g 6)Nach dieſer Zeit blieb alſo die Wahl eines Röͤmiſchen teut⸗ſchen Kayſers beſtaͤndig bey den ſieben Churfüurſten, als erſtlichbey den drey geiſtlichen: Dem Eri Biſchoff von Mayni, denErtz⸗Biſchoff von Trier und dem Ertz⸗Biſchoff von Coͤlln, welche des Heil. Roͤmiſchen Reichs Ertz⸗ Cantzler find; und dannbey den vier weltlichen: Den Koͤnig von Boͤhmen, als Ertz⸗Schencken: dem Ehurfuͤrſten von Pfaltz, als Ertz⸗Truchſeſſen:dein Churfuͤrſten von Sachſen, als Ertz⸗Marſchallen: und demtChurfürſten von Brandenburg, als Ertz⸗ Caͤmmerern. Bisendlich in dem vergangenen Jahrhundert noch die beyde Durch⸗lauchtigſte Haͤuſer, Bayern und Braunſchweig⸗Luͤneburg, zurhohen Ehur⸗Wuͤrde mit gezogen wurden, davon unten an ihremOrt mit mehrern ſoll gehandelt werden.Einige haben ſonſt die Zahl der ſieben fuͤr eine myſtiſche odergeheime Zahl gehalten, worunter die Alten ein groſſes Geheim⸗nus verborgen hatten; Thulemarius in ſeinem Gctoviratu C. IV.§. 11. hat davon viel merckwürdiges angefuͤhret. Andere ſindder Meynung, man haͤtte deswegen ſieben Churfuͤrſten ernennet,damit allenfalls, wo paria vota flelen, der ſiebende die majora ma⸗chen koͤnte. Noch andere glauben, daß die vier weltliche Chur⸗fürſten, die vier Haupt⸗Würden im Roͤmiſchen Reich vorſtellenſolten; als nemlich, die Koͤnigliche, die Hertzogliche, die Marg⸗graͤfliche und die Graͤfliche; allein, da dieſer vier Churfuͤrſten ihreErtz⸗Aemter ſo wohl als diejenige der drey Geiſtlichen, 9 1 zu⸗vor geweſen, ehe ſie noch dieſelbe an ihre Haͤuſſer erblich gebrachthaben; auch auſſer obgemeldten vier Standes⸗Wuͤrden, noch an⸗dere, als Land⸗Graf, Burg⸗Graf ꝛc. vorhanden ſind; ſo kanwohl keine von dieſen Urſachen hier ſtatt finden. Die Zeit, dieGewohnheit und die Umſtaͤnde haben vielmehr, allem Vermuthennach, allein die Wahl eines Roͤmiſchen Kayſers an die vormahlsſieben, und heut zu Tage neun, Churfuͤrſten gebunden; dergeſtalt,daß dißfalls nunmehro, ohne Bewilligung der ſaͤmtlichen Reichs⸗Staͤnden, nichts ferner kan veraͤnderk, noch ihre Anzahl vermeh⸗ret werden.Dase S
