achtete den Verkauf vom 20. November 1837, ohngeacht des um 2000 fl. nicht erreichten Anschlags für vortheilhaft und ermächtigte die Hofdomänenkammer,falls der Käufer sein Gebot noch halten wird, die Ratifika- tion zu erteilen, was denn auch, da Laßberg natürlich von seinem Gebot nicht zurücktrat, unterm 1. Februar 1838 geschah und Laßberg einige Tage darauf durch die Domänenverwal- tung Meersburg eröffnet wurde. So kam Laß- berg in den Besitz der alten Meersburg, die zwar vom badischen Staate nicht, wie die örtliche Überlieferung wissen will,zum Ab- bruch ausgeschrieben worden war, leicht aber in den Händen eines weniger altertums- begeisterten Besitzers dieses oder ein ähn- liches Schicksal hätte erfahren können, und mit vollem Recht dürfen wir ihn daher als den Retter der alten Meersburg rühmen.
Freudestrahlend meldet Laßberg am 21. Hornung 1838 seinemlieben Freund Uhlandus 16):In der Freude meines altern- den, aber noch immer grünen Herzens Kkann ich nicht umhin, Ihnen zu sagen, daß ich Vorige Woche die Nachricht erhielt, wie daß mir die alte bischöfliche Burg zu Meersburg, für den von mir gebotenen Preis, von der Domainenkammer zu Carlsruhe zugeschlagen wWorden ist. Eine schöne, große Burg, wol⸗ erhalten(da vor einem Jare noch das Hof- gericht sammt dem Hofrichter darinne saß), hell, warm und in einer Lage, die eine der schönsten Aussichten am Bodensee gewäret. Sagen Sie dies auch Schwab und Abel, und daß man in einem Sommertage, von Stuttgart und Tübingen, wenn man ein wenig früh auf⸗ stehet, bequem nach Meersburg kommen kann. Und wenn wir auch den geschichtlichen Erinnerungen, die er mit seinem neuen Besitze verbindet(König Dagobert von Austrasien baute sie, Carl Martell erneuerte die Burg, die Weltfen, die Hohenstaufen besaßen sie. War- scheinlich trat sie Conradin seinem Vormunde, dem biedern Bischofe Eberhard von Waldburg ab usw.) heute wesentlich kritischer gegen-
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überstehent7), so stimmen wir ihm doch im kolgenden gerne zu:Die Gegend sowie die ganze Nachbarschaft ist fruchtbar, freundlich und wolangebaut; der Wein, welcher seit einigen Jaren da aus Traminer Trauben gezo- gen wird, gehört gewiß unter die vorzüglich- lichsten Weine Schwabens, und ich hoffe, wir sollen in einem der runden Gemächer der guten alten Burg, welche die Aussicht auf die blauen Fluten des Potamus geben, mer als einmal die Erfarung davon machen. Und nachdem er alsbald auch die neu angefertigten Risse sämtlicher Gebäulichkeiten erhalten, sitzen, wie er am 19. Februar an Liebenauis) schreibt,Jenny und ich alle tage viel und lang darüber und schauen und luegen und speculiren, was wir sogleich beziehen und bewonen und was wir umbauen und ver- ändern wollen, müssen und Kkönnen. Ich glaubte vor dem Kaufe alles gesehen zu haben und nun finde ich, daß ich wol zwei mal 80 Viel wonung gekauft habe als ich wänte. Zu einer umständlichen Beschreibung dieser alten zum teile mer als Iooojährigen burg, würde ich mer als einen bogen brauchen, in kurzem Wisse also, daß wenigstens 35, meist große, heizbare zimmer sind, und dann noch wol ebenso viel oder noch mer andere gemächer. 5 gewölbe Keller. 2 laufende bronnen mit trefflichem quellwasser. Eine menge unter⸗ irdische gewölbe. Eine zisterne mitten im hause. Burgverließ. Kapelle. Badezimmer. Unterirdischer gang bis an d. bodensee. Eis- grube. Und wðas mich über alles freut einen 53 fuß langen u. 23 fuß breiten gewölbten, hellen saal, der ehemals zum Archiv diente und in dem ich alle meine bücher, hand- schriften ete. aufstellen kann, mit einem an- stoßenden runden gemache, das ich als stu- dien und schreibzimmer benuzen, und von dem ich, durch eine glastüre auf alle bücherkasten sehen kann... Du wirst lachen, wenn ich Dir sage, daß ich diesen wonsiz jenem im obern(= Neuen) schlosse, den Du Kennst, Vorziehe; aber es ist doch so... Es ist eine der schönsten, größten, und besterhaltenen
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