722 Deß Simplicianiſch⸗teutſchen Michelsther aber nichts deſtoweniger mit Frantʒöſtſchen Kleidungen/Batuquen und kleinen wintzigen Knoͤbelbaͤrtgern(wann ſie nichtsmehrers vermoͤgen) gleich den naturlichen Krantzoſen verſtellen/zieren und tragenja(wanns nur ſeyn konte/ wol was anders mehrauf Frantʒoſiſch thun: und dardurch/ ſo viel an ihnen iſt/ das aller⸗gotts baͤſte Teutſch(welches da iſt bhn allen Gefaͤhrden/ Falſch⸗heit/ ntren/ und Argeliſt/ fein redlich/ auffrichtig/ treu⸗und offenher⸗tzig/ unerſchrocken/ ernſt⸗Mann und ſtandhafft/ gerecht /ꝛe. und wasvor dergleichen teutſche Eigenſchafften mehr ſich finden/ ſeyn undleben) verderben helffen moͤchten und daͤrfften; Jener Weiſe ſagtrecht und wohl/ gegenwertiger Zeit Woͤrter ſoll man ſich gebrauchenund der alten Sitten nachfolgen.Iſt dieſem nach der jenige der allerbaͤſte Teutſche/ welcher ſichder alten Teutſchen Lugenden uͤbet und liebet/ wann er gleichnicht baͤſſer oder zierlicher redet/ als ein kropffiger Pingauer/ undbey einem ſolchen iſt auch das baͤſte Teutſch zu finden.Zu wünſchen waͤrs/ daß aller Oeten/Das Teutſch nie waͤr veraͤndert worden/Und unverfaͤlſchet rein geblieben/Wiec würde man die Teutſchen lieben?| as XII. Capitel.Der Teutſchen Sprach ſonderbare Art und Eigenſchaft/ſampt Anregung deren Reichthumb von vielenůberflůſſigen Wörtern.Der Edlen Teutſch⸗Sprach Eigenthum/Und thren aliten Ehren Ruhm/Wie ſie vor andern werth zu prelſen/Soll dieſes zwoͤlfft CapitelweiſenEr fleiſſige teutſche Scribent Zeilerus meldet in eneoj neuverküntzten teutſchen Reißbuch 1662. zu Ulm ge⸗druckt/ cap.r. pag.3 daß in der teutſchen Sprach/ mehrdann 1170. teutſche Woͤrter von einer Sylben/ ſol⸗len gefunden werden; ader mag molt diefe Zahl ſeyn/ wann man er⸗wigt daß der teutſchen Sprach eigene Art iſt/ beynahe alle ihrsGrund⸗oder Stamm⸗Woͤrterl(ſo ſonſten bey keiner andern Sprachin der Welt befindlich) nur mit einer Sylbe darzugeben? und ichwůrde leicht zu uͤberreden ſeyn/ daß ich glaubte/ alle Woͤrter dergantzen teutſchen Sprach/ waren anfaͤnglich nur in einer Sylbe be⸗ſtanden/ wann ich vornemblich erwege/ daß noch die mehriſte nam⸗haffte uñ gebraͤuchlichſte Ding/ ſo die Ceutſche vor Alters gehabt/mit einer Sylb genañt werdenzwir wollen nur auf einẽ Baurnhofgehen/ da finden wir gleich Hauß/ Hof/ Gart/ Scheur/ Stall/Pferd/ Kuh/ Kalb/ Ochs/ Schwein/ HBaan Henn GangAendt/ Pflug/ Wagn/ Karch/ Gꝛaß/ Heu/ Gehm̃t/ Holtz/Strobl Bam kand Bla S daafi E amb/ Fundyatz⸗NGuileriniikniglyAnldMwifenYr