausschusses, der sich auf den Wuchergeist
»unserem Volk bezieht. Berichterstatter ist Abgeordneter
»Bock (lib.) Im Anschluß an die Kundgebung der
Mode gegen die Vergnügungssucht schildert er das
Here Volksübel, den Wuchergeist, und die brutale Hab-
r, welche gegenwärtig unser Volksleben verderben.
Her Ausschuß war einig in der Beurteilung der Tat-
hen. Die Schuld ist nicht nur einzelnen Ständen bei-
veffen. Es ist beschämend, daß in der Zeit der
recklichsten Not viele Volksgenossen nur darnach trachten,
1 zu werden. Die Gewissen müssen geschärft werden,
daß unser Volk wieder gegen die göttlichen Gebote
orchen werde. Der Berichterstatter verliest die vom
Sschuß vorgeschlagene Kundgebung an die evang. Ge¬
ilemden. In dieser Besprechung redet Abg. Schäfer
Ä-) von den Erlebnissen t>es Bauernstandes während
Krieges; gegen den Wuchergeist hilft nur eine Er-
uerung aus Gottes Geist. Abg. Fitzer (lib.) spricht
seinen Erfahrungen als Staatsanwalt auf diesem
biet: nicht die verschärftesten Strafgesetze des Staates
Hanen den Wuchergeist unterdrücken. Als Vertreter des
^aates begrüßt er warm das Wort der Synode, doch
es nicht bloß eine augenblickliche Wirkung haben,
den Gemeinden draußen muß weitergearbeitet werden,
liit endlich unser Volk gesunde. Abg. Frl. Janson
vert die Notverhältnisse der Großstadt; mit warmen
tzrten richtet sie einen Appell an die ländlichen Abge-
«eten, daß sie aufklärend wirken und nach Kräften die
Hilfsbereitschaft wecken. Abg. Ha aß (Pos.) dankt dem Land-
w auch vorauszusehen, nach den Mitteilungen, vie er
'vor feiner Abreise aus Berlin über die wirtschaftliche
«. die fein Vater hinterlassen. gemacht hat.'
Die kühle kluge Annemarie Rink wußte nicht, woher es
aber plötzlich sah sie ihren Verlobten, den Privat-
ten vor ihrem geistigen Auge geradezu leibhaftig stehen,
sah daneben den Freiherrn von Schill. Und zum ersten
sprang tu ihr ein jäher ohnmächtiger Zorn gegen sich
Wsi auf.
Gewiß — sie würde bald heiraten und eine Sußerll^
"te Ehe führen und mit Hilfe deS Vaters wahrscheinlich
Gatten auch eine angesehene Stellung schaffen. Er war
unleugbar: er stammte aus angesehener Familie, besaß
größeres Vermögen und verstand es heute schon — de»
«urigen seiner Braut ^blindlings sich zu unterwerfen,
zugegeben: aber — er war nicht wie der Freiherr von
der damals vor ihr die Hacken zu kühler Verneigung
nengenommen hatte und gegangen war. Um seinen
en durchzufetzen, um sich fein Stückchen Heimaterde zu
lten. Und in Annemarie war ein Wer Argwohn, war
die Gewißheit: das ist keine Verlobung aus äußerlichen,
rchnenden Motiven, dt« er da einging. So etwas tut
Hansjürgeu von Schill nicht; darin kenne ich ihn! Hat
doch gesunde«, was er wohl in mir vergebens suchte...
Glück. Ich aber muß fortan abseits stehen: und häü'
doch haben können und hätt' ihn doch halten können —
2 in der Stunde, da alles um ihn zusammeubrach. war
Lei mir.
