Bild 3. Grabsteim, Joseph-Efaldimdmnm, (TiEl öĩs) Sinnbilden der Hubiglbeit und Aulfersteſnung
Stadtwärts ist in der Mauer vor einigen Jahren eine Tafel eingelassen worden, das Andenken an Oberschulrat G. J. Pfluger (geb. 1818 zu Schopfheim, gest. zu Meers- burg 1868 als Direktor der Taubstummen- anstalt). Pforzheim, WO er 13 Jahre die Höhere Töchterschule leitete, hat eine Straſße nach ihm benannt. Neben einer Geschichte dieser Stadt verfaſte er auch viele Metho- dikbücher und 1867 das Lesebuch für die badischen Volksschulen.
Die zwei letzten Grabsteine der west- lichen Friedhofmauer, einander sehr ähn- lich in ihren edlen Proportionen, vereinigen im Tode einen Vater und dessen Tochter. „Sanft ruhe in Gott seine Seele“, so ist zu lesen unter der Inschrift des Vaters. Es ist Freiherr Frans? Xaver von Wurt à Rudenz (17331808) ehemals Obervogt zu Arbon und Güttingen und Landgrafschafts-Haupt- mann vom Thurgau. Seiner Tochter, der „Wohlgeborenen Frau Hof- und Medizinal- räthin Jose pha Waldmann geborenen Freyin von Würz a Rudenz(1764—1818), der liebevollen Gattin und zärtlichen Mutter“ widmet dieses Denkmal deren Gemahl, der Groſszh. Bad. Med. Rat und Amtsphysikus Joh. Casp. Frid. Maldmann(1759—1832),
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dessen Denkmal der Satz schmückt„Medi- cina corporis— animi puritas“ Die Rein- heit der Seele ist des Körpers Medizin). Auf dem Grabstein seiner Gemahlin aber stehen die Worte„Tod ist nicht Tod— nur Veredlung des Menschen“(Bild 3).
„Sterblicher gedenke wWie mein Urtheil— es wird auch das deine sein. Sir. 38, 23.“ S80 spricht der letzte der Klassizistischen Grab- steine der Reihe zu uns, nämlich der des Bürgermeisters Markus Ehemann(1733 bis 1809).
Nun folgen, angelehnt an die nordwärts gerichtete Friedhofmauer, die bescheidenen viereckigen Grabplatten der Klosterfrauen vom hl. Kreuz, der Schulbrüder, die zeit- Weise im Seminar lehrten, und der Kranken- Schwestern, die noch heute im Krankenhaus dem Nächsten dienen.„Schon früh sank diese reine Blüthe/ an Jahren jung, doch alt an Tugendglanz:/ Der Himmel sah die Engelgüte/ und wand ihr der Vollendung Kranz.“ So zu lesen auf der Grabplatte der Maria Crescentia Verena de Pay, die 1802, erst 34jährig, als Klosterfrau gestorben ist. Sie wWar„die Tochter des Stadtwirts 2u Riedlingen a. d. D.“. Ihr hiesiges Kloster vom hl. Kreuz ist 1806 aufgehoben worden.
Jenseits der nördlichen Eingangspforte gegen die Friedhofkapelle hin beginnen die Priestergräber. Lediglich das Grabmal des Seminardirektors Merz(18241881) Wahrt noch monumentale Haltung; fast alle an- deren— von 1840 an etwa— versuchen sich in anderem Material(Roter Sandstein, Granit, Marmor, Syenit, Kunststein) und oft mit wenig Gefühl zusammengestellten Schmuckelementen und Stilformen(Neu- gotik). Doch kann die wirklich bedeutende Inschrift auf dem Grabstein des daneben ruhenden Seminardirektors Phil. Jalè. Nab- Hol¹(1772 1842) er wWar noch Pestaloz- zis Schüler!— darüber hinwegtrösten. Diese von Wiessenberg verfaßte Inschrift lautet: „Der Sämann starb/ Doch wird die Saat