und ich haben viel gepflanzt, und an unserm kleinen Berge wird auf einer neuerbauten terrasse ein neuer garten angelegt“2ꝛ). Und ebenso sieht er im Jahr darauf, 1842, dem Frühling mit Sehnsucht entgegen:„denn ich habe in schöner lage und mit prächtiger aus- sicht einen kleinen garten mit einem häus- chen darinne angekauft und den möchte ich gerne anpflanzen. Es wächst auch gutes Obst darinne“38). Und diesmal ist auch Annette entzückt, wie wir aus ihrem Brief an die Mutter entnehmense):„Jenny steckt bis über die Ohren in ihrer Gärtnerei, hat ihre Auri- keln aus dem Samen grade alle in Blüte, und Laßberg tauft die neuen Sorten mit einem Nibelungen- und Liedersaalnamen nach dem andern. Dieser humpelt denn auch alle Tage recht rüstig umher, nach dem Figel!o), Frie- denti) oder nach dem neuen Lusthäuschen und Garten vor dem Tore, womit er Jenny beschenkt hat und wo jetzt das Säen und Pflanzen grade im Zuge ist. Du Kennst es gewiß, dicht vor der Stadt, links auf dem Wege zur Kroness), man stieg früher den Pfad zuweilen hinauf bis an einen großen Obst-⸗ baum, wo die Aussicht recht schön ist. Das Häuschen hat unten eine Entree mit einem Verschlag unter der Treppe für Brennholz oder andere Vorräte. Oben ein niedlickes Zimmer mit einem eisernen Ofen und eine kleine Küche, rechts und links daneben ein paar Nebengebäudchen wie Schilderhäuschen, das eine, um Gartengeräte hineinzusetzen, das andere für eine gewisse Bequemlichkeit. Der Garten enthält bereits viele feine Obst- sorten, und ein Brunnen mit Pumpe ist auch da, der immer Wasser hält, Kurz, Wenn noch ein Schlafkämmerchen angebaut Wäre und ein Kellerchen darunter, so Kkönnte eine ein- zelne Person allerliebst dort wohnen, und ich glaube nicht, daß Laßberg viel für das Ganze gegeben hat; mick dünkt 300 fl., die sich Wohl an Obst und Gemüse rentieren Können, und Jenny hat viel Freude daran.“ Klingt das nicht bereits wie eine„Vorgeschichte“ des Fürstenhäuschens, durch dessen Erwerb(1843)
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Annette selbst„grandiose Grundbesitzerin“ und, gleich ihrem Schwager, Retterin eines, Wenn auch kleinen, geschichtlichen Baudenk- mals in Meersburg wurde248)
Wie dem auch sei, wir verstehen Laßßberg, Wenn er einmal an Hermann von Liebenau Seeibe EPPisA Sen WAE ns de eee i do chbesserl“, und wir, wir danken ihm an seinem 100. Todestage für seinerettende Ta t l45)
Quellen:
1. Bad. General-LandesarchivKarls- ru he, Akten Abt. 237/9372 Eit.: GI. A).
2. Fürstl. Fürstenbergisches Ar⸗ ShiyDonaueschingen, Pers. A., J. V. Laß- berg, verschl. Reg.— Briefe Laßbergs an Herm. von Liebenau, die mir Prof. Dr. K. S. Bader, Zürich, freundlicherweise in abschriftlichen Auszügen mit⸗ geteilt hat.(Zit: EE A)
3GewWähr bey, Cauk und Tausch buchdersStadt Meersburg, Teil V. VIII. IX, XIII und XIV. Cit.: K. u. B
ieen Droste-Hülshoff. Gesamtausgabe, hgb. von KarlSchulte Kemminghausen. 2 Bde. Eugen Diederichs Verlag, Jena(1944); zit.: A. B w. Ibe 2 W. II.
5. Brie fWechsel awischen Jos e phETei- ReER on Laßberg und Ludwig Ukland, heb. Y Franz pkeifter, Wien 1870, Wilh. Braumüller.(Zit.: BwW. L. U.)
Anmerkungen:
) Von Eppishausen(villa Epponis) sagt G. Schwab in seinem unter reger Nitarbeit Laßbergs entstandenen„Bodenseebuch“ (2. A. 1840, II, 195):„Das hier vor ungefähr 50 Jahren wieder neuaufgeführte Schloß, welches ehemals eine herrschaftliche Besitzung der Abtei Muri— lnoch früher der Herren von HelmsdorfI — war und eine sehr anmutige Lage mit schönen Waldanlagen und Weinbergen hat, von welchen eine köstliche Aussicht aufs Appenzeller und Tog- genburger Gebirge, hat bis zum Jahre 1838 der Hreiherr Josepbh en Laßberg der jetzt nach Meersburg übergesiedelt ist, besessen und bewohnt. Am Fuße des Schlosses liegt der kleine Weiler Erlen.“— Von IL. ging das Schloßgut an einen Basler Güterhändler über, der S0- fort den herrlichen Buchenwald schlagen ließ, der rings die Höhen um das Schloß schmückte. Weitere Güterhändler lösten sich ab, bis es 1852 eine Winterthurer Familie v. Hegner Kaufte, in deren Besitz es bis 1898 verblieb. In dieser Zeit Wurde das östliche Hoftor geschleift, sonst aber nicht viel geändert. Zwischen 1898 und 1919 be⸗ fand sich das Gut wieder in den Händen von 7 bis