Der Geheimrat hielt noch immer die Zeitung auf den
«n und dachte angestrengt nach. Plötzlich räusperte
sich:
.Also jetzt verstehe ich auch, was mir neulich nicht recht
hen wollte. Wo tch keinen vernünftigen Zusammenhang
Irgendwann mal i» voriger Woche habe ich in einer
»konservativen Zeitung eine Notiz gelesen, die ich dir
Mitteilen wollte. Leider vergaß tch eS: jetzt fällt sie
aber wieder ein: nämlich da stand, daß auf Rittergut
ynowo im Bromberger Regierungsbezirk umfangreiche,
dezu ungewöhnlich ergiebige Kalilager gefunden worden
- Es habe sich zur Ausbeutung dieser Kalilager eia
tortium von Finanrleuten aebildet. NN deren Svitze der
Volk für das Echo, das die Kirchengemeinde und die Stadt¬
mission in Pforzheim mit ihrem Notschrei in badischen und
württembergischen Landgemeinden gefunden haben. Die Not
herrschte auch in den Kreisen, in denen das nötige Geld
vorhanden war. Um nur eine Zahl zu nennen: es sind
39000 Eier eingegangen. Die Hilfe war eine große,
auch der Dank ist groß. Abg. Klein (ldk. Vgg.) schildert
die Großstadtnot in Mannheim. Die Kirche soll nicht
nur die Autorität des Staates stützen, sondern auch das
Gewissen des Staates sein. Er schlägt vor, daß die
Kommunalverbände aufgehoben und die Ablieferung der
Lebensmittel von der landwirtschaftlichen Genossenschaft
übernommen werde. Der Deutsche glaubt an die All¬
macht der Verordnung und die Unfehlbarkeit des
Staates. Der Staat hat gesündigt, weil er zu Anfang
kein Vertrauen zum Bauernvolk hatte. Der Grund des
Uebels liegt darin, -daß viele Gebiete beherrscht werden
von solchen, die die Lebensbedingungen derselben nicht
verstehen. Daher die Ablieferungsunlust des Bauern»
standes. Der Genossenschaftsgedanke ist auch von reli¬
giös-sittlichen und religiös-sozialen Gesichtspunkten mehr
zu pflegen. Abg. v. Hesselbacher (lib.) spricht von
dem, was in der Arbeiterschaft der Großstadt erlebt
wurde. Nicht der Landwirtschaft im allgemeinen soll der
Vorwurf gemacht werden. In den Arbeiterkreisen herrscht
die Stimmung der Verzweiflung oder des Hasses, und
daraus könnte der furchtbarste Bürgerkrieg, den je die
Welt erlebt hat, entstehen. Es kann nicht mehr lange
so weitergehen, sonst brechen die Dämme. Das Volk
wird körperlich und geistig ruiniert, wenn es nicht vor
der letzten Katastrophe bewahrt werden soll. Habt Er¬
barmen mit der hungernden Stadt. Abg. Karl (Pos.):
Der Vorschlag von Klein, die Ablieferung der Lebens¬
mittel den Kommunalverbänden zu nehmen und der
landwirtschaftlichen Genossenschaft zu übertragen, hat
eine große Tragweite, und gehört zu dem Arbeitsgebiet
des Landtags. Er richtet an die Stadtgeistlichen den
Appell, sie sollten Leute auf das Land schicken, damit sie
dort als Hilfskräfte Mitarbeiten. Der Bauer ist nicht
so, wie er oft angesehen wird: er nahm gerne die Stadt¬
kinder auf, er gab gerne zu der vom Redner im Land¬
tag vorgeschlagenen und von der Kirche durchgeführten
Kartoffelsammlung. Auch der Staat hat es anerkannt:
Hier kann vor allem die Kirche helfen, die die Freiwillig¬
keit weckt. Abg. Neck (pos.) befürwortet es, daß die
Resolutionen in vielen Exemplaren verbreitet, in den
Unterrichtsstunden und in den Christenlehrgottesdiensten
besprochen werden. Irrig ist oft der Gottesbegriff. Wir
müssen zu Christus zurückgehen, der auch gegen Mammons¬
geist-und Wuchertum gekämpft hat. Christus muß in
unserm Volk groß werden. Die Besprechung wird
geschlossen. Der Berichterstatter bedauert zum Schluß,
daß einzelne Stände und Teile des Volkes sich in der
Zeit der Not gegenseitig Vorwürfe machen. In einer
persönlichen Bemerkung erklärt er, daß die Synode sich,
wenn sie Uebel und Nöte bespricht, mit allem befassen
darf, auch mit den Kommunalverbänden. Die Kund¬
gebung wird dann in der Abstimmung ange¬
nommen.
Der 2. Punkt der Tagesordnung ist die Ausge¬
staltung des kirchlichen Pressewesens. Bericht¬
erstatter ist Abg. Or. Schumann (ldk. Vgg ). Unser
Volksleben habe wie noch nie einen solch Hetzen Gvad
der Oeffentlichkeit erreicht, wie jetzt. Ueberall schießen
neue Gedanken empor. Die Religion als lebensmächtige
Wirklichkeit wird gesucht von einer Jugend, die vieles
als Ballast abwirft. Das Organ der Beeinflussung der
Oeffentlichkeit ist die Presse. Der Landesverein für
Innere Mission hat durch die Schaffung des Evang.
