II. Vorkommen, Gewinnung, Aufsammlung und der Roh-Naphta. Transport Wendet man sich von Krakau aus südöstlich, so trifft man, durch die Richtung der Karpathen angedeutet und vorwiegend auf der Nord- seite dieses gewaltigen Gebirgszuges, wiederholt auf recht bedeutende Erdölvorkommen, von denen die zur Zeit ausgebeuteten Quellen von Kleczani bei Neu-Sandec, Kryg bei Gorlice, Bobrea bei Krosno, Zagõrz bei Sanok, Boryslav, Truskowice, Mrasnica und Schodnica bei Drohobycz, Drzwinacz bei Solotwina und Sloboda rungorska bei Kolomea chier fand ich 156 Bohrbrunnen, deren 40 gegen 1000 MC. Rohöl täg- lich lieferten) die bedeutendsten sind. Diese Linie setzt sich in einer von einer Geraden nur wenig abweichenden Richtung in wiederholten sehr bemerkenswerthen Oelaufschlüssen durch die Bukowina, einen Theil Siebenbürgens, durch die Moldau und Walachei bis in die Nähe des Schwarzen Meeres fort, tritt auf der Krim in neuerdings bei Kertsch erschlossenen Quellen wieder zu Tage, um auf der gegenüber liegenden, den letzten westlichen Ausläufer des Kaukasus darstellenden Halbinsel Taman in ziemlich umfangreichem Vorkommen den Anfang der Linie einer neuen Reihe von sehr bedeutenden Erdölaufschlüssen zu bilden, deren Richtung durch den Gebirgszug des Kaukasus vorgezeichnet ist und welche auf der Halbinsel Apscheron mit Baku ihr scheinbares Ende erreicht. Sowohl nördlich, als südlich vom Kaukasus ist an zahlreichen Stellen, sogar bis in eine Höhe von 2750m, Erdöl aufgefunden und wird nicht bloſs bei Baku, sondern auch im Westen, im Kubangebiete und neuerdings 60m landeinwärts von der am Schwarzen Meer gelegenen Hafenstadt Novorosisk, mit Erfolg ausgebeutet(die lange Zeit betriebene Siemens'sche Petroleumgewinnung in der Gegend von Tiflis ist dagegen wegen schlechter Beschaffenheit des Rohöles neuerdings aufgegeben Worden). Bei weitem die massenhafteste Rohölgewinnung findet zur Zeit