-Bo Ale. benannten Geſchäfte kann eine Bank, gleich dem Banquier, ohne Zettelausgabe betreiben und in der That beſteht eine Reihe Banken ohne Zettel, welche ihr Kapital mit Vortheil dieſen Geſchäften widmen. Die neueſten engliſchen Bankgeſetze zielen dahin, die Zettelausgabe in England auf die Bank von England zu vereinigen und die übrigen Banken, welche zur Zeit eigene Zettel haben, auf die gewöhnlichen Bankgeſchäfte zurückzuführen. Nichts iſt ungegründeter, als die Behauptung, daß eine Bank ohne das Recht der Notenausgabe nicht beſtehen könne. Befindet ſich denn eine Bank in ſchlimmerer Lage, als ein einzelner Banquier? Bei gleichem Geſchäftsumfange haben beide beiläufig die gleichen Unkoſten; in der Regel aber genießt eine auf Geſellſchaftsrecht beruhende Bank den Vortheil des größeren Kapitals und eines geregelten Ganges der Verwaltung, ohne die in Handelsgeſchäften erforderliche Beweglichkeit zu entbehren. Die Zettel ſollen vorzugsweiſe das Mittel ſein, um das Bankgeſchäft recht einträglich zu machen, um feinen Ertrag von5 auf8% und darüber zu ſteigern. Dieſer Vortheil fließt den erſten Ak tienbeſitzern zu, indem ſich der Preis der Aktien bald nach Maßgabe des laufenden Zinsfußes mit der Di vidende in das Gleichgewicht ſetzt, ſo daß die ſpäteren Aktienkäufer nur noch den gewöhnlichen Zins aus dem bezahlten Aktienpreiſe beziehen. Jenes Vortheils wegen iſt den Gründern einer Bank an dem Rechte der Zettelausgabe und an den Mitteln zu ſtarker Ausbreitung der Zettel alles gelegen. Großer Aktien⸗ gewinn ſoll der Preis ihrer Betriebſamkeit ſein. Der Volkswirthſchaft leiſten die Bankzettel einen doppelten Nutzen. Sie vermehren in dem Maße, als ihre Menge den zur Einlöſung im Vorrathe gehaltenen Bankſchatz überſteigt, das produktive Kapital und vermindern bei größeren Zahlungen die Arbeit und Koſten der Zahlungsgeſchäfte. Wenn die Staats wirthſchaftslehre gleichwohl im Gebrauche der Bankzettel die größte Vorſicht empfiehlt, ſo geſchieht es im Hinblicke auf die Gefahren und Nachtheile, welche mit der Zettelausgabe verbunden ſind. Adam Smith ſagt in ſeinem berühmten Werke über die Natur und die Urſachen des Nationalreich thums II. Buch, 2. Kap.(Ueberſetzung von Garve, 3. Ausgabe von 1810 S. 77): Eine klug zu Werke gehende Bank legt, wenn ich mich der kühnen Metapher bedienen darf, einen Fuhrweg durch die Luft an und macht es dadurch möglich, daß die Heerſtraßen großen Theils in Korn felder und Grasplätze verwandelt werden können: wodurch alſo das jährliche Erzeugniß des Bodens und der Arbeit dieſes Landes anſehnlich vermehrt wird. Indeß muß man geſtehen, daß der Gewerbfleiß und der Handel eines Landes, wenn er auf den dädaliſchen Flügeln des Papiergeldes gleichſam in den Lüften ſchwebt, zwar vielleicht um etwas vermehrt werden kann, aber nicht ganz ſo ſicher iſt, als wenn er auf dem feſten Boden von Gold und Silber ruht. Außer den Unfällen, welchen beide durch die Ungeſchicklich keit der Perſonen ausgeſetzt werden können, die dieſe Maſchine des Papiergeldes dirigiren, haben ſie, in jenem Falle, noch manche andere Gefahren zu fürchten, vor welchen weder Klugheit noch Geſchicklichkeit der Anführer ſie ſchützen kann. Wenn bei einer induſtriellen oder commerciellen Kriſe oder beim Ausbruche eines Krieges ein ſtarker Andrang zur Bank wegen Einlöſung der Banknoten entſteht, ſo kann die Kaſſe, ſelbſt wenn Der Baarvor⸗ rath das gewöhnliche Maß überſtiegen hat, ſchnell erſchöpft und die Bank zur Einſtellung der Einlöſung genöthigt ſein. Es nützt dann wenig, daß die Bank ein die umlaufende Notenmenge weit überſteigendes Vermögen hat; von dem Augenblicke an, wo ſie die Einlöſung einſtellt, ſinken ihre Noten gegen klingende Münze, der zur Ausgabe der Note genöthigte Inhaber verliert theilweiſe ſein Eigenthum und 6*