1 NN VI. Vergleichende Versuche über die Eigenschaften des kau- kasischen und des amerikanischen Erdöles Gon C. Engler und Ig. Levin). Die Frage, inwieweit die Erdöle verschiedener Herkunft, unter für sie gleich günstigen Bedingungen verbrannt, sich durch ihren Leucht- werth von einander unterscheiden, ist bis jetat noch unbeantwortet. Ver- suche in dieser Richtung sind zwar schon von verschiedenen Seiten an- gestellt worden; da aber als Grundlage dabei nur die im Handel zufällig sich findenden Oelsorten, willkürliche und wechselnde Gemische einzelner Theile der betreffenden Erdöle, benutzt wurden, haben sie für die Be- antwortung der rein wissenschaftlichen Seite jener Frage nur eine unter- geordnete Bedeutung. Es genügt in dieser Hinsicht auch nicht, einzelne gleich siedende Fractionen verschiedener Erdölsorten mittels ein und derselben Lampe auf ihre Leuchtkraft zu Vergleichen; denn da diese Einzelfractionen in physikalischer und insbesondere in chemischer Be- ziehung ungleich sind und demgemäſs die Bedingungen, die in einer Lampe in Bezug auf Dochtbeschaffenheit, Luftzufuhr u. dgl. obwal- ten, rein zufällig der einen Oelsorte mehr angepaſst sind als der an- deren, so wird dabei auch das eine Oel immer unter günstigeren Ver- suchsbedingungen geprüft als das andere. Um einigermaſsen vergleich- bare Zahlen zu erlangen, müſste jedesmal durch eine ganze Reihe von Versuchen und unter Benutzung von Lampen verschiedenster Construction für jedes einzelne Erdöl, ja wieder für jede Einzelfraction desselben der günstigste Werth der Leuchtkraft festgestellt werden. Apparate, mittels welcher sich die Lichtstärke eines Leuchtstoffes mit gleicher Genauig- keit bestimmen lieſse, wie z. B. die Wärmeleistung, gibt es aber nicht und wir sind darauf angewiesen, auszuprobiren, unter welchen Be dingungen die besten Ergebnisse erhalten werden. So wenig aber, als es heute noch Jemandem einfällt, die verschiedenen Brennstoffe auf ein.