Presseverbandes für Baden sich ein großes Verdienst
erworben. Die vom Stadtpfarrer Hindenlang-Karlsruhe
bisher energisch geführte Arbeit muß weiter ausgebaut
werden. Der Ausschuß schlägt die Schaffung einer kirch¬
lichen Preßstelle vor, die nicht im Nebenamt geführt
werden kann. Die Preßtätigkeit verlangt freie Beweg-
Kommerzienrat Eduard Kamp siebe. Auch der Besitzer des
Rittergutes Wroynowo. der Freiherr von Schill, sei am Er¬
trage dieser Werke beteiligt. Na — und nun hat er sich
auch noch mit der Tochter dieses Kommerzienrates Kamp
verlobt. Und wenn tch alles so recht überdenke und dabei
als für meine Überzeugung selbstverständlich ausschalle, daß
der Schill mir einfach Gew hat heiraten wollen — denn
dies Vergnügen würde er schon längst gehabt haben können,
dann muß tch wirklich sagen, ich gönn'S ihm! Er war
immer ein Mensch, der mir gefiel. Ich habe immer was
von ihm gehalten. Und eine Zelllang hatte tch sogar die
fixe Idee, als suche er unser Haus so häufig nur deinetwegen
auf. Schön — ich gebe zu. es war ein Irrtum. Wer ein
naheliegender. Denn offen gesagt, tch häü' ihn gern als
Schwiegersohn gesehen. Schade, daß er dir selbst als Manu
so wenig galt.'
Sind Annemarie Rink darauf kalt und gelassen:
„Man kann nicht jeden jungen Mann heiraten, den man
kennt. Papa. Und im übrigen — ich glaube, es gab da
-wischen ihm und mir auch gewisse Schranken, die wir nicht
hätten niederreißen können. Laß nur — so wie es ist. ist
es am besten. Ich bereue meine Wahl nicht.'
Es klang ruhig und selbstsicher wie alles, was sie sprach.
Sie konnte ja auch nicht ahnen, daß genau eine Woche
vorher an eben solch einem leuchtenden glückseligen Früh¬
lingsmorgen der Freiherr Hansjürgen von Schill mit der
schönen jungen Irene Kamp Seite an Sette durch de»
knospenden Wroynower Wald geritten war.
Erst versuchten sie es mit einer halben Stunde scharfe»
Trab: dann ließen sie die Pferde langsam gehen.
Es war so wundersam still ringsum im hohen Gestämm.
Nur aus dichtem Unterholz äugte ein Bock im Bast zu den
beiden hinüber. Und ein Schnepfenpärchen jagte sich zucken¬
den Flügelschlages eine Schneise auf und ab. Und irgendwo
ganz hinten im Walde sang ein Ortolan sein Lied.
Da war eS Hansjürgen. als müsse er heute sprechen.
Und er wehrte sich auch nicht und bog stch ein wenig im
Sattel vor und sagte schlicht und klar:
„Irene Kamp, wenn du daran glaubst, daß alles im
Leben Schicksal und Bestimmung ist. und wenn du daran
alaubtt. dakr tch dick allezell in Motten und Werken bock in
lichkeit, darum muß ein besonderer Geistlicher dafür an¬
gestellt werden. Die Presse selbst verlangt regelmäßige
kirchliche Berichterstattung. Eine freie Organisation sollte
die Preßstelle, auch finanziell, tragen; das ist das er¬
strebenswerte Ziel. Ein kirchenbehördliches offiziöses
Presseamt ist nicht zu empfehlen. Es soll ein Presse¬
ausschuß der Landessynode aus drei Mitgliedern
gebildet werden, dem der Leiter der Pressestelle verant¬
wortlich sein soll. Pressebezirke im Lande sind zu bilden.
Die Oberkirchenbehörde soll zur nächsten Synode eine
Vorlage über Errichtung der Pressestelle ausarbeiten
und einen Weg schaffen, der eine erhöhte Pressetätigkeit
in kirchlichem Sinne sLin jetzt, da die Zeit drängt, er¬
möglicht. Abg. Stein Hauer (lib.): Das Verhältnis
von evangel. Kirche und Presse war bisher ein sehr loses.
Eine öffentliche Institution kann ein nie erlahmendes
Interesse finden nur durch Pressearbeit. Der Evang.
Preßverband für Baden habe einen guten Boden ge¬
schaffen, auf dem weitergearbeitet werden kann. Das
Offiziösentum ist ganz zu vermeiden. Er empfiehlt die
Annahme des Ausschußantrags im Namen der kirchlich¬
liberalen Fraktion. Abg. Schwarz (Pos.): Es muß
endlich auch bei uns eine Arbeitsteilung für die besondern
kirchlichen Zwecke durchgeführt werden. Er erzählte, wie
im Felde eine in einer zerschossenen Ortschaft aufge¬
fundene Druckerpresse die Anregung gab zu einer Soldaten¬
zeitung. Aus seinen Kriegszeiterfahrungen heraus gibt
er mancherlei Anregungen. Es sollte besonders die Un¬
wissenheit in religiösen und kirchlichen Dingen bekämpft
werden.
Abg. Camerer (Pos.): Wenn heute ein Mann und
die Mittel für die Pressestelle zur Verfügung gestellt
werden könnten, so wäre das ein großer Fortschritt. Die
Presse öffnet ihre Spalten auch der Kirche. Die kirch¬
lichen Sonntagsblätter wirken großen Segen. Wir
müssen neue Wege suchen, um alle Glieder des Volkes
mit den christlichen Gedanken zu erreichen. Abg.
