Bussola, einer Stiftung der Gesellschaft der Naturforscher in Berlin, verweilte, geriet er vollends in den Bann des wahlverwandten Geistes. Gemeinsam mit Laßberg forschte er in Meersburg den noch vorhandenen Spuren Mesmers nach, wobei er unter anderem das Pergament des Mesmerschen Doktordiploms aus Wien(1766) über die„Theses de plane- tarum influxu“(„Uber den Einfluß der Plane- ten“) aufspüren Konnte. In jenen Tagen ist vermutlich das Gedicht„Auf Anton Mesmers Srab“ entstanden, das zwei Jahre später in die Sammlung„Winterblüten“ aufgenommen wurde. Zugleich reifte der Plan einer größeren Arbeit über Mesmer, den Laßberg in der Er- Wartung unterstützte, die Ausführung werde den Freund von seinen selbstquälerischen Ge- danken ablenken. In der Tat war der Auf- enthalt in Meersburg von heilsamer Wirkung. Erheitert und erhoben schied Justinus Kerner von der Burg des Frankenkönigs Dagobert, Welcher der Sage nach hier vor mehr als einem Jahrtausend residiert haben sollte, so daß der Dichter auf der Heimreise von Ulm aus seinem Freunde Franz von Pocci in München schrei⸗ ben Konnte:„Oh, wären sie auf der Meers- burg gewesen; ich bedaure jeden, der diese und ihren letzten Ritter, den alten edlen Laßberg nicht sieht, sein reiches Gemüt und seine reichen Sammlungen nicht Kennt“. (10. August 1854)
Laßberg seinerseits bekannte:„Als Sie und Ihre liebe Maria die Burg verlassen hatten. trat ich in hre Zimmer und sah mich da um, aber ich sah nichts mehr] Vielleicht daß ein Lüftchen, welches, an ihren Angesichtern vor- überfliegend, sich noch da aufhielt und in den Strom meines Atems fiel; ich schloß die Augen, und sie standen beide wieder vor mir. Aber das half nichts, ich mußte doch allein bleiben. Den ganzen Tag gingen sie mir ab, es war mir ewas abhanden gekommen, was schon angefangen hatte, zu meinen Lebensbedürf- nissen zu gehören.“
Kurze Zeit nachdem der Vater Abschied
genommen hatte, sprach Kerners Sohn Theo-
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bald, wenn auch nur für Wenige Stunden, im Schlosse vor, und Laßberg berichtet von die- sem Besuche:„Gleich darauf kam Ihr Sohn Theobald mit seiner schönen Fraus) von seiner Reise in die Schweiz zu uns. Ein paar blit- zende, geistreiche Augen trägt der Mann, die mich an seine Mutter erinnerten. Die Frau, eine nordische Schönheit, hat einen schöneren Mund als ich je gesehen. Glücklich der Mann, der ihn Küssen darfi-
Justinus Kerner, der die ihm erwiesene Gastfreundschaft nicht unerwidert lassen Wollte, sandte eine große Kiste mit Geschen- ken,„eine Last für viele Kamele“, wie der Empfänger meinte, in die Burg am See. Sie enthielt einige wertvolle Gaben für Laßbergs Handschriftensammlung, darunter Fragmente eines altpersischen Kodex, Bücher und Schrif- ten, aber auch einen handgemalten Lichtschirm und, was für Kerner besonders bezeichnend ist,„eine kleine Windsängerin aus Weins⸗ berg“, eine seiner geliebten Aeolsharfen, die im Speisezimmer im Turm ihre Stätte fand und das Entzücken der Laßbergschen Damen erregte. Wo mag sie hingekommen sein?
Besuche kamen, Besuche gingen, wie das im Meersburger Schlosse seit Jahrzehnten Brauch war, bis die Nachricht vom Tode seines früheren Landesherrn, des Fürsten Karl Egon II. von Fürstenberg, dem Laßberg 1804 bis 1817 als Landesforstmeister gedient hatte, den Schloßherrn Ende Oktober auf ein mehr- monatiges Krankenlager warf, von dem er sich nicht mehr erheben sollte. Am 10. Januar 1855 erfährt Kerner, ein ergreifendes Zeug- nis von Laßbergs edler Fassung, über den Zu- stand des Freundes:„Gott sei Danlk, ich bin bei diesen gewiß nicht geringen Leiden nichts Weniger als mutlos geworden; ich finde das, Was gekommen ist, ganz naturgemäß und folg⸗ lich notwendig, ick tröste mich darüber, wie man sich über das schlechte Wetter tröstet; mit fal- schen Hoffnungen einer Genesung mache ich mir keine Illusion; aber ich bin entschlossen, auszuhalten mit männlicher Resignation, 50 lange mir der liebe Gott die Geistesgegen⸗
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