V. Der Transport der Naphtaproducte Bakus.Der Transport der Naphtaproducte hat durch das Eingreifen desMitbesitzers der Firma Gebrüuder Nobel, Hrn. Ludiig NVobel, eine gewal-tige Umwälzung und Förderung erfahren. Erst hiernach war es mög-lich, die Erdölindustrie Bakus auf ihre heutige gewaltige Höhe zu heben.Schon weiter oben ist bemerkt worden, wie man früher die Rohnaphtavon Balakhani aus auf zweirädrigen Karren mühsam in die fast 11mentfernten Raffinerien schaffen muſste und wie die Firma WVobel denAnfang mit dem Transport der Rohnaphta durch Rohrleitungen machte.Des Weiteren waren aber noch zahlreiche, auf theuerem und umständ-lichem Transport beruhende Schwierigkeiten vorhanden, welche der Ent-wickelung der Industrie hemmend im Wege standen. S0 2. B. muſstedie Schwefelsäure zur Reinigung des Kerosins aus Moskau beèzogenwerden, trotzdem das am nordöstlichen Kaukasus gelegene Daghestansowie das nicht ferne Persien bedeutende Vorkommen von Schwefelaufweisen. Gebrüder Nobel legten eine Schwefelsäurefabrik an, welchenicht allein für die eigene Raffinerie, sondern auch noch für eine Reiheanderer Werke Schwefelsäure in drei Bleikammersystemen liefert. DieseSchwefelsäurefabrik befindet sich unter Leitung des äuſserst erfahrenenund intelligenten Herrn J. J. Tliyſs, eines geborenen Elsässers, welchemwir die Entdeckung und Einführung eines Bleikammersystemes zu ver-danken haben, das unter Anwendung von Colonnen aus durchlochtenBleiplatten eine sehr bedeutende Reduction des Kammerraumes gestattet(Vgl. Dingler's politechnisches Journal, 1885 256* 75). Ein System vonThaſs soll in 24 Stunden die folgende Erzeugung an Schwefelsäure, be-rechnet auf 660 B., gestatten: 2 Bleikammern mit zusammen 850cbmliefern 1275K, 6 Colonnen mit zusammen 386bm geben 5600f, im Ganzenalso 6875k. Wie ich mich überzeugen konnte, arbeiten die Colonnen