Kattermann (lib.) spricht seine große Genugtuung
darüber aus, daß die Breisgauer Zeitung die Abwehr¬
predigt des Pfarrers O. Jäger gegen den Angriff des
Erzbischofs am Tage, nachdem sie gehalten wurde, ab¬
gedruckt hat. Unsere Anerkennung der Presse sollte diese
ermutigen, auch in kirchlichem Sinn sich zu äußern.
Abg. v. Hesselbacher (lib.) erwähnt die Wichtigkeit
des Evang. Gemeindeblattes. Im Karlsruher Evang.
Gemeind^boten ist mancher Artikel erschienen, dessen In¬
halt weiter hinaus dringen sollte. Das neue Pressebüro
sollte diese Arbeit mehr zentralisieren. Prälat O.
Schmitthenner stimmt im Aufträge der Oberkirchen¬
behörde dem Anträge des Ausschusses freudig zu: die
Kirchenbehörde wird die Anregungen auszuführen suchen.
Es ist im nächsten Jahr ein größerer Zugang von Geist¬
lichen zu erwarten, so daß leicht Geistliche für besondere
Zwecke frei gemacht werden können. Schon seit einigen
Iahten hat die Oberkirchenbehörde dem Preßverband
einen größeren Zuschuß gegeben. Auch im Namen des
Landesvereins für Innere Mission dankt der Redner für
die freundliche Anerkennung der Arbeit der Inneren
Mission. Der Berichterstatter freut sich der Zu¬
stimmung, die der Antrag in der Synode gefunden hat,
und der Anregungen, die laut geworden sind. Er gibt
noch neue Vorschläge zur Ausgestaltung der Pressearbeit.
Der Antrag des dritten Ausschusses wird einstimmig
angenommen.
Der dritte Gegenstand der Verhandlungen ist die
„Glockenfrage",
Der Berichterstatter O. Herrmann (pos.) erzählt,
wie schwer dem evangel. Volk der Abschied der Glocken
gefallen sei. Das Volk vermißt sie bitter und verlangt
Ersatz. Neue Glocken sind kaum und nur sehr teuer zu
beschaffen. Ein Teil der geopferten Glocken ist offenbar
in Schieberhände gefallen. An die Reichsregierung sollen
die Fragen gestellt werden, wie viel zerschlagenes Glocken¬
metall vorhanden ist, an wen und zu welchem Preis das
seit November 19i8 veräußerte Glockengut abgegeben
Ekren kalten werde', er schwieg eines herzlchlages Dauer.
„Irene, ich Hab' dich lieb.'
Sie aber lächelte tu KL versunken und wußte »tchtS
von ihren Watten:
.Alles für dich. Hansjürgen. beute und morgen und »
alle Ewigkeit. Dazu gebe der Herrgott seinen Segen.'
Es war. als hielte der Wald den Atem an.
Nur w der Ferne nock lang der Ortolan — wre trunke»
von Sonne und WeUenschöndeit und Liede.
E a 0 e. .
Vermischtes.
c> Die Sorg« «« dasSqnyzen, venyawgt angesichts
des Winters und der Unerschwinglichkeit der Schuhware»
für breite BeoöllerungSkreiie die Öffentlichkeit in hohem
Maße. Der Volkswirtschattsausschuß der Nationalver¬
sammlung nahm soeben nach eingehender Beratung einen
Antrag aller Parteien an. worin die Regierung ersucht
wird, baldigst Auskunft darüber zu geben, welche Ma߬
nahmen zur Durchführung der vom Ausschuß beschlossene»
, Versorgung der minderbemittelten Bevölkerung mit
! billigerem Schuhzeug ergriffen worden find, bis wann die
Noistandsversorgung mit Schuhen zur praktischen Wirk¬
samkeit gelangen wird und in welcher Weise der Kon¬
junkturgewinn der Lederwirtschaft ersaßt und zur Not¬
standsversorgung mit Schuhen verwandt werden soll.
Allseitig wurde in der Debatte der Regierung vorge¬
worfen. daß sie nach Freigave der Lederwirtsckast , icktS
getan hätte. Der Reichswiitschaftsminister erklärte dem¬
gegenüber. es sei bereits eine Organisation der verlangten
Maßnahmen gebildet, in der alle Interessenten vertreten
seien. Angenommen wurde auch ein Antrag, den Kre s
der minderbemittelten Beoöl erung nicht zu eng zu
Sieben, da heute auch viele selbständige Gewerbetreibende,
kleine Rentner usw. darunter fallen Zu dem Verlangen,
daß auch das Schuhmacherhandwer mit Leder belie ert
werden mü^te, gab der Minister eme befriedigenoe Er¬
klärung